VEB-Atlas Ruhr: Bochum – Eine Stadt im Blindflug

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Mit Unterstützung des Recherchenetzwerks Correctiv arbeite ich an einer Übersicht über die Verbindung zwischen Politik und Unternehmen im Ruhrgebiet. Die Arbeit an dem Projekt VEB-Atlas Ruhr wurde durch Crowfunding ermöglicht. In unregelmässigen Abständen werde ich von meiner Arbeit berichten.

Um die Zusammenhänge zwischen den städtischen Unternehmensbeteiligungen und der Politik aufzuzeigen arbeite ich mich seit Wochen durch die Beteiligungsberichte der Städte des Ruhrgebiets. Die Städte sind nach der Gemeindeordnung NRW verpflichtet, ihre Beteiligungen offen zu legen:

§ 117 GO NRW – Beteiligungsbericht

(1) Die Gemeinde hat einen Beteiligungsbericht zu erstellen, in dem ihre wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung, unabhängig davon, ob verselbstständigte Aufgabenbereiche dem Konsolidierungskreis des Gesamtabschlusses angehören, zu erläutern ist. Dieser Bericht ist jährlich bezogen auf den Abschlussstichtag des Gesamtabschlusses fortzuschreiben und dem Gesamtabschluss beizufügen. Der Beteiligungsbericht ist dem Jahresabschluss nach § 95 beizufügen, wenn kein Gesamtabschluss nach § 116 aufzustellen ist.

(2) Der Beteiligungsbericht ist dem Rat und den Einwohnern zur Kenntnis zu bringen. Die Gemeinde hat zu diesem Zweck den Bericht zur Einsichtnahme verfügbar zu halten. Auf die Möglichkeit zur Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.

Die vier größten Städte des Ruhrgebiets sind natürlich besonders interessant: Hier fühlen sich die Politiker offenbar berufen, aus ihrer Stadt einen Konzern zu machen. Sie sind an zahlreichen Unternehmen beteiligt – das reicht vom Energiekonzern Steag über  Tankstellen bis zur Segelschule. Für die Städte Essen, Duisburg und Dortmund liegen Beteiligungsberichte aus den Jahren 2013 bis 2014 vor. In Duisburg und Dortmund erfährt man sogar mit einem Klick, welches Ratsmitglied in welchem Aufsichtsrat sitzt –  Transparenz, wie sie sein sollte. Bochum ist das anders: Der Beteiligungsbericht stammt aus dem Jahr 2012, in welchen Aufsichtsräten die Politiker sitzen, ist in der Übersicht der Ratsmitglieder nicht erkennbar. Die Informationen habe ich trotzdem bekommen. Interessant war, dass bei der Stadt niemand wusste, dass der „aktuelle“ Beteiligungsbericht aus dem Jahr 2012 stammt, also fast drei Jahre alt ist. Daraus schließe ich, das weder Journalisten noch Politiker sich in den vergangenen Jahren für das Thema interessiert haben.

Essen: Die PARTEI startet OB-Wahlkampf

The Cherrypops
The Cherrypops

Essen wählt einen OB und alles scheint auf einen Zweikampf zwischen Jürgen Lukat (Die PARTEI)  und Thomas Kufen (CDU) hinaus zu laufen, nachdem Amtsinhaber Reinhard Paß (SPD) dabei ist, im Filzsumpf  zu versinken.

Nachdem Kufen schon seit Monaten im Wahlkampf ist und mit Sicherheit jedem Essener mindestens drei Mal die Hand geschüttelt hat, greift nun Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiativen, kurz Die PARTEI, in das

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Der Ruhrpilot

Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Sylvia Löhrmann Foto: B90-Die Grünen NRW/CC BY-SA 2.0
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann Foto: Grüne NRW Lizenz: CC BY-SA 2.0

