Nicht vergessen: Christof Stählin kommt!

Am 22.10.09 gibt sich Christof Stählin am Essener Campus die Ehre. Er ist Literat, Musiker und Kabarettist. Bekannte Bühnenkünstler, wie Dota Kehr (Sängerin von „Die Kleingeldprinzessin“), Judith Holophernes (Sängerin von „Wir sind Helden) und Eckart v. Hirschhausen (Kabarettist) haben schon in seiner „Mainzer Akademie für Poesie und Musik“ gelernt.

Sein aktuelles Programm heißt "Deutschland. Wir bitten um Ihr Verständnis.“ Es beschäftigt sich mit dem angeschlagenen Nationalbewusstsein Deutschlands, mit der Identitätsfindung und traditionellen Liedern. Auslöser für die Thematisierung Deutschlands waren vor allem die dauer-präsenten Deutschlandflaggen während der Fußball-WM 2006. Stählin möchte offenbar hinterfragen was „Deutschland“ nun eigentlich ist und vielleicht sogar einen Teil der Stimmung des Sommermärchens von 2006 reanimieren. Los geht’s um 20 Uhr im ESG-Zimmertheater (Gruppenraum) der Brücke.

Organisator und Ort der Veranstaltung:

Evangelische Studierenden Gemeinde (ESG) Essen

c/o „die BRÜCKE“

Universitätsstraße 19

45141 Essen (Eintritt: 5 Euro)

Weitere Infos findet Ihr unter:www.christof-staehlin.de

Abmahner will Blogs wegen Wagenknecht-Foto drankriegen – Summen von 20.000 Euro und mehr im Gespräch

Das Wagenknecht-Foto wurde angeblich von der Linken ohne Lizenz verbreitet. Wir haben deswegen eine Abmahnung bekommen und veröffentlichen das Foto deswegen nicht mehr.

Seit ein paar Wochen haben wir bei den Ruhrbaronen Abmahn-Ärger mit der alten Sahra-Wagenknecht-Fotografin Helga Paris. Ihr Abmahnanwalt aus Berlin, aus der Rechtsanwaltkanzlei Haupt, schrieb uns an, weil wir ein Foto aus einer Presseerklärung der Linken hier veröffentlicht haben. Es ging darum, dass Sahra Wagenknecht in Düsseldorf für den Bundestag kandidierte. Die Linke hatte dazu schon im März eine Erklärung abgegeben. Wir haben die Erklärung noch am gleichen Tag verarbeitet – inklusive Bild. Wie man im Webarchiv sehen kann, wurde das wohl bekannteste Wagenknecht-Foto von den Linken im Internet zum freien Download angeboten – zumindest für Zwecke der Berichterstattung. Wir haben hier schon über den Fall berichtet: klack

Der Abmahnanwalt aus der Kanzlei Haupt sagt, die Linke habe damals kein Recht gehabt, das Foto im Netz zu verbreiten, deswegen wolle er nun bei uns und bei den Linken und bei anderen Blogs Lizenzgebühren kassieren.

Da dass bekannte Bild im Internet weit benutzt wird, kann der Abmahner richtig abkassieren. So seine Hoffnung – und wohl auch die Hoffnung von Helga Paris. Das Foto ist vielleicht das bekannteste Wahlkampf-Foto von Wagenknecht überhaupt. Selbst bei Heise wird es genutzt: klick

Gut. Jetzt habe ich einige Hintergründe zu dem Fall: Helga Paris hat das Foto nach Angaben der Linken schon 1998 gemacht und Sahra Wagenknecht die Negative gegeben. Dafür hat sie 1400 Deutsche Mark bekommen, sagen die Linken. Ein faires Geschäft, sollte man meinen. Sahra Wagenknecht hat seither das Foto benutzt. Ohne Probleme. Gut elf Jahre lang. Nun finden Helga Paris und ihr Abmahnanwalt, sei es an der Zeit, frisches Geld mit dem Foto zu machen. Seit Mai macht der Abmahnanwalt aus der Kanzlei Haupt Druck auf die Linke. Sie sollen irgendwas zwischen 1000 und 20.000 Euro für die angeblich nicht korrekte Nutzung des Fotos zahlen. Dazu noch die Summen aus dem Internet, von den Blogs, die irgendwann das Paris-Fotos genutzt haben. Der Rechtsanwalt von Frau Sarah  Wagenknecht sagt dazu: "Da wir uns bockbeinig anstellen, versucht die Gegenseite nun woanders zu holen, was sie bei uns nicht kriegen. Für Medienrechtler ist das ein gefundenes Fressen."

