Seit Jahrhunderten treiben Gruppen auf der Erde ihr Unwesen, die zu niemanden gehören. Sie geben sich als Angehörige friedlicher Völker, Religionen und Ideologien aus, aber niemand bestätigt ihre Zugehörigkeit. Das erlaubt nur einen logischen Schluss: Die Invasion der Erde durch Ausserirdische hat längst begonnen. Ich persönlich habe die Marsianer im Verdacht, die gesuchten Unholde zu sein.
Sie griffen Flüchtlinge in Heidenau an und sprachen – wenn auch mit einem merkwürdigen Akzent – deutsch. Doch glaubt man Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) und dem sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) haben sie weder mit Deutschland noch mit Sachsen etwas zu tun.
Das ist nicht neu. Wir wissen längst, dass weder Anschläge von Islamisten noch der Islamische Staat etwas mit dem Islam zu tun haben. Auch der Nationalsozialismus war bekanntlich ein Phänomen, dass weder mit Deutschland noch mit Österreich zu tun hatte. Und Stalin war bekanntlich auch kein Sozialist, die Sowjetunion und die DDR keine sozialistischen Staaten. Auch die Hexenverbrennungen und die Inquisition wurzelten bekanntlich nicht im Christentum. Und wahrscheinlich gab es nie etwas unrömerisches als Spektakel im Kollosseum.
So unterschiedlich all diese Verbrechen waren, eines steht fest: Ihre Urheber agierten immer verdeckt, begingen nicht nur fürchterliche Taten, sondern schafften es auch noch, friedliebende, fleissige und wohlmeinende Menschen zu denunzieren. Wir haben offenbar ein verdammtes Problem mit ausserirdischen Invasoren vom Mars und es wird Zeit, es anzugehen.
Auch an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen werben Salafisten um Anhänger. In verdeckt und offen arbeitenden Gruppen werden Einsteiger radikalisiert und Geld für den Kampf im Nahen Osten gesammelt.
Michael B. möchte seinen eigenen Namen nicht in der Zeitung lesen, denn er hat Angst. Angst davor, verfolgt und bedrängt zu werden von jenen, zu denen er sich einst zugehörig fühlte: Salafisten, Anhänger einer radikalen Auslegung des Islams, zu denen auch Terrorgruppen wie der Islamische Staat oder die zu Al Qaida gehörende Al Nusra Front gehören.
Damals, als er vor fünf Jahren seinen Glauben wechselte und vom Katholiken zum streng gläubigen Muslim wurde, war Terror noch kein Thema. „Den Islamischen Staat gab es noch nicht und niemand sprach davon, nach Syrien oder in den Irak zu ziehen, um mit der Waffe in der Hand zu kämpfen.“
Alles begann Anfang des Jahrzehnts in einer Hochschule in Westfalen. Michael hatte sein Studium gerade begonnen und genoss die vielen neuen Eindrücke, die an der Uni auf ihn einwirkten. „Alles war spannend. Ich liebte mein Fach und genoss es, mit so vielen
Duisburg: Marxloh wartet auf Merkel…Bild NRW: Kulturgut? NRW lässt zwei Gemälde überprüfen…Badische Zeitung NRW: Erst Zensur, dann zweite Chance…FAZ Debatte: Flüchtlinge sollten gerade in den deutschen Osten…Welt Debatte: Pack und Politik…FAZ Debatte: In Heidenau versagt das Bürgertum…taz Debatte: Gesundheitsdiktatur in Down Under…Novo Argumente Ruhrgebiet: Im gläsernen Truck das Ruhrgebiet erkunden…Der Westen Ruhrgebiet: Revier besonders stauträchtig…Die Glocke Bochum: Johnson Controls Mitarbeiter befürchten Einschnitte…Der Westen Dortmund: „Flüchtlinge sollen nicht im Park schlafen müssen“…Welt Duisburg: Bundeskanzlerin hat zwei Stunden Zeit für Marxloh…Der Westen Duisburg: Ist Marxloh wirklich so schlimm? Besuch im „Problemviertel“…Der Westen Essen: 52 Millionen für Asylbewerber – Stadt fordert Geld vom Land…Der Westen
Nach den Ausschreitungen im Dresdner Vorort Heidenau werden die Kirchen aktiv. Mit einem Aufruf zum Gebet.
Drei Heidenauer Pfarrer, einer katholisch, eine evangelisch und einer bei den Baptisten, rufen zu einem Gebet für die Stadt auf. Es ist ein merkwürdiger Text.
