Hooligans in NRW: Sind 4753 ‚Problemfans‘ jetzt eigentlich viele, oder doch eher wenige?

Foto: Michael Kamps
BVB-‚Anhänger‘ randalieren beim Derby auf Schalke Foto: Michael Kamps

Aktuell kursiert eine bisher ‚vertrauliche Auflistung‘ aus Polizeikreisen in der Medienlandschaft, welche sich mit der aktuellen Anzahl der ‚gewaltbereiten Fußballfans‘ in NRW beschäftigt.
Da auch wir hier bei unterschiedlichen Gelegenheiten schon häufiger über diese Thematik diskutiert haben, möchte ich diese Zahlen heute auch hier im Blog einmal kurz aufgreifen und zur Diskussion stellen:
Die 20 Vereine mit den meisten ‚Problem-Fans‘ in Nordrhein-Westfalen kommen demnach auf 4753 gewaltbereite Fans. 1408 davon fallen davon in die Kategorie C, gelten als „gewaltsuchend“.
In absoluten Zahlen hat demnach der FC Schalke 04 mit insgesamt 595 die meisten sogenannten ‚Problemfans‘. 430 davon stuft die Polizei lt. diesem in die Öffentlichkeit geratenen Papier offenbar gar als „gewaltbereit bzw. gewaltgeneigt“ (Kategorie B) ein, 165 als „gewaltsuchend“ (Kategorie C).

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„Dinslaken ist keine Stadt, in der der Hass zu Hause ist.“

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Der Dinslakener Stadtteil Lohberg ist eine der Hochburgen der Jihadisten in Deutschland. Wie wurden junge Männer aus dem Ruhrgebiet zu mörderischen Gotteskriegern?

Die Häuser sind in hellem Ocker gestrichen, die Vorgärten gepflegt und auf der Straße grüßen sich die Menschen. Dinslaken-Lohberg ist ein freundlicher, ein schöner Stadtteil. Doch hier sammelte in seinem Bildungsverein Mohammed K. Jugendliche um sich, impfte ihnen Hass und Fanatismus ein und schickte sie als Brigade-Lohberg für den Islamischen-Staat in den Krieg nach Syrien und in den Irak.

Dinslaken-Lohberg gehört nicht zu den heruntergekommensten Siedlungen des an Problemstadtteilen nicht armen Ruhrgebiets. Gemeinsam mit der Zeche Lohberg, die dem Quartier seinen Namen gab, entstand die Siedlung in der Tradition der engschlichen Gartenstädte: Jedes Haus unterscheidet sich vom anderen, mal ist ein Giebel anders gesetzt, mal ein Eingang an einer anderen Stelle. Hinter den Häusern liegen Gärten. Die Siedlung wurde, wie viele andere im Revier auch, längst aufwendig renoviert.

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Notizen aus Wien: Rechts des gesunden Menschenverstands

Unser Wienbaron: Christoph Baumgarten (Foto: privat)
Unser Wienbaron: Christoph Baumgarten (Foto: privat)

Wien, Österreich.

Was wissen wir Piefkes über Österreich? Es liegt im Süden (vor oder hinter Bayern?), da gibt es Vignetten auf den Autobahnen (so wie in Bayern) und Rechtspopulisten sind da in der Opposition (anders als in Bayern). Das war´s dann fast schon. Rapid Wien war Deutscher Meister.  Das war 1940/1941. Davor und danach war es Schalke. So. Und damit sich das ändert gibt es jetzt regelmäßig Infos aus Österreich. Von einem waschechten Wiener Journalisten. Christoph Baumgarten. Habe die Ehre! 

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Für eine Kultur der Verantwortung

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Das hat gesessen. Der ein wenig irreführend als „Wutrede“ gelabelte flammende Appell für eine stärkere Gründerkultur in Deutschland, den Christian Lindner in Reaktion auf den gehässigen Zwischenruf des SPD-Politikers Volker Münchow hielt, erfreut sich im Internet großer Beliebtheit. Doch so oft der Beitrag geteilt und angeklickt wird, die traurigen Fakten bleiben: Von allen EU-Staaten zählt Deutschland mit die wenigsten Selbstständigen, gerade mal 10,5 % (2010). Und Unternehmensgründern schlägt deutlich mehr Skepsis entgegen als in großen Gründernationen wie etwa den USA oder auch Israel. Mit ein wenig Abstand zu Lindners Rede scheint es geboten, einmal einen genaueren Blick auf die möglichen Ursachen zu werfen. Von unserem Gastautor Hasso Mansfeld.

