Es spricht LEGIDA aus Leipzig

Lutz Bachmann Foto: Lizenz: CC BY-SA 2.0
Lutz Bachmann Foto: Lizenz: CC BY-SA 2.0

Das Dresden Schöffengericht wird sich demnächst mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob sich der dresdener Lutz Bachmann, wegen seiner Aussagen auf der Internetseite Facebook und einer Rede am vergangenen Montag (28.09.2015) der Volksverhetzung nach Paragraph 130 des Strafgesetzbuch strafbar gemacht hat. Unabhängig davon, wie über die Aussagen des Anführers der *GIDA Bewegung entschieden wird, gehen in Leipzig jeden Montag hunderte Menschen auf die Straße um gegen die „Islamisierung des Christlichen Abendlandes“ zu demonstrieren. Dem Leipziger Ableger „LEGIDA“ wird dabei nachgesagt, radikaler und hetzerischer als das Dresdener Vorbild zu sein. LEGIDA selbst nimmt für sich in Anspruch, „weder rechts noch links“ zu sein und versucht sich mit viel Aufwand in der öffentlichen Darstellung die Deutungshoheit über ihre eigenes Erscheinungsbild zu gewinnen. Sie wollen besorgter Bürger sein. Ein anderer besorgter Bürger aus Leipzig hat sich die Reden, dieser Menschen angehört und möchte es letztendlich dem Leser überlassen die Aussagen zu interpretieren und einzuordnen. Ein Bericht anhand der Aussagen der 21. LEGIDA Demonstration, am 28. September im Leipzig. Von unserem Gastautor Max Malkus.

Es ist ein ganz normaler Montagabend in Leipzig, der 21. normale Montag in Leipzig, das bedeutet, in der Innenstadt stehen mehrere Hundert Polizisten der Bereitschaftspolizei, die öffentlichen Plätze sind von Absperrgittern umzäunt, einige Geschäfte schließen früher. LEGIDA hat zum „Leipziger Abendspaziergang“ ab dem Richard Wagner Platz gerufen. Es kommen an diesem Tag ca. 600 Menschen zur zentralen Kundgebung, begleitet werden sie von mindestens genau so vielen Gegendemonstranten. Nachdem es zwei Tage zuvor, am Samstag bei einer Manifestation der „Offensive für Deutschland“ zu Stein- und Eierwürfen gekommen war, werden die Leipziger Polizisten von weiteren Sicherheitskräften aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und der Bundespolizei unterstützt. Es ist die vierte Demonstration aus dem LEGIDA Umfeld in den letzten acht Tagen.

Nach der Sommerpause hat LEGIDA, wie auch PEGIDA in Dresden für jeden Montag zur Versammlung aufgerufen, dazu rief LEGIDA auch am Mittwoch die Anhänger zur Kundgebung, und die Offensive für Deutschland, eine rechte Abspaltung aus dem „Hooligan Umfeld“ von LEGIDA hatte für Samstag in die Leipziger Innenstadt mobilisiert.

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Mein krummes iPhone 6
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NRW: 
Smartphone läuft Fernsehen als Leitmedium Rang ab…Welt
NRW: „Rechte Gewalt wird wachsen“…Kölner Stadtanzeiger
NRW: Land lehnt Beschlagnahme von Wohnraum für Flüchtlinge ab…Der Westen
NRW: 
Bürger geben ein Drittel für Wohnen aus…RP Online
Debatte: 
Das volle Boot ist grün…Novo Argumente
Debatte: »Kolonialgeschichte ist schwach institutionalisiert«…Jungle World
Debatte: Wie naiv wollen wir sein?…Spiegel
Debatte: Viele Pegida-Anhänger ähneln den Islamisten…Welt
Debatte: Deutscher Ausnahmezustand…FAZ
Ruhrgebiet: Bahnchaos – Ende nicht in Sicht…RP Online
Ruhrgebiet: Revier-Wirtschaftsförderer demonstrieren Geschlossenheit…Der Westen
Ruhrgebiet: Insgesamt 21 Städte hängen an der Finanznothilfe des Landes…Radio Hagen
Ruhrgebiet: So klotzt das Revier…Bild
Bochum: Gegen Nazis und staatlichen Rassismus…Bo Alternativ
Dortmund: Envio-Gelände wird ab Dezember geräumt…Der Westen
Duisburg: Investor für Innenstadt-Brache gefunden…Der Westen
Essen: FDP Bredeney fordert Solidarität für Andreas Hellmann…Der Westen

