Ankara – Autokratische Herrscher sind immer für eine Überraschung gut, so auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Er verkündete am Wochenende, dass seiner Überzeugung nach der amerikanische Kontinent nicht von Kolumbus (oder den Wikingern) entdeckt worden sei, sondern von Muslimen bereits im Jahre 1178. Das wirft Fragen auf.
Und wir wären nicht der investigativ-journalistisch-wissenschaftsaffine-menschenfreundliche Blog, der wir Ruhrbarone nun einmal sind, wenn wir nicht knallhart eben jene Fragen unserem NATO-Bündnispartner stellen
In Bochum fand am Wochenende ein Gründergipfel statt. Eine, wenig überraschende, Erkenntnis: Es gibt zu wenig Gründer. Und dafür gibt es gute Gründe, die mit PR-Veranstaltungen nicht aus der Welt zu schaffen sind.
Seit 20 Jahren gibt es im Ruhrgebiet und in ganz Nordrhein-Westfalen „Gründer Offensiven“ und „Gründergipfel“. In NRW wird zu wenig gegründet, im Ruhrgebiet sieht alles wie immer noch schlechter aus: Die Gründerquote in NRW liegt mit 10,3 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 11 Prozent und im Ruhrgebiet mit 9,1 noch einmal darunter.
Dafür gibt es viele Gründe. Im Ruhrgebiet ist der Unternehmer, ist der Freiberufler kein gängiges Role Model wie in Süddeutschland. Es gibt hier einfach zu wenige Unternehmer, die Region hat traditionell einen relativ kleinen Mittelstand. Aber es gibt auch gute Gründe, im Ruhrgebiet kein Unternehmen zu gründen – nur das die kein Thema auf all den Gründergipfeln und Kreativwirtschaftsveranstaltungen sind:
Das Ruhrgebiet ist wirtschaftlich schwach. Wer davon abhängig ist, Kunden in der Nähe zu gewinnen und nicht vom ersten Tag an bundes- oder weltweit ausgerichtet ist, hat ein Problem: Er findet in einer wirtschaftlich schwachen Region weniger Kunden als in einer wachsenden.
In Hannover fand gestern die dritte angemeldete Versammlung der „Hooligans gegen Salafisten“(HoGeSA) statt. Bei der letzten Demonstration in Köln (Unser Liveticker) gab es massive Ausschreitungen. In Hannover sind uns solche Bilder erspart worden. Und das liegt nicht daran, dass sich die gewaltätigen Hooligans und Neonazis jetzt in einen christlicher Gesangsverein verwandelt haben. Der Grund für den größtenteils friedlichen Verlauf der HoGeSA Kundgebung war ein durchdachtes Polizeikonzept.
Schon im Vorfeld versuchte die Polizei Hannover, die Veranstaltung der Fußballrowdies zu verbieten, dies scheiterte zwar vor dem Verwaltungsgericht Hannover, brachte für die Polizei allerdings einen Teilerfolg. Die Veranstaltung musste stationär auf dem ehemaligen ZOB stattfinden, die Rechtsrocker von Kategorie C durften nicht auftreten und es wurde eine hohe Zahl an Ordnern verlangt. Die Bundespolizei ergänzte die Auflagen mit einem Alkoholverbot in Zügen nach Hannover. Schon im Vorfeld wurde den Hooligans so ein Schuss vor den Bug verpasst. Was die Neonazis und Hooligans dann am Samstag in der niedersächsichen Landeshauptstadt erwarten sollte war abzusehen. Ein Großaufgebot der Polizei, und keine betrunkene Krawalltour durch die Stadt wie noch in Köln.
In den letzten Wochen haben wir hier im Blog bereits mehrfach über Diskussionen bezüglich der exakten Abrechnung von Arbeitsstunden und Leistungen von Mitarbeitern der Stadtverwaltung in Datteln berichtet, die dem Energiekonzern ‚E.On‘ im Zusammenhang mit der Erstellung des neuen Bebauungsplans des Kraftwerksneubaus ‚Datteln 4‘ hätten berechnet werden können bzw. sollen.
