Der Ruhrpilot

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Eagles of Death Metal on stage at the Commodore Ballroom July 20th 2009 Foto: SylviaBoBilvia Lizenz: CC BY 3.0


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Frankreichs 9/11 und der antisemitische Islamismus

Von unserem Gastautor Dr. Clemens Heni

Clemens Heni Foto: Privat
Dr. Clemens Heni Foto: Privat

Der 13. November 2015 ist der schrecklichste Tag in der jüngeren französischen Geschichte. Bei sechs nahezu gleichzeitigen und koordinierten islamistischen Attacken wurden mindestens 128 Menschen ermordet und 180 verletzt. Zwei Anschlagsziele ragen heraus: Die Selbstmordanschläge vor dem Stade de France in St. Denis während des Fußball-Freundschaftsspieles Frankreich–Deutschland und der berühmte Klub Bataclan.

Das Stadion wurde offenbar nicht nur gewählt, um womöglich eine Massenpanik unter 80.000 Zuschauer/innen auszulösen, sondern auch um die Fußball-Europameisterschaft 2016 vorab zu attackieren. Es ist auch der erste jihadistische Terrorangriff auf die Bundesrepublik.

Das Massaker im Klub Bataclan, wo es die meisten Opfer gibt, hat durchaus einen antisemitischen/antizionistischen Hintergrund.

Dort stürmten vier mit Sprengstoffgürteln und Maschinengewehren bewaffnete Jihadisten den Saal, während die kalifornisch Band „The Eagles of Death Metal“ gerade den Song „Kiss the Devil“ spielte. Vermutlich 83 Menschen wurden bei dem Massaker von den Jihadisten ermordet.

Nun wollen die Jihadisten offenbar ein ganzes Land und eine ganze Welt in Terror versetzen.

Sie hassen selbstbestimmte Frauen, Homosexuelle, Ausgehviertel, Love, Sex und Rock’n’Roll, das sind Kernpunkte des Salafismus, des „legalen“ Islamismus wie des terroristischen Jihadismus.

Das Bataclan ist in Paris eine Institution seit dem 19. Jahrhundert. Doch seit 2007 wurde der Klub gezielt von muslimischen Antisemiten/Antizionisten attackiert, weil es auch israelische Veranstaltungen machte wie z.B. für die israelische Polizeieinheit Magav.

Das berichtete die französische Seite „Le Point“ unmittelbar nach dem jihadistischen Massaker. Die islamistische Gruppe Jaish al-Islam drohte 2011 das Bataclan zu attackieren, weil der Besitzer „jüdisch“ sei, so Le Point.

Im Dezember 2008 gab es dann ein Video von 10 jugendlichen Muslimen, die mit PLO-Tuch verkleidet dem Bataclan ebenfalls drohten, da es u.a. Veranstaltungen für die israelische Polizeieinheit Magav durchführe. Das Bataclan im Visier französischer antisemitischer Islamisten.

Die Band „The Eagles of Death Metal“ wurde von der antisemitischen BDS-Bewegung (derzeit angeführt wird von der EUropäischen Union) bedroht und ging im Sommer 2015 dennoch nach Israel und jetzt wurden die Fans in Paris auch dafür ermordet.

Der Antisemitismus ist der Kernpunkt des Jihad.

Der Verschwörungswahnsinn ist grenzenlos und der Juden- und Israelhass obsessiv.

Und natürlich ist die Türkei, ein Freund des Islamismus im allgemeinen und Unterstützer, so oder so, des ISIS im besonderen, auch mit involviert und somit auch auf ihre Weise die Bundesregierung, die viel zu freundlich mit dem Jihad umspringt (Iran, Türkei, DITIB in Deutschland etc.).

Lange werden wir warten müssen, bis die freundlichen „Experten“ den Antisemitismus als treibende Kraft des Jihad erkennen und bekämpfen. Da ist seit 9/11 so gut wie nichts passiert.

Und die Islamforschung kungelt mit dem Jihad wie gehabt, von den wenigen Ausnahmen, die es immer gibt, abgesehen.

Und man darf gespannt sein, ob auch in Frankreich diese antisemitische Motiviation beim Massaker im Bataclan thematisiert wird. Es zeigt auch wie jugendliche Hetze gegen einen Klub sich zum Massaker ausweiten kann.

Wir leben in der 9/11-Welt. Der Jihad ist die größte Gefahr für die Menschheit im frühen 21. Jahrhundert.

