André Glucksmann ist tot

André Glucksmann Bild: Sno/CC 3.0
André Glucksmann Bild: Sno/CC 3.0


Der französische Philosoph André Glucksmann ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren. Mit Glucksmann verliert die Freiheit, verliert die Auseinandersetzung mit jeder Form des autoritären Denkens und Handelns, einer ihrer wichtigsten Stimmen.

Als junger Mann war Glucksmann Mitglied der maoistischen Gauche Prolétarienne, einer Gruppe, die man mit hiesigen Sekten wie dem KBW oder den verschiedenen K-Gruppen nicht vergleichen kann, denn die  Gauche Prolétarienne beteiligte sich, auch militant, an Arbeitskämpfen und war mehr als ein Lesezirkel. Aber Gauche Prolétarienne war eine autoritäre, marxistische Gruppe und nachdem Glucksmann mit ihr gebrochen hatte schrieb er mit „Köchin und Menschenfresser“ eine der beeindruckendsten Abrechnungen mit dem autoritären Denken innerhalb der Linken. Er arbeitete heraus, das autoritäres Denken nahezu automatisch zu  Lagern führt, dass die Unterdrückung, hat sie einmal begonnen, grenzenlos und brutal werden muss.

Continue Reading

DFB-Krise/Niersbach-Rücktritt: Vorbei die Zeiten des ständigen Fingerzeigens auf andere

Wolfgang Niersbach. Foto: Robin Patzwaldt
Wolfgang Niersbach. Foto: Robin Patzwaldt

Noch gar nicht lange her, da zeigte der interessierte Fußballfan (und auch so mancher Funktionär) in diesem Lande bevorzugt auf andere, wenn es um nicht korrekte Verhaltensweisen von Sportfunktionären ging. Die FIFA, speziell deren Boss Sepp Blatter, aber auch die UEFA mit Michel Platini an der Spitze waren bevorzugte Ziele für besserwisserische moralische Zeigefinger.

Egal ob die WM-Vergaben an Katar und/oder Russland, die angebliche Korruption in Fußballverbänden der entferntesten Länder, immer waren es bisher die Anderen, die es scheinbar nicht schafften ihren Sport sauber zu organisieren. Die Vorwürfe gingen von sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen für Arbeiter bis hin zu Korruptionsverdächtigungen in Richtung der unterschiedlichsten Entscheidungsfindungen im Bereich der Sportpolitik.

Auch noch gar nicht lange her, da wurde in Fußballdeutschland bevorzugt darüber gestritten, wann denn die Katar-WM eigentlich konkret stattfinden solle. Man, das wirkt, in Anbetracht der jüngsten Enthüllungen und Verdächtigungen, inzwischen ja geradezu kleinkariert.

Der DFB galt bisher im Vergleich zu diesen auserkorenen ‚Schurkenstaaten‘ hingegen ja geradezu gerne als nahezu perfektes Musterbeispiel für den ‚sauberen Sport‘. Zumindest bei vielen.

Bekanntlich ist das seit einiger Zeit nun doch völlig anders. Und speziell nach dem gestrigen Abend, an dem Deutschland über den Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach diskutierte, eröffnen sich hier scheinbar ganz neue Dimensionen und Abgründe. Und das eben und ausgerechnet direkt vor der vermeintlich so vorbildlichen gepflegten, sauberen und grundsätzlich überlegenen eigenen ‚Haustür‘ der moralischen Besserwisser aus ‚Schland‘.

Continue Reading
Werbung

Der Ruhrpilot

afd_plakate
NRW: 
Kann die AfD den Aufschwung bis 2017 halten?…Welt
NRW: Die Polizei fährt jetzt BMW…RP Online
NRW: Kinos ausgezeichnet…Mediabiz
Debatte: EU beklagt „bemerkenswerte Rückschritte“ in der Türkei…FAZ
Debatte: Aber hier leben, nein danke…Jungle World
Debatte: Empathie reicht nicht!…Novo Argumente
Debatte: Führungsspitzen ohne Anstand…Post von Horn
Debatte: Was Beate Zschäpe mit ihrer Aussage wirklich bezwecken will…Welt
Debatte: AfD-Fraktionen führen zur ewigen GroKo…Cicero
Ruhrgebiet: Eine Abrechnung mit Bob Dylan und Neil Young…Welt
Bochum: Besucher aus Holland sollen Weihnachtsmarkt füllen…Der Westen
Dortmund: Streit um Kinder-Abholzeiten…Der Westen
Duisburg: Pegida-Demo auch am Jahrestag der Reichspogromnacht…Der Westen
Duisburg: Ex-Stadtdirektor Greulich scheidet bei den WBD aus…Der Westen
Essen: Philharmoniker spielen für Flüchtlinge…Der Westen

