Ken Jebsen zu Gast bei Jürgen Elsässer, Compact TV, Screenshot YouTube
Nach den islamistischen Terrorangriffen auf Journalisten, Juden und Polizeibeamte in Frankreich haben Salafisten, Aluhüte und die Mahnwachenwichtel damit begonnen, sich die Morde passend zu machen. Man ist sich weitgehend einig: Schuldig muss wie immer der Westen sein.
Pierre Vogel, Deutschland bekanntester salafistischer Prediger hat sich von den Morden in Frankreich distanziert. Aber so ganz einverstanden damit, dass Muslime hinter den Morden stehen, sind weder Vogel noch sein Freund Sven Lau. Beide veröffentlichten auf ihren Facebookseite einen Text von Ken Jebsen, einer der Leitfiguren der deutschen
Isoliert von den humanistischen Organisationen: PEGIDA-Versteher Dr. Uwe Lehnert (Foto: Screenshot Youtube)
Vor knapp einer Woche berichteten wir Ruhrbarone über PEGIDA-Schnullernazi-Apologeten aus Reihen der Humanisten.
Nun stellen die großen humanistischen Verbände Humanistischer Verband Deutschland (HVD), Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) und der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) sowie der Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) klar: PEGIDA? Nicht mit uns!
Mohammeds Paradies – Bibliothèque nationale de France – gemeinfrei
Es wäre relativ einfach, den gesellschaftlichen Terror islamistischer Gewalttäter nicht nur als Verbrechen zu bezeichnen, sondern auch abzutun, egal, ob es sich dabei um Anschläge in den USA, in Europa – wie kürzlich in Frankreich –, oder um die Kriege der IS im Nahen Osten und in Afrika handelt. Wenn sich die arabische und westliche Welt aber nicht fragt, wie eine solche Radikalisierung möglich wurde, welche Bedingungen eine solche Radikalisierung förderten, wird der Konflikt auf eine Auseinandersetzung von Waffen reduziert. Eine Frage nach Gründen wäre relevant, weil in der Vergangenheit eventuell etwas übersehen wurde, gesellschaftliche Konflikte, die unbeachtet blieben, unabhängig von religösen Fragen! Dass auf die radikalisierten Kämpfer – ihrem Glauben nach –, ein Paradies wartet, ist vielleicht weniger aus religiösen denn aus sozialen Gründen relevant.
Mir ist bewusst, dass eine Frage nach Gründen leicht mit einer solchen nach Rechtfertigungen verwechselt wird. Gründe zu thematisieren, ist für viele Menschen relativ ungewohnt, ist keine öffentlich politische, sondern eher eine politikwissenschaftliche Herangehensweise. Öffentlich zählt, wer Schuld hat, und dies ist in diesen Fällen so einfach festzustellen, wie mögliche Gründe abzutun oder gar zu unterschlagen. Solche Gründe müssten keineswegs rational sein, um als Gründe gelten zu können, übrigens so wenig rational wie eine Gesellschaft, die nicht nach Gründen, sondern primär nach Schuld fragt. Ich habe durchaus keine Anwort parat und erwarte auch keine auf diesen Beitrag. Doch danach zu suchen, könnte für eine Zukunft hilfreich sein.
Bei den Mordanschlägen gestern in Paris kamen 4 jüdische Geiseln um. Erstmals seit der Besatzung durch die Nazis sind heute in Frankreich alle Synagogen geschlossen. Volker Beck, der innenpolitische Sprecher der Grünen fordert nun ein Zeichen der Solidarität mit den Juden:
„Nach den 4 ermordeten Geiseln in einem jüdischen Supermarkt muss auch ein Zeichen der Solidarität mit den Juden in Frankreich, Deutschland und ganz Europa geben. Der Angriff auf den jüdischen Supermarkt dürfte kein Zufall gewesen sein: Mit Angriffen auf Juden versuchen Islamisten einen Kampf der Religionen heraufzubeschwören.
Wir dürfen nicht hinnehmen, dass antisemitische Straftaten in unseren Ländern sich immer wieder wiederholen.
Der Antisemitismus, den wir auch im letzten Sommer auf unseren Straßen gehört und gesehen haben, muss von Politik und Schulen ernster genommen werden!
Auch Migrantenorganisationen und muslimische Verbände müssen hier ihre Aufklärungsarbeit intensivieren.
