Die letzte Kraft-Party

Hannelore Kraft - tanzend.  Foto: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen / Foto: Ralph Sondermann
Hannelore Kraft – tanzend.
Foto: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen / Foto: Ralph Sondermann

Mit 95,2 Prozent wurde NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gestern auf dem Landesparteitag der Sozialdemokraten mit einem hervorragenden Ergebnis erneut zur SPD-Landesvorsitzenden gewählt. Mit ihrer Rede begeisterte sie die Delegierten. . Die SPD feierte gestern ein großes Fest – es könnte die letzte Party gewesen sein. Politisch ist Kraft schon jetzt gescheitert. In der Bundespartei hat sie seit der Großen-Koalition an Einfluss verloren. Mit ihrem Konzept, dass der Bund und die anderen Länder ihre Politik finanzieren,  konnte sie sich nicht durchsetzen. NRW ist heillos überschuldet. Immer mehr Städte geraten in schwere Haushaltsnotlagen. Es gibt keine Wirtschaftspolitik und keine Idee,wie das Ruhrgebiet, dessen Krise ganz NRW belastet, sich wirtschaftlich erneuern soll. Nach den Oberbürgermeisterwahlen im kommenden Jahr, wenn in Städten wie Köln oder Bochum gewählt wird, wird die Land sparen müssen. Weil das in den vergangenen Jahren nicht geschehen ist, wird dies nun um so heftiger geschehen müssen, um bis 2020 keine neuen Schulden mehr zu machen, wie es die Schuldenbremse  vorsieht. Wenn das Land mit dem Sparen beginnt, wenn die Bürger die Einschnitte zu spüren bekommen, wird das einzige politische Kapital von Kraft, ihre Fähigkeit zur glaubwürdigen Simulation einer Landesmutter in der Tradition von Johannes Rau, nicht mehr tragen.

Duisburg: 200 Antirassisten demonstrieren gegen Neumühl

neumühlIn Duisburg-Neumühl fand am Samstag Nachmittag eine antirassistische Demonstration statt. Die Antirassisten protestierten gegen den rassistischen Teil der Neumühler Bevölkerung. Die Veranstalter der Demonstration, die „Initiative gegen Duisburger Zustände“ hatten schon im Vorfeld angekündigt, nicht zum diskutieren nach Neumühl zu kommen, sondern um den Rassisten klar zu sagen, dass man sie ablehnt.

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Fußball im Nationalsozialismus (Teil 2)

Peco Bauwens (Mitte) im Jahre 1949. Quelle: Wikipedia, Foto: „Bundesarchiv Bild 183-H26919, Bonn, Gründung Olympisches Komitee“ von Unbekannt - Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs.. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0-de über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-H26919,_Bonn,_Gr%C3%BCndung_Olympisches_Komitee.jpg#mediaviewer/File:Bundesarchiv_Bild_183-H26919,_Bonn,_Gr%C3%BCndung_Olympisches_Komitee.jpg, Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Peco Bauwens (Mitte) im Jahre 1949. Quelle: Wikipedia, Foto: „Bundesarchiv Bild 183-H26919, Bonn, Gründung Olympisches Komitee“ von Unbekannt – Lizenz:CC-BY-SA-3.0-de

Unser Gastautor Thomas Weigle beschäftigt sich für die Ruhrbarone mit der Situation des Fußballs zur Zeit des Nationalsozialismus. Im zweiten Teil seiner Mini-Serie befasst er sich heute mit der damaligen Rolle einzelner Fußball-Funktionäre:

Dass der DFB personell, bis auf seine entfernten oder heraus gedrückten jüdischen Mitglieder, mit Beginn der 1000 Jahre so gut wie unverändert blieb, war auch der Tatsache geschuldet, dass er zwar auf dem Spielfeld Linksaußen hatte, aber am grünen Tisch fehlte der linke Flügel, nicht mal ein  linkes Standbein war und ist eigentlich vorhanden. Dies war in der Zwischenkriegszeit und davor der Tatsache geschuldet, dass die Arbeiterbewegung bis 1933 ihre eigenen Vereine und Verbände hatte, auch eigene reichsweite Meisterschaften austrug, wie auch die katholische Deutsche Jugendkraft (DJK).

