Mit 18.000 Beamten in 25 Ländern versuchen die europäischen Polizeibehörden im Rahmen der Aktion „mos maiorum“ Flüchtlinge ohne Papiere zu stellen. Überwacht werden dabei vor allem Bahnhöfe, Flughäfen und Innenstädte. Die große Überwachungsaktion wird allerdings auch überwacht. Ein Onlineangebot nimmt Hinweise von Bürgern auf Polizeikontrollen entgegen, überprüft sie und informiert Flüchtlinge, die sich bei dem Dienst angemeldet haben, über Kontrollen in ihrer Nähe via Mail.
Die SED-Justiz
Für ein Mitglied der SED war, so schreibt Stefan Wolle in „DIE HEILE WELT DER DIKTATUR“ war der Vergleich zwischen der DDR und NS-Deutschland die schlimmste aller Verleumdungen, da er sich aus seinem „antifaschistischen“ Selbstverständnis als das pure Gegenteil verstand. Von unserem Gastautor Thomas Weigle.
Nun ist richtig: KZs und Massenvernichtung gab es nicht,die DDR hatte keinen Krieg begonnen, aber ihre NVA stand im August 68 einmarschbereit in den erzgebirgischen Wäldern, ebenso existierten Pläne und Absichten im Falle eines Falles 81 in Polen „brüderliche Hilfe“ zu leisten.
Im Umgang aber mit wirklichen oder vermeintlichen Staatsfeinden kommen einem schon Vergleiche in den Sinn. So wie Hitler manches Mal ein Urteil korrigierte, änderte das Politbüro manches Urteil um, in schwerwiegenden Fällen gab das Politbüro die Urteile vor, auch Todesurteile. Besonders die Urteile in den Waldheimprozesse waren vor gebacken.
Fußball im Nationalsozialismus (Teil 4) – Bis zu den ersten Vertragsfußballspielern nach dem Krieg
Im vierten Teil dieser Serie beschäftigt sich unser Gastautor Thomas Weigle mit der Situation des Fußballs im Nachkriegsdeutschland, erzählt u.a. von der Situation der ersten ‚Vertragsfußballspieler‘ im Westen der Republik:
„DEUTSCHE NATIONALELF KEHRT ZURÜCK“ freute sich das „Sportmagazin“ in seiner Ausgabe vom 5.7.1950. Deutschland war 1945 aus FIFA und IIOC ausgeschlossen worden.
War Sport nicht Völker verbindend, trug er nicht zur Überwindung der Grenzen bei? Da schreibt im „Sportmagazin“ der Clubberer Pöschl, den es 49 „beruflich“ in die Schweiz verschlagen hatte, dass die Sportler „eben keinen Hass kennen“ würden, er auf großes Verständnis und Interesse gestoßen sei, auch wisse man in Basel, Luzern, Zürich gut Bescheid über den aktuellen Fußball in D.
Auf dem FIFA-Kongress 1950 in Brasilien wurde Deutschland in Gestalt der Bundesrepublik formal noch nicht wieder aufgenommen, allerdings war nunmehr jeglicher Fußballverkehr mit Deutschland gestattet, selbst Länderspiele, sie durften nur nicht so genannt werden und in keiner Statistik auftauchen.
Buchholz nach Plakat-Aktion in der Kritik
Die Kritik an der Linkspartei-Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz reißt nicht ab. Ein Foto von Buchholz auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht, auf dem sie in einer Mischung aus Zynismus und Dummheit das Ende der US-Angriffe auf die Mörderbanden des Islamischen Staates gefordert hatte, führte zu zahlreichen Reaktionen:
Düsseldorf: Über 20.000 demonstrieren für Kobanî
In Düsseldorf haben heute mehr als 20.000 Menschen gegen den Islamischen Staat und für den kurdischen Widerstand gegen die Islamisten in Kobanî demonstriert. Genaue Angaben zu den Teilnehmerzahlen gestalten sich schwierig: Die Düsseldorfer Polizei spricht von 21.000 Demonstranten, das kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit „Civaka Azad“ spricht seinerseits von über 80.000. Es dürften zumindest deutlich mehr als 20.000 Menschen auf der Straße gewesen sein. Unstrittig ist, dass die Demonstration entgegen vorheriger Befürchtungen des Verfassungsschutzes friedlich blieb.