Wir wissen bis jetzt von den Blogs Paderzeitung, BSOZD und xtranews, dass sie abgemahnt wurden. Für ein Foto, dass elf Jahre ohne Beanstandung genutzt werden konnte und für das die Fotografin schon gutes Geld kassiert hat.

Was aber haben wir dann damit zu tun? Wenn der Abmahner Recht hat, dann hat die Linke Mist gemacht und nicht wir. Dann soll er sich doch an die Linke oder an Sahra Wagenknecht halten und nicht an uns.

Ich habe den Abmahnanwalt aus der Kanzlei Haupt angerufen und gefragt, was die Nummer soll. Er sagt: Die Linke halte ihn hin. That’s it. Deswegen wende er sich an uns.

Mit anderen Worten, von der Linken konnte der Abmahner bislang kein Geld ziehen. Deshalb will er bei uns kassieren. Gut. Wir werden nie mehr ein Foto von Helga Paris benutzen.

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CDU Bochum: Grabenkämpfe auch im Internet… Pottblog

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Dortmund II: Grüne kalt erwischt… DerWesten

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Opel: Letzer Akt… Wirtschaftswoche

Wahltrend: SPD nahe am Projekt 18… Handelsblatt

Betriebsrat bei Focus?

Unruhe bei den Mitarbeitern des Magazins Focus: Aus Sorge um die Zukunft wollen sie nun einen Betriebsrat gründen. Die Einladung zur Betriebsversammlung am 10. November ist raus. Dort soll der Wahlvorstand bestimmt werden.

Bald wird sich das Magazin Focus eine  andere Werbeikone suchen müssen:  Gründer- und Chefredakteur Helmut Markwort plant das Magazin zumindest aus der ersten Reihe zu verlassen, als Nachfolger ist Gabor Steingart vom Spiegel im Gespräch.

Da die Medienkrise auch an Focus nicht spurlos vorbei gezogen ist, machen sich nun immer mehr Mitarbeiter Sorgen um ihre Zukunft und wollen jetzt einen Betriebsrat gründen – sicher ist sicher.

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Kunst: Ai Weiwei in München oder wie ein weicher Teppich die harte Geschichte offenbart

Zur Zeit findet in München im Haus der Kunst die Ausstellung des berühmtesten chinesischen Konzeptkünstlers Ai Weiwei statt. Der ist streitbar und hat sich nicht nur in der Kunstwelt sondern auch bei politich Denkenden einen Namen gemacht.

Es gab einigen Wirbel um den Künstler: Weil die chinesische Regierung nicht wollte, dass er zur Buchmesse kommt, weil er jüngst in München am Kopf operiert werden mußte, da chinesische Polizisten ihn mißhandelt hatten und weil er auch sonst kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es darum geht, die eigene Regierung (aber auch den westlichen Kapitalismus) zu kritisieren.

Ein speziell für Deutsche Besucher interessantes und sehr zurückhaltendes Exponat in der Münchener Ausstellung ist ein Teppich: Das exklusiv für diesen Anlaß gestaltete Kunstwerk trägt den Titel „Soft Ground“. Ai Weiwei beweist damit, wie genau er sein Umfeld beobachtet und wie sensibel er das Erleben in Kunst umsetzt. Der Wollteppich ist eine genaue Nachbildung des darunterliegenden Steinbodens des größten Raumes im Münchner Haus der Kunst, der aus insgesamt 969 Fliesen besteht. Adolf Hitler hatte seinerzeit darauf gedrungen, dafür anstatt italienischem Marmor deutschen Kalkstein zu verwenden. Der ist nicht so haltbar und die Jahrzehnte haben ihre Spuren hinterlassen.