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Die „Neue Liberale“ will für einen sozialen Liberalismus stehen

Dr. Najib Karim - Foto: PublicAddress
Dr. Najib Karim, 1. Vorsitzender der Partei „Neue Liberale“ – Foto: PublicAddress

In der Hamburger FDP gehörte Dr. Najib Karim schon vor zwei Jahren zu den Vordenken eines sozialen Liberalismus. Jetzt ging der ehemalige stellvertretende Landesvorsitzende mit einigen Gleichgesinnten noch einen Schritt weiter und gründete eine neue Partei. Vor dem Parteitag am 28. September im Bürgerhaus Hamburg-Wilhelmsburg sprach Dr. Karim (NK) mit Sebastian Bartoschek (SB) über eine Partei in Kinderschuhen auf dem Weg zu einem neuen Liberalismus-Verständnis, Probleme, die ihr dabei begegnen, und seine Hoffnung auf eine freie, offene und soziale Gesellschaft.

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Berliner Fußballer setzen Zeichen gegen Judenhass


Kurz vor dem Feierabend erreichten uns heute noch bemerkenswerte Bilder aus der Bundeshauptstadt: Berliner Fußballer vom Bundesligisten Hertha BSC und dem dortigen Landesligisten TuS Makkabi  haben nun, in einem gestern veröffentlichten Youtube-Video, ein deutliches Zeichen gegen den immer wieder in unserer Gesellschaft auftretenden Judenhass gesetzt. Gute Aktion!

UPDATE Es wird konkret: Die CDU legt Antragsentwurf zum NSU-Untersuchungssausschuss in NRW vor. Und was sagt die SPD dazu?

NSU_FahndungsplakatUpdate: Nadja Lüders, Landtagsabgeordnete der SPD, wies heute gegenüber den Ruhrbaronen darauf hin, das man sich in der Fraktion noch in der Abstimmungsphase für den Einsetzungsantrag befinde. Zudem wolle man den Entwurf mit dem Koalitionspartner austarieren. Die Dortmunder Politikerin, die die Aufklärungsarbeit im NRW Untersuchungsausschuss vorraussichtlich leiten wird, macht deutlich: „Wir wollen einen gemeinsamen Antrag mit allen Fraktionen erreichen, da dieses hoch sensible Thema keine parteipolitischen Ränkespiele zulässt. Die sehr detaillierten Fragestellungen des CDU – Entwurfs birgt die Gefahr, dass der Untersuchungsauftrag sehr eingeengt ist. Andererseits sind zu allgemein gehaltene Fragestellungen nicht geeignet, hier einen konkreten Untersuchungsgegenstand zu benennen. Außerdem sollten im Sachverhalt keine Vorfestlegungen getroffen werden, die aufgrund der bisherigen Erkenntnisse (PUA Bund, PUA Thüringen, Verfahren München) nicht als erwiesen gelten. Dies wäre eine unzulässige Vorwegnahme und bindet wiederum den Ausschuss. Wir beabsichtigen derzeit das November-Plenum mit einem gemeinsamen Antrag zu erreichen, um dann schnellstmöglich die Arbeit aufzunehmen.“

Lüders Antwort zeigt, dass zwischen den Landtags-Fraktionen noch einiger Abstimmungsbedarf zum vorliegenden Antragstext besteht. Diesem sensiblen Prozess sollte man die notwenige Zeit und Ruhe geben  – die interfraktionelle Abstimmung sollte aber nicht zu einer Verwässerung der Untersuchungsinhalte führen. (Update Ende)

Bei den Vorbereitungen zum NSU-Untersuchungsausschuss von Nordrhein-Westfalen wird es nun konkret. Nachdem „Die Piraten“ im Frühsommer als erste Fraktion im Landtag die Initiative ergriffen hatten und die konsequente Aufklärung der NSU-Fälle in einem eigenen NRW-Untersuchungsausschuss gefordert hatten, kündigte die CDU an, einen Untersuchungsausschuss nach der Sommerpause zu beantragen. Der Antragsentwurf liegt nun vor und wurde von den Christdemokraten an alle Fraktionen zur fraktionsinternen Beratung verschickt. Auf 22 Seiten werden ausführlich die unterschiedlichen Sachverhalte dargestellt und zahlreiche Fragen, die in NRW noch offen sind, aufgeführt. Die Ziele sind ehrgeizig.

Der Wille der CDU zu vollständiger Aufklärung der NSU-Fälle und zu der Ursache für die eklatanten Ermittlungspannen ist glaubwürdig. Mancher im Vorfeld unkte, die CDU würde mit dem Vorstoß für einen Untersuchungsausschuss vor allem die Fehler der damaligen SPD-Regierung aus taktische Gründen thematisieren wollen.

