Groß war zuletzt die Hoffnung der Landwirte in der Region, dass die Vertreter der Landwirtschaftskammer und auch der Grüne NRW-Minister Johannes Remmel das Anliegen der örtlichen Bauernschaft im Bereich Datteln/Waltrop unterstützen könnten, ihnen beim Kampf um ein Sondervorkaufsrecht der für den newPark eingeplanten Flächen in den Rieselfeldern nördlich von Dortmund helfend zur Seite springen könnten.
Doch diese Hoffnungen scheinen sich nun wohl doch nicht so einfach zu erfüllen, wie die Ruhrbarone jetzt aus Gesprächen mit hierüber gut informierten Kreisen vor Ort erfuhren. Sowohl der Grüne Minister Johannes Remmel als auch der darauf angesprochene Landwirtschaftskammervertreter blieben gegenüber den Bauernvertretern demnach unverbindlich, ausweichend bzw. sehr vage, mochten den newPark-Kritikern trotz mehrerer Vorstöße in diese Richtung wohl noch keine wirklich konkrete Unterstützung bei diesem Vorhaben in Aussicht stellen. Sehr zu deren Enttäuschung natürlich.
70 Jahre Hiroshima
Heute vor 70 Jahren wurde über der japanischen Stadt Hiroshima die erste Atombombe gezündet. Drei Tage später wurde ebenfalls Nagasaki angegriffen. Beide Bomben trugen dazu bei, den Krieg im Pazifik schneller zu beenden und retteten so das Leben zahlloser Menschen. Nach dem zweiten Weltkrieg trugen Atomwaffen dazu bei, dass es in Europa nicht zu einem Krieg zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt kam. Die Folgen eines Krieges waren so unvorstellbar, dass ausser Mao kein Politiker bereit war, ihn zu riskieren. Auch heute, angesichts neuer militärischer Bedrohungen totalitärer Systeme, haben Atomwaffen nichts von ihrer Bedeutung verloren. Die Frage nach einem möglichen Einsatz, um der Unterdrückung zu entgehen, hat der französische Philosoph André Glucksmann in seinem Buch „Philosophie der Abschreckung gestellt und beantwortet:
„Haben wir das Recht, Frauen, Kinder und Kindeskinder eines ganzen Planten als Geisel zu nehmen? Dürfen wir die Zivilbevölkerungen, zu denen wir selbst gehören, mit der Apokalypse bedrohen? Verdient eine Kultur weiterhin diesen Namen, wenn sie, um zu überleben, wissentlich ihre Auslöschung riskiert? Das ist die höchst philosophische, ernsteste und einfachste Frage , die uns von der banalen Aktualität gestellt wird.
Die Antwort lautet – was die allzu ruhigen Gewissens auch immer sagen mögen – ja.“
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Nazis laufen Streife in Bus & Bahn – DSW21 reagiert
Die Dortmunder Partei „Die Rechte“ sorgte im letzten Sommer mit Streifengängen als „Stadtschutz“ für großes Aufsehen (unser Artikel). In gelben T-Shirts zogen die Neonazis durch Dortmunder Grünanlagen und wollten so für Recht und Ordnung sorgen. Ob ausgerechnet „Diebe, Junkies und Kinderschänder“ (unser Artikel) Verbrechen bekämpfen können, sei einmal dahingestellt. Ein Gericht erlaubte den Rechten das Tragen der einheitlichen T-Shirts (unser Artikel), und davon machen sie nun Gebrauch.
Nachdem es, wie in den meisten Großstädten, immer wieder Überfälle und Bedrohungen in Dortmunder Bussen und U-Bahnen gab, haben sich die Nazis nun entschlossen, ihre Streifen im öffentlichen Nahverkehr durchzuführen. Die Rechten gerieren sich dabei als freundliche Kundenberater und helfen nach eigenen Angaben auch beim Fahrkartenkauf.
Die Dortmunder Stadtwerke „DSW21“ sind nicht erfreut über den freiwilligen Nazi-Wachschutz in ihren Fahrzeugen. Unternehmenssprecherin Britta Heydenbluth teilte auf unsere Anfrage mit: „Generell kann ich Ihnen nur sagen, dass wir eine solche Aktion auf keinen Fall dulden und sofort einschreiten würden. Unser Sicherheitsdienst würde – auch unter Hinzuziehung der Polizei – das Hausrecht ausüben und diese Gruppe des Fahrzeugs und der Anlagen verweisen. Weitere rechtliche Schritte wie das Aussprechen eines Hausverbotes wären möglich.“
IS ruft zu Morden in Deutschland und zu Rache an Angela Merkel auf
In einem neuen, deutschsprachigen Video rufen Kämpfer des „Islamischen Staates“ zur Gewalt in der Bundesrepublik und Österreich auf. Das seit wenigen Stunden auf Youtube verfügbare Video wirkt authentisch. Ein Kämpfer des IS beginnt mit dem Satz: „Dies ist eine Nachricht an unsere Geschwister in Deutschland.“ Das Leben im „Islamischen Staat wird gepriesen, dort hätten die Gläubigen das Sagen, und nicht die Ungläubigen. Mit diesen könne man machen, was man wolle.