Bomben und Buchholz
Die Welt ist offenbar zu kompliziert für die Linkspartei Bundestagsabgeordnete Christine Buchholz. Sie hat gelernt, dass die USA immer böse sind. Und Kurden sind gut. Nun werden die Kurden von der Terrormiliz Islamischer Staat massakriert. Und um die nordsyrische Stadt Kobane wird seit Wochen gekämpft. Die USA unterstützen die Kurden mit Luftangriffen. Das ist für Christine Buchholz zu viel. Sie will zu den Kurden halten, aber die USA müssen in ihrem schlichten Weltbild weiter die Bösen sein. Die Wirklichkeit meint es nicht gut mit schlichten Menschen wie Christine Buchholz. Sie ist zu kompliziert.
„Wir gehen bis an die Grenze“ – Kurden auf der Straße für Kobane
Am Montagabend war es soweit, der „Islamische Staat“ (IS) drang in die syrisch-kurdische Stadt Kobane ein. Nach dreiwöchiger Belagerung durch die IS-Kämpfer können die kurdischen Verteidigungskräfte dem Druck der Islamisten nicht mehr standhalten. Auch für tausende Kurden in Deutschland beginnt damit der Horror. Verwandte und Freunde leben in Kobane oder haben sich den kurdischen Verteidigungskräften angeschlossen. Schon in den letzten Wochen waren deutschlandweit immer wieder Kurden auf die Straße gegangen, um auf die drohende Katastrophe in Kobane aufmerksam zu machen. Doch die Forderungen nach mehr Unterstützung verhallten ohne Konsequenzen. Eine Reportage über kurdische Aktivisten, die im Ruhrgebiet für Kobane demonstrieren.
Seit dem späten Montagabend sind die Kurden in Deutschland ohne Pause in Aktion. Bahnhofsbesetzungen, Demonstrationen und andere Aktionen in beinahe jeder deutschen Großstadt. Harun gehört zu den deutschen Kurden, die die Aktionen planen und durchführen. Er ist 35 Jahre alt und politisch aktiv, „seit ich denken kann“. Mitte der 1980er Jahre kam Harun mit seinen Eltern nach Deutschland. Im Alter von zwölf Jahren wurde er das erste Mal bei einer Demonstration festgenommen, er trug das Symbol einer PKK-nahen Organisation. Am Montagnachmittag saß Harun am Schreibtisch, um 15 Uhr verschickte er eine Erklärung zu einer Besetzung der CDU-Geschäftsstelle in Dortmund. Junge Kurden, aus der Studentenorganisation YXK (Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V.), betraten das Gebäude der Partei, setzten sich im Foyer auf den Boden und forderten ein Gespräch mit dem Dortmunder Bundestagsabgeordneten. Dieser war nicht zu sprechen, immerhin nahm sich das Ratsmitglied Sascha Merz Zeit für die kurdischen Aktivisten. Nach einer Stunde war die Aktion beendet. Harun, der in seiner Studentenzeit bei YXK aktiv war, hilft dort nur noch ab und zu aus, wenn es wie am Montag um die Pressearbeit geht zum Beispiel.
