Heilpraktiker: „Herr Ober, bitte einmal Hirn für Ministerin Barbara Steffens“

Barbara Steffens (Quelle: Wikipedia.de)
Barbara Steffens (Quelle: Wikipedia.de)

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat erneut einen Beweis dafür abgeliefert, dass sie im Gesundheitsministerium  nichts zu suchen hat. In einer Bericht auf eine Anfrage der CDU-Fraktion zur Bericht zum Thema Sektorale Heilpraktikerüberprüfung Podologie klingt sie, als ob sie nicht die Gesundheitsministerin des einwohnerreichsten Bundeslandes ist, sondern eine Vertreterin auf einer Esoterik-Messe in Gelsenkirchen-Bulmke:

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Es gibt keine Schulmedizin. Das ist  PR-Sprech. Es gibt eine Wissenschaft die Medizin heißt und alle Verfahren anwendet, deren Wirksamkeit erwiesen ist. Das können Medikamente sein, High-Tech wie künstliche Herzen oder auch das regelmässige Händewaschen als Schutz vor Infektionskrankheiten. Medizin als Wissenschaft interessiert sich für die Wirkung von Therapien. Ob die nun in Laboren entwickelt wurde oder seit Jahrhunderten Tradition sind, ist vollkommen egal. Ist die Wirkung belegt, wird eine Therapie genutzt. Kommt die Medizin, wie irgendwann jede Wissenschaft, an ihre Grenze muss mehr geforscht werden, um diese Grenze immer weiter zu verschieben – was seit Jahrhunderten auch geschieht.

Wenn Steffens nun doziert, eine angebliche  „Naturheilkunde“ würde ihre Stärke zeigen wenn eine angebliche „Schulmedzin“ an ihre Grenzen stösst,  ist dies schlicht Ideologie im Sinne der Esoterik-Lobby.

 

Umwelt-Enzyklika: „Der Papst klingt wie jede beliebige Attac-Ortsgruppe“

Papst Franziskus (Ausschnitt) Foto:  Presidency of the Nation of Argentina Lizenz: CC BY-SA 2.0
Papst Franziskus (Ausschnitt) Foto: Presidency of the Nation of Argentina Lizenz: CC BY-SA 2.0


Papst Franziskus schließt sich in seiner Enzyklika grüner Wachstums- und Fortschrittsfeindlichkeit an und kombiniert sie mit katholischem Mystizismus und Antimodernismus. Es ist die Anleitung für ein globales Verelendungsprogramm, analysiert unser Gastautor Johannes Richardt.

Die Erde sei eine „unermessliche Mülldeponie“, unser gegenwärtiger Lebensstil „selbstmörderisch“. „Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in der Katastrophe enden kann.“ Auf vertraute Weise säkular klingen die Botschaften aus der letzte Woche veröffentlichten Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus.[1]

Was hier droht, ist nicht die Apokalypse nach meinem biblischen Namenspatron Johannes (Offb 1,1), vielmehr steht uns die Apokalypse nach Naomi Klein, Greenpeace & Co. bevor. Der oberste Hirte der katholischen Christenheit hat sich das Denken der westlichen Umwelt- und Antiglobalisierungsbewegung zu Eigen gemacht. Es ist die Öko-Litanei von der Begrenztheit der Ressourcen, vom Menschen als destruktiver Kraft und dessen Hybris, die man auf ein naturverträgliches Maß zurechtstutzen müsse – kehret um, bevor es zu spät ist.