Liebe Bürgerinnen und Bürger in Heidenau,
Der Aufruf zum Gebet wendet sich nur an jene, die Bürgerrechte in Heidenau haben. Also nicht an die Flüchtlinge, nicht an ihre Helfer aus anderen Städten oder an die Polizeibeamten, von denen allein am Samstag 30 verletzt wurden.
wir wenden uns nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen am Wochenende voller Sorge an Sie und laden für Montag, den 24. August zu einem ersten ökumenischen „Gebet für unsere Stadt“ um 18.00 Uhr in die Christuskirche ein.
Christentum pur – gibt es ein Problem betet man. Dagegen ist nichts zu sagen, das gehört dazu.
Mit der überraschenden Einrichtung eines Erstaufnahmelagers für Asylbewerber in Heidenau wurden verständlicherweise Befürchtungen geweckt, dass Ruhe, Ordnung und Sicherheit in unserer Stadt in Gefahr sind.
Warum sind die Befürchtungen verständlich? Ruhe Ordnung und Sicherheit wurden von den Gegnern des Erstaufnahmelagers gefährdet. Und da die NPD mit 7,5 Prozent in Heidenau größer als die SPD ist, ist klar: Die Stadt hat ein Naziproblem. Sie hat es auch, wenn kein einziger Flüchtling auch nur in der Nähe der Stadt ist.
Doch dass diese teilweise begründeten Ängste sich in anmaßenden Beschimpfungen von Verantwortungsträgern und überheblicher Hetze gegen Flüchtlinge Luft machen, können wir nicht hinnehmen. Wir wissen dabei sehr viele Menschen hinter uns.
Nicht anmaßende Beschimpfungen von Verantwortungsträgern und nicht überhebliche Hetze wären also in Ordnung gewesen. Der Ton macht die Musik – Nette Hetzen-Kurse scheinen kurz vor der Eröffnung zu stehen.
Wir bitten Sie, sich von Gewalt mit Worten oder Taten zu distanzieren. Nicht nur fremdenfeindliche Demonstranten und gewaltbereite Gegendemonstranten stellen eine Gefahr für den Frieden in unserer Stadt dar, sondern auch alle, die mit ihnen sympathisieren und ihnen damit moralischen Rückhalt geben.
Die fremdenfeindlichen Demonstrationen stellen eine Gefahr für die Flüchtlinge und jene dar, die sie verteidigen. Nicht für die Stadt. Die Stadt und ihre Einwohner sind die Gefahr, sie sind nicht in Gefahr.
Bei allem Verständnis für Angst vor Unsicherheit oder finanziellen Einbußen – wir können keine Rechtfertigung dafür finden, den Hilfe suchenden Menschen mit hartherziger Ablehnung, mit Neid und Missgunst oder gar Hass gegenüber zu treten. In einem Land, in dem wir für Frieden und Wohlstand dankbar sein können, ist es unsere Aufgabe, ihnen eine angemessene Unterbringung und Fürsorge zuteil werden zu lassen.
Mal abgesehen vom Verständnis ist der Teil in Ordnung. Mit Neid und Hass sind gleich zwei der sieben Todsünden dabei – die zu rechtfertigen ist auch für sächsische Provinzpfarrer schwierig. Ganz umsonst war der Besuch des Priesterseminars also nicht.
Wer das Recht auf Asyl in Deutschland hat und wer nicht – das entscheiden nicht wir, sondern diejenigen, die die Anträge sachgerecht bearbeiten.
Die drei Pfarrer stehen hinter dem geltenden Recht. In Sachsen wohl eine kleine Sensation.
Bis zu dieser Entscheidung wollen wir offenherzige Gastgeber sein. Allen, die sich in dieser Weise engagieren, danken wir herzlich und möchten sie ermutigen, weiter ihren wertvollen Dienst zu tun.
Und nach der Entscheidung? Da holen wir die Dreschflegel und Forken raus und jagen sie alle aus der Stadt?
Falls es unter Asylbewerbern zu Gewalt kommt, ist Hass von außen kontraproduktiv. Er erschwert die anspruchsvolle Arbeit der Sicherheitskräfte und Sozialarbeiter vor Ort zusätzlich. Wenn wir Heidenauer die Flüchtlinge ohne Vorurteile und als Menschen ansehen, die Hoffnungen und Bedürfnisse haben wie wir auch, können wir besser mit möglichen Problemen umgehen und einen guten Weg für das Miteinander finden.
