Pinkwart I: 6 Mio für Verlade-Forschung

Foto: Pinkwart spült / NRW Mediendatenbank

NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart (FDP) will die Logistik im Pott fördern. Vor den Unternehmern des Initiativkreises Ruhr versprach er deshalb, das LogistikCampus in Dortmund mit 6 Mio Euro zu unterstützen.

Das Geld sei für den Bau des Campus auf dem Gelände der TU Dortmund gedacht, sagte Pinkwart. In den kommenden Jahren soll hier Deutschlands führende Transport-Forschung angesiedelt werden. Laut Pinkwart sind LKW und Co besonders für NRW wichtig. Landesweit würden rund 25.000 Unternehmen mehr als 260.000 Mitarbeiter beschäftigen. Zählt man die Beschäftigten mit Logistikaufgaben in Industrie- und Handelsunternehmen hinzu, sind es rund 590.000 Personen.

Mit Blick auf die derzeitige Wirtschafts- und Finanzsituation warnte Pinkwart davor, an Forschung und Entwicklung zu sparen: "Gerade jetzt ist die Innovationskraft einer Region und ihrer Unternehmen besonders wichtig."

Pinkwart II: Schnorren für Studis

Foto: Pinkwart spült immer noch / NRW Mediendatenbank

NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart (FDP) glaubt, dass Bafög-System in NRW reicht nicht aus, um alle begabten Studenten durch die Uni zu bringen. Vor den Unternehmern des Initiativkreises Ruhr bat der Liberale deshalb darum, doch im Rahmen eines bundesweiten Stipendienmodells mehr Stipendien zu gewähren.

Erst im vergangenen Monat hatte die Bundesbildungsministerin die NRW-Initiative begrüßt. Ende März wollen Bund und Länder abschließend über das nationale Stipendienmodell entscheiden. "Wir brauchen eine dritte Fördersäule neben dem BAföG und der Finanzierung der Begabtenförderungswerke", sagte Pinkwart. Danach sollen Stipendien in Höhe von monatlich 300 Euro unabhängig vom Einkommen der Eltern ausschließlich nach Begabung vergeben werden. Das Stipendiensystem soll jeweils hälftig von der Wirtschaft und der öffentlichen Hand getragen werden.

Musikvideoseite Fabchannel gibt auf

Nachdem man neun Jahre lang von Amsterdam aus die Welt mit hervorragend produzierten Livekonzerten im Internet beglückt hat, wird nun am 13. März endgültig der Stecker gezogen. Doch aus Australien kommt mit Moshcam eine Alternative.

CEO Justin Kniest sieht zwei auschlaggebende Gründe für das Scheitern: Fehlende Möglichkeiten der werblichen Refinanzierung der Webseite, aber auch mangelnden Kooperationsbereitschaft der Musikindustrie, diesen spannende Weg gemeinsam weiter zu gehen.

Vermutlich möchte man – mal wieder – in Eigenregie so einen Ansatz selber realisieren. Dass man im Internetzeitalter mit Kooperationen wesentlich weiter kommt, als mit Einzelkämpfertum, scheint selbst nach dem Niedergang des Geschäftsfeldes Tonträgerindustrie bei den Verantwortlichen noch nicht angekommen zu sein. Vielleicht möchte man den letzten verbliebenden Umsatzbringer protektionistisch abschotten.

Schade drum, damit ist eines der für mich spannendsten Projekte im Internet mal wieder an der Musikindustrie gescheitert. Es verbleibt nur noch ein Woche Zeit aus der irrsinnigen Menge von Konzerten, die zuletzt in DVD-Qualität daherkamen, auszuwählen, um das eine oder andere anzuschauen.

Hier noch ein kleiner Nachtrag: UliUli auf twoday berichtet über Alternativen zu Fabchannel und Moshcam scheint mir nach erster Prüfung eine willkommene Alternative zu sein.

