Wie Wecker niemals Benjamin las

Foto: Richard Föhr

Sollte je auch nur einer leiser Zweifel daran bestanden haben, dass der große Liedermacher Konstantin Wecker kein großer Denker oder Leser ist, vor fünf Tagen hat er sie beseitigt. Auf seiner Facebook-Seite postete er zwei Zitate, eines von Walter Benjamin, das er vorgibt einst beim Lesen aufgeschnappt zu haben. Eines aus einer Rede von Max Frisch, in der der unmittelbar nächste Satz jenes Benjamin-Zitat darstellte.

In einem Werbepost für sein neues Programm „Poesie und Widerstand“ versucht Wecker wieder einmal den Eindruck zu vermitteln, er wisse, wovon er redet. Sich in linken Diskuren auszukennen, wenn man bürgerlicher eigentlich kaum sein könnte, ist nämlich wichtig für die Credibility eines Mannes, mit überwiegend bauchlinkem Publikum. Dabei setzt er unter anderem auf zwei Zitate, die er sich aus der Rede Klaus Brinkbäumers bei den Buchtagen 2015 notiert hat. Was ihm dabei entgangen ist: Sie gehören zusammen.

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Wie weit ist die Islamisierung in Köln-Kalk schon vorangeschritten?

Morgen, am 14. Januar wollen erneut Nazis vom Bahnhof Köln Deutz bis zum Polizeipräsidium in Kalk marschieren. Bereits am vergangenen Samstag fand eine von Ester Seitz angemeldete Kundgebung unter dem Motto „Ein Jahr nach dem Kölner Sex-Pogrom: Kein Vergeben, kein Vergessen!“ in direkter Nähe zum Kölner HBF statt. Ihrem Aufruf folgten jedoch nicht einmal Hundert Rechte. Ohne das Geschehen in der Silvesternacht 2015 relativieren zu wollen: Die Nutzung des Wortes Pogrom ist widerliche rechte Propaganda. Auch, dass die Demo morgen in Köln-Kalk enden soll, geschieht einzig aus Provokation. Kalk ist ein stark migrantisch geprägter Stadtteil. Die Rechten wollen Angst verbreiten und zeigen „wem die Stadt gehört“. Von Maxine Bacanji.

Auch die Kölner Antifa spricht Köln-Kalk-Verbot aus

Der bekannte Neo-Nazi Jan Fartas, der bereits zu einer acht-monatigen Freiheitsstrafe wegen Gewaltdelikten verurteilt wurde, gehört zur extrem rechten Gruppe „Köln für deutschen Sozialismus“ und ist Anmelder der Demo, die unter dem Motto „Keine Gewalt gegen Deutsche“ laufen soll. Damit zieht er vor allem Neo-Nazis aus dem Milieu der „Autonomen Nationalisten“ an. Allerdings wollen auch andere Rechte aus dem Umland anreisen. Die Rechten wollen sich um 14.00 Uhr am Ottoplatz (wie passend) am Bahnhof Deutz treffen und von dort zum Polizeipräsidium in Kalk marschieren. Dass Fartas den Stadtteil Kalk ausgesucht hat, ist kein Zufall. Auch wenn er die Ortswahl mit der Lage des Polizeipräsidiums begründet, dessen Beamte wegen der Silvesternacht 2015 kritisiert werden

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Der Ruhrpilot

NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans Foto: Monika Nonnenmacher


NRW:
Erster Haushaltsüberschuss seit mehr als 40 Jahren…FAZ
NRW: Unverdienter Überschuss…RP Online
NRW: Wahlleiter lässt umstrittene AfD-Landesliste vorerst zu…RP Online
NRW: Jäger und Prantls Plan…Post von Horn
Debatte: Unsere Konjunktur ist stärker gedopt als russische Sportler…Welt
Debatte: Zeit für eine Entlastung…FAZ
Debatte: Die Systemfrage stellen…Jungle World
Debatte: Protektionismus – Wiederholt sich die Geschichte?…NZZ
Debatte: Die Sprachdiktatur der Nichtbetroffenen…Novo Argumente
Ruhrgebiet: Wochenmärkte klagen über Besucherschwund…WAZ
Bochum: Opel-Abriss kostet mehr, als er bringt…Bild
Bochum: Martina van Boxen nimmt 2018 Abschied…WAZ
Duisburg: An der Uni wird um Europa gestritten…WAZ
Duisburg: Verdi will weniger verkaufsoffene Sonntage…WAZ
Essen: Evag-Chefs kassieren sattes Gehalts-Plus von rund 20 Prozent…WAZ
Essen: Wasser predigen und Wein trinken…WAZ