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Der Ruhrpilot

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Uli Paetzel (Links) und Frank Baranowski

Ruhrgebiet: Paetzel wird  Emschergenossenschaft-Chef…Hertener Allgemeine
NRW: 
Gabriels Kohle-Abgabe offenbar vom Tisch…Welt
NRW: Kohle-Kompromiss – 3500 Jobs in Gefahr…Der Westen
NRW: Keine Ermittlungen gegen Armin Laschet…Der Westen
Debatte: Der Bub geht aufs Gymnasium!…FAZ
Debatte: Wir werden uns nach dem Kalten Krieg zurücksehnen…Welt
Debatte: Wikipedianer mobilisieren für Panoramafreiheit im EU-Urheberrecht…Netzpolitk
Debatte: Das teure Versagen von ARD und ZDF…Cicero
Debatte: Frieden schaffen ohne Waffen…Jungle World
Ruhrgebiet: Früher Gotteshaus, heute Eigenheim…Bild
Bochum: Musikforum wird teurer – Schulen müssen warten…Der Westen
Dortmund: Drehstart für neuen Tatort…Der Westen
Duisburg: Sanierung des Karl-Lehr-Brückenzugs wird noch teurer…Der Westen
Essen: Zu viele Verspätungen – Grüne Welle für die Evag?…Der Westen

Regulierung: Europaparlament will Foto-Freiheit abschaffen

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Ihr fotografiert, wir fotografieren, alle fotografieren: Seitdem in jedem Smartphone eine halbwegs vernünftige Kamera steckt fotografieren die meisten von uns wie die Weltmeister. Und sehr viele Fotos werden auf veröffentlicht: Von uns Journalisten in den Medien für die wir arbeiten oder hier im Blog, von Euch vor allem auf Facebook. Damit könnte es bald vorbei sein, denn das Europaparlament plant das Panoramarecht einzuschränken. Wer dann den Eifelturm, den Kölner Dom oder auch nur irgendein schönes Haus fotografieren will, muss sich vor einer kommerziellen Veröffentlichung die Genehmigung des Urhebers einholen und eventuell sogar dafür zahlen. Und eine kommerzielle Veröffentlichung ist auch ein Posting des Fotos auf Facebook, wie der Standard schreibt:

Denn Nutzer gestehen Facebook beim Upload „das Recht zur kommerziellen Nutzung der Bilder“ (etwa zu Werbezwecken) zu. Fällt die Panoramafreiheit, hätte man bei einer Vielzahl von Urlaubsfotos aber gar kein Recht mehr.

Für alle die beruflich Fotografieren wäre die neue Regelung sowieso eine Katastrophe, wie Fotografen-Berufsverband Freelens schreibt:

In Deutschland ist es bisher erlaubt, Fotos, die von öffentlich zugänglichen Orten aufgenommen wurden, in jeder Weise zu verwerten. Dabei ist es auch erlaubt, fremde Werke wie Denkmale, Kunstwerke, Häuser abzubilden, solange diese sich »bleibend« an diesem Ort befinden.

Nunmehr wird dem Europaparlament mit den Stimmen der Christ- und Sozialdemokraten vorgeschlagen, dass »die gewerbliche Nutzung von Fotografien, Videomaterial oder anderen Abbildungen von Werken, die dauerhaft an physischen öffentlichen Orten platziert sind, immer an die vorherige Einwilligung der Urheber oder sonstigen Bevollmächtigten geknüpft sein sollte…«

Das bedeutet, dass der Fotograf für diese Abbildungen von Denkmalen, Kunstwerken und Häusern eine Lizenz des Architekten oder des Bildhauers einholen muss – ein unmögliches Unterfangen. Das kann das Ende der professionellen Fotografie im öffentlichen Raum bedeuten.

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Drogenpolitik: Kiffen für die Gesellschaft

Plak
Plakat zum Global-Marijuana Marsch in Dortmund (Ausschnitt)


Immer mehr Stimmen plädieren für eine kontrollierte Freigabe von Cannabis. Trotzdem ist die zunehmende Offenheit gegenüber der Droge kein Zeichen für eine liberale Kehrtwende. Unser Gastautor Benedikt Herber kritisiert ein Menschenbild, das individuelle Verantwortung ausklammert.