 

Ruhrpilot

Illu: Tonwertkorrekturen

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Opel: Bundesregierung fertigt GM-Manager ab…Spiegel

Ehrung: Kirmespreis für Müntefering…Ruhr Nachrichten

Absage: Kein Hooligan-Konzert in Haltern…Der Westen

Historie: Die Geschichte des Ruhrgebiets…Bild

Opel II: Die Autowelt von morgen…Euro am Sonntag

Konzerthaus: In Bochum wirft der Spendensammler hin…Der Westen

Kino: Die Krupps…Der Westen

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Strafermittlungen gegen Essener SPD-Bundestagsabgeordnete

Die Staatanwaltschaft Essen hat nach meinen Informationen ein Strafermittlungsverfahren gegen die Essener Bundestagsabgeordnete Petra Hinz (SPD) wegen des Verdachts auf Steuerstraftaten eingeleitet. Der Essener Abgeordneten wird den Angaben zufolge vorgeworfen, seit 2003 keine ordentlichen Steuererklärungen beim zuständigen Finanzamt abgegeben zu haben. Bis jetzt ist noch nicht viel klar. Nur soviel kann offensichtlich ausgeschlossen werden, dass Hinz von parteiinternen Gegnern angeschmiert worden ist. Die Ermittlungen gehen wohl auf eine Anzeige des Finanzamtes zurück.

Die Immunität der Bundestagsabgeordneten Hinz wurde bereits aufgehoben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Essen bestätigte, dass Ermittlungen aufgenommen worden seien. Zu den Details wollte er mit Verweis auf das Steuergeheimnis keine Auskunft geben. Die Abgeordnete Hinz war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Sobald ich von ihr eine Stellungnahme habe, werde ich diese hier einbauen.

Bei der SPD-Bundestagsfraktion trifft die Causa Hinz auf Unverständnis. Die Abgeordnete ist bereits die zweite SPD-Politikerin in dieser Woche, deren Immunität wegen Strafermittlungen aufgehoben worden ist. Während der Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss aus Baden-Württemberg nach Vorwürfen der Verbreitung von Kinderpornographie bereits zurückgetreten ist, hält Hinz zunächst weiter an ihren Ämtern fest. Die wegen möglicher Steuerstraftaten verfolgte Hinz ist für die SPD Mitglied im Haushaltskontroll- und im Rechnungsprüfungsausschuss des Bundes. In der SPD gilt es als kaum vermittelbar, dass ein Haushaltsaufseher seinen eigenen Haushalt nicht im Griff hat. Offiziell will die SPD-Bundestagsfraktion keine Stellung beziehen. Intern heißt es: „Wir erwarten bis Mittwoch eine ordentliche Erklärung der Vorgänge, sonst ist Hinz nicht zu halten.“ Offiziell ist die Chefin der NRW-SPD, Hannleore Kraft, über den Vorgang informiert worden. Diese übertrug die Klärung dem Essener Unterbezirk. Vor Ort soll geregelt werden, was mit Hinz weiter passiert.

Die 46-Jährige SPD-Politikerin aus Essen zog nach einer langen Karriere als Kommunalpolitikerin 2005 in den Bundestag ein. Zuvor war sie im Rat der Stadt Essen Vorsitzende des Rechnungsprüfungs-, Haupt- und Finanzausschusses.

Paradoxie der Alltagsmoral – Heute: Protest gegen Essener Straßenstrich

Der Essener Straßenstrich eröffnet heute auf neuem Terrain. Anwohner sind entsetzt über die Nähe der Sexbranche. Doch wie gerechtfertigt ist die Kritik tatsächlich?

Prostituierte Foto: Wikipedia

Es ist soweit. Am Ex-Kirmesplatz werden nun Prostituierte arbeiten. Sehr modern und besonders sicher wurden für sie die grünen Verrichtungsboxen gefertigt. Es gibt sogar einen Notknopf, mit dem Alarm geschlagen werden kann. Die Boxen haben die Größe einer Einfahrt, damit die Wohnwagen der Damen oder die Autos der Kunden Platz finden. Klar ist: so etwas geht nicht ohne Protest über die Bühne. Und so beklagen Anwohner und Pädagogen die Präsenz des Milieus. Schließlich liegen in der Nähe Schulen. Eltern fürchten, um den Einfluss auf ihre Kinder. Grund genug zu fragen: was genau bewegt hier eigentlich zur Kritik? Ist es tatsächlich die Angst vor schlechtem Einfluss oder verstecken sich andere Gründe hinter dem Aufgebot?