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Nach Scharia- und Pelz-Polizei: Zehn weitere Ideen für Möchtegern-Cops


Scharia-Polizei, Pelz-Polizei, Israel-Boykott-Kontrolleure – nach dem Motto „Keiner zu klein, Blockwart zu sein“ machen sich immer mehr radikale Spinner, Wichtigtuer und Fanatiker auf, ihre Mitmenschen zu bedrängen, zu belehren und auf die Nerven zu gehen. Zehn Tipps für alle, die ihre Rolle im lauter werdenden Konzert der Möchtegern-Cops noch nicht gefunden haben:

Veggie-Police: Streift um Imbissbuden und Pizzerrien und belehrt die Hungrigen beim ersten Biss in die Wurst über das Leiden der Tieren und die Böshaftigkeit der Lebensmittelindustrie.

Nüchternheits-Wächter: Der Dämon-Alkohol wird immer noch verharmlost. Warum nicht mal morgens um drei durch die Kneipen ziehen und Betrunkenen ein Gespräch über die Freuden der Nüchternheit und Leberzirrhose aufdrängen?

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Der Ruhrpilot


NRW:
Ein Gutachten als Feigenblatt…RP Online
NRW: Kraft will Fall Amri unabhängig untersuchen lassen…Bild
NRW: Hannelore Krafts riskante Strategie…FAZ
NRW: Hannelore Kraft merkelt sich durch den Wahlkampf…RP Online
NRW: Land setzt Kooperation mit Ditib trotz Spitzelvorwürfen fort…News4Teachers
NRW: Bund zahlte zwei Milliarden für Flüchtlinge…RP Online
Debatte: Islamverband Ditib bestätigt Spitzel-Vorwürfe…Zeit
Debatte: Sauerstoff statt Stacheldraht für Europa…Cicero
Debatte: Angst vor dem Dreckigen Dutzend…Novo Argumente
Debatte: Über den Umgang mit Gefährdern…NZZ
Debatte: Kalter Krieg in kalten Zeiten…Jungle World
Debatte: Ein globaler „Krieg gegen das Bargeld“…FAZ
Debatte: Bundesrechnungshof kritisiert undurchsichtige Energiewende…FAZ
Debatte: Schwächelt die Demokratie, leidet die Presse…Welt
Bochum: Ruhr-Handwerk beklagt einseitige Förderung…WAZ
Dortmund: „Ich bin gerne Journalist. Aber der Job wird anstrengender“…Kress
Dortmund: Türkische Rechtsextremisten melden Demo an…WAZ
Duisburg: Stadt soll Loveparade-Gelände kaufen…WAZ
Duisburg: Eine Million Euro durch Sexsteuer…RP Online
Essen: Polizei sieht keine Handhabe gegen „Pelz-Polizei“…WAZ

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„Nafri ist eine Abkürzung wie „Ami“ und keine Beschimpfung“


In Nordrhein-Westfalen haben sich seit Jahrzehnten Zuwanderer aus Nordafrika niedergelassen. Nur ein kleiner Teil zählt zu den sogenannten „Nafris“, dem so in einem Tweet in der Silvesternacht bezeichneten „Nordafrikanischen Intensivtätern“.

Es war Nachmittag und Mokthar kam von einem Fotoshooting. Der Fotograf ging gerade über den Heumarkt in der Kölner Innenstadt, als sein Handy schellte. Er stellte seine Tasche mit den Kameras und Objektiven auf einer Bank ab. „Während ich telefonierte“, erzählt der Tunesier, „klopfte jemand auf meine Schulter. Ich drehte mich um, ein Mann zeigte mir eine Visitenkarte. Dann war er weg.“ Nicht nur der Mann war verschwunden, auch Mokthars Tasche mit der Fotoausrüstung. „Ich war ungeheuer sauer, lief durch die Stadt, suchte den Dieb . Ich war mir sicher: Das mussten Algerier oder Marokkaner sein.“ Mokthar fuhr nach Kalk, dem Stadtteil Kölns, in dem viele Nordafrikaner leben. Er ging zu einem tunesischen Friseur, den er flüchtig kannte. „Ein Mann in dem Salon gab mir den Tipp, zu einem italienischen Café in der Nähe des Einkaufszentrums zu gehen. Dort hätte ich gute Chancen, meine Kameras und den Dieb zu finden.“ Als Mokthar vor dem kleine Café in der Kalk-Mülheimer Straße ankam, erkannte er den Dieb, einen Marokkaner. „Seine Schirmmütze war ein billiges Gucci-Imitat, das hatte ich mir