Schon der römische Philosoph Seneca riet seinen Lesern im Traktakt „Vom glücklichen Leben“, um Irrtümer zu vermeiden, sich tunlichst vom „großen Haufen“ fernzuhalten. Gehalten haben sich an diesen Rat aber — allem besseren Wissen zum Trotz — im privaten wie im politischen Leben bis zum heutigen Tage nur wenige. Wie vor 2000 Jahren, so drängt es auch heute die Menschen in größere Gemeinschaften. Zumindest im Berufsleben sollten aber doch die

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Update: Linken-Abgeordneter Hunko tritt nicht mit der Bandbreite auf

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Andrej Hunko Foto: PR/HP

Update: Das Büro des Linken Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko teilte uns soeben mit, dass Andrej Hunko nicht gemeinsam mit der Bandbreite auftreten wird. Hunko habe eine Anfrage zur Teilnahme an einer Veranstaltung gegen das Unternehmen Rheinmetall im März in Krefeld positiv beantwortet, aber erst durch dieses Blog erfahren, dass dort auch die Bandbreite auftreten wird. Wird die Band dort spielen, wird Hunko seine Zusage  zurückziehen.

Update Ende

Die Duisburger Schlagertruppe Die Bandbreite (Zitat: „Den neuen Faschismus nennen sie Demokratie“) ist gerne dabei, wenn gegen den Westen geht – ob der Protest von links oder rechts kommt, ist der Verschwörungstexte sülzenden Kapelle dabei nicht so wichtig:  Sie trat auch bei den Aluhüten der Mahnwachen und der rechtspopulistischen Schweizer Partei SVP auf.

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OB-Wahl in Bochum: Wolfgang Wendland hat die ersten 110 Unterschriften zusammen

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Es ist geschafft: Die ersten 110 von 420 benötigten Unterstüzungsunterschriften wurden heute vom unabhängigen Bochumer Oberbürgermeisterkandidaten Wolfgang Wendland zum Wahlamt der Stadt Bochum gebracht. Wendland, im Hauptberuf Sänger der bekannten Punk-Band Die Kassierer, hat damit einen ersten großen Schritt in Richtung OB Kandidatur gemacht. Wendlands Ziel ist es, in Bochum für mehr Transparenz zu sorgen – zum Beispiel bei Fragen des Haushalts. Der traditionell in Bochum gepflegten Hinterzimmerpolitik erteilte Wendland eine deutliche Absage. „Mehr Demokratie wagen“, ist jetzt schon einer seiner Wahlkampfslogans: „Mehr Demokratie wagen“, der Satz hat für mich auch etwas biografisches“, sagte Wendland. „Ich bin in einem Haushalt groß geworden, in dem die SPD die Guten waren, aber man lernt ja dazu.“

Alle BOCHUMER, die Staatsangehörige der Bundesrepublik Deutschland oder eines EU-Landes und 16 Jahre oder älter sind, können Wolfgang unterstützen. Die unterschriebenen Formulare schickt ihr dann bitte an Wolfgang Wendland, Hüllerstr. 12 in 44866 Bochum. Den Link zum PDF findet ihr: http://www.kassierer.de/wahl/ob-wahl.pdf

Kreis Recklinghausen: Projekt ‚NewPark‘ macht offenbar nun erkennbare Fortschritte

newparkStill war es zuletzt wieder einmal für längere Zeit rund um das seit langem schon geplante, riesige Industrieareal ‚NewPark‘ in Datteln geworden. Nachdem die rot-grüne Landesregierung nach einem zermürbenden Hin und Her eine Landesbürgschaft für das umstrittene Vorhaben letztendlich ablehnte, kam in der Lokalpolitik notgedrungen der Plan auf das Projekt in diesem Fall halt selber finanziell stemmen zu wollen.
Keine einfache Angelegenheit in einer finanziell so arg angeschlagenen Region. Erschwert wurde der Plan noch durch einen kolportierten Preisanstieg für den angestrebten Grundstückskauf. Jahrelang wurde das Gelände für rund 15 Mio. Euro vom Eigentümer RWE angeboten. Doch nach etlichen verstrichenen Fristen änderte der Konzern seine Strategie, wollte das Gelände plötzlich nicht mehr zum ‚Schnäppchenpreis‘ veräußern, sondern gerne eine höheren, einen vermeintlich ‚marktgerechteren‘ Preis erzielen.

