Ob AKP oder AfD – das Ruhrgebiet ist eine Hochburg der rechtsradikalen Parteien, vor allem in den ehemaligen Arbeiterquartieren haben die Rechten längst ihre Hochburgen und die Wahlergebnisse, das hat die Zustimmung zu Erdogan von über 75 Prozent gestern gezeigt, sind keine Ausrutscher mehr.
Im großen Teilen des Ruhrgebiet hat das autoritäre und chauvinistische Denken mit der AKP und der AfD neue politische Angebote gefunden, die es annimmt. Das es neu ist, wäre ein Lüge: Die SPD hat aufgehört, diese Klientel zu bedienen, die Gewerkschaften haben ihre politische Bindungskraft längst verloren. Jahrzehnte von Misswirtschaft, wirtschaftlichem Abstieg und in
Türken feuern Erdogans Sieg am Borsigplatz in Dortmund Foto: Screenshot Video von S. Weiermann
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Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele rechtsradikale türkische Wähler wie im Ruhrgebiet. Unter den ausgezählten Stimmen der Türken in Deutschland erzielte Erdogan in Essen 76,9 und in Düsseldorf, wo auch Türken aus dem westlichen Ruhrgebiet wie Duisburg ihre Stimme abgaben, 71,3 Prozent. Auch bundesweit Schnitt Erdogan mit 65,1 Prozent deutlich besser ab als in der Türkei, wo er bislang 53,3 Prozent der Stimmen erhielt. Unklar ist noch, wie stark Wahlfälschungen und Manipulationen das Ergebnis beeinflussten. Schon bei der Abstimmung über die Verfassungsänderung in der Türkei im vergangenen Jahr erhielt Erdogan im Ruhrgebiet die meisten Stimmen. Neben einer AfD-Hochburg ist das Revier auch eine AKP-Hochburg.
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Stefanie Carp und Christoph Marthaler bei der Bekanntgabe der Intendanz für die Ruhrtriennale 2018 – 2020. Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2016
Ganz sicher war es falsch, die „Young Fathers“ nach dem Eklat beim letztjährigen Pop-Kultur-Festival Berlin überhaupt zur Ruhrtriennale einzuladen. Mindestens war es sehr naiv, selbst wenn man berücksichtigt, dass mit „Massive Attack“ 2013 völlig unbemerkt und unkommentiert schon einmal BDS-Unterstützer im Rahmen der Ruhrtriennale aufgetreten sind. Völlig richtig war es von Seiten der Ruhrtriennale, von den „Young Fathers“ eine klare Stellungnahme zu ihrer Haltung zu Israel und der BDS-Kampagne zu verlangen und als diese nicht kam, den Auftritt abzusagen. Denn auch wenn Stefanie Carp mit ihrer Stellungnahme „Bedauerlicherweise haben sich die Young Fathers nicht von BDS distanziert. Wir schlussfolgern daraus ausdrücklich nicht, dass die Band antisemitisch sei und es ist mir in diesem Zusammenhang wichtig zu betonen,
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Die britische Band Young Fathers wird trotz Einladung von Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp nicht in Bochum auftreten. Das meldet die Rheinische Post. Carp hatte die Band für das Festival gebucht, dann wegen ihrer Anhängerschaft zur antisemitischen BDS-Kampagne ausgeladen und gestern dann doch wieder eingeladen: Die Intendantin war vor der BDS-Kampagne eingeknickt.
Damit hat sich Carp als rückgratlos und mit der Leitung eines Festivals der Größe der Ruhrtriennale disqualifiziert. Alles rumgeeier war umsonst – Carp hat sich schlicht blamiert. Alleine schon ihre „Erklärungen“ zeugten davon, dass weder sie noch ihre Mitarbeiter sich mit dem Thema BDS auseinandergesetzt haben. Aber Carps Welt, die aus ominösen Narrativen besteht, die alle gleichberechtigt nebeneinander stehen, wird so etwas offenbar für unnötig gehalten.
Bühne frei für Antisemiten und Israelhasser: Stefanie Carp und Christoph Marthaler Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2016
Die Entscheidung der Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp, die Young Fathers doch wieder zu dem Festival einzuladen findet viel Zustimmung. Vor allem Antisemiten und Israelhasser sind begeistert. Die Band, die der Meinung ist, das kein Musiker in Israel auftreten darf und das Land auch wirtschaftlich und wissenschaftlich isoliert werden muss, soll im August in Bochum auftreten. Aber es gibt auch Kritik an Carps Entscheidung:
Roger Waters jubelt. Der ehemalige Pink Floyd Bassist gilt als einer der größten Fürsprecher der antisemitischen BDS Kampagne. Auf seinen Konzerten schwebten schon öfter Schweine mit einem Davidstern durch die Halle.
Der deutsche Ableger der BDS-Kampagne, der die Terrororganisation PFLP, die 1977 die Lufthansa-Maschine „Landshut“ entführte, als „Befreiungsbewegung“ bezeichnet, ist ebenfalls von der Entscheidung Carps angetan:
Auf der Facebookseite der Ruhrtriennale wird indes die Nazi-Aktion „Kauft nicht bei Juden“ zum Akt des Widerstandes verklärt:
Auch die israelische Fahne wird verfremdet – was die Betreiber der Ruhrtriennale-Seite nicht stört. Geht es doch nur um unterschiedliche Narrative:
Allerdings gibt es auch Kritik: Der FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel fordert den Rücktritt Carps. Nach einem Bericht der Rheinischen Post geht die Kulturstiftung des Bundes auf Distanz zu Carp: „Der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes bedauert ebenfalls die Entscheidung der Intendantin Frau Carp, besagte Band einzuladen, und teilt insofern die Auffassung der Kulturministerin von NRW, Frau Pfeiffer-Poensgen“. Die Kulturministerin hatte zur Entscheidung Carps, der Young Fathers wieder einzuladen und vor der BDS-Kampagne klein beizugeben gesagt: „Die Intendantin der Ruhrtriennale hat sich erneut entschieden, die Gruppe ‚Young Fathers‘ zur Ruhrtriennale 2018 einzuladen. Diese Entscheidung bedauere ich. Die Gruppe hat in den vergangenen Tagen durch ihre Teilnahme an der BDS-Kampagne gegen die Ruhrtriennale gezeigt, dass sie offenkundig die BDS-Bewegung unterstützt, die das Existenzrecht Israels in Frage stellt und zu einem umfassenden Boykott Israels auffordert. Dies ist gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte nicht akzeptabel. Es ist nicht auszuschließen, dass durch die Entscheidung die BDS-Kampagne eine Plattform auf der Ruhrtriennale erhält. Dies ist in Zeiten zunehmender antisemitischer Straftaten und anderer Vorfälle, leider auch in Nordrhein-Westfalen, ein falsches Signal.“
Zuvor hatte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in einem Schreiben an die jüdisch-deutsche Aktivistin Malca Goldstein-Wolf geschrieben:
Wir werden sehen, was der Tag bringt. Und ob Stefanie Carp weiter daran arbeiten will, die Ruhrtriennale zu beschädigen.
Sebastian Hartmann (SPD) Foto: Martin Kraft Lizenz: CC BY-SA 3.0
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Nun sollen die Young Fathers doch am 18. August im Rahmen der Ruhrtriennale auftreten. Ruhrtriennale Intendantin Stefanie Carp knickt vor der unter anderem von den Künstlern und BDS-Aktivisten Brian Eno und Ken Loach gestarteten Kampagne ein und lädt die die Young Fathers erneut ein – obwohl sie sich nicht, wie von der Ruhrtriennale gefordert, von der BDS-Kampagne distanziert haben.
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