Der Ruhrpilot


Debatte:
Deniz Yücel – das Haftprotokoll…Welt
NRW: Die AfD rückt noch weiter nach rechts…RP Online
NRW: Kaufkraftarmut ballt sich in westdeutschen Städten…Welt
NRW: Immer mit der Waffenruhe…FAZ
NRW: Schonzeit für Steuertrickser…RP Online
Ruhrgebiet: „Neues wird grundsätzlich kritisch beäugt“…RP Online
Bochum: Mummenschanz entfacht auch im Exil kunterbunte Begeisterung…WAZ
Dortmund: Forscher Wilfried Bos über Mythen in der Bildungsforschung…WAZ
Duisburg: Mit Plüsch und Perücke für Hochfelds Alte Feuerwache…WAZ
Essen: Anti-AfD-Demo – Bunt, vielfältig, überschaubar…WAZ

Nudging: Paternalismus statt harter Überzeugungs­arbeit


Ein Experiment hat gezeigt, dass Nudging kaum funktioniert. Dennoch setzt die Politik immer mehr auf psychologische Verhaltensbeeinflussung. Sie fürchtet die Debatte mit den Bürgern. Von unserem Gastautor Johannes Richardt.

Sie verheißt in der Regel nichts Gutes: Die Post vom Stromanbieter. Jahresendabrechnungen mit hohen Nachzahlungen, Ankündigungen von Tariferhöhungen und manch andere böse Überraschung warten in den Briefumschlägen auf die Verbraucher.

Ganz anders sieht die Welt hingegen bei einigen tausend Kunden von Eon und zwei kleineren Versorgern aus. Diese bekamen im letzten Jahr freundliche Werbebriefe, die neben den nüchternen Verbrauchszahlen und allen möglichen Energiespartipps auch hübsche, zum Stromsparen animierende Grafik enthielten. In den Briefen wurde ihr Stromverbrauch u.a. im Verhältnis zu dem ihrer Nachbarn bewertet.

Man muss sich das so vorstellen: Unter der Überschrift „Die Bewertung ihres letzten Jahresverbrauchs“ findet sich eine dreistufige Skala. Besonders stromsparende Kunden wurden mit kleinen Smiley-Symbolen und einem „Großartig“ visuell beglückt, der Durchschnittsverbraucher bekam immerhin noch einen Smiley und ein „Gut“. Und selbst derjenige, der das Klassenziel verfehlt hat, wurde nicht etwa mit einem strengen „mangelhaft“ oder gar „ungenügend“ abgestraft, sondern bekam ein aufmunterndes „Das geht besser“ mit auf den Weg – allerdings ohne Smiley.

Continue Reading

Der Ruhrpilot

AfD-NRW Chef Marcus Pretzell Foto: Robin Krahl Lizenz: CC BY-SA 4.0


NRW: 
Pretzell-Gegner auf AfD-Spitzenplatz…taz
NRW: AfD wählt Martin Renner zum Bundestagswahl-Spitzenkandidaten…Tagesspiegel
NRW: Laschet fordert Ditib zur Entlassung von Imamen auf…RP Online
Debatte: Schulz-Effekt schwindet…Welt
Debatte: Große Mehrheit glaubt nicht an Schulz als Kanzler…FAZ
Debatte: Trumps Streit mit den Medien…FAZ
Debatte: Was Bannon wirklich sagte und wo er recht hat…Welt
Debatte: Eine sehr deutsche Presseagentur…Jungle World
Debatte: Frauen sollten sich nicht zum Spielball machen lassen…NZZ
Debatte: Politischer Kitsch…Cicero
Debatte: Wer Menschenrechte verletzt, soll büßen…Zeit
Bochum: Wirtschaft ist weit entfernt von der Landesspitze…WAZ
Essen: Lehrer an Berufskolleg soll ein „Reichsbürger“ sein…WAZ
Essen: 500 Menschen demonstrieren gegen NRW-AfD…RP Online

#FreeDeniz – Autokorso für Deniz Yücel in Köln

 

Autokorso für die Freiheit von Deniz Yücel Foto: FreeDeniz

Seit Dienstag, dem 14. Februar wird Deniz Yücel, der Türkei-Korrespondent der Tageszeitung Die Welt, von den türkischen Behörden festgehalten. Die Festnahme wird mit dem absurden Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Terroristischen Vereinigung begründet. Die Bundesregierung bemühte sich bislang erfolglos, Yücel frei zu bekommen. Wie Deniz Yücel werden zur Zeit hunderte Journalisten und Journalistinnen mit fadenscheinigen Gründen in der Türkei in Haft gehalten.