Mein Bauch gehört mir“ – Mit dieser Parole gingen in den 1970er-Jahren Frauenrechtlerinnen auf die Straße, um für eine selbstbestimmte Mutterschaft zu demonstrieren. Es war ein Aufbegehren gegen konservative Kräfte, die eine Abtreibung als unerlaubten Eingriff des Menschen in biologische Prozesse deuteten und somit dem Individuum den moralisch richtigen Umgang mit dem eigenen Körper vorschreiben wollten. Die Schwangerschaft sollte vielmehr als das aufgefasst werden, was sie ist: Ein Prozess, der im Körper der Frau stattfindet und aus diesem Grund auch nur sie etwas angeht. Dafür, dass die modernen und relativ

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Der Ruhrpilot

ISIS Quelle: Youtube
ISIS Quelle: Youtube


NRW: 
Finanzierten Helfer ISIS durch Versicherungsbetrug?…Bild
NRW: Razzien bei Islamisten im Ruhrgebiet…Welt
NRW: Land will schon 2019 keine Schulden mehr machen…Kölnische Rundschau
NRW: WestLB-Kunst soll auf Museen verteilt werden…NOZ
NRW: Initiative kämpft für Rückkehr zum G-9-Abitur…Welt
Debatte:  Mein Rausch gehört mir!…Novo Argumente
Debatte: Regime Change statt Nukleardeal…Jungle World
Debatte: Muslime – Die Gewinner des demografischen Wandels…Welt
Debatte: SPD – Parteivorstand für Vorratsdatenspeicherung, die Basis ist gespalten…Pottblog
Debatte: Freie Fahrt im Paternoster…FAZ
Bochum: An der Essener Straße ist der Ofen aus…Der Westen
Dortmund: Keine schnelle Lösung für Flüchtlingscamp…Radio91.2
Duisburg: Grünpfleger entfernen symbolisches Grab für Flüchtlinge…Der Westen
Duisburg: Ärger um den „Duisburger Appell“ zur Asylpolitik…Der Westen
Essen: Der Streit um die Kosten für das Stadion Essen eskaliert…Der Westen
Essen: Gewagtes WDR-Experiment in Evag-Bus…Der Westen
Essen: Das Alkoholverbot für Essens City ist vom Tisch…Der Westen

Jüdisches Museum in Dorsten: „Hier arbeitet kein einziger Jude!“

Ausstellung: Jüdische Lebenswege in Westfalen Foto: Daniel Ullrich, Threedots Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ausstellung: Jüdische Lebenswege in Westfalen Foto: Daniel Ullrich, Threedots Lizenz: CC BY-SA 3.0


Martin Niewendick, einstiger Autor dieses Blogs und heute Volontär beim Tagesspiegel in Berlin, besuchte am Wochenende das Jüdische Museum in Dorsten. Nun hat er dem Museum einen Brief geschrieben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Am vergangenen Samstag war ich in ihren Räumlichkeiten Gast beim Vorbereitungstreffen einer Israel-Reise Anfang Juli. Die dortige Gruppe sollte mit zwei Referaten u.a. zur israelischen Geschichte auf die Reise eingestimmt werden. Dort wurde ich Zeuge von Aussagen, die ich so niemals in einer jüdischen Einrichtung erwartet hätte.

Eine Referentin vermittelte den Anwesenden eine vollkommen einseitige Sicht auf den Nahost-Konflikt. In ihrem Vortrag gab sie ausschließlich Israel die Schuld für das Stocken des Friedensprozesses. Das Hauptproblem sei der Siedlungsbau, die von Israel sabotierte

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Wie kann man die islamistische Radikalisierung auf der Straße verhindern?

 

Lies!-Kampagne in Dortmund, Foto: 2015 Ulrike Märkel
Lies!-Kampagne in Dortmund, Foto: 2015 Ulrike Märkel

Salafistische Gruppierungen versuchen bundesweit, Anhänger zu gewinnen. Sie gehen dahin, wo sie Jugendliche in Flanierlaune oder Langeweile vorfinden: In die Fußgängerzonen. Diese Gruppierungen machen sozusagen eine Freiluft-Sprechstunde. Sie sind damit alleine schon örtlich näher an den Jugendlichen und ihrer Lebenswelt als manche Moschee im Gewerbegebiet.