Vorwürfe kamen u.a. aus dem Lager der Dattelner CDU, welche in der letzten Bauausschusssitzung diesbezüglich nachhakte, aber zuletzt auch aus der Bürgerschaft der Kanalstadt.
Heute erreichte uns erneut eine aktuelle Stellungnahme in dieser Angelegenheit. Der Dattelner Kraftwerkskritiker Karl Seeling formuliert darin weitere scharfe Vorwürfe in Richtung der örtlichen Verwaltung, fordert nun auch noch einmal mit Nachdruck entsprechende Aufklärung, sowie Erklärungen und ein Einschreiten von Landrat und Bezirksregierung:
Die Arbeitsgemeinschaft Duisburg-Mülheim-Oberhausen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) lädt zu einem Info-Abend über die politische Situation im Nahen Osten insbesondere Israels ein. Sie findet am Montag, den 17. November 2014, um 19:00 Uhr im Medienhaus Mülheim (Synagogenplatz 3) statt. Als Referenten konnte die DIG den bekannten deutsch-israelischen Journalisten Gil Yaron gewinnen. Die Teilnahme an dieser etwa zweistündigen Informations- und Diskussionsveranstaltung ist kostenfrei.
Gil Yaron bietet in seinem Vortrag einen besorgniserregenden Blick auf die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Hintergründe der Krisen in Nahost. Als hoffnungsvoller Arabischer Frühling gestartet droht eine strategisch bedeutende Weltregion mittlerweile in Anarchie und endlosem Blutvergießen zu versinken. Schon der Gazakrieg im Sommer hat deutlich gemacht, wie eng die Konflikte dort mit der innenpolitischen Situation bei uns verknüpft sind. Der Vormarsch der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Irak und Syrien hat vielfältigen Gefahren, die von dieser Region ausgehen, endgültig offengelegt.
Lange war es verloren, nun hat die SPD-Essen es wiedergefunden: Das Rezept, wie man als sozialdemokratische Partei eine Ruhrgebietsstadt verliert.
Trotz seit Jahrzehnten sinkender Wählerstimmen ist das Ruhrgebiet noch immer eine SPD-Hochburg. Am deutlichsten wird das bei den Oberbürgermeisterwahlen: Der alte Satz, dass im Ruhrgebiet auch ein Besenstiel gewählt werden würde, solange er rot angestrichen wäre, hat an Richtigkeit nie verloren. Bis auf wenige Ausnahmen wie Hamm oder Hagen haben längst wieder fast alle Oberbürgermeister ein SPD-Parteibuch. Das war nicht immer so: In den 90er Jahren und knapp darüber hinaus gelang es der CDU in vielen Städten nicht nur Stimmen bei den Ratswahlen zu gewinnen, sondern auch Oberbürgermeister in viele Großstädten des Ruhrgebiets zu stellen: In Gelsenkirchen, Essen, Duisburg und Hamm hatten Christdemokraten das Sagen. Auch in vielen kleineren Städten wie Gladbeck, Recklinghausen oder Marl wurde die SPD auf die Plätze verwiesen. In Städte wie Gladbeck oder Gelsenkirchen ging dem Sieg der Union ein Machtkampf in der SPD voraus. Wo die SPD zusammenhielt, wie in Dortmund, gelang es ihr auch einen Anfangs eher unpopulären Kandidaten wie Gerhard Langemeyer durchzusetzen.
Der Jugendverband REBELL lud die Jusos Bochum dazu ein, sich an einem sog. „Umweltkampftag“ am 6. Dezember zu beteiligen. Martin Schottek, der Vorsitzender des Bochum Jusos nimmt die Einladung nicht an.
Lieber Jugendverband REBELL,
Liebe MLPD,
Lieber „Unabhängiger“ Frauenverband Courage
Liebe Redaktion „Rote Fahne“ und liebe Rotfüchse
Eure Einladung hat mich überrascht und doch nicht überrascht. Überrascht war ich, weil Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten normalerweise bei euch nicht so gut wegkommen. Die Sache mit den Kriegskrediten, die Sache mit dem Radikalenerlass, die Sache mit der Agenda 2010, ihr wisst schon.