Ticker: Pegida marschiert durch Duisburg „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen.“

starbucks_du
Zum 37. Mal wird heute in Duisburg Pegida aufmarschieren. Das heute vor 77 Jahren die Progromnacht stattfand, stört die Rechtsradikalen nicht. Und anders als in München gab es auch keinen Versuch von Seiten der Behörden, die Veranstaltung zu untersagen. Allerdings will sich heute die Zivilgesellschaft wieder auf Duisburgs Straßen zeigen. Am vergangenen Montag stellten sich nur knapp 120 Gegendemonstranten 230 Pegida-Anhängern entgegen. Für heute haben Parteien, Gewerkschaften und Initiativen ihren Protest angekündigt. Sowohl Pegida-Anhänger als auch deren Gegner versammeln sich auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes. Getrennt werden sie von Einsatzkräften der Polizei. Von Thomas Meiser, Sebastian Weiermann und Stefan Laurin.

20.30 Uhr: Lage am Hauptbahnhof ruhig, aber angespannt. Hubschrauber kreist über der Szenerie. Nazis ziehen ab. Das war dann wohl für heute.

20.22 Uhr: Pegida erreicht mit dem Ruf „Antifa Hurensöhne“ wieder den Hauptbahnhof. Sounds like a normal Nazi-Demo.

20.07 Uhr: Nazi-Gegenr versuchen aus dem Kessel auszubrechen und bewerfen die Polizei mit Flaschen. Die reagiert mit Pfefferspray auf die Angriffe.

20.03 Uhr. Pegida zieht durch  Duisburg,. Die beliebtesten Parolen: „Antifa Hurtensöhne“, „Antifa wie schade, Duisburg macht sich gerade“, „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen“ und „Merkel muss weg“.

20.02 Uhr: Die Polizei hat die Gegendemonstration „locker gekesselt“. Kleinere Gruppen von Nazi-Gegnern haben sich in die Stadt aufgemacht und suchen nach Gelegenheiten, die Pegida-Demo zu stören.

20.00 Uhr: Pegida-Demo ist gestartet. Polizei ist mit nicht ausreichenden Kräften in Duisburg unterwegs.

19.58 Uhr: Fast wären Nazis und Nazi-Gegner aufeinandergeprallt. Polizei geht nun vor allem gegen die Nazi-Gegner vor.

19.52 Uhr: Hooligans haben sich unter die Gegendemonstranten gemischt und waren froh, als die Polizei ihnen zu Hilfe kam.

19.40 Uhr: Polizei baut mit ihren Polizeiwagen nun Wände auf. Das ursprüngliche Konzept zur Trennung der verfeindeten Demonstranten war auch nach unserer Einschätzung eher suboptimal.

19.34 Uhr: Die Straße vor dem Hauptbahnhof ist frei. Die Polizei konnte die Demonstranten dazu bewegen, sich wieder auf den Bahnhofsvorplatz zurück zu ziehen. Alles ging ruhig und friedlich vonstatten.

19.30 Uhr: Polizei ist jetzt mit starken Kräften vor Ort.

19.28 Uhr: Gegendemonstranten beginnen die Straße vor dem Hauptbahnhof zu besetzen.

19.19 Uhr: Nun redet Dominik Horst Roeseler, Pro-NRW Funktionär und Organisator der Hogesa-Demos. Seine Botschaft ist ein klassischer Nazi-Spruch: „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen.“
19.16 Uhr: Bei Pegida sind es jetzt 300 Personen. Ein schwarzer Redner beschwört die Einheit der Deutschen. Die Dortmunder Nazis sind zwar nicht viele, aber die wichtigen Kader sind dabei: SS-Siggi, Michael Brück und Lukas Bals sind nach Duisburg gekommen.

19.11 Uhr: Demonstranten singen des Ärzte-Stücks „Schrei nach Liebe“. Unser Mann vor Ort verzweifelt an der Qualität des Gesangs.

19.10 Uhr: Redner bedauert, dass der DGB nicht zu den Protesten gegen Pegida aufgerufen hat und unter den Demonstranten nur weniger Sozialdemokraten seien. Dies würde man sich merken.