Insbesondere die LIES!-Gruppe, zunächst als Stiftung bezeichnet und seit letztem September als die GmbH von Ibrahim Abou-Nagie eingetragen, erlangte eine bundesweite Verbreitung. Im Unterstützer-Umfeld wird nicht nur angeworben für eine menschenfeindliche Ideologie, sondern auch Kontakte geknüpft und vermittelt. Oft genug führen diese Anwerbungen nach Syrien zum sogenannten Islamischen Staat (IS). Etwa 80 % der angeworbenen Kinder und

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Der Ruhrpilot

Fotoporträt von Andy Warhol mit Dachshund Archie (1973) Foto: Jack Mitchell Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fotoporträt von Andy Warhol mit Dachshund Archie (1973) Foto: Jack Mitchell Lizenz: CC BY-SA 3.0


NRW: 
Kunstsammlung NRW übernimmt die WestLB-Kunst…Welt
NRW: Land plant Mietpreisbremse in über 20 Kommunen…RP Online
NRW: Gamescom 2015 – Tickets werden langsam knapp…Lets Plays
NRW: Landesregierung geht auf Unternehmer zu…Der Westen
Debatte: „Feminismus ist beängstigend“…Cicero
Debatte: Europas Bürger wollen weniger EU – fast überall…Welt
Debatte: Marsch der Ratlosen…Jungle World
Debatte: Den Bürger überzeugen…FAZ
Ruhrgebiet: A40-Dreieck Bochum-West eröffnet…Der Westen
Ruhrgebiet: 10.000 Fans zum Smag-Sundance mit Robin Schulz erwartet…Der Westen
Ruhrgebiet: Enttäuschung bei der Extraschicht….Coolibri
Bochum: 
Eltern „haben es satt“…Der Westen
Bochum: 
Kortländer Kiez feiert Straßenfest…Coolibri
Dortmund: 
Innenminister Jäger besucht Dortmunder Flüchtlingscamp…Der Westen
Dortmund: Geierabend Open Air 2015: Auch für Sessionsbesucher lohnt es sich…Pottblog
Duisburg: Weitere 5,2 Millionen Euro für Versorgung von Flüchtlingen…Der Westen

DIE RECHTE klärt auf: Deutsche Kinder, die Sprache und der Schulsport

Immer wieder Montags stehen seit mehreren Monaten Dortmunder Neonazis in verschiedenen Stadtteilen und hetzen. Sie hetzen gegen Flüchtlinge, gegen die “Überfremdung” ihres teuren Vaterlandes, gegen das “linke Gezeter” und die etablierte Politik. Dabei kommt in der Regel wenig neues oder gar überraschendes ans Tageslicht. Die Parolen, die sie am liebsten rufen, sind ihnen verboten und müssen deshalb zumindest bis zur Abreise warten. Die Redner sind jede Woche die selben und auch die meist leicht stockend vorgelesenen Redebeiträge erfahren keinen wöchentlichen Wechsel. Das langweilt nicht nur Journalisten, die dies regelmäßig begleiten, auch bei den “Kameraden”, die jede Woche mit von der Partie sind, kommt selten wahre Begeisterung auf.

Noch seltener kommt es vor, dass diese Reden für ein breites Publikum bereichernd sind. Den Ruhrbaronen ist es heute geglückt, einen dieser seltenen Momente in Ton und Bild festzuhalten.

Christoph Drewer, seines Zeichens stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei “Die Rechte”, erklärt seinen “Kameraden” und der Welt, warum deutsche Kinder ihre Sprache nicht mehr richtig sprechen und im Schulsport als letztes gewählt werden. Ein Schelm, wer hinter diesem Feuerwerk der nationalen Rhetorik die Aufarbeitung von Kindheitstraumata vermutet.