Fußball im Nationalsozialismus (Teil 3) – ‚Vom Reichs- zum Bundestrainer‘
Im dritten Teil seiner Mini-Serie für die Ruhrbarone beschäftigt sich unser Gastautor Thomas Weigle heute mit der Übergangsphase des Fußballs von der Zeit des Nationalsozialismus bis hin zu den Anfängen der fußballerischen Nachkriegszeit in der BRD und ihrem unbestrittenen Höhepunkt beim ‚Wunder von Bern‘ im Jahre 1954:
„Die Gründung der Bundesrepublik im Wankdorfstadion zu Bern.“
„100.000 sind deprimiert aus dem Stadion weggegangen. Den Leuten liegt der Gewinn eines Fußballspiels mehr am Herzen als die Einnahme irgendeiner Stadt im Osten“, giftete Goebbels nach dem 2:3 gegen Schweden am 20.9.1942. Solch billiges Sehnen und Fühlen der Volksgenossen durfte in Zeiten des Kampfes im Osten und um die Weltherrschaft natürlich nicht angehen, so war trotz dreier folgender Siege mit jeweils fünf Toren auf der Habenseite am 22.11.1942 Schluss mit nationalmannschaftlicher Kickerei, ehe auf den Tag genau 8 Jahre später der Schalker Burdenski einen Elfmeter zum 1:0 gegen die Schweiz verwandelte. Ein Tor, das geschätzte 100.000 Zuschauer im völlig überfüllten Neckarstadion, ehemals Adolf-Hitler-Kampfbahn, heute Mercedes-Benz-Arena, bejubelten.
Dortmund: Gleisblockade am Hauptbahnhof beendet
Vor wenigen Minuten haben etwa 50 kurdische Aktivisten ein Gleis auf dem Dortmunder Hauptbahnhof besetzt. Die kurdischen Aktivisten sitzen auf Gleis 8, etwa 50 Unterstützer befinden sich auf dem Bahnsteig. Der Zugverkehr im kompletten Dortmunder Hauptbahnhof wurde eingestellt.
19.53 Uhr: Die Gleisblockade im Dortmunder Hauptbahnhof ist beendet. Die Demonstranten haben sich in die Bahnhofshalle zurückgezogen und haben ihre Veranstaltung beendet.
Update 2: Die Polizei hat zugesagt die Blockade für die nächsten 1 – 1 1/2 Stunden zu tolerieren. Mittlerweile ist zwar ein Großaufgebot vor Ort aber die Stimmung ist friedlich.
Kobanî – ein kurdischer Überlebenskampf
Die nordsyrische Stadt Kobanî (arabisch: Ain al-Arab) wird seit drei Wochen vom Islamischen Staat (IS) belagert. Die kurdische YPG (Kurdisch: Yekîneyên Parastina Gel = Volksverteidgungseinheiten) versucht verzweifelt die Stadt zu halten. Angesichts der zahlenmäßigen und technischen Übermacht des IS und des Ausbleibens effektiver Unterstützung von außen steht Kobanî trotz erbitterten Widerstands der YPG offenbar kurz vor dem Fall. Angesichts der nahezu aussichtslosen Lage in Kobanî und ausbleibender Hilfe haben am gestrigen Dienstag Kurden Protestaktionen in etlichen europäischen Städten geführt. So drangen in Brüssel beispielsweise rund 100 kurdische Demonstranten in das Hauptgebäude des Europäischen Parlaments ein und forderten Unterstützung im Kampf gegen den IS (hier geht’s zum englisch-sprachigen Bericht des EUobserver dazu).
Dass die Kurden nun auf die Straße gehen, ist die Folge wochenlanger aber aus ihrer Sicht ohnehin verspäteter und weitgehend ergebnisloser politischer Debatten um die Frage, wie die sich rasant in Syrien und im Irak ausbreitende Terrorherrschaft des IS gestoppt werden kann. Nach den bereits vom IS durchgeführten Massakern und Massenhinrichtungen in den besetzten Gebieten sowie dem Verkauf von Frauen als Sklaven fürchten die Kurden, dass es nach dem Fall von Kobanî zu weiteren Massakern an gefangenen Kämpfern und Zivilisten kommt.