Debatte: Die Grünen, eine Spaßpartei minus Spaß…Welt
NRW: Grundschulen finden keine Leiter…RP Online
NRW: Sparkurs von RWE trifft auch NRW…FAZ
NRW: SPD verlangt Bundesratsinitiative aus NRW für das Mehrwegsystem…Welt
Debatte: Energiewende – Lasst die Stromkonzerne sterben…Spiegel
Debatte: Sieben Mythen über TTIP…WiWo
Ruhrgebiet: Die klassische Energie-Welt ist für RWE eine Last…Welt
Ruhrgebiet: Energiekonzern RWE plant weiteren Stellenabbau…Der Westen
Ruhrgebiet: Wohnungsmieten im Ruhrgebiet um 3,2 Prozent gestiegen…Immobilien Newsletter
Bochum: Parken soll deutlich teurer werden…Der Westen
Duisburg: Bürgermeister Osenger bei Info-Abend zu Asylheim bedroht…Der Westen
Duisburg: Asylheim – Hitzige Debatten in Neuenkamp…RP Online
Essen: Gehen in der Gruga bald die Lichter aus?…Bild
IT: Apple Watch: Nein, Danke! // Lieber die Pebble Time…Jens

Sollen Geflüchtete in PCB-belastete Gebäude?

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Zwei ehemalige Uni-Gebäude am Campus der TU Dortmund könnten als Notunterkünfte dienen. Foto: Gehrhardt

Die Lösung klingt einfach und sinnvoll: Städte und Kommunen sollen geflüchtete Menschen auch in Gebäuden unterbringen können, die eigentlich Landeseigentum sind. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW, der diese landeseigenen Gebäude verwaltet, hat vergangene Woche eine Liste von Gebäuden vorgelegt, die sich als Unterkünfte eignen würden – darauf stehen auch zwei Gebäude auf dem Campus der TU Dortmund. In diesen wurde allerdings vor einigen Jahren eine erhöhte PCB-Belastung festgestellt.

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Dortmund: Nazis greifen Journalisten an!

Demo gegen NWDO-Verbot in Dortmund, Foto: Ulrike Märkel
Demo gegen NWDO-Verbot in Dortmund, Foto: Ulrike Märkel

Nach der Neonazi-Kundgebung in Derne haben Neonazis einen Journalisten überfallen. In der Dortmunder Innenstadt verfolgten sie den Mann zunächst und bewarfen ihn mit Steinen. Die Polizei ermittelt.
„Bereits in der U-Bahn hatte ich ein komisches Gefühl,“ erzählt Marcus Arndt, freier Journalist. „Mir waren mehrere Personen im typischen Outfit der rechten Szene aufgefallen.“
Als er an der Reinoldikirche aus der Bahn stieg, nahmen die schwarz gekleideten Männer die Verfolgung auf. In der Nähe des Ostenhellweg eskalierte die Situation. Die mutmaßlichen Neonazis warfen mit Steinen und drohten, ihn umzubringen. Arndt wurde am Kopf und Oberkörper getroffen, ehe die Angreifer flüchteten.
Der Angriff auf Marcus Arndt dürfte kein Zufall gewesen sein. Der Journalist gehört zu einer Reihe von Kollegen, die in den letzten Wochen und Monaten Morddrohungen aus der rechten Szene erhielten. Nach eine Ambulanten Untersuchung konnte er das Krankenhaus noch am Abend wieder verlassen. Die Polizei ist eingeschaltet und ermittelt.

Einwanderung: Soll der Staat für Flüchtlinge aufkommen?

Duisburg: Flüchtlingsempfang vor Sammelunterkunft.
Duisburg: Flüchtlingsempfang vor Sammelunterkunft.

Im Gespräch mit einem Flüchtling aus Guinea und einer jungen deutschen Helferin geht unsere Gastautorin Sabine Beppler-Spahl einer drängenden Frage auf den Grund: Soll der Staat für Flüchtlingsunterkünfte aufkommen – oder sollten Flüchtlinge lieber gleich arbeiten dürfen?

