Gerüchte aus Rojava

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Seit mehreren Tagen kursiert vor allem im Internet ein Gerücht wonach der syrische Familienvater, dem auf seiner Flucht in die EU von einer ungarischen Kamerafrau ein Bein gestellt wurde, ein Mitglied der Terrororganisation Jabhat al Nusra ist/war. Osama Abdul Mohsen soll sich laut der Partei der Demokratischen Union (PYD) auf seinem Facebookprofil als Mitglied der Al-Qaida Filiale in Syrien ausgegeben haben. Von unserem Gastautor Ralf Fischer.

„The PYD published a picture of Abdul Mohsen from his Facebook page before closing it down earlier this year where he identifies himself as a member of the Nusra Front, adding that he had fought the Kurds near Amudeh, Serekaniye and Afrin.“ Osamah Golpy auf rudaw.net 

Die kurdische Partei bezichtigt Mohsen des weiteren als Trainer des Vereins al-Futowa aus Deir ez-Zor in die Unruhen von 2004 involviert gewesen zu sein. Damals kam es während und nach dem Fußballspiel zwischen den Mannschaften al-Futowa aus Deir ez-Zor und al-Dschihad aus Qamischli zu Auseinandersetzungen zwischen kurdischen Demonstranten und syrischen Sicherheitskräften.

„Furthermore, the PYD claimed that Abdul Mohsen was involved in the violent suppression of Kurdish riots in the city of Qamishlo in 2004 following a football match were more than 50 Kurds were killed by the Syrian security forces.

The PYD said that he was an instigator behind the violence after the football match between al-Fatwa and Qamishlo’s Jihad club.“ Ekurd Daily

Laut Augenzeugen flohen damals Spieler und Trainer beider Mannschaften vor den Ausschreitungen. Die Fans aus Deir ez-Zor, nicht der Trainer, lösten die Gewaltorgie aus. Außerhalb des Stadions schossen anschließend die syrischen Sicherheitskräfte mit scharfer Munition auf die aufgebrachten Fans von al-Dschihad.

Insgesamt wachsen zunehmend Zweifel ob die von der PYD verbreitete Version über das Leben von Mohsen stimmt. Der österreichische Publizist und Rojava-Experte Thomas Schmidinger bezweifelt in einem Statement auf Facebook das aufgrund eines Screenshot solch ein Urteil überhaupt möglich sei. „Die jüngsten Behauptungen“, so Schmidinger „werden leider durch nichts belegt und scheinen von einer rechtspopulistischen europäischen Facebook-Seite abgeschrieben zu sein“. Außerdem ist der Screenshot, den die PYD publiziert hat, „nicht einmal von der Facebook-Seite des Fußballtrainers selbst, sondern offenbar von jemandem, der diesen attackiert“.

Die ersten europäischen Zeitungen haben die Meldungen der PYD ohne größere Überprüfung übernommen. „Der Debatte um Flüchtlinge in Europa leistet die PYD mit der unüberprüften Weiterverbreitung einer solchen Meldung einen Bärendienst“, erklärt Schmidinger abschließend in seinem Statement. 

Der Ruhrpilot

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Pressekonferenz zur Umbildung des Landeskabinetts Foto: Land NRW / M. Hermenau


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Kreis Recklinghausen: Marathon-Sitzung zur Erörterung von ‚Datteln 4‘ gestartet

Volles Haus heute Vormittag in Datteln. Foto(s): Robin Patzwaldt
Volles Haus heute Vormittag in Datteln. Foto(s): Robin Patzwaldt

Seit 10 Uhr heute Vormittag geht es mal wieder rund in Sachen Kraftwerk ‚Datteln 4‘. In der Stadthalle der Kanalstadt im Kreis Recklinghausen trafen sich heute Vorhabenträger, Kritiker und Vertreter der Bezirksregierung Münster zum Meinungsaustausch in XXL. Ganztägig, bis die Tagesordnung abgearbeitet ist. Und das kann im konkreten Fall zur großen Geduldsprobe werden. Acht (!!!) Werktage sind dafür nämlich zunächst einmal vorgesehen. Sollte dieser Zeitrahmen nicht ausreichen, dann kann es auch noch länger dauern.

Dass sich angesichts dieser Fülle von Themen und Diskussionsansätzen heute Vormittag trotzdem so viele Leute in Datteln einfanden, die Halle zunächst fast bis auf den letzten Platz füllten, dass überraschte dann doch viele. Bei näherer Betrachtung bemerkte man jedoch rasch, dass die rund 300 Anwesenden größtenteils Mitarbeiter des Energiekonzerns waren bzw. sind, welche nicht nur ihrem Arbeitgeber hier offenkundig den Rücken stärken wollten, sondern sich wohl insgeheim auch ein kleinwenig Sorgen um ihre Arbeitsplätze machten bzw. machen.