Und wiederum wird der Westen aller Voraussicht nach Versagen im Benennen der spezifisch islamistischen und auch antisemitischen Dimension der Massaker.

Als im November 2008 in Mumbai, Indien, ein ganz ähnlicher jihadistischer Angriff erfolgte, blieb der Aufschrei z.B. meiner deutschen, amerikanischen und (linken) israelischen Kolleginnen und Kollegen an der Yale-University, wo ich damals beschäftigt war, aus.

Sie waren alle noch ganz benebelt von Obamas Wahlsieg Anfang November 2008.

Auf der Gedenkfeier für einen Rabbi, der mit einem Rabbi von Yale befreundet war und in Mumbai massakriert wurde, begleitete mich nur eine weitere israelische Kollegin.

Die Bundesrepublik wird jetzt ein massives Ansteigen der Hetze von Seiten der AfD, Pegidas und wie sie alle heißen, erleben.

Dabei haben diese Organisationen gar nicht kapiert, dass es keine Flüchtlinge sind, die in Paris wie in Mumbai, London oder Madrid und Bali islamistisch mordeten.

Viele Flüchtlinge flohen vielmehr vor dem Terror des Jihad wie in Syrien oder dem Irak. Den Hass auf die westliche Welt, auf Amerika und Israel teilen die AfD und ihre Fans vielmehr, wie sich in Postern etwa des verschwörungsideologischen Magazins „Compact“ auf dem AfD-Aufmarsch in Berlin am 7.11. zeigte.

Ob Europa den Jihad endlich bekämpft ohne selbst völlig rechtsextrem zu werden?

Wann wird Merkel kapieren, dass Erdogan Teil des Problems ist und kein Kumpel?

Wann wird die Bundesregierung endlich verstehen, dass wir weltliche Begleitung von Flüchtlingen brauchen und keine islamistischen Organisationen, die ihre Direktiven aus der Türkei erhalten?

Überall lauern schon die Verharmloser des Jihad, wir werden es erleben.

Frankreich erlebte gestern den traurigsten Tag seiner jüngeren Geschichte. Europa, Obama und der Westen müssen endlich vereint mit allen anderen Kräften auf der Welt den Jihad als die größte Gefahr für den Weltfrieden erkennen, inklusive dem Iran, dessen Krokodilstränen über die Toten an Heuchelei unüberbietbar sind.

Dr. Clemens Heni ist Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA).

#ParisAttacks: Europa muss zusammenstehen

freiheitIn Paris hat sich am Abend des 13. November der wohl schlimmste islamistische Anschlag ereignet, den Europa je erlebt hat. Zur Stunde (06:45 Uhr) sind 120 Tote und circa 200 Verletzte bestätigt. Acht Täter sind tot, sieben von ihnen entzündeten Selbstmord-Gürtel. Mehrere Explosionen im Umfeld des Spiels zwischen der französischen und der deutschen Fußballnationalmannschaft und eine Geiselnahme in einem Konzerthaus haben sich ereignet. Von sechs Anschlagsorten wird berichtet. In Paris hat sich eine koordinierte Terrorattacke ereignet. Die Geiselnehmer im Konzertsaal sollen „Allahu Akbar“ gerufen haben. Am Stadion soll es Selbstmordattentate gegeben haben. Frankreich hat erstmals seit dem Algerien-Krieg den „Notstand“ ausgerufen.

Es ist wohl sicher, dass es sich bei den Attacken um einen islamistischen Anschlag gehandelt hat. Nach den Anschlägen vom Januar ist das die zweite bestialische Tat in Paris in diesem Jahr.

Nun ist, schon kurz nach dem Attentat, die Stunde der Hetzer und Verharmloser gekommen. Die einen nutzen die Anschläge für rassistische Stimmungsmache gegen Muslime. Die anderen nutzen die Tat für Polemik, die Europäer interessierten sich nicht für Anschläge im Nahen Osten und sollten sich nicht beklagen, wenn der Terror nun in Europa stattfinde.

Aber eigentlich lassen diese Anschläge nur einen Schluss zu: Wir Europäer – egal, ob unsere Großeltern aus der Türkei, dem Senegal oder Indien stammen – müssen zusammenstehen, müssen im Zeichen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit den Terror verurteilen und bekämpfen. Aber dies kann nur gezielt geschehen. Muslime dürfen durch solche Taten nicht unter Generalverdacht gestellt werden, und unsere Gesellschaft darf sich nicht in ein Regime aus Kontrolle und Überwachung verwandeln. Denn dann hätten die Feinde der Freiheit gewonnen.