Ai Weiwei hat jede Fliese fotografieren und in einer Weberei in der Provinz Hebei nach diesen Vorlagen einen 1:1-Teppich originalgetreu reproduzieren lassen – wie ein neuer, komfortabler doppelter Boden, der den alten, abgenutzten, überdeckt. In den kann man ob seiner Dicke leicht einsinken, kein Zufall also, dass man in der Auseinandersetzung mit diesem Werk tief in die deutsche Geschichte eindringen kann. Er regt zum Nachdenken über einen geschichtlichen Hintergrund an, der in Vergessenheit geraten war. All das mit einem hohen kunsthandwerklichen Aufwand, der vielen seiner Werke gemein ist.

Der Künstler nimmt Bezug auf das Haus der Kunst, weil das ursprünglich in Hitlers Namen für deutsche Kunstleistungsschauen erbaut wurde, und setzt es ins Verhältnis zu Chinas bewegter Geschichte, in deren Verlauf sich unter dem kaiserlichen Regime ein hochstehendes Handwerk und künstlerisches Wirken entwickeln konnte. Die Luxuriosität des weichen Teppichs scheint also zu trügen.Ein Nachdenkstück mit doppeltem Boden, wie es viele in der Ausstellung gibt.

Fotos mit Genehmigung des Haus der Kunst.

György Konrád über Osteuropas Erinnerung an Krieg und Holocaust

 Foto: Flickr

»Entfesselte Erinnerung. Die Auseinandersetzung mit Völkermord, Zwangsarbeit und dem Zweiten Weltkrieg nach 1989« – so hieß eine internationale Konferenz der Stiftung Erinnerung–Verantwortung–Zukunft und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die vor einigen Wochen in Berlin stattfand. Die Festrede hielt der bekannte ungarische Schriftsteller György Konrád. Am Rande der Konferenz ergab sich – bei Whiskey und Rotwein in einem Café am Potsdamer Platz – die Möglichkeit, mit Konrád über die Erinnerungsformen Osteuropas zu sprechen.

Herr Konrád, mit welchen Gefühlen besuchen Sie als Überlebender des Holocaust diese Konferenz, auf der die Verbrechen an den Juden wissenschaftlich-abstrakt behandelt und die Lebensgeschichten der Opfer nur am Rande thematisiert werden?

Meine Teilnahme an dieser Veranstaltung erscheint mir notwendig, aber auch ein wenig frivol. Dieses Gefühl ist unvermeidlich. Für Menschen, die nicht meine Erfahrungen gemacht haben, ist es naturgemäß etwas anderes. Trauer können wir nur für Menschen empfinden, die wir gekannt und geliebt haben.

Wie haben sich die osteuropäischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Judenverfolgung auseinandergesetzt?

Es wurde von den Kommunisten nach dem Zweiten Weltkrieg vermieden, über dieses Thema zu sprechen. Man wollte keine Teilung der Gesellschaft riskieren. Es spielte keine Rolle, ob man als Arbeiter Jude, Christ oder Muslim war. Und es gab Antisemitismus. Auch das ein Grund, warum man nicht über die Verbrechen an den Juden sprach.

Haben sich die osteuropäischen Länder nach 1989 ausreichend mit der eigenen antisemitischen Vergangenheit befasst?

Diese Bereitschaft war nicht sonderlich stark ausgeprägt. Das hatte seinen Grund. In der Sowjetunion galt das Wort »Zionist« als Schimpfwort. Es gab natürlich auch nach 1989 Regierungen, die latent antisemitisch eingestellt waren. Und noch heute sprechen Rechtsradikale von der »Achse New York–Tel Aviv«. Aber man kann nicht behaupten, dass es innerhalb des rechten Parteienspektrums nur judenfeindliche Stimmen gegeben hätte. Sicherlich: Einige Politiker haben den Holocaust geleugnet. Aber es gab auch diejenigen, die sich mit den Juden vor dem Hintergrund der Schoa solidarisierten und für sie Verständnis hatten.

Wie beurteilen Sie die deutschen Formen der Erinnerung an die sechs Millionen ermordeten Juden?

Deutschland nimmt seine Geschichte sehr ernst und bekennt sich zur Schuld am Zweiten Weltkrieg. Das schätze ich sehr. Eine solche Bereitschaft, sich mit den eigenen Untaten auseinanderzusetzen, ist in den Ländern der früheren Sowjetunion nur schwer zu finden. Wenn wir ein falsches Bild von der Vergangenheit haben, dann sind wir auch fähig zu anderen Verbrechen.