Am Dienstag wird ein Haftrichter in der Türkei entscheiden, ob Deniz Yücel freikommt oder ob er weiterhin inhaftiert bleibt. Aus diesem Anlass finden in mehreren Städten in Deutschland Autokorsos mit der Forderung, Yücel freizulassen, statt. In NRW wird es einen Auotkorso in Köln geben.

Datum und Treffpunkt des Autokorsos:  Dienstag, 28. Februar, um 16.30 Uhr an  der Gummersbacher Str. 4 in 50679 Köln-Deutz

Willkommen sind alle, die sich für die Freiheit von Deniz Yücel und all den anderen gefangenen Journalisten und Journalistinnen in der Türkei einsetzen. Der Korso soll nicht nur eine Demonstration von Journalisten für Journalisten sein.

Am Sonntag, den 19. Februar, fand bereits ein Autokorso unter dem Motto „FreeDeniz“ in Berlin statt. An ihm beteiligten sich 80 Fahrzeuge und gut 300 Teilnehmer.

Werbung


Ich bin kein Kostüm – Das letzte Zucken der Empörungsindustrie


Es hat etwas gedauert, aber mit der Kampagne „Ich bin kein Kostüm“ ist der Streit um das, was man kulturelle Aneignung nennt, nun auch einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland bekannt.

Worum es geht? Wikipedia erklärt es kurz und knapp:

„Kulturelle Aneignung (engl. cultural appropriation) ist ein Begriff aus der US-amerikanischen Critical Whiteness- Bewegung, die zur Reflexion von Macht- und Diskriminierungsverhältnissen aufgrund von Hautfarbe anregen will. Bei der kapitalistischen Aneignung werden traditionelle Gegenstände der materiellen Kultur verschiedener Ethnien zur Ware erklärt und ihres Kontextes beraubt.“

Also eigentlich eine ganz wunderbare Sache: Menschen übernehmen von anderen traditionelle Kleidungsstücke, Gerichte oder Verhaltensweisen, mischen sie mit den eigenen, entdecken dabei neues, entwickeln sie weiter und haben ihren Spaß: Chinesen essen in Peking Weißwurst, aber natürlich mit Stäbchen. In Italien gibt es Spaghetti Würstel, unsere heutige Pizza kommt

Continue Reading

„Wir und Heute“ – Katholiken im Karneval

Im gemütlichen „Wir und Heute“-Podcast sprechen David Schraven und Martin Kaysh heute über die Vorzüge Katholik zu sein. Zumindest im Karneval. Auch wenn man aus der Kirche ausgetreten ist. Martin beschwert sich weiter über politische Werbung in der Süddeutschen Zeitung. Und David über Gemeinden, die sich an RWE-Aktien festklammern. Davon ab sieht es so aus, als hätte die Warsteiner Brauerei unseren Namen abgekupfert. Viel Spaß beim Feiern!

Zu den anderen Folgen des „Wir und Heute“-Podcastes – und zum Abo des YouTube-Kanals geht es hier.

Die Hörversionen des Podcasts, sowie die Abos für iTunes und Spotify sind hier zu finden.

Ostermarsch 2017: Friedensbewegung möchte mit dem Islamischen Staat verhandeln

Auch Musik kann eine fürchterliche Waffe sein: Friedensgeiger Klaus in Aktion Foto: Alex1011 Lizenz: CC BY-SA 3.0

Noch ist es kalt, aber schon bald werden  schlecht gekleidete Menschen in Fjäll-Räven-Jacken durch das  Rheinland und das Ruhrgebiet ziehen: Der Ostermarsch 2017 steht vor der Tür. Natürlich werden die üblichen Dummheiten gefordert, für welche die Friedensbewegung schon lange bekannt ist: Verbot jeder Bundeswehrwerbung, Abzug alles Atomwaffen aus Deutschland und Senkung der Militärausgaben, am besten auf Null.  Ein Zeichen des bereits erfolgten Hirntods der Unterzeichner des Aufrufs zum Ostermarsch 2017 ist allerdings die Forderung nach Verhandlungen mit dem Islamischen Staat:

Es muss mit allen Konfliktparteien, auch dem IS verhandelt werden. Die Waffen nieder und miteinander sprechen ist das Gebot der Stunde.