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Labkultur: Gornys neueste Medienpleite

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Noch bevor die Seite „Labkultur“ noch unter dem Namen 2010Lab im Kulturhauptstadtjahr online ging, schwärmte einer der Macher davon, dieses Projekt würde die Ruhrbarone „kannibalisieren“. Nun ja, Träume sind Schäume und die Wahrheit liegt auf dem Platz: Nachdem das Land NRW weit über eine Million Euro für ein Online-Medium ausgegeben hat, das kaum Leser hatte ist nun offenbar Schluss: Seit Weihnachten 2014 sind auf dem Lab keine neuen Texte mehr erschienen und auch der Twitter-Account liegt brach. Von den hochtrabenden Medienplänen des von Dieter Gorny geleiteten European Center for Creative Economy (ECCE) in Dortmund ist nichts geblieben ausser eine Werbeseite für Kreativquartiere. Schade ist es nicht um das Lab, schade ist es um das viele Geld, was dort hineingesteckt wurde. Und Dieter Gorny hat nach Viva und Popkomm einen weiteren Flop gelandet, der den Steuerzahler teuer zu stehen kam. Wie heißt es doch so schön: „Wenn du lange genug an einem Fluß wartest, schwimmen die Leichen deiner Feinde an dir vorbei.“

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Der selbstbewusste Dinosaurier des Jahres 2014

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Der Naturschutzbund Deutschlands (NABU) hat Exxon zum Dinosaurier des Jahres gekürt. Der Grund: Exxon setzt auf  Erdgasförderung in Deutschland, der Nabu will lieber  weiterhin das  Milliarden in die Subventionierung Erneuerbarer Energien gesteckt werden und die Umverteilungsmaschinerie Energiewende nicht ins stocken gerät. Und während Unternehmen wie RWE oder E.On den Öko-Funktionären nach dem Mund reden und den eigenen Mitarbeitern in den Rücken fallen – wer bei RWE im Braunkohlebereich arbeitet, scheint ja im eigenen Unternehmen nicht mehr erwünscht zu sein, so sehr schwärmt der ebenso taumelnde wie dumme Energieriese davon, das irgendwann nur noch subventionierte Strom produziert werden soll – geht Exxon einen anderen Weg: Man ließ für den Dino einen süßen Namen wählen, machte eine drollige Comicfigur daraus und lud die Ökofunktionäre zur Diskussion ein. Und vor allem stellte das Unternehmen klar, dass es sein Handeln für richtig hält. Das tut man bei RWE und E.On schon lange nur noch hinter vorgehaltener Hand. Geht das Mikro an, wird vor den Ökos gekatzbuckelt.

 

Düsseldorf: DÜGIDA Demo abgesagt – Besuch bei kritischer Anwältin angekündigt

Rechts am Transparent Melanie Dittmer, bei einer Kundgebung in Köln (Foto: S.Weiermann)
Rechts am Transparent Melanie Dittmer, bei einer Kundgebung in Köln (Foto: S.Weiermann)

Die rechte DÜGIDA Demonstration am kommenden Montag ist von der Anmelderin Melanie Dittmer abgesagt worden. In einer Videobotschaft teilt Dittmer mit, dass man am Rosenmontag doch lieber Bier trinken wolle und dies bei einer Demonstration nicht möglich ist. Melanie Dittmer ruft ihre Anhänger allerdings auf, die gegen Rechts engagierte Anwältin Gülşen Çelebi zu besuchen.

Çelebi und Freunde protestieren seit dem ersten Aufmarsch von DÜGIDA gegen die rechtsextreme Demonstration, die vor der Kanzelei vorbei zieht. Sie sind laut, sie rufen den Rechten Sprüche entgegen und demonstrieren für ein weltoffenes Deutschland. Den Rechten um Dittmer passt das gar nicht, seit Wochen wird Gülşen Çelebi von ihnen bedroht. Ihre Telefonanlage fiel aus, nachdem Rechtsextreme die Nummer ihrer Kanzelei veröffentlichten. Über diese und weitere Drohungen sprach die Anwältin mit der Süddeutschen Zeitung.

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