Ruhrtriennale: „Kulturterror absetzen ist keine Zensur“

Umstritten: Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018

Thomas Wessel, der Pfarrer der Christus-Kirche in Bochum, hat sich mit einem offenen Brief an NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (Parteilos) und Oliver Keymis (Grüne), dem Vorsitzenden des Kulturausschusses des Landtags gewandt. Wessel ist der Ansicht, dass Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp der antisemitischen BDS-Bewegung in Deutschland zum Durchbruch verholfen hat und fordert die Politik auf, einzugreifen.   

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Der Ruhrpilot

Michaela Engelmeier Foto: Foto-AG Gymnasium Melle Lizenz: CC BY 3.0


NRW:
 Drei Favoriten als Antisemitismus-Beauftragte im Gespräch…RP Online
NRW: Mann soll 21 Kollegen mit vergifteten Pausenbroten getötet haben…Welt
Debatte: Der Selbstbetrug der Flüchtlingshelfer auf dem Mittelmeer…Welt
Debatte: Bei der Migration gibt es keine Unschuldigen…Zeit
Debatte: AfD bei über 50 Prozent…Jüdische Allgemeine
Debatte: Friede ohne Illusionen…NZZ
Debatte: Völkisch bleibt dynamisch…Jungle World
Debatte: Kanzlerin in der Klemme…FAZ
Debatte: Das Märchen von staufreien Innenstädten…Welt
Debatte: Lieber offline als abgemahnt…FAZ
Ruhrgebiet: Evonik baut 1000 Stellen ab…FAZ
Ruhrgebiet: Ed Sheeran weicht nach Gelsenkirchen aus…RP Online
Bochum: Bin Laden Leibwächter klagt gegen Abschiebung…Bild
Bochum: Steven Sloane verlässt die Bochumer Symphoniker…WAZ
Bochum: Hochhaus war schon beim Bau 1966 illegal…WAZ
Bochum: Stadtwerke führen 50 Millionen Euro an die Stadt Bochum ab…WAZ
Dortmund: Antisemitische Straftaten – Polizei identifiziert vierten Täter…Nordstdatblogger
Dortmund: Baustart für neues Rewe-Frischelager mit 700 Jobs…WAZ
Duisburg: Erdogan-Anhänger hissen riesiges Banner…WAZ 
Essen: Politik von Vergabe-Stopp an die Ruhrbahn kalt erwischt…WAZ

Die Freiheit der Anpassung ist unendlich – Ein aktuelles Plädoyer gegen das Patriarchat

Terres des Femmes-Plakat auf dem Slutwalk 2011, Berlin
Terres des Femmes-Plakat auf dem Slutwalk 2011, Berlin

Niemand fragt dich, ob du geboren werden willst. Du wirst es einfach. Aus Liebe, aus Versehen, aus Vergnügen, aus Pflichterfüllung oder durch pure Gewalt. Irgendwo, irgendwann von irgendwem. Hast du Glück, gibt es mindesten 2 Menschen die sich von ganzen Herzen um dich kümmern. Hast du Pech, bist du allen egal und die wenigen, die sich überhaupt für dich interessieren, tun, wenn überhaupt, nur das Notwendigste für dich. Schläge inbegriffen. Ausgeliefert bist du jedoch allen, weil du eine Bleibe und Erziehung benötigst.

Das heißt, dass andere über dich bestimmen und deinen Gehirnschwamm mit dem auffüllen was sie für richtig halten. Dazu nimmst du auf, was die unmittelbare Umgebung an Eindrücken hergibt. Das Ganze nennt man Prägung und du kannst, wie ein Geldstück, nichts dagegen tun. Bis du zum ersten Mal bewusst Nein sagst. Aber wie laut du es auch immer tust, bedeutet das nicht, dass Jemand dich ernst nimmt. Geschweige, dass er seine Meinung ändert. Eltern und Erzieher zeichnen sich nämlich auch dadurch aus, dass sie mächtiger sind als du. Egal ob sie dich lieben oder nicht, sie wissen mehr, sie können mehr, sie sind größer und in der Regel auch stärker als du. Insbesondere wenn du ein Mädchen bist.