Facebook gibt „Asylschmarotzer“-Video frei

asylschamrotzer

In den sozialen Netzwerken war das Video „Asylschmarotzer“ in den vergangenen Wochen ein großer Erfolg. In dem Video werden Szenen aus dem Krieg in Syrien  Aussagen sogenannter „besorgter Bürger“ gegenübergestellt. Auf Youtube wurde das Video, dass der rheinland-pfälzische FDP-Politiker Tobias Huch produziert hat, fast 20 Millionen Mal angesehen. Auf Facebook wurde es häufig geteilt, unter anderem von FDP-Chef Christian Lindner und demrheinland-pfälzischen SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Schweitzer

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Der Ruhrpilot

Universität Duisburg-Essen
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NRW: 
Es gibt zu wenig Wohnungen für Studenten…Der Westen
NRW: „Ausreisepflichtige“ warten in Ex-Gefängnis auf Abschiebung…Kölner Stadtanzeiger
Debatte: Deutschland prüft die Gästeliste…Jungle World
Ruhrgebiet: Zug-Chaos geht weiter…Bild
Ruhrgebiet: Die Innovation City wird größer…Der Westen
Ruhrgebiet: Immer diese spießigen Nachbarn…Spiegel
Debatte: Allein die Herrschaft des Grundgesetzes zählt…Welt
Debatte: TTP – Wo die Musik spielt…FAZ
Bochum: Der Aufschrei einer jungen Polizistin…Welt
Dortmund: Obdachlosen-Werbung für Party empört Netzgemeinde…Der Westen
Duisburg: Stadt darf Kita-Beitrag jetzt erstatten…Der Westen
Essen: Stadt lehnt Gebetsräume in Flüchtlingsheimen ab…Der Westen

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Moralisch sein ist alles

Wir haben unseren moralischen Kompass verloren. Wir urteilen gar nicht mehr oder willkürlich, findet Angus Kennedy. Den Spielraum für moralische Urteile gilt es zu erweitern. Wir sollten von der Vernunft öffentlich Gebrauch machen, auch im Interesse unserer Freiheit.  Von unserem Gastautor Angus Kennedy.

Auf den ersten Blick scheint sich die Gesellschaft in Sachen Moral über die letzten 20 Jahre erstaunlich positiv gewandelt zu haben. Die britischen Konservativen haben unter dem damaligen Premierminister John Major Anfang der 1990er noch Kampagnen zur Wiederherstellung traditioneller Werte gefahren. Heute akzeptieren sie, wie andere konservative Parteien in Europa auch, die Homoehe. Kulturelle und politische Trendsetter unterstützen aktuell jede irgendwie fortschrittlich anmutende Moralkampagne: gegen weibliche Genitalverstümmelung, Kindesmissbrauch, Armut, Ungleichheit und jegliche Form der Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder Behinderung. Oberflächlich betrachtet scheinen wir das Glück zu haben, in einem neuen Zeitalter der Toleranz zu leben, das aus einer moralisch bewussten und gefestigten Gesellschaft hervorgegangen ist.

Als eines der auffälligsten Merkmale der heutigen Gesellschaft sticht die weitgehende Werturteilsfreiheit hervor, d.h. die Idee, dass wir als Individuen nicht das Recht haben, anderen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben führen sollen. Diese moralisch anmutende Einstellung reicht weit bis in die obersten Gesellschaftsschichten. Anfang dieses Jahres bezeichnete ein Richter am Obersten Gerichtshofs Großbritanniens die Ehe als ein „elastisches Konzept“ (also so inhaltsleer wie ein Gummiband). An die Stelle der traditionellen Familie sei eine Patchwork-Vielfalt getreten und die christliche Familienlehre wäre bösartig. Ironischerweise schreckt die werturteilsfreie Moral von heute also nicht davor zurück, doch Werturteile auszusprechen, nämlich über jene, die Werturteile aussprechen. Ein strenges Moralverständnis wird als bösartig und verfehlt gebrandmarkt.