 

Der Ruhrpilot

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Islamische Hochschulvereinigung Bonn mit fragwürdiger Vortragsreihe

„Bonn Hofgarten“ von Hans Weingartz - Übertragen aus de.wikipedia nach Commons., description page was here. File versions on de.wikipedia:2006-12-16 17:26:39 Leonce49 1276 x 866 (1.195.967 Bytes) (Hofgarten (Bonn)). Lizenziert unter CC BY-SA 2.0 de
„Bonn Hofgarten“ von Hans Weingartz – Übertragen aus de.wikipedia nach Commons., description page was here. File versions on de.wikipedia:2006-12-16 17:26:39 Leonce49 1276 x 866 (1.195.967 Bytes) (Hofgarten (Bonn)). Lizenziert unter CC BY-SA 2.0 de


Die IHV in Bonn veranstaltet in diesem Wintersemester eine Reihe mit vier Vorträgen bzw. „Workshops“, die die Frage aufwerfen, ob in der Studierendenvereinigung rechte bzw. islamistische Kräfte gerade die Überhand gewonnen haben. Von unserer Gastautorin Judith Stockenbusch. 

Das Programm der IHV war in der Vergangenheit jedenfalls deutlich pluralistischer und liberaler gewesen, während es im Wintersemester, so ist es geplant, offenkundig sehr einseitig und einschlägig zugehen soll. Gegründet wurde die IHV 2001 von Haluk Yıldız, der 2006 mit vom Verfassungsschutz beobachteten und als antidemokratisch eingestuften Vereinen und der IHV den Bonner Rat der Muslime gründete, dessen Vorsitzender er wurde. Aus den Kreisen des Rates heraus gab es auch jihadistische Auswanderung in den Mittleren Osten. 2013 wurde ein als „Benefizveranstaltung“ getarntes Spendensammeltreffen von SalafistInnen in Bad Godesberg verhindert. Yıldız leugnete daraufhin, dass es sich um eine islamistische Veranstaltung gehandelt habe. Seit 2010 ist Yıldız Vorsitzender der von ihm gegründeten BIG-Partei, die immer wieder durch homophobe Hetze auffällt, ein „zinsfreies Wirtschaftssystem“ fordert und den Bonner OB Nimptsch für seine Übernahme der Schirmherrschaft des Israel-Tages 2012 angriff. Kehrt die IHV nun also zu ihren Wurzeln zurück? Stattfinden sollen die Veranstaltungen pikanterweise in den Räumlichkeiten der Universität Bonn.

Martin Yahya Heising soll am 18. Januar zu „Die Liebe zu Gott und dem Propheten“ sprechen. Heising ist Bonner Anwalt und bewirbt sich damit, dass er sich um „alles, was Muslime betrifft“, kümmere. Am 17. Mai 2015 referierte er unter dem Titel „Durchsuchung, Festnahme, Beschlagnahme – wie verhalte ich mich richtig?“ in der Duisburger Ar-Rahman-Moschee vor IslamistInnen. Ein Auftritt von Pierre Vogel in der selben Moschee, der für den 17.10. geplant war, konnte aufgrund erheblichen öffentlichen Drucks verhindert werden. Auf der Veranstaltung mit Heising ebenfalls zugegen war der ehemalige „antiimperialistische“ Terrorist Bernhard Falk, der 1999 wegen vierfachen Mordversuchs und diverser Sprengstoffverbrechen zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Noch vor Haftbeginn konvertierte er zum Islam, seit seiner Entlassung 2008 unterstützt er andere islamistische Strafgefangene und sympathisiert offen mit Al-Qaida. Heising nannte den anwesenden Falk auf der Veranstaltung wohlwollend einen „erfahrenen Mann in der Gefangenenbetreuung“. Außerdem äußerte er sich in Duisburg wie folgt: „Der Koran ist eine bessere Verfassung für Deutschland als das Grundgesetz“. Dank Meinungsfreiheit sei es erlaubt, gegen die deutsche Verfassung zu sein, da müssten sich Muslime(!) keine Sorgen machen. In salafistischen Kreisen wird er als Szeneanwalt gepriesen, im Internet bewirbt er sich außerdem als Anwalt für Angelegenheiten der „Befreiung“ von Mädchen vom Sport- und Schwimmunterricht sowie von Klassenfahrten und gibt hierzu Tipps an Eltern.