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Ruhrtriennale: Frankfurt zeigt, wie das BDS-Problem gelöst werden kann

Young Fathers Foto: Ash link Lizenz: CC BY 3.0


Aus dem Debatten um Bands, die das antisemtiische BDS-Bündnis unterstützen, hat die Stadt Frankfurt Konsequenzen gezogen. Ihr Entschluss sollte zum Vorbild für das Ruhrgebiet und NRW werden.

Nachdem jüngst das Berliner Pop-Kultur-Festival von der weltweit agierenden, antisemitischen BDS-Bewegung massiv unter Druck gesetzt worden ist und Künstler zum Verzicht auf eine Teilnahme aufgefordert wurden, weil unter anderem auch die Israelische Botschaft in Berlin als Unterstützerin des Festivals auftrat, sorgt nun bei der Ruhrtriennale BDS erneut für einen Eklat. Zunächst fand sich dort im Programm das britische Hip-Hop-Trio Young Fathers, das offen seine Unterstützung für BDS bekennt.

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Der Ruhrpilot

NRW Landtag


NRW:
 Die Opposition hat keine Schlagkraft…RP Online
NRW:  In Verkehr wird viel investiert…KStA
NRW: Polizeigesetz – SPD-Opposition bietet Regierung Hilfe an…WN
Debatte: Tritte vors Schienbein, mit einem zentnerschweren Sack auf dem Rücken…Welt
Debatte: Genmais ist laut Meta-Analyse gesünder als normaler Mais…Standard
Debatte: Deutschland, Feindesland?…FAZ
Debatte: Die Mitte erodiert, der Ton wird rauer…Welt
Debatte: USA gegen WHO-Zuckersteuern…Novo
Debatte: Die Waffen nieder!…Jungle World
Ruhrtriennale: Roger Waters frohlockt…RP Online
Ruhrgebiet: 
Kartellamt erteilt Bogestra Freigabe für VER-Beteiligung…WAZ
Bochum: „Habe Angst vor den nächsten Tagen und Wochen“…WAZ
Dortmund: Ein Stück über das Zusammenleben von Menschen…WAZ
Duisburg: DGB gegen Verkauf von Hafen-Anteil…RP Online
Duisburg: Verkehrsbetrieb erweitert „myBus“-Angebot…WAZ
Essen: Kliniken Essen-Mitte stehen vor einer Fusion…WAZ

Identitätspolitik: Die sortierte Gesellschaft

Die Auseinandersetzungen über die Postmoderne und Identitätspolitik sind der Hintergrundsound nahezu alle Debatte, die unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren geprägt haben. Ob die Rechte ein völkisches Denken propagiert, eine postmoderne Linke sich für das Recht Burka zu tragen ausspricht oder wir nicht mehr über Klassen reden, sondern über Religionszugehörigkeiten und Völker hat damit zu tun. Doch spätestens seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten 2016, dem Durchmarsch der Rechtspopulisten und immer hysterischen Debatten über politische Korrektheit an den Hochschulen und der wachsenden Bedeutung von Religionen ist klar, dass Identitätspolitik verheerende Wirkungen hat: Die liberalen und linken Kräfte sind vor lauter Anbetung des Diversitätsfetisches kaum mehr in der Lage, so etwas wie Gesellschaft überhaupt noch zu erkennen. Mühsam über Jahrhunderte erkämpfte Rechte werden auf dem Altar des Relativismus geopfert. Menschenrechte? Eine Idee alter, weißer Männer. Säkularisierung? Mangelnde Achtung vor  religiösen Identitäten. Die Verhüllung von Frauen in Burka? Ein Zeichen ihrer Abwendung von der allgegenwärtigen Sexualisierung und ein Zeichen ihrer Selbstbestimmung.