„Moral ist heute wie ein Wein aus der Fernsehwerbung, von Prominenten empfohlen“

Die wenigen Menschen, die sich noch an traditionelle Moralvorstellungen und Begriffe wie „Pflichtgefühl“ oder ähnliches halten, werden von den Rechtgläubigen unserer Zeit oft als

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Der Ruhrpilot

Garrelt Duin Foto: SPD Niedersachsen Lizenz: CC
Garrelt Duin Foto: SPD Niedersachsen Lizenz: CC

NRW: Land fordert Deckel für Atomkosten…RP Online
NRW: Mehrere Feuer in Flüchtlingshäusern…Der Westen
Debatte: „Es gibt keine Alternative zu TTIP“…Welt
Debatte: Wollt ihr das?…FAZ
Debatte: Flüchtlinge – Kommunen warnen vor Überforderung…Zeit
Debatte: Kraft, Seehofer und die Perspektiven…Post von Horn
Ruhrgebiet: Bahnverkehr auf Hauptstrecke lahmgelegt…Spiegel
Ruhrgebiet: Kampfansage aus dem Pott…Welt
Bochum: “The Life of Brian” vor Gericht…Bo Alternativ
Dortmund: „Dortmunder Herbst“ zieht weniger Besucher an…Der Westen
Duisburg: PFT beschäftigt Stadtwerke…Der Westen
Essen: Religion bleibt in Flüchtlingsasylen Privatsache…Der Westen

Wuppertal: 2:0 für die Antifa

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Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) hatte für den heutigen Abend eigentlich eine Saalveranstaltung in einer Gaststätte geplant. Doch schon im Vorfeld informierten Antifaschisten aus Wuppertal den griechischen Wirt darüber, wer da bei ihm tagen möchte. Der Wirt kündigte den Rechtspopulisten den Raum. Die AfD stand auf der Straße. In ganz Wuppertal wollte wohl auch kein anderer Gastronom seine Räume für die „Hatefucker“ und Rassisten der AfD hergeben. Im Stile rechter Kleinstparteien meldete die AfD-Jugend also eine spontane  Demonstration gegen die Antifa und für Meinungsfreiheit an.

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Der Ruhrpilot

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Ruhrgebiet: 
Laufsteg der Möglichkeiten…Welt
Debatte: Amerikas PC-Regeln bedrohen die freie Lehre…Welt
Debatte: „Nationalsozialismus war der Zwillingsbruder des Imperialismus“…FAZ
Debatte: Unsere Bürger?…Zeit
Ruhrgebiet: ThyssenKrupp kündigt neues Sparprogramm in Stahl-Sparte an…Der Westen
Bochum: Die meisten Opel-Entlassenen haben noch keinen neuen Job…Spiegel
Dortmund: Weil es Dortmund zu gut geht, gibt’s weniger Geld vom Land…Der Westen
Duisburg: Glückaufhalle – Notlösung, die vor Kurzem undenkbar schien…Der Westen

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Tag der Deutschen Einheit. Partei Die Rechte will in Hamm marschieren.

12047421_935367953195308_1033581677_n25 Jahre Deutsche Einheit, schönes Wetter und die Nazis der Partei Die Rechte haben nichts besseres zu tun, als in Hamm demonstrieren zu wollen. Ab 14.00 Uhr wollen sie sich zusammenrotten und ihren… Aufmarsch durchführen. Man wird sie aber nicht so einfach gewähren lassen und so sind zahlreiche Gegenproteste geplant. Wir berichten live aus Hamm…

15.21 Uhr: Zwischenkundgebung… irgendwo im Westen von Hamm halten die Nazis nun eine Zwischenkundgebung ab. Natürlich nicht irgendwo, geschwungen werden die Reden an der Ecke Vorsterhauser Weg und Wilhelmstraße… und es ist lang, sehr, sehr lang…

14.45 Uhr: Und nun beginnt der Zug der Neonazis in Richtung Hammer Westen. Anscheinend sind in der Zwischenzeit noch weitere Gruppen von Teilnehmern hinzugekommen, denn nun ist von bis zu 300 Neonazis die Rede. Was kommt ist das Übliche, das wie üblich Ekelhafte. Die Nazis skandieren ihre Parolen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ und „Nationaler Sozialismus jetzt!“

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14.30 Uhr: Die Polizei lässt in Rufweite der Nazi Demonstration Gegenprotest weitgehend zu. Zwei Veranstaltungen finden dort gerade ab, aber es bleibt auch weiterhin ruhig und friedlich.