Wie aktuell die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ist, zeigen in diesen Tagen auch Russlands und Polens gegensätzliche Interpretationen des Hitler-Stalin-Pakts. Haben sich beide Länder hinreichend kritisch auch mit der dunklen Seite ihrer Geschichte befasst?

Keines der beiden Länder ist unschuldig. Aber sie sind auch Opfer. Sowohl Russland als auch Polen sagen die Wahrheit, aber beide Staaten verschweigen auch etwas. Es ist für mich immer erfreulich, wenn einzelne Menschen während der Schoa nach dem Satz aus dem Talmud gehandelt haben: »Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt.«

Was ist der Grund dafür, dass in Ihrer Heimat Ungarn der Hass auf Juden in solch bedenklichem Maße zunimmt?

Weil es sie gibt!

 

© Jüdische Allgemeine: 10.September 2009

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Mehr Hagen wagen

Hatte meinen Bruder zu Besuch, wollte mit ihm nach Hagen in die neuen Museen. Ich habe ihn vorgewarnt: Stell Dir die hässlichste Stadt Deutschlands vor, sagte ich zu ihm, nein, noch hässlicher, das ist Hagen. War da früher nur zu Terminen. Mir schien die Batteriesäure der Akkumulatorenfabrik Häuser, Gehwege und Menschen zu zersetzen. Alles Sonnenlicht wurde von einer grässlichen  Stadtautobahn geraubt. Damals. Und heute? Ein dickes Lob.

Fotos: ruhrbarone.de

Ab nach Hagen, hilft ja nichts, gibt seit Ende August das Emil-Schumacher-Museum, das neue Osthaus-Museum, früher Folkwang-Ursprung. Von der A 45 führt gar keine brutal aufgestelzte Bahn, sondern eine saftig begrünte Autostraße in die im Tal verdichtete, darüber aber luftig in die Hänge wachsende Stadt. Mit Blick auf Waldhügel bis zum "Museumsquartier" – das ist nun etwas großspurig, denn eigentlich handelt es sich nicht um ein Stadtviertel, sondern um ein neues Museumsgebäude, das an das Jugendstil-Folkwang-Osthaus-Haus angedockt wurde.

Aus dieser warmen, edelhölzern, gediegenen Folkwang-Keimzelle tun sich nun Durchgänge auf in getünchte Galeriearchitektur aus Emporen, Treppen, Innensichten und Aussichten auf Umgebung und das Alt-Museum. Zur Zeit hängen hier Werke von Christian Rohlfs, seine zweite Lebenshälfte verbrachte der Maler in Hagen.

Angelockt vom heimischen Kunstförderer Karl Ernst Osthaus wurde Rohlfs‘ bald zum Local Hero der Industriestadt. Konnte stilistisch tatsächlich alles – mir ist er ein bisschen zu sehr Kopist. Aber offenbar ein sehr inspirierender: Der alte Maler bewohnte später eine Etage im Museum, auch nach dem Verkauf der Folkwang-Idee und -Sammlung an Essen. Und er hatte einen besonderen Fan, der Rohlfs bei der Arbeit über die Schulter geschaut haben soll. Durchs Fenster, heimlich, genau hier: Emil Schumacher.

Fenster, Glas, Atelieridee, damit beschäftigt sich auch die Architektur des neuen Schumacher-Museums. Auf den hellen Folkwang-Osthaus-Flügel trifft ein grober Betonklotz, umbaut von einer Glasfront, die von riesenwüchsigen Schäkeln gespannt wird. Eine steile Granittreppe führt zum Höhepunkt, den Meisterwerken eines Großmeisters: Emil Schumachers Gemälde, besser, Malereiskulpturen.

Verkohltes Holz auf großen Formaten, wüste Pechstränen, tiefe Ölpfützen, blendend satte Farben, Blau, Gelb, Rot. Tief hinein geht es in den Untergrund der Arbeiten, vorbei an filigran verleimten Papierschichten, Brandmale, Kratzspuren, Anschläge, Farbkleckse. klick  All das unglaublich komponiert. Im Abstrakten fand Schumacher zu uralten Bildern von Pferden, Vögeln, Leitern.