Hass ist eine Todsünde und kann demnach nie produktiv sein – zumindest aus christlicher Sicht nicht. Ob von außen oder von innen spielt da keine so große Rolle. Gehe nicht über los, ziehe nicht 4000 Mark ein und zurück ins Priesterseminar.
Wenn Städte, so wie hier im Ruhrgebiet, finanziell ‚klamm‘ sind, dann neigen sie bekanntlich dazu sehr oft und gerne nach irgendwelchen öffentlichen Fördertöpfen zu hechten. So können Sie ihren Bürgern dann doch noch irgendetwas bieten, den sich offenkundig stark beschleunigenden Verfall der Infrastruktur, zumindest scheinbar, abbremsen, ihm zumindest kurzzeitig etwas entgegenwirken, den Bürgern doch noch ein paar neue ‚Attraktionen‘ vor Ort bieten.
Es drängt sich einem da als Beobachter inzwischen teilweise der Eindruck auf, dass gut ist, was nicht selber bezahlt werden muss. Häufig genug wird die Sinnhaftigkeit der so ermöglichten Projekte dabei jedoch nicht wirklich gründlich hinterfragt, wie es scheint.
Aktuell kann bzw. muss ich das persönlich direkt vor meiner Haustür, in Waltrop (Kreis Recklinghausen) mal wieder miterleben. Das ehemals schöne Vorzeigestädtchen am Nordrand des Ruhrgebiets hat sich inzwischen offenbar sogar in die Top-10 der Städte mit der höchsten pro-Kopf-Verschuldung in NRW ‚emporgearbeitet‘.
Neue Investitionen sind der 30.000 Einwohner-Stadt selber daher so gut wie gar nicht mehr möglich. Was hier neu ist, das haben in der Regel Privatleute oder öffentliche Fördertöpfe bezahlt. Die Stadt selber hat keinen finanziellen Spielraum mehr, hat nicht einmal mehr ausreichend Mittel zur Verfügung um die gröbsten Instandhaltungsarbeiten im Stadtgebiet zu finanzieren. Im Ruhrgebiet so allerdings auch nicht ungewöhnlich, wie viele Leser hier sicherlich aus eigenem Erleben in ihrer Heimatstadt werden bestätigen können.
Berlin – Nach den Ereignissen des Wochenendes hat die Bundeskanzlerin heute um 11.00 Uhr vor dem Bundeskanzleramt in Berlin die „rechten Krawalle“ scharf und eindeutig verurteilt, und damit Opposition wie Regierungspartner verblüfft.
Angela Merkel nutzt die Stärke des Überraschungsauftritts. Eilens war am heutigen Montagmorgen eine Pressemitteilung verbreitet worden, in der die Kanzlerin für 11 Uhr eine „Erklärung zu Heidenau“ angekündigt hat.
NRW: Kraft und der politische Gesprächsstoff…Post von Horn NRW: „Wenn NRW mehr Flüchtlinge aufnimmt als Frankreich, stimmt was nicht“…DLF Debatte: Der Mob von Heidenau gehört abgeräumt…Welt Debatte: Versorger wollen immer mehr Kraftwerke abschalten…FAZ Debatte: Warum immer Sachsen?…Spiegel Ruhrgebiet: Das Niemandsland im Duisburger Hafenbecken…Welt Ruhrgebiet: Die PolitikerWG aus Duisburg-Marxloh heute Abend im WDR…Pottblog Bochum: Flüchtlinge sind auch Thema für Großvermieter…Der Westen Dortmund: Neonazi-Demo in der City…Der Westen Dortmund: Erfolgreicher CSD auf dem Friedensplatz …Nordstadtblogger Duisburg: Tap Dogs brechen Show ab…Der Westen Essen: Gymnasien entschlacken die Lehrpläne…Der Westen
Bereits gestern hat sich Ruhrbaron Sebastian Weiermann auf den Weg in den Osten gemacht und per Twitter von den pogromähnlichen Geschehnissen in Heidenau berichtet. Heute ist ihm Stefan Laurin gefolgt. Gemeinsam berichten sie jetzt aus der Kleinstadt im Südosten von Dresden.
„War Dir eigentlich klar, dass es hier ist wie in Herne?“ – so die erste Frage nach der Ankunft. „Stadt im Südosten von Dresden“ liest sich für den Ortsunkundigen so, als wäre hier von klar unterscheidbaren Städten und vielleicht sogar ländlicher Idylle die Rede. Weit gefehlt. Beide Städte verhalten sich in etwa so zueinander wie Bochum und Herne. Die Grenzen sind fließend und Heidenau ist wenig mehr als ein Vorortkaff von Dresden. Damit ist allerdings auch klar, dass nicht nur in Heidenau Staat und Zivilgesellschaft gestern versagt haben, sondern auch in Dresden.