Unterschrieben haben den Aufruf unter anderem so Geistesgrößen wie Ralf Michalowsky ( ex-MdL Die Linke),  Marion Köster (Bezirksvorsitzende DKP Ruhr/Westfalen) und Kathrin Vogler (MdB Die  Linke).
Das ist nicht ganz neu. Ich war im Herbst 2015 bei einer Veranstaltung der Friedensbewegung in Frankfurt und schrieb darüber einen Artikel für die Welt. Damals forderte  Thomas Carl

Continue Reading
Werbung


Der Ruhrpilot

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Dr. Brigitte Mohn, Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung Foto: Foto: Land NRW / M. Hermenau

NRW: Der Bertelsmann-Komplex…RP Online
NRW: Zusammenarbeit mit Bertelsmann – Kritik an Landesregierung…RP Online
NRW: Land will Erdogan-Besuch verhindern…KStA
NRW: Erdogan kommt nach Deutschland!…Bild
Debatte: #FreeDeniz…Jüdische Allgemeine
Debatte: Europaweite Solidarität für „Welt“-Reporter Deniz Yücel…Welt
Debatte: Wohl und Wehe der Globalisierung…NZZ
Debatte: Das Risiko der weißen Kügelchen…Süddeutsche
Debatte: Kritiker ohne Antworten…Cicero
Debatte: „Ein Algorithmus ist niemandem verantwortlich“…Novo Argumente
Debatte: Regierung beschließt das noch vor einem Jahr Undenkbare…Welt
Debatte: Afghanistan-Moral…FAZ
Ruhrgebiet: Was bedeutet der RWE-Rekordverlust fürs Revier?…Bild
Ruhrgebiet: RWE will erst 2018 Dividende zahlen…WR
Ruhrgebiet: A 40 in Bochum wird für 222 Millionen Euro ausgebaut…WAZ
Ruhrgebiet: Literaturvernetzer werden dringend gesucht…WP
Ruhrgebiet: Veranstalter verkünden endgültiges Aus für „Rock im Revier“…WAZ
Dortmund: Warum das Westfalenforum wohl ein Sorgenkind bleibt…WAZ
Duisburg: Stadt räumt zwei Schrottimmobilien in Marxloh…WAZ
Essen: Stadt hat für Atom-Unfall 453.000 Jod-Tabletten gehortet…WAZ

Trage Dich in den „Wir für NRW“-Newsletter ein:

Und wir schicken Dir täglich eine Auswahl der wichtigsten und besten Geschichten über das Ruhrgebiet, über NRW. Hintergründe, Aktuelles und Interessantes. Uns liegt etwas an der Region.


Erdogan Respekt beibringen


Bei Lichte betrachtet ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht mehr als das Staatsoberhaupt eines Schwellenlandes, das seine inneren Konflikte nicht friedlich lösen kann, wirtschaftlich gerade abstürzt und auf dem Weg in eine Diktatur ist. Seine Erfolglosigkeit und die seiner Regierung überdeckt Erdogan durch ein immer autoritäreres Auftreten: Das Referendum, für das er wohl auch in Deutschland werben will, beendet die Demokratisierung der Türkei auf absehbare Zeit. Der Welt-Korrespondent Deniz Yücel wird, wie hunderte Journalisten, mit fadenscheinigen Begründungen in der Türkei in Haft gehalten. Oppositionspolitiker werden verfolgt. In Deutschland sind Imame des Moscheeverbandes Ditib mutmaßlich als Spitzel tätig, türkische Konsulate sollen Eltern und Lehrer auffordern,  in Schulen  Erdogan-Kritiker auszuspionieren.

Wenn sich ein Land all dies gefallen lässt, zeigt es Erdogan nur, dass er machen kann was er will. Machtmenschen wie Erdogan nutzen eine solche Schwäche aus. Die Bundesregierung sollte alle Eltern auffordern, Mitarbeiter der türkischen Konsulate zu melden, die sie als Spitzel anwerben wollen. Die Konsulatsmitarbeiter können dann am nächsten Tag die Bundesrepublik verlassen. Wenn Ditib als Spionagezentrale auftritt, gehört der Verband verboten. AKP-Politiker, die hier, formal wie am Samstag in Oberhausen der türkische Ministerpräsident Yildirim, als Privatperson und damit ohne diplomatische Immunität, für die Todesstrafe und die Abschaffung der Demokratie werben, sollte die Einreise verweigert werden.“

Erdogan sagte im Dezember, er habe keinen Respekt vor der deutschen Justiz. Es ist Zeit, ihm diesen Respekt beizubringen.