Im „Workshop“ zur „Medienmanipulation“, der von der IHV am 21. November ausgerichtet wird, soll Redoine Baghdadi über die Darstellung des Islam in der Presse referieren. Im Juni diesen Jahres trat er nahe Frankfurt auf einem Seminartag zu einem ähnlichen Thema auf – neben Martin Yahya Heising. Dass ihm Heising samt seiner Tätigkeiten bekannt war, das darf aufgrund von Heisings öffentlicher Präsenz angenommen werden. Wenn eine Veranstaltung schon unter dem Titel „Medienmanipulation“ angekündigt wird, sollte wiederum nicht davon ausgegangen werden, dass eine angemessene Rassismusanalyse vorgetragen werden wird: vielmehr ist im Begriff der „Manipulation“ semantisch bereits eine böswillige Intention weniger, die Medien kontrollierender Mächtiger impliziert, die den Islam und seine AnhängerInnen wider besseren Wissens in schlechtes Licht rücken sollen – das Wort „Lügenpresse“ ist in gewissen islamistischen Kreisen ein alltägliches Schlagwort und offenbart die zunächst kontraintuitiv erscheinende geistige Nähe zu Bewegungen wie Pegida. Beide sehen sich als genuine Opfer einer von oben gesteuerten Berichterstattung, gerade weil sie selber mit der Vorstellung einer freien Presse so wenig anfangen können.

Fragwürdig geht es auch mit dem Vortrag zum Thema „Islamic Banking“ weiter: Soulheil Thabti sitzt im „Ethikrat“ einer Sharia-konformen Bank, in der das Zinsverbot gilt – d.h. kreativ umgangen wird. Seit einigen Monaten wird das Thema in islamistischen Kreisen gepusht, auf einem dieser Tage in Bonn von den Islamisten Karim L. (u.A. „Spendengalas“ für Syrien mit salafistischen Predigern“) und Semir C. (u.A. zwei Hausdurchsuchungen wegen der Unterstützung verbotener Vereinigungen in Deutschland und dem Islamischen Staat in Syrien und dem Irak) herausgegebenen Couponheft werden ebenfalls „islamische Finanzprodukte“ beworben. Auch der oben genannte Rechtsanwalt Martin Yahya Heising darf hier für seine Kanzlei werben. Dabei ist das Islamic Banking ökonomisch so unsinnig, dass selbst die islamistische Diktatur Saudi-Arabien Banken mit Zinssytem erlaubt und mit ihnen arbeitet. Dass es offenkundig um andere Dinge geht als um ökonomische Rationalität, dafür haben auch deutsche Neonazis ein Gespür: sie verweisen immer wieder wohlwollend auf das „Islamic Banking“ als eine Alternative zur vermeintlich vom Judentum kontrollierten Finanzsphäre und seiner „Zinsknechtschaft“ gegen die „freien Völker“. Ähnliche Überlegungen aus dem genuin deutschen Diskursraum, die immer wieder inhaltlich und personell mit Antisemitismus einhergehen, beziehen sich beispielsweise vornehmlich auf den deutschen Kaufmann und „Finanztheoretiker“ (Wikipedia) Silvio Gesell, der den Zins als ein „leistungsloses Einkommen“ denunziert hat, weswegen zinsfreie Finanzsysteme vornehmlich von Leuten gepriesen werden, in deren Phantasie eine Schmarotzer-Minderheit vermittels des von ihnen installierten Finanzsystems der Mehrheit das Geld aus den Taschen zieht. Und nicht zufällig versucht der „Islamische Staat“ gegenwärtig mit einer „Gold-Dinar“-Währung eine vermeintliche konkrete, greifbare Währung im Gegensatz zum vermeintlich „wertlosen“ Papiergeld zu etablieren – koste es die islamische Volkswirtschaft, was es wolle.