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Der Ruhrpilot

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Gérard Biard (Links) auf der Pressekonferenz zu dem Anschlag auf Charlie Hebdo Foto: Camille Gévaudan Lizenz: (CC BY-SA 4.0
Gérard Biard (Links) auf der Pressekonferenz zu dem Anschlag auf Charlie Hebdo Foto (Ausschnitt): Camille Gévaudan Lizenz: CC BY-SA 4.0


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Vom Beobachten, Mitmachen und einem System des Helfens – #trainofhopedo

Blick von einer Bahnsteigtreppe. Am Fuß der Treppe stehen Menschen, über der Treppenbrüstung hängt ein Transparent mit der Aufschrift Welcome to Germany".Es gibt Tage, da verlässt man die eigene Rolle. Dabei ist die journalistische eigentlich ziemlich komfortabel: Wir schauen zu, berichten, ordnen ein, bewerten. Wir bleiben aber immer irgendwie „draußen“. Und manchmal fällt das alles in sich zusammen und wir sind „drin.“ Seit in Dortmund alle paar Tage Hunderte geflüchteter Menschen ankommen, um im Kulturzentrum Dietrich-Keuning-Haus erstversorgt und dann in NRW verteilt zu werden, ist das mehr als einmal passiert. Und als es vor einigen Tagen hieß, die Anlaufstelle brauche jede helfende Hand für die folgende Nacht, hörten wir auf zu beobachten und halfen eine Nacht mit. In den letzten zwölf Tagen haben wir viel gelernt über Hilfe und Solidarität, „Gute“ und „Schlechte“ und über ein System des bürgerschaftlichen Engagements, das staatliche Aufgaben ersetzt. Von Alexandra Gehrhardt und Sebastian Weiermann

Irgendwie „drin“ waren wir eigentlich schon seit dem 5. September, als sich die Ereignisse, die seitdem in Sozialen Netzwerken unter dem Schlagwort „#trainofhope“ geschildert werden, ankündigten. Wir waren am Abend und in der Nacht am Hauptbahnhof, als dutzende Helfende eine beeindruckende Hilfsaktion auf die Beine stellten, und wir hatten Klöße im Hals, als am Sonntag und in den Tagen darauf die Züge einrollten, mehrere tausend Menschen, die über die halbe Welt unterwegs waren und auf ihrer Flucht Strapazen überstanden haben, die sich die meisten von uns nicht vorstellen können, Dortmund erreichten und mit Gesängen und Applaus begrüßt wurden. Wut und Freude mischten sich bei uns immer wieder miteinander. Freude über die Hilfsbereitschaft vieler Menschen. Wut über die Inszenierung von Politikern wie Innenminister Ralf Jäger, OB Ullrich Sierau oder Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

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#refugeeswelcome: Der Streit um die ‚Bild‘-Kampagne lenkt von den tatsächlichen Problemen ab

Das Stadion des FC St. Paili in Hamburg. Foto: Daniel Jentsch
Das Stadion des FC St. Pauli in Hamburg. Foto: Daniel Jentsch

Nur ein wenig geschmackvoller Werbegag der ‚Bild‘? Eine ‚gute‘ Aktion? Wertvolle Hilfe, oder gar der guten Sache am Ende abträglich? Die Meinungen der Beteiligten und auch der Beobachter gehen aktuell sehr weit auseinander, wenn der Fußball-Zweitligist FC St. Pauli die am Wochenende die von der Deutschen Fußball-Liga (DFL), Hermes und der „Bild“-Zeitung angedachte Aktion „Wir helfen -#refugeeswelcome“ boykottiert und als wohl einziger der 36 Proficlubs aus Liga 1 und 2 den dazugehörigen Aufdruck nicht auf dem Ärmel seiner Trikots präsentieren wird.

Diesen Entschluss erklärt der Hamburger Zweitligist mit seiner ohnehin gelebten „Willkommenskultur“. Um ein Zeichen für die Flüchtlingshilfe zu setzen, sollten alle 36 Profiklubs auf eine Werbefläche auf den Trikots verzichten. So zumindest der Plan.
Doch der Kiez-Club sieht lt. seinem Geschäftsführer Andreas Rettig „nicht die Notwendigkeit“, in der Sonntagspartie bei Eintracht Braunschweig an der freiwilligen Kampagne der Liga teilzunehmen. Ausgerechnet der als tolerant und ‚alternativ‘ bekannte Club macht bei so etwas nicht mit?

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Der Ruhrpilot

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NRW:
„Es geht nicht mehr lange so weiter“…RP Online
NRW: Land hat bereits 144.000 Flüchtlinge aufgenommen…Welt
NRW: Land  plant 17 Milliarden Euro für Bildung…Kölner Stadtanzeiger
Debatte: Juli Zeh kann nichts dafür…Jungle World
Debatte: Die tödlichen Nebenwirkungen der internationalen Klimapolitik…Novo Argumente
Debatte: Vielen Flüchtlingen droht Arbeitslosigkeit…FAZ
Debatte: „Wir müssen standhaft sein“…Welt
Bochum: OB-Kandidaten Franz und Eiskirch bekommen Unterstützung…Der Westen
Dortmund: Verzögerungen bei der neuen Erstaufnahmeeinrichtung…Radio91.2
Duisburg: Scharfe Kritik an Links Zuwanderer-Aussage…Der Westen
Essen: Ein Notfallplan für Essens Flüchtlingsdörfer…Der Westen