
Sie hetzten gegen die im KZ ermordete Anne Frank, das NSU-Opfer Mehmet Kubasik und verhöhnten den von einem Neonazi ermordeten Thomas „Schmuddel“ Schulz und bejubelten den dreifachen Polizistenmörder Michael Berger. Doch alle zur Schau getragene Großmäuligkeit konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Dortmunder Nazi-Partei Die Rechte am Sonntag bis auf die Knochen blamierte. Von Felix Huesmann, Stefan Laurin und Sebastian Weiermann
Zum dritten Mal sollten kritische Politiker und Journalisten mit „Weihnachtsbesuchen“ unter Druck gesetzt werden. 2012 folgten noch 100 Rechtsradikale dem Aufruf, 2013 waren es nur noch 50. Als Grund für den Teilnehmerrückgang gaben die Nazis an, die Demonstrationen auf einen Werktag gelegt zu. Gestern nun war Sonntag und es kamen gerade einmal 40.Sie standen mit ihren Lappen in den Reichsfahnen im Regen und boten ein klägliches Bild.
In Mengede, dem Startpunkt ihrer Tour, wurden sie von Jusos und gestandenen Sozialdemokraten beschimpft, verhöhnt und ausgepfiffen.
In der Nordstadt sah es da ganz anders aus. Das Bündnis BlockaDO hatte zu Gegenaktionen aufgerufen und neben bürgerlichen Nazi-Gegnern hatten sich auch viele Autonome rund um den Münsterplatz eingefunden. Die handgezählten 40 Polizisten, die um 15:30 Uhr den Platz bewachten hatten alle Hände voll zu tun, um die Gegendemonstranten von einer Blockade des Platzes abzuhalten. Die Nazi-Gegner waren allerdings pfiffig genug und beschränkten sich in ihrem Protest nicht auf den Platz. Auch U-Bahn Stationen im Umfeld wurden genutzt um eine Anreise der Nazis zu behindern.