Wer nicht in der Lage sei, nach Syrien und in den Irak auszureisen, um sich dort an den Kämpfen zu beteiligen, solle in Deutschland kämpfen: „Greift die Kuffar in ihren eigenen Häusern an, greift sie da an, wo ihr sie findet.“ Im Video wird dazu aufgerufen, auch als Einzelner in Aktion zu treten. Dafür brauche man nicht viel: „Nimm ein großes Messer und schlachte jeden Kafir, der dir auf der Straße gegenüber kommt.“
Das Video endet mit der Hinrichtung von zwei Männern. Vorher wird allerdings noch eine Drohung an Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgesprochen. Ein IS-Kämpfer schwört Rache an der Kanzlerin, sie habe den Propheten beleidigt und Waffen an Kämpfer gegen den IS geliefert.
Update: „Die Welt“ berichtet in einem Artikel ebenfalls über das Video und nennt den Islamisten Mohammed Mahmoud als Hauptakteur.
„Schwachsinnige Nazis demonstrieren, aber man kann das nicht abschaffen“
Nachdem wir gestern den ersten Teil unseres Interviews mit Wolfgang ‚Wölfi‘ Wendland hatten, folgt folgerichtig heute der zweite Teil.
Und ganz am Ende gibt es dann einen Link zum Podcast mit dem Gespräch in Audioform.
Sebastian Bartoschek (SB): Wir haben ja in Reykjavik einen Comedian, der Bürgermeister geworden war, der am Anfang auch als Klamauk belächelt wurde. Ist es so oder hast du das Gefühl, dass auch in Deutschland dem Berufspolitiker, so es ihn gibt, einfach nicht mehr so viel geglaubt wird und man da vielleicht einfach auch mal sagt: ‚Ich weiß ja nicht, ob der Wendland das jetzt alles hinkriegt, aber ich weiß eins, die Berufspolitiker haben es nicht hingekriegt.‘ Ist das der Trend?
Kämpfer gegen den Djihad auf Deutschlands Straßen
Noch sind es wenige, aber es werden mehr: Der Protest gegen den Salafismus nimmt zu.
Sie stehen seit September vergangenen Jahres an fast jedem Samstag auf der Zeil, Frankfurts wichtigster Fußgängerzone. Immer um 16.00 Uhr packen sie ihre Schilder und Transparente vor dem Einkaufszentrum „MyZeil“ aus. „Salafisten werben, Kinder sterben“ oder „Muslime! Lasst Euren Glauben nicht in den Dreck ziehen! Steht auf gegen ISIS“ steht auf ihnen.
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Foto-Streit: BILD führt eine Auseinandersetzung für alle Medien
Kein Journalist der Bild darf mehr als angemeldeter Pressevertreter vom Prozess gegen den mußmaßlichen IS-Terroristen Ebrahim H.B. berichten. Ebrahim H.B. hatte sich 2013 dem Islamischen Staat angeschlossen. Ebrahim H.B. gab Interviews im Fernsehen und hat sich mittlerweile vom IS distanziert. Er hofft, schreibt die ARD, wohl auf ein milderes Urteil:
Als erster deutscher Rückkehrer sprach B. offen vor einer Kamera. Er gab einem Team von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ ein Interview. B. hofft vermutlich auf eine mildere Strafe, will aber vor allem andere davor warnen, sich dem IS anzuschließen.
BILD hatte nun ein Foto von Ebrahim H.B. veröffentlicht, auf dem sein Gesicht zu sehen war,
Mit Koran und Rosen für ein islamisches Deutschland
In einer Festhalle am Herner Großmarkt fand am Sonntag ein Treffen führender deutscher Salafisten statt. Die Vereinigung „Die wahre Religion“, die als „Lies“-Projekt bundesweit in Fußgängerzonen Korane verteilt, hatte zu einer Gala eingeladen. Verschiedene Redner aus dem salafistischen Spektrum waren angekündigt. Mit Abou Nagie ist der „Lies“-Chef zum Vortrag gekommen. Auch Sven Lau, der vor einem Jahr mit seiner „Scharia-Polizei“ für Aufsehen gesorgt hatte, ist anwesend.
Die Festhalle, die sonst meist für türkische Hochzeiten genutzt wird, liegt in einer kleinen Seitenstraße. Handgeschriebene Zettel führen die Besucher zum Ort der Salafisten-Gala. Den genauen Veranstaltungsort gab „Die wahre Religion“ erst am Sonntagmorgen bekannt. Aus der Sorge, sonst von Hooligans oder Kurden gestört zu werden. „Lies“-Chef Abou Nagie hatte erst am letzten Juliwochenende negative Erfahrungen mit jungen Kurden gemacht. Bei einem Koranverteilstand in Mannheim war er niedergeschlagen worden. Redner wie auch Teilnehmer der Gala betonen immer wieder den Mut Abou Nagies. Sven Lau bezeichnet den 51-jährigen Mann als „Panther des Islam“. Abou Nagie betrachtet die Attacke als Ehre. Er sei stellvertretend für den Islam angegriffen worden.