Sicherlich ist es nicht wünschenswert, dass Kinder über einen Straßenstrich laufen. Dort gehören sie schlichtweg nicht hin. Fraglich ist jedoch, ob dies passiert, nur weil sie im Umfeld zugegen sind. Denkbar ist, dass Kinder mit der Existenz des Gewerbes konfrontiert werden. Insofern die Eltern mit ihren Schützlingen vernünftige Gespräche über solche Themen führen, muss das Wissen aber noch lange keine Bedrohung sein. Nun gut, Sex gegen Geld ist nicht die Idee, die als erste in Kinderköpfen über Sexualität erklingen sollte. Doch sie ist ja auch nicht die einzige.
Vielmehr sollte wohl darauf geachtet werden, dass Kindern das richtige Gedankengut mitgegeben wird. Ob sie nun davon wissen, dass manche Menschen mit Sex ihr Geld verdienen oder nicht, kann kaum schaden, solange das richtige Fundament da ist. Vielleicht fehlt dieses aber an vielen Stellen. Und so sind Eltern beunruhigt, weil sie mit ihren Kindern nicht über Prostitution sprechen können oder wollen. Die Nähe der Branche entzieht ihnen aber gewissermaßen die Entscheidungsgewalt darüber, was angesprochen wird und was nicht. Eltern sind Kontrolle gewohnt, Verlust unerwünscht. Schädlicher als das besprechen von heiklen Fragen, scheint aber vielmehr das Schweigen zu sein. Unsere Welt lässt sich nicht ändern, indem Teile aus dem Gespräch verbannt werden.

Und da ist noch das Problem der fehlenden Revolte. Denn andererseits ruft das Volk eben nicht zum Protest, wenn er dringend gebraucht wird. Das altbekannte Problem der sozialen Nähe. Der Mensch beklagt und hilft gerne in seiner unmittelbaren Umgebung. Das interessiert. Dinge außerhalb des Sichtfeldes bekommen weniger Aufmerksamkeit. Und so bleibt zu sagen, dass es verwundert, wenn Eltern sich gegen die Essener Szene wehren, obwohl Anderes viel lauter nach Kritik schreit. Es darf nicht hingenommen werden, dass Kinder zu viel Fern sehen und kaum Diskurs mit den Eltern haben. Es ist fatal, wenn die Kleinen übergewichtig sind und nicht einmal die Namen von Pflanzen in ihrem Umfeld kennen. Es ist beunruhigend, wenn Kinder zwischen Hautfarben unterscheiden. Und letztlich ist es schlichtweg absurd, wenn Eltern gegen den Straßenstrich aufwarten, hingegen keinen Finger rühren, wenn Kinder die Schuhe gefertigt haben, die sie an den Füßen tragen. Wenn Kinder ihr Leben als Soldaten verbringen und es niemanden interessiert. Wenn Kinder zur Prostitution gezwungen werden und alle wegschauen.

Zurüttgers in die Zukunft (II): Rütte verliebt?

Wie gesagt. Heute Königswinter, große Gespräche über Nordrhein-Westfalen 2025. Mit Maffay, Thomsen, Großmann, und und und. Mittenmang ein kämpferischer Ministerpräsident. Jürgen Rüttgers hat einen echt bösen Brief an GM-Carl Peter Forster in Sachen Opel geschrieben, die Europaführung handle "irritierend", hat der CDU-Vize ins Diktaphon gebrüllt. Und dann warf Dr. Rüttgers gerade einen Hammer-Spruch in die Presse-Runde. Die Schließung von Fabriken dürfe keinesfalls herbei geredet werden. "Jetzt müssen wir ins Gelingen verliebt sein und nicht ins Scheitern."

Und jetzt die Ruhrbarone-Preisfrage: Welche großen Vorredner hat Jürgen Rüttgers zitiert?

a) Johannes Rau (SPD)
b) Peer Steinbrück (SPD)
c) Wolfgang Clement (S äh FPD)
d) Ernst Bloch (SDS)

Die Geschichte vom Gutmenschen und wie das Gute verloren ging

Es geht in dieser Geschichte um einen Biokostproduzenten, Aktien und eine Firma mit Ruf. Rapunzel. Unser Gastbaron Erwin Franke berichtet:

Foto: Jubelrapunzels pro Chefmillionär contra Aktionäre / www.boersenalltag.de

Seit vielen Jahren kaufe ich Naturkost im Ökoladen, schön groß und hell sind sie geworden. Aber, die Lebensmittel sind die gleichen geblieben, mit Biosiegel. Seit vielen Jahren kaufe ich Rapunzel Naturkost Produkte. Und als es die Gelegenheit gab, auch mein Geld ökologisch korrekt und sinnvoll zu investieren, da habe ich auch gleich noch Aktien der tollen Ökomarke Rapunzel gekauft. Rapunzel und im besonderen sein Vorstand Joseph Wilhelm steht für die echte authentische Ökobewegung, fairer Umgang mit einander und ethisch-moralische Werthaltigkeit. Da zahle ich auch gerne noch was mehr, damit die Kaffeebauern in Ecuador gerechte Preise bekommen.