Volkstrauertag bei Münster. Quelle: Wikipedia, Foto: Corradox, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Im fünften Teil seine Serie ‚Fußball im Nationalsozialismus‘ beschäftigt sich Ruhrbarone-Gastautor Thomas Weigle heute mit einigen persönlichen Gedanken, passend zum an diesem Wochenende anstehenden Volkstrauertag:
„Von Julius Hirsch habe ich zum ersten Mal im Jahr 2000 in der Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des DFB gehört … Doch die Namen und die Schicksale der Opfer waren damals noch fast unbekannt… Wir beschlossen daher, die Rolle des Verbandes wissenschaftlich unabhängig aufzuarbeiten.“ Diese Einstellung von Theo Zwanziger unterscheidet sich fundamental von der des unsäglichen Hermann Neuberger, der als Vize 1972 Herbergers Bitte, den in Kanada lebenden Rekordtorschützen Gottfried Fuchs, der 1912 10 Tore im Spiel gegen Russland erzielte, zur Eröffnung des Münchener Olympiastadions 72 einzuladen ablehnte.
Am Sonntag, den 16. November, um 17:00 Uhr formieren sich die Neumühler Bürger zu einer Lichterkette gegen den Rassismus in ihrem Stadtteil. Von unserem Gastautor Helmut Junge.
Organisiert von Unterzeichnern der Neumühler Erklärung und von den beiden Kirchen im Zentrum des Stadtteils, der katholischen Herz Jesu Gemeinde und der evangelischen Gnadenkirche, werden sich Neumühler Bürger zu einer Lichterkette zusammenschließen, um gegen die rassistische Stimmungsmache einzelner Neumühler Bürger, die von außen, vor allem von pro NRW gesteuert wird, zu protestieren. Es ist traurig aber wahr, dass es in unserem Stadtteil Leute gibt, die Menschen, die in Not geraten sind, die Hilfeleistung verweigern möchten.
Tim Pickartz arbeitet mit Jugendlichen im Oberhausener Jugendclub Courage
Der Oberhausener Erzieher Tim Pickartz richtet sich mit einem offenen Brief an NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann. Darin fordert er, den Nahost-Konflikt im Schulunterricht zu behandeln. Er fordert, auch mit Blick auf muslimische Schüler, eine „realitätsnahe Bildung“, da der Konflikt gerade für diese prägend sei. Nächste Woche wird die WAZ zu dem offenen Brief einen Artikel veröffentlichen.
Offener Brief an Sylvia Löhrmann, dieMinisterin für Schule und Weiterbildung in NRW
Sehr geehrte Frau Löhrmann,
ich besuchte vor einigen Tagen die Homepage des Schulministeriums NRW und stieß dabei auf den Punkt „Interkulturelle Schul- und Unterrichtsentwicklung“.
Dort wird angeführt, dass „es bei der interkulturellen Schul- und Unterrichtsentwicklung um einen veränderten Blick der Institution Schule sowie der in ihr verantwortlich Handelnden auf die durch Migrationsprozesse veränderte gesellschaftliche Realität“ geht.
Dieser Punkt machte mich stutzig und nachdenklich.
Ich arbeite als Betreuer im Jugendclub Courage Oberhausen, einer Integrationsgruppe und verbringe dort meinen Alltag mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die meist der muslimischen Community angehören bzw. durch die Familie in das muslimische Sozialgefüge hineingeboren werden.
Neben meiner Tätigkeit innerhalb der sozialen Gruppenarbeit, bin ich auch in unserer kostenlosen Hausaufgaben- und Lernhilfe tätig und muss immer wieder mit Entsetzen feststellen, dass der Geschichtsunterricht an den Schulen in NRW sich nicht mit dem „Nahost Konflikt“ befasst. Allgemein scheint der Geschichtsunterricht inhaltlich mit dem zweiten Weltkrieg zu enden.
Warum spreche ich genau den Nahost Konflikt in diesem