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Der Ruhrpilot

Obama während seiner Rede vor der Siegessäule in Berlin im Juli 2008 Foto: Matthias Winkelmann Lizenz: CC BY 2.0


Debatte:
Die Bilanz von Barack Obama? Leider eine Katastrophe…Welt
NRW:
Gericht weist Inklusions-Klage ab…RP Online
NRW: Das Problem der inneren Sicherheit…RP Online
NRW: Jäger will vor der Wahl keine Schleierfahndung einführen…RP Online
Debatte: Keine Sonderrechte für Sektierer…NZZ
Debatte: Das Gespenst der Demokratie…Novo Argumente
Ruhrgebiet: „Ich halte nichts von einer Streichung des Soli“…WR
Ruhrgebiet: Barcamp Ruhr erwartet 200 Netzwerker im Unperfekthaus…WAZ
Debatte: Trumps unechte Siege…FAZ
Debatte: Auf dem falschen Fuß…Cicero
Bochum: Bus und Bahn werden teurer…WAZ
Bochum: MFH sucht neue Räumlichkeiten…BO Alternativ
Dortmund: Stadt rüstet sich für G9-Volksbegehren…WAZ
Duisburg: Stadt muss 2,1 Millionen Fördergelder zurückzahlen…WAZ
Essen: „Zollverein ist eine Riesenchance für unsere Stadtteile“…WR
Essen: Wenn die Pelz-Polizei Passanten kontrolliert…WAZ

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Der Ruhrpilot

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nimmt beim NRW-Tag an einer Polonäise teil. Foto: Foto: Land NRW / R. Sondermann


Debatte:
Failed State NRW…Spiegel
NRW: Fall Amri wird zum Fall Jäger…Post von Horn
NRW: Merkel und Kraft verteidigen Kölner Polizei…RP Online
Debatte: Vorschriftenmacher, realitätsfern, grün…Welt
Debatte: „Für den Historiker ist es besser, wenn es funkt und kracht“…FAZ
Debatte: „Ein neues Phänomen“…Heise
Debatte: Tauber vergiftet die Diskussion…taz
Ruhrgebiet: Warum Steag und Co. auf Kohle aus Kolumbien setzen…WR
Bochum: Tierheim in Finanznot…WAZ
Dortmund: Breitbart bezeichnet Berichte über gefälschte Nachrichten als falsch…WAZ
Dortmund: Imagekampagne muss noch warten…WAZ
Duisburg: Startschuss für Abriss des Weißen Riesen…RP Online
Essen: Im Norden bleiben Schulleiter-Posten oft unbesetzt…WAZ

Akbar Hashemi Rafsanjani gestorben

Akbar Hashemi Rafsanjani mit seiner Tochter Foto: Siamak Ebrahimi Lizenz: CC BY 4.0


Akbar Hashemi Rafsanjani, Vorsitzender des Schlichtungsrates der IRI war von 1988 bis 1989 Oberbefehlshaber der iranischen Streitkräfte, ist gestern an einem Herzinfarkt gestorben. Von unserem Gastautor  Kazem Moussavi.

Er und sein damaliger Adjutant Hassan Rouhani sind für tausende Morde im Iran-Irak Krieg verantwortlich.

Rafsanjani zählte zu dem brutalsten Menschenrechtsverletzern des Nahen Ostens und galt als wichtigster Vertrauter des Revolutionsführers Ayatollah Khomeini. Er war unter anderen an den Massakern von 1988 nach Khomeinis religiöser Fatwa an Tausenden oppositionellen politischen Gefangen im Iran mitbeteiligt. Nach dem Tod Khomeinis hatte er 1989 im Wächterrat Ali Khamenei zur Wahl zum religiösen Führer des Iran verholfen.

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