Geschichte und Ideologien über die man streiten kann werden von Erzählungen abgelöst, die nebeneinanderstehen und von denen jede angeblich Respekt verdient. Ein Streben nach Wahrheit und Erkenntnis, so unvollständig beides auch bleiben muss, wird aufgegeben. Identitätspolitik ist dabei, Demokratie und Aufklärung zu vernichten.

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Der Ruhrpilot

Nazis in Dortmund


Dortmund: 
Neonazis greifen Juden drei Mal an…Nordstadtblogger
NRW: Stamp vergleicht Erdogan-Wähler mit AfD-Anhängern…RP Online
NRW: „Erdogan Autokorsos sind unerträglich“…NRZ
NRW: Land will Funklöcher schließen…RP Online
NRW: Grüne kippen Konzert von Ed Sheeran…RP Online
Debatte: Der „Herr der Ringe“-Moment von Merkels Kanzlerschaft…Welt
Debatte: Wenn Seehofer den Trump gibt…FAZ
Debatte: Letzte Tage vor dem Showdown…taz
Debatte: Angela Merkel – Die Gescheiterte…Cicero
Debatte: Aus die Maus. Oder doch nicht?…Novo
Debatte: Warum Deutschland das Recht zur Zurückweisung hat…Welt
Debatte: Weiter Kritik an Burkinis im Schwimmunterricht…FAZ
Bochum: Bin-Laden-Leibwächter soll abgeschoben werden…WAZ
Bochum: Brandschutzmängel – Hochhaus muss evakuiert werden…WAZ
Dortmund: Miniparks für besseres Klima…WAZ 
Duisburg: Zehn Anzeigen nach nächtlicher Party der Erdogan-Anhänger…WAZ
Duisburg: Traumzeit-Festival fand ein würdiges Ende…WAZ
Essen: „Allah wird dafür sorgen, dass eine Bombe Euch tötet!“…Bild
Essen: Busunternehmen bremsen Direktvergabe an Ruhrbahn aus…WAZ 

Bekommt NRW staatliche Luftsicherheitsassistenten?

Entladen einer Boeing 757-300 der Condor Foto: Friedemann Schütz Lizenz: CC BY-SA 3.0


Die Luftsicherheitsassistenten der Firma Kötter sind verunsichert. Nach einer Abmahnung der Bundespolizei fürchten sie um ihre Jobs.

Dem Sicherheitsunternehmen Kötter droht, nachdem das Unternehmen bereits die Personal- und Warenkontrolle am Flughafen Köln/Bonn verloren hat, erneut Probleme am Flughafen Düsseldorf: Zu wenig Personal, Mangel bei der Qualifizierung von neuen Mitarbeitern – nur einige der Punkte, für die das Unternehmen von der Bundespolizei abgemahnt wurde.  Die Abmahnung könnte ein erster Schritt für die Kündigung des Vertrages 2020 sein. Gelingt es Kötter nicht, in kürzester Zeit 100 neue Mitarbeiter für die Feriensaison bereit zu stellen, könnte es am Flughafen Düsseldorf wieder zu langen Schlangen kommen. Nach 2020 könnte, so fürchten Mitarbeiter von Kötter, auch die bayerische Lösung kommen: Dort ist kein privates, sondern ein staatliches Unternehmen mit den Kontrollen beschäftigt. Dass die Gewerkschaft Verdi zusätzlich Druck macht und Özay Tarim, Gewerkschaftssekretär von Verdi in NRW, dem Kölner Stadtanzeiger sagt, für ihn käme die  Abmahnung gegen Kötter „nicht überraschend“ sorgt für zusätzliche Unruhe unter den Mitarbeitern: „Weil unsere eigenen Gewerkschaftssekretäre uns nicht in Schutz nehmen, hagelt es jetzt von allen Seiten Kritik. So macht die Arbeit einfach keinen Spaß mehr“, sagte eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte.