Nima Mehrabi will am 16. November zu „Muhammed-Karikaturen u. Islamophobie“ sprechen. Hierzu ist gegenwärtig nur vorzubringen, dass der Begriff „Islamophobie“ verschiedenen Quellen zufolge seinen Ursprung in der islamischen Revolution des Iran und bei Ayatollah Chomeini hat, der damit die ersten Hinrichtungswellen gegen iranische Frauen, die sich gegen den Kopftuchzwang gewehrt haben, sowie gegen andere Oppositionelle gerechtfertigt hat. Von dort hat er es leider prominent in westliche Diskurse geschafft und verhindert eine sinnvolle Auseinandersetzung mit dem spezifischen Rassismus gegen Muslime bzw. gegen Araber und Araberinnen, Türken und Türkinne,Kurdinnen und Kurden usw., weil er, statt von psychologischen Bedürfnissen der rassistisch Diskriminierenden und strukturellen Problemen der westlichen Gesellschaften auszugehen, eine westliche Verschwörung von Mächtigen und ihren Medien annimmt. Dass auf der Veranstaltung keine Lobrede auf die Errungenschaft der Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit gehalten werden wird, davon dürfte auszugehen sein. Im kurzen Ankündigungstext wird jedenfalls schon ein mal suggeriert, dass die Mohammed-Karikaturen der letzten Jahre vielmehr eine „jahrhundertealte Geschichte“ hätten, die zudem mit Kolonialismus und imperialen Machtansprüchen vermengt seien. Nicht nur, dass also prinzipiell kein Unterschied zwischen Moderne und Vor-Moderne und zwischen christlicher und säkularisierter Gesellschaft angenommen zu werden scheint – auch eine Differenzierung von privaten, staatlichen und militärischen Akteuren wird vermutlich zugunsten einer allgemeinen Verschwörung „des Westens“ unterbleiben, folgt man dem Tenor vergangener Veranstaltungen und Artikel zum Thema. Auch nach den versuchten und erfolgreichen Morden und Terroranschlägen auf Karikaturisten der letzten Monate und Jahre ist dieses Thema u.E. besonders sensibel. Die Universität Bonn erteilte auf Anfrage hin die Auskunft, dass sie betreffend die Veranstaltungsreihe der IHV keine Bedenken habe.

Der Text erschien bereits in einer ähnlichen Version auf Salafiya Watch Köln/Bonn.

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Garrelt Duin Foto: SPD Niedersachsen Lizenz: CC
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Ein Zeichen gegen Israel

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Ob Iran, Saudia Arabien oder China – die Europäische Union lässt kaum eine Gelegenheit aus, wenn es darum gilt, einer Diktatur in den Hintern zu kriechen. Geht es um Israel, zeigt sich die EU weniger offen. Eine neue EU-Richtlinie schreibt vor, israelische Waren aus den Gebieten jenseits der Grenzen von 1967 kennzeichnen zu lassen.  Das Ganze diene dem Verbraucherschutz, ein bei den Eurokraten beliebter Vorwand, um sich in die Gelegenheiten anderer Leute einzumischen. Politisch gemeint ist das alles angeblich nicht, was nur zeigt, dass man in Brüssel sogar zu dumm zum lügen ist. Die EU misst hier mit zweierlei Maßstäben – oder hat jemand jemals Waren aus Nordirland, Tibet oder dem Baskenland mit besonderen Kennzeichen versehen im Supermarkt erblickt? Umstritten ist der Status all dieser Regionen auch. Für die EU kein Problem.

In einem Gastbeitrag für die Jüdische Allgemeine schreibt Israel Botschafter Yakov Hadas-Handelsman:

Damit gelten für Israel andere Regeln als für den Rest der Welt. Es ist eine falsche Annahme der EU, dass Druck nötig sei, um beide Parteien wieder an den Verhandlungstisch zu bewegen. Israel steht schon jetzt bereit, erneut in Friedensverhandlungen einzutreten, und hält nach wie vor an einer Zweistaatenlösung für zwei Völker fest. Doch auf der Gegenseite gibt es keine Bereitschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Während dieser Tage palästinensische Attentäter auf offener Straße Israelis angreifen, plant die EU Handelshemmnisse gegen Israel.

Ein sonderbares Zeichen sendet Brüssel damit an die Verantwortlichen in Ramallah. Die EU ermutigt mit dieser Geste die palästinensische Seite indirekt, weitere Gespräche mit Israel zu vermeiden. Darüber hinaus wird die Botschaft an die Attentäter gesendet: Macht genau so weiter.

Nach einem Bericht des Tagesspiegels sagte ein Sprecher der israelischen Regierung: „„Wir bedauern, dass die Europäische Union aus politischen Beweggründen so einen extremen und diskriminierenden Schritt unternimmt, der einem Boykott ähnelt. Und dies ausgerechnet zu einer Zeit, in der Israel einer Terrorwelle ausgesetzt ist, die gegen alle seine Bürger gerichtet ist.“

Die Staaten der Europäischen Union haben eine erneute Gelegenheit ergriffen, sich in all ihrer Erbärmlichkeit zu präsentieren.

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