19.05 Uhr: Die Dortmunder Neonazis sind angekommen.  15 Mann schließen sich Pegida an.

18.57 Uhr: Rangeleien zwischen Polizei und Gegendemonstranten. Veranstalter versuchen zu deeskalieren. Die Polizei filmt und fotografier derweil mit großem Eifer.

18.54 Uhr: Die Hools versuchten bei Marsch durch den Bahnhof Starbucks zu stürmen, was sie Polizei gerade so verhindern konnte. Sie vermuteten wohl Linke darin. Duisburger Linke bei Starbucks… Da würden Lenin und Stalin persönlich dazwischen gehen.

18.49 Uhr: Die zum Teil vermummten Hools machen sich nun auf den Weg zur Pegida-Demo.

18.34 Uhr: 100 Hools hinter dem Hauptbahnhof- Peinlich: Nur ein Dutzend Polizeibeamte sind bei ihnen. Derweil hat sich ein verwirrter Pegida-Anhänger unter die Gegendemonstranten gemischt und fordert die Abschaffung der Rundfunkgebühren.

Continue Reading

Der Ruhrpilot

jaeger_PK_bochum
NRW: 
Ralf Jäger fordert geordnete Einreiseverfahren…RP Online
NRW: Einwanderungsgesetz mit Integrationspflichten…General Anzeiger
NRW: Katzenzählung –  CDU-Chef Laschet läuft auf Twitter heiß…Bild
NRW: Flüchtlinge Spurlos verschwunden…RP Online
Debatte: Auf die Lügenpresse…Prinzessinnenreporter
Debatte: „Die EU kann auseinanderbrechen“…FAZ
Debatte: Die Flüchtlingskrise stellt die soziale Frage neu…Welt
Ruhrgebiet: Gauck lobt Strukturwandel als vorbildlich…Der Westen
Bochum: Zentrale Veranstaltung zur Pogromnacht…Der Westen
Bochum: Opel liegt beim Abriss vorne…Der Westen
Dortmund: Gründerin des Vereins Africa Positive ausgezeichnet…Nordstadtblogger
Duisburg: Eine sehr politische Filmwoche endet…Der Westen
Essen: Friedlicher Protest gegen NPD…Der Westen

Werbung

Deutschland schafft sich neu und nicht ab – Für einen realistischen Optimismus in der Flüchtlingskrise

keuninghaus
Nein, ich halte Frau Merkel nicht für eine begnadete Politikerin. Im Gegenteil. Nein, ich bin nicht gegen Grenzen sondern ich halte sie für die wichtigsten Garanten der kollektiven Selbstbestimmung in einer globalisierten Welt. Und Nein, ich bin nicht gegen die Globalisierung, sondern für eine Welt des möglichst unbegrenzten kulturellen, sozialen und ökonomischen Austausches auf Basis von Fairness und gegenseitigem Respekt und für das multikulturelle Zusammenleben in einem Land.

Über das Öffnen und Schließen von Grenzen

Zu dieser meiner Welt gehört, in Zeiten großer humanitärer Katastrophen, natürlich die Öffnung der Grenzen für die, die unter dieses Katastrophen leiden. Zu ihr gehört – auch ohne Katastrophen – die Migration und damit die permanente Aus- und Einwanderung über diese Grenzen hinweg. Zu ihr gehört jedoch auf keinen Fall die Auflösung dieser Grenzen, weil es keine gesellschaftliche Macht gibt, die mir einen ähnlichen Schutz garantiert wie der demokratische Nationalstaat.

Alles andere ist Geschwätz von Leuten, die entweder so reich oder so dumm oder so blind sind, dass sie meinen diesen Schutz im Ernstfall nicht zu brauchen. Die sich für Weltbürger halten, ohne zu begreifen, dass es diese eine Welt kulturell eben nicht gibt, und dass die Platin- Vielfliegerkarte daran nichts ändert. Die denken, dass sich die Welt an sie anzupassen hat und sie sich nicht an die Welt.

Die glauben, dass eine Welt ohne Grenzen ein friedlicherer und kooperativerer Ort wäre, in dem man sich ohne jede Behinderung überall hin bewegen könnte. Die meinen, dass es dort keine Konflikte mehr gibt und keine Waffen. Dass dann die Idioten, Arschlöcher und Agressivos jeder Couleur aussterben werden. Dass es keine Extremisten, keine Rassisten, keine Faschisten und andere Demokratieverächter mehr gibt, die einem, der sich bemüht das alles nicht zu sein, das Leben zur Hölle machen können.

Continue Reading