Kötter hat nun nur noch ein kurzes Zeitfenster seine Probleme zu lösen, zu denen auch ein Krankenstand von 22 Prozent gehört. Ein Mehrfaches des normalen Wertes. Bei der überlasteten Polizei in NRW liegt er bei knapp über sieben Prozent, bundesweit bei gut vier Prozent. Vor allem während des Ramadans soll es zu zahlreichen Krankmeldungen gekommen sein.

 

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Ruhrtriennale: „Der Fehler war, die Young Fathers überhaupt einzuladen“

Young Fathers Foto: Ash link Lizenz: CC BY 3.0

In den vergangenen Tagen hatte Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp auf Anfragen der
Medien nicht reagiert. Heute Nachmittag brach Carp ihr Schweigen und gab dem Deutschlandfunk ein Interview. Carp sagte, die Einladung der Young Fathers hätte sie ursprünglich keine große Bedeutung beigemessen, sie sei im Rahmen des gesamten Programms der Ruhrtriennale auch kein allzu bedeutender Teil gewesen. Dann hätte eine Aktivistin eine Kampagne losgetreten. Sie habe versucht mit der Band zu sprechen, was allerdings untersagt wurde – Kontakt habe es nur mit dem Management der Young Fathers gegeben. Von denen sei dann der Vorschlag gekommen, dass sie nicht auftreten, man das aber wegen der Fans als „gecancelt“ bezeichnen solle – einen Tag später hätten die Young Fathers sich dann als Opfer inszeniert. Sie selbst würde „Wahrscheinlich an keiner BDS-Veranstaltung teilnehmen“.  Man würde ja damit auch die vielen Israelis bestrafen, die gegen die Besatzungspolitik seien. Carp sagte, dass es ein Fehler gewesen sei, die Young Fathers überhaupt einzuladen und dass es solche Fehler in Zukunft nicht mehr geben solle.  Wenn sich Carp politisch äusserte, war es so wirr, wie man es von einer ehemaligen Trotzkistin erwartet. Fun Fact für die Kenner längst verstorbener K-Gruppen: Carp beschwerte sich über „Spaltereien“.

Interview von Stefanie Carp

Mehr zu dem Thema:

Ruhrtriennale: Carp und wie wir die Welt sehen

Ruhrtriennale: Wie es jetzt weitergehen muss

Ruhrtriennale: Young Fathers lehnen Einladung ab

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Ein Herz für Israelhasser: Ruhrtriennale lädt Young Fathers erneut ein

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Israelfeindliche Band darf nicht auf Festival spielen 

Ruhrtriennale: Konzert der Young Fathers findet nicht statt

Ruhrtriennale: Young Fathers sollen sich von BDS distanzieren

Young Fathers – BDS-Band stellt neues Album auf der Ruhrtriennale vor

Ruhrtriennale: Carp und wie wir die Welt sehen

 

Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018

Dass eine Band, die sich als BDS-Band erweist, ins Programm rutschen kann, hätte auch uns passieren können: Die Frage ist, wie private und staatliche Veranstalter –  mit der Christuskirche Bochum zählen wir zu den privaten, wir finanzieren uns am Markt  –  damit umgehen, wenn es passiert. Die Ruhrtriennale hat dafür jetzt eine beispielhafte Funktion, sie wird ein Maßstab sein für alle Veranstalter in NRW. Von Anfang an stand zu hoffen, es werde sich als Glücksfall erweisen, dass es die RT erwischt hat. Ein Plädoyer, von der res publica her zu denken, der öffentlichen Sache von unserem Gastautor Thomas Wessel.

Im Dezember letzten Jahres hat die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen  –  wie andere im Lande auch  –  ihren Mitglieder geraten, keine Kippa mehr in der Öffentlichkeit zu tragen.

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