14.25 Uhr: Horch… der Worch! Auch der Chef des Vereins ist gekommen und lässt es sich nicht nehmen, einen Vortrag zum besten zu geben… Inhalt? Wollen wir das wirklich wissen? Ok… Worch arbeitet sich an den großen der Deutschen Politik ab, unter dem Bundespräsidenten tut er nicht. Was er an Gauck inhaltlich auszusetzen hat? Keine Ahnung, denn darüber redet er ja nicht. Sein Thema ist die wilde Ehe, in der der Bundespräsident lebt… Wir wollen an dieser Stelle nicht spekulieren, ob die alten Kameraden damals all ihre Lebenspartner vorschriftsmäßig von den Traualtar geschleift haben…

14.21 Uhr: Die Polizei sagt, es seien 80 bis 100 Nazis, die in Hamm demonstrieren wollen… oder müssen. Spaß kann das alles nicht machen. Nach Verlesung der Auflagen leiert Sascha Krolzig nun eine… nun ja, Rede herunter. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass er selbst von dem gelangweilt ist, was er da vorträgt. Die Kameraden stehn im Kreise und dürfen sich anhören, dass die Zuwanderung von unqualifizierten Menschen Probleme bereiten wird. Stimmt, da können geschätzt 80 Prozent der anwesenden Nazis mitreden, „unqualifiziert“, das kennen sie…

14.00 Uhr: Gut… Blockade wäre jetzt etwas übertrieben, aber immerhin 40 Demonstranten haben sich immer noch im Bahnhof aufgehalten, um den Nazis die Wege zumindest zu verengen. Sie wurden nun aufgefordert, den Bahnhof ruhig zu verlassen. Überhaupt, ruhig. Bislang ist es in Hamm ruhig und entspannt.

13.30 Uhr: Die Zeiten ändern sich, auch in Hamm. Im letzten Jahr stand der Häkelclub mit seiner Aktion gegen die Nazis noch ziemlich alleine da. In diesem Jahr haben sich jedoch mindestens 10 unterschiedliche Gruppen zusammengetan, um gegen die Nazis zu demonstrieren. Unter den bislang 500-600 Teilnehmern befinden sich die Falken, der DGB, die evangelische Kirche und, wie gesagt, noch viele andere. Und in diesem Moment startet die Demo.

13.20 Uhr: Vor dem Bahnhof Hamm gab es bis gerade zwei Demonstrationen gegen die Nazis, die einer Blockade des Bahnhofs gleichgekommen sind, mehr oder weniger. Beide Veranstaltungen sind beendet und die Teilnehmer haben sich zusammengetan. Unter organisatorischer Führung einer örtlichen Antifa Gruppe mit dem charmanten Namen „Häkelclub“ will man sich nun in Richtung der angekündigten Demoroute der Nazis machen. Die Nazis auf der anderen Seite sollen bereits irgendwo eine spontane Kundgebung abgehalten haben. Nichts genaues weiß man nicht, wir können das jedenfalls von hier aus nicht verifizieren. Aber wenn es diese Kundgebung gegeben haben sollte, dann sollen es knapp 50 Teilnehmer gewesen sein.

12.45 Uhr Durch den Bahnhof von Hamm stromern die ersten Nazis. Sie wollen ihren Kameraden wohl verraten, was sie erwartet. Nun, zur Zeit werden sie von ca. 200 Gegendemonstranten vor dem Bahnhof erwartet. So ist zum Beispiel #Blockado vor Ort, um den Nazis den Nachmittag zu ungemütlich wie nur möglich zu machen. Aber auch die Polizei trifft ihre Vorbereitungen. So langsam beginnt man den Zugang zum Bahnhof zu beschränken, nur noch mit Fahrkarte kommt man hinein.