Wer […] Schlafmöglichkeiten, Zimmer oder Wohnungen zur Verfügung stellen oder teilen kann, meldet sich bitte umgehend bei schlafplatzorga(at)gmail.com“, steht auf einem kleinen Handzettel, den mir Nelly, eine 18-jährige Abiturientin aus Berlin, in die Hand drückt.
Ich melde mich und kaum eine Stunde später steht Dialo aus Guinea vor unserer Tür. Er ist klein, drahtig, Mitte 20 und trägt einen überdimensionierten Wintermantel mit Wollmütze. Wir stellen für ihn ein Klappbett ins Wohnzimmer (ein Gästezimmer haben wir nicht) und geben ihm etwas zu essen. Eine anfängliche Verlegenheit ist schnell überwunden und unser Gast erweist sich als unkompliziert und freundlich.

Bevor er nach Europa gekommen sei, habe er in Libyen gearbeitet. Dort sei die Lage immer schlimmer geworden und so habe er sich übers Mittelmeer aufgemacht. Hatte er Angst? Im Boot nicht, denn für ihn hieß es: „Weg von hier“. Gewiss sei die Überfahrt riskant, aber weniger

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Der Ruhrpilot

rwe_hochRuhrgebiet: Peter Teriums verzweifelte Suche nach dem Ausweg für RWE…WiWo
NRW: Der Immobilienbesitzer ist der Dumme…RP Online
NRW: Absage für Autobahn-Testfeld…AZ
NRW: Angst vor syrischer Spionage in Flüchtlingsheimen…Der Westen
NRW: Domian will die Morgensonne sehen…FAZ
Debatte: Die Ukraine wird nicht das letzte Kapitel sein…Welt
Debatte: Es geht um das Schicksal Europas…FAZ
Debatte: Der Anfang vom Ende der Großen Koalition…Cicero
Debatte:  Nur Kinder, Küche und Koran…Jungle World
Debatte: Apple Watch Preise – Wenn der Irrsinn keine Grenzen mehr kenn…Mobilegeeks
Ruhrgebiet: Mahnung für die Metropole Ruhr…Der Westen
Ruhrgebiet: „Fatale Botschaft fürs Revier“…Der Westen
Bochum: Frühere Opel-Mitarbeiter bekommen höhere Abfindungen…Der Westen
Duisburg: 100 Duisburger demonstrieren gegen 100 Pegida-Anhänger…Der Westen
Dortmund: Dortmunder Energieversorger droht Verlust durch Pannen-Kraftwerk…Der Westen
Duisburg: Im Kampf gegen den IS getötet…taz
Essen: So reagiert Essen auf die Oberhausener Ablehnung…Der Westen
Umland: Gericht verbietet Melanie Dittmer Leitung der Dügida-Demo…Der Westen

Rassismusvorwurf gegen Leipziger Professorin ++++Update 15:15 Uhr++++

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Ehemaliges „Laboratorium für Angewandte Chemie“ der Universität Leipzig. Lumu (talk). Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en

Leipzig, 12:55 Uhr. Es klingt nach einem Rassismusskandal: Ein indischer Student beschwert sich öffentlich, für ein Laborpraktikum an der Universität Leipzig ausgeschlossen worden zu sein, weil es in Indien ein Vergewaltigungsproblem gibt. Uni und Professorin bestätigen die Echtheit der Mail, diese sei aber aus dem Zusammenhang gerissen. Von unserem Gastautoren Matthias Deggeller.

Die E-Mail der Leipziger Biochemie-Professorin (Name liegt vor) klingt eindeutig. Sie akzeptiere bei Laborpraktika „leider“ keine männlichen Studenten aus Indien. Man höre viel über das Vergewaltigungsproblem in Indien, was man nicht unterstützen dürfe. Und da sie viele

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Akzeptiert doch bitte Tilo Jung wie er ist

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Gestern war Weltfrauentag und auch Krautreporter Tilo Jung hat dazu einen publizistischen Beitrag geleistet. Auf einer, mittlerweile gelöschten, Fotoreihe auf Instragram zeigte Jung Bilder, wie jemand einer Frau von hinten so sehr in den Rücken trat, dass sie im Schlick landet. Das ist natürlich asozial. Aber trotzdem: Es sollten jetzt nicht alle über Tilo Jung herfallen.

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