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Fußball im Nationalsozialismus (Teil 1)

Das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt
Das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt

Im ersten Teil dieser neuen Mini-Serie bei den Ruhrbaronen beschäftigt sich unser Gastautor Thomas Weigle vornehmlich mit einem kurzen  Überblick über die Situation des Fußballsports während der zwölf Jahre NS-Herrschaft in Deutschland von 1933 bis 45.

In weiteren Teilen wird es dann demnächst um einzelne Funktionäre und deren Handlungsweise, um die Fortsetzung ihrer Karrieren im Nachkriegsdeutschland, und um das Fortbestehen fragwürdiger Werte innerhalb des DFB bis in die jüngere Vergangenheit gehen.

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Dortmund: Hooligans wollen sich am Sonntag treffen und gegen Salafisten vernetzen

Mit dieser Mail wollen die Hooligans ihre Veranstaltung anmelden.
Mit dieser Mail wollen die Hooligans ihre Veranstaltung anmelden.

Für den kommenden Sonntag kündigen Hooligans via Facebook an, sich in Dortmund treffen zu wollen. Bei ihrem Treffen, dass an der Katharinentreppe stattfinden soll, wollen die Hooligans sich kennenlernen, und überlegen wie sie gegen Salafisten vorgehen können. Ein ähnliches Treffen am vergangen Sonntag in Essen, endete in einer Einkesselung durch Polizeikräfte. Dem wollen die Hooligans in Dortmund zuvor kommen, und haben die Polizei via E-Mail über ihr vorhaben informiert. Laut der E-Mail an die Veranstalter, sind Waffen, „Bengalos zünden“, und „Nazi Parolen schreien, bei dem Hooligan Treffen unerwünscht.

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Wo terrorverdächtige Islamisten Hilfe finden

B. Falk vor dem OLG Düsseldorf
B. Falk vor dem OLG Düsseldorf

Heute steht im Düsseldorfer Oberlandesgericht der zweite Prozesstag im Verfahren gegen Marco G. und drei weitere Islamisten an. Ihnen wird vorgeworfen, im Dezember 2012 eine Bombe im Bonner Hauptbahnhof platziert und einen Anschlag auf Markus Beisicht, den Vorsitzenden der rechten Gruppe „Pro NRW“ geplant zu haben. Das Zuschauerinteresse am Terrorprozess war schon beim ersten Verhandlungstag vor zwei Wochen nicht sehr groß, diesmal wird es wohl deutlich geringer ausfallen. Doch ein Mann wird auch heute wieder im Gerichtssaal sitzen, um die Angeklagten zu unterstützen: Bernhard Falk, ehemaliger Linksterrorist, und bekennender Al-Qaida-Anhänger. 

Schon der erste Prozesstag im Düsseldorfer Verfahren verdeutlichte, welche Rolle Falk im islamistischen Terrornetzwerk spielt. Als am Abend die Frage erläutert wurde, ob die Inhaftierten Fußfesseln tragen müssten, wurde Horst Salzmann, Vertreter der Generalbundesanwaltschaft, sehr deutlich. Marco G. und Bernhard Falk hätten sich bei einem Gefängnisbesuch Falks über „Gefangenenbefreiung“ unterhalten. Außerdem hätte der Angeklagte in einem Brief genaue Angaben über die Anzahl und Bewaffnung der bei Transporten begleitenden Beamten gemacht. Bernhard Falk findet das alles gar nicht so wild. Es sei „naiv“ von Marco gewesen, im Beisein von BKA-Beamten über so etwas zu sprechen, aber „aus theologischer Sicht hat Marco Recht“, und es sei „eine Pflicht“ muslimische Gefangene zu befreien. Mit „Gefangenschaft“ kennt Bernhard Falk sich aus. Nach einer Anschlagsserie in den 1990er Jahren saß Falk bis 2008 im Gefängnis.

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Digital ist besser: Der Piratenpartei Austrittsgenerator

austrittsgeneratorChristopher Lauer, Anke Margarete Domscheit-Berg, Anne Helm, fast alle Aktiven des ganze Landesverbandes Bremen – der Verfall der Piraten schreitet flott voran. Aber der Austritt aus einer Partei ist mühsam – viele die raus wollen, sind wahrscheinlich einfach nur zu faul, das entsprechende Schreiben aufzusetzen.  Diesen Menschen wird nun geholfen. Im Internet gibt es einen Austrittsgenerator. Füllt man das Formular aus, wird ein PDF erzeugt, das man ausdrucken kann. Unterschrieben und an die Partei gesandt ist man schon draussen und kann sich auf der Suche nach einem Mandat oder der Gelegenheit, sich ein wenig wichtig zu machen, dem nächsten Hip-Projekt widmen.