Der 1999 verstorbene Documentakünstler hat ein gewaltiges Werk geschaffen, nun zu sehen in einer klugen, schönen Schau und einem gelungenem Museumsbau. Ganz am Aufgang der Granittreppe, etwas versteckt in einem Seitenraum, steht eine Staffelei Schumachers. Rot, gelb, blaue Farbtropfen umformen das Holzgerüst wie erkaltetes Wachs einen Kerzenständer. Auch das Farbskulptur – Schumacher wollte nicht auf oder gegen etwas Malen, sondern mit und durch Material und Farbe. Übrigens ist Schumacher zwar auf Ibiza gestorben, hat Nordafrika, den Irak bereist, blieb aber in Hagen wohnen, zeitlebens, für mich der größte Künstler des Ruhrgebiets.

Nach dem Museum noch etwas Innenstadt, noch eine Überraschung. Es schien die Sonne, zwei proppere Einkaufstraßen führen auf einen weiten Platz mit witzigem Belfried. Nett. Vielleicht war es die Sonne? Die Stadtreinigung? Noch eine seltsame Installation in der Fußgängerzone, Steinmetz und Friedhofsgärtnerei haben einen kleinen Friedhof aufgebaut. Zaun, Grassoden, Grabsteine, der Passant sitzt davor und ist sein Eis. Auch das: interessant. Kein Wunder, das das taufrische (und weiß schon: tendenziöse!) Unternehmer-Städteranking der Initiative Neue Marktwirtschaft Hagen nach Mülheim und Hamm zur drittbestplazierten Ruhrgebietsstadt erklärt hat. Kann mich nur anschließen und rate hiermit dringend zu einem Ausflug.                  

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3 FÜR 7 – Tipps für Drinnen, aber nicht Zuhause

Im Ernst: Als Texter solcher Zeilen inklusive entweder hervorragenden Links zu Band-Homepages (mit Musik) oder zu extremst amtlichen Doktorarbeiten über Lebenswerke ganz exorbitant wichtiger Zeitgenossen… Da fühlt man sich als Autor doch wirklich wie der Kellner, nicht wie der Koch. Wie der Worthülsenjongleur, der für die Inhalte eh nur bedingt garantieren kann. Wie der Ochs vorm Berge. Wie soll denn auch bitte so ein literarisches oder musik(-politisches) Werk wie das der folgenden kurz und knapp und fluffig daherbeschrieben werden?: Herta Müller, Soft Machine (Legacy), Phillip Boa (Foto: Bart E. Streefkerk – korrigiert, siehe Kommentare) and the Voodooclub feat. Jaki Liebezeit (Can). Tja.

Ist noch nicht ausverkauft anscheinend: Die aktuellst denkbare Nobelpreisträgerin für Literatur liest in Deutschlands irgendwie ältestem Kino. Gut dass dies hier am Montag geschrieben wird, so kann wenigstens noch Einblick in dieses Phänomen gewährt werden: Die Lesung von Herta Müller in der Lichtburg ist mit Stand vom Vortag noch nicht ausverkauft! Ja? Danke.

Ist noch nicht ausverkauft anscheinend: Das denkbare Reunion-LineUp von Soft Machine spielt im recht kleinen Musiktheater Piano in Dortmund. Gut dass das hier noch geschrieben wird, so kann zumindest dafür gesorgt werden dass morgen folgende unfassbare Tatsache nicht mehr stimmt: Der Gig von Etheridge, Babbington (korrigiert – siehe Kommentare), Marshall und Travis mit Jeff Aug im Vorprogramm darf anscheinend sinnvollerweise noch weiter beworben werden! Ja? Gerne.

Ist noch nicht ausverkauft anscheinend: Eine der wenigen hiesigen langlebigen Indie-Legenden mit einer der wenigen Schlagzeug-Legenden am selbigen beehrt ein alternatives Kulturzentrum in der Landeshauptstadt. Gut dass dies hier speziell dem Ruhrgebiet noch einmal nahe gelegt wird, denn so kann … das vielleicht noch ein schöner Konzertabend für Düsseldorf werden. Nicht ausverkauft? Peinlich, zakk, peinlich! Nein? Doch.

Herta Müller am Dienstag. Türen um 19 Uhr.
Soft Machine (Legacy) am Mittwoch. Türen um 19 Uhr.
Phillip Boa and the Voodooclub feat. Jaki Liebezeit (Can) am Samstag. Türen um 20 Uhr.

 

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