Antisemitismus ist Menschenfeindlichkeit und hat in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz, auch wenn er in der Gestalt der sogenannten „Israelkritik“ daher kommt.“
Ende Dezember kritisierte der Journalist Ralf Fischer in einem Gastbeitrag auf den Ruhrbaronen einen Bericht des NDR-Medienmagazins Zapp über das gesunkene Vertrauen in die Berichterstattung der Medien. Nun hat ihm die Redaktion geantwortet:
Sehr geehrter Herr Fischer,
Sie haben einen Offenen Brief an die ZAPP-Redaktion verfasst, auf den ich gern im Namen der Redaktion antworte.
In Ihrem ersten Satz beziehen Sie sich auf den ZAPP Beitrag vom 17.12. und schreiben: „In Ihrer letzten Sendung strahlten Sie einen Beitrag aus, der sich mit der einseitigen Berichterstattung der bundesdeutschen Medien im Ukraine-Konflikt beschäftigt.“
Gestern Abend fanden weltweit Gedenkveranstaltungen für die von islamistischen Terroristen ermordeten Journalisten und Polizisten statt. Wir waren mit mehreren Autoren in Köln dabei, wo sich über 100 Menschen auf einer vom Theatermacher Gerd Buurman organisierten Demonstration vor dem Dom zusammenfanden.
HoGeSa-Hoologan, Foto: Copyright 2014 Felix Huesmann
Die Polizei Essen hat heute die für den 18. Januar geplante HoGeSa-Demonstration in Essen verboten. Essen Polizeipräsidentin Fischer-Weinsziehr begründet das Verbot mit der Gefashr gewalttätiger Ausschreitungen: „Wir garantieren den Bürgerinnen und Bürgern die verfassungsrechtlich verbriefte, freie Meinungsäußerung. Friedlichkeit ist eine wesentliche Voraussetzung dieses Rechtes. Aber wir tolerieren in unserer Stadt keine Gewalt. Deswegen verbiete ich die angemeldete HoGeSa-Demonstration.“
Max Adelmann vom Bündnis Essen stellt sich quer, das für den selben Tag eine Gegendemonstration angekündigt hat, ist sich erfreut über das Verbot:
„Wir begrüßen das Verbot der HoGeSa-Demonstration durch die Essener Polizei“, sagt Sprecher Max Adelmann, und fügt hinzu: „Wir gehen allerdings davon aus, dass HoGeSa den Rechtsweg beschreiten wird und auf juristischem Wege durchsetzen will, dass die Kundgebung doch noch stattfindet. Nach den Erfahrungen von Hannover, wo es zunächst auch ein Demo-Verbot durch die Polizei gegeben hat, werden wir unsere Vorbereitungen für die Gegendemonstration fortsetzen. Sollte das Verbot der HoGeSa-Demo bis zum 18. Januar Bestand haben, werden wir aus unserer Veranstaltung eine anti-rassistische Kundgebung machen.“
Mit augenzwinkernden Smiley Morde kommentierend: Erika Steinbach (Foto: Wikipedia /CC BY-SA 3.0 de)
Trauer. Fassungslosigkeit. Erschrecken. Für viele, auch für mich, die vorherrschenden Gefühle nach dem gestrigen Terrorakt in Paris.
Doch nicht alle fühlten dies – oder haben nicht gelernt, wie man diesen Gefühlen angemessen Ausdruck verleiht. So wie Tilo Jung. Oder Erika Steinbach.
Letztere wurde nun wegen der „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ angezeigt.
Charlie Hepdo Gedenkveranstaltung Pariser Platz, Berlin Foto: Claus Christian Malzahn Lizenz: Copyright
Heute wird ab 19.00 Uhr am Kölner Dom den gestern in Paris ermordeten Journalisten und Polizisten gedacht. Die Demonstration wurde vom Theatermacher Gerd Buurman angemeldet. Als Demonstrationsmittel sollen Karikaturen, Stifte und Kerzen mitgebracht werden.
Wir würden uns freuen, wenn Informationen zu weiteren Veranstaltungen in den Kommentaren veröffentlicht werden.
Der deutsche Islamist und ehemalige Linksterrorist Bernhard Falk äußerte sein Verständnis für die Anschläge auf das Satiremagazin Charlie Hebdo.
Den Ruhrbaronen gegenüber sagte er: „Es ist logisch, dass es Reaktionen in unterschiedlicher Form gibt, wenn eine Religionsgemeinschaft dauerhaft beleidigt wird.“ Derzeit betreut Falk terrorverdächtige Islamisten, die in der Bundesrepublik inhaftiert sind.
Im September 2014 haben wir eine längere Reportage über die Aktivitäten Bernhard Falks verfasst.
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