22.52 Uhr: Das war kein schöner Ausflug nach Sachsen. „Sachsen wird mich so bald nicht wiedersehen“ twitterte Sebastian Weiermann und man kann ihn verstehen. Während zum jetzigen Zeitpunkt immer noch ca. 50 Antirassisten vor der Flüchtlingsunterkunft ausharren sollen, machen sich die Kollegen auf den Rückweg.
22.39 Uhr: Die Antifa ist in den Bahnhof geführt worden und wartet nun auf ihren Zug. Hinter ihnen hat die Polizei alles abgeriegelt. Unterdessen gerüchtet es bei facebook, dass sich irgendwelche Nazis dazu mobilisieren, sich an irgendeiner Kreuzung zu sammeln. Bestätigungen für die Echtheit gibt es nicht.
22.29 Uhr: Wie aggressiv die Polizei in diesem Moment vorgeht, wird in kleinen Szenen am Rande deutlich. Mädchen, die sich Trängengas aus den Augen waschen wollen, werden zurückgeschubst, „Geh weiter“ ist noch das freundlichste, was sie dabei von den Polizisten zu hören bekommen, manche berichten auch von Beleidigungen. Antifa wird regelrecht zum Bahnhof getrieben. Auch hier ist es kein Vergleich zum Verhalten der Polizei der vergangenen beiden Nächte.
22.25 Uhr. Die Lage hat sich beruhigt und die Antifa läuft weiter in Richtung Bahnhof, allerdings ist es nun die Polizei, die deutich angespannter und aggressiver handelt. Mit Parolen wie „Wo wart Ihr gestern?“ kritisiert sie das harte Vorgehen der Polizei, die in den vergangenen Nächten die Nazis hat gewähren lassen.
22.19 Uhr: Auf dem Rückweg zum Bahnhof soll es zum Zusammenstoß zwischen der Antifa und einigen Nazis und Ausschreitungen kommen. Einigen Nazis war die Lage wohl nicht geheuer und sie versteckten sich in einer Tankstelle. Dort wurden sie von der Antifa entdeckt und angegriffen. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen. Verletzte Nazis mussten abtransportiert werden. Die Polizei setzte massiv Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
22.08 Uhr: Die Antifa hat ihre Demonstration beendet und wird von der Polizei zum Bahnhof geführt.
22.06 Uhr: Jetzt wird gesungen. Vorhin hat die Polizei die Antifa aufgefordert, Parolen nicht so laut zu skandieren, da sich Flüchtlinge ängstigen könnten. Nun werden von den Demonstranten freundlich und friedlich Lieder gesungen.
21.56 Uhr: Im Gegensatz zu gestern geht die Polizei heute wesentlich konsequenter vor. Konnten gestern noch besorgte Bürger und Nazis ungestört pöbeln und beleidigen, kümmert sich heute mal fix ein ganzer Zug Bereitschaftspolizei um knapp 20-30 rechte Leute, die am Rand herumbrüllen. Aber auch der Antifa traut man nicht über den Weg und parkt den Wasserwerfer mal vorsorglich um, der zeigt nun in die Richtung der Antifaschisten und Antirassisten.
21.48 Uhr: Die Antifa ist an der Unterkunft der Flüchtlinge angekommen. Die Lage hat sich beruhigt und auch wir sehen nun etwas klarer. Es ist nun klar, dass es vorhin keinen Angriff von außen auf die Demonstration gegeben hat. Aus einsatztaktischen Gründen hielt man es bei der Polizei für eine ganz tolle Idee, die Demonstranten wie Schafe auf einer Kreuzung in eine Straße zu drängen. Dabei wurde es hektisch. Die Polizei ging daraufhin mit Schlagstock und Pfefferspray in die Demonstration. Es soll einzelne Verhaftungen gegeben haben. Ein Verletzter musste mit einem Rettungswagen abtransportiert werden.
21.31 Uhr: Die Polizei setzt gegen die Antifa Tränengas und Pfefferspray ein und von irgendwo wurden Gegenstände auf die Demonstration der Antifaschisten geworfen. Ein paar Bauzäune wurden umgerissen. Kurzzeitig hatte man den Eindruck, als wolle man hier eine Barrikade errichtet.
21.26 Uhr: Mehr als 200 war sehr unfreundlich geschätzt, es sind eher 400 Antifas, die sich direkt auf den Weg zur Unterkunft der Flüchtlinge machen. Die Stimmung ist extrem laut und sehr aggressiv, trotzdem bleiben sie vergleichsweise diszipliniert, bislang wurde nur ein Böller geworfen.
21.21 Uhr: Am Bahnhof in Heidenau ist gerade ein Zug aus Dresden eingefahren. An Bord geschätzt mehr als 200 Antifaschisten und Antirassisten, die sich lautstark bemerkbar machen.
21.07 Uhr: Nun funktioniert die Sicherung der Polizei. Verstärkte Personenkontrollen sorgen dafür, dass kaum noch Personen den Bereich um die Flüchtlingsunterkunft betreten können. Vereinzelt ist es noch möglich, durch irgendwelche Hecken näher an das Gelände heranzukommen, früher oder später landet man aber vor einer Polizeisperre und wird zurückgeschickt. Das wird den herumstrolchenden, mutmaßlich rechten und „erlebnisorientierten“, Jugendlichen kaum gefallen.
20.35 Uhr: „Hier ist alles bislang ruhig…“ So unsere Leute vor Ort. Rund um die provisorische Unterkunft der Flüchtlinge zeigt die Polizei Präsenz und fährt auch im Stadtgebiet vermehrt Streife, um jetzt doch immer wieder Gruppen, Grüppchen und Einzelpersonen zu kontrollieren. Nicht nur in der Polizeitaktik unterscheidet sich Ostdeutschland allgemein, Heidenau speziell, von Westdeutschland und vom Ruhrgebiet… „Wir haben hier grad ’nen Döner gegessen… der war nicht so lecker… aber er hat uns gesättigt.“ Damit steht das Kaff an der Elbe in bester Würzfleischtradition.
19.40 Uhr: Die Polizei traut der Ruhe offenbar nicht. Wasserwerfer werden herangeführt und der eine oder andere Zugang von der Polizei abgeriegelt. Vorher schon hatten sich allerdings mehr als 40 Antirassisten auf einem Parkplatz neben dem Real-Supermarkt versammelt.
19.28 Uhr: Ob die Polizei aus den Ereignissen der vergangenen Nächte gelernt hat? Mehrere Hundertschaften sollen zusammengezogen worden sein und auf twitter konnte man Bilder von bereitstehenden Wasserwerfern sehen. „Die bekommen hier noch nicht mal ’ne simple Nahbereichssicherung hin. Das hab‘ ich in Dortmund so noch nie erlebt, keine Kontrollen…“, so eine Reaktion darauf, dass es Nazigrüppchen schon wieder gelingt, trotz von der Polizei eingerichteter „Sicherheitszone“, sich vor dem gegenüberliegenden REAL zu sammeln. Mindestens 40 von ihnen sollen es sein. Hinzu kommen noch etliche Schaulustige.
Am Samstag tobte den zweiten Tag in Folge der deutsche Mob im sächsischen Heidenau. Freitag Abend randalierten im Anschluss an eine NPD-Kundgebung hunderte Rassisten vor einer neu eingerichteten Flüchtlingsunterkunft. Am Samstag wiederholten sich die Ereignisse im kleineren Rahmen. Samstag zogen allerdings auch erstmals Nazi-Gegner nach Heidenau. Ein Bericht vom Samstag aus der sächsischen Schweiz.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten hat sich gegenüber dem WDR-Rundfunkrat über eine Folge der Show Hart aber Fair über Gender aufgeregt und der Frauenrat jubelt, weil die Sendung nicht mehr gezeigt werden darf. Angeblich waren die Gäste einseitig ausgewählt, was wohl nur bedeutet, dass die Mehrheit nicht der Meinung der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten war. Der Frauenrat schwadroniert nun in einer Pressemitteilung etwas von einem „Giftschrank“, in dem die Sendung verschwindet:
Was natürlich selten blöd ist, weil sie natürlich jeder weiter sehen kann wer will. Es gibt da ja jetzt dieses Interdings. Die Sendung war ganz amüsant, kein großer Aufreger, ausser für Leute, die dafür bezahlt werden sich den ganzen Tag was auszudenken, worüber sie sich aufregen können. Viel Spaß – hier ist der Link zur Sendung. Die Nummer zeigt natürlich, dass die öffentlich-rechtlichen Sender kein Hort der Pressefreiheit sind. Die Gremien entscheiden und dort sitzen Politiker und Funktionäre die ihre Karriere hinter sich haben und es schätzen, wenn sie sich ab und an noch einmal wichtig fühlen dürfen.
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