Aber, dass mit der Gerechtigkeit, dem fairen Umgang und dem Gewissen, daß habe ich auf der Hauptversammlung der Rapunzel Naturkost AG in Legau am Montag dann auch mal kennen gelernt: Das Rapunzel eine Aktiengesellschaft geworden ist, hat damit zu tun, daß das Management sich beim Spekulieren vor Jahren an der Warenterminbörse verzockt hatte. Über Jahren hinweg war sowohl dem Management als auch dem Wirtschaftsprüfer nicht aufgefallen das Millionen in der Kasse fehlten. Eine die Ökobewegung umfassende Hilfsaktion hatte Anfang der 90er Jahre den Naturkostpionier gerade noch gerettet. Dies zum Preis von Miteigentümern in Form von Aktionären. Diese über die Jahre hinweg willig alles von Joseph Wilhelm abnickten, Hauptversammlungen waren ein fester Bestandteil der alternativen Szene um sich auszutauschen und zur Stärkung des „wir-sind-die-richtigen-Gefühl“ da.

Die nun einberufene außerordentliche Hauptversammlung offenbarte aber ein ganz anderes Bild eines Vorstandes und seines Unternehmens, dem wohl die Werte verloren gegangen sind. Der frühere Helfer als bedingungsloser Eigenkapitalgeber war nun unerwünscht. So wurden wir schon vor dem Eingang von organisierten Protestlern mit Schildern wie „Spekulanten raus aus der AG“ begrüßt. Joseph Wilhelm saß entrückt auf dem Podium und lies sich von seinen 180.000 Euro teuren Berater des Rechtsanwaltsbüros Taylor&Wessing soufflieren, was er sagen durfte und was nicht. Ja, die ganze Kantine war von Wirtschaftsprüfern der BDO und KPMG besetzt, die insgesamt über 800.000,00 Euro verschlungen. Sie hatten das Ziel, die unliebsamen Helfer von einst loszuwerden. Denn die Rapunzel Naturkost AG war mittlerweile eine sehr profitable Gesellschaft geworden und da will der Joseph nicht mehr teilen.

Bei einem Umsatz von über 100 Mio. Euro Umsatz fallen um die  4 Mio. Euro netto Gewinn an. Das Gehalt von Joseph W. in Höhe von 45.000 Euro (monatlich) plus Dividende addiert sich auf ein Jahresgehalt von 760.000 Euro reichte ihm nicht mehr. Er will nun alles. So richtig schwer mußte Herr Wilhelm dafür nicht mehr arbeiten, letztes Jahre ging er medienwirksam in seiner Beschäftigungszeit dem liebsten Hobby nach, er ging für 51 Tage Wandern, während der Arbeit versteht sich. Nun saß er ganz entrückt auf der Bühne und verhaspelte sich dabei, ob er nun die Jubelperser vor der Tür organisiert hatte oder doch nur davon gewußt hatte, das seine Mitarbeiter solch einen Protest für Ihren Millionären organisierten. Aber es wurde noch besser: Ein unfaßbares Theater wurde geboten, da konnte der Aufsichtsratsvorsitzende plötzlich nicht mehr sehen, „mir ist da vor ein paar Wochen was passiert“, dann tauchte der Opa der Prokuristin im Saal auf und führte die Versammlung einige Minuten, um diese dann an Herrn Leo Kirch RA Franz Endele (Klagt sonst auf HV gegen die Vorstände) zu übergeben.

Herr Endele, war rein zufällig die 180 km aus München gekommen um auf der Hauptversammlung sein Stimmrecht in Höhe von 1 Stimme wahrzunehmen. Schön war zu erfahren, daß Ihm der Preis von € 7.000 für die Führung der Hauptversammlung „auf dem Parkplatz zugerufen wurde“. Die anwesenden Ökoaktionären hatten aber eher den Eindruck, hier wurde ein Plattmacher gebucht um die unliebsamen Idealisten auszuschalten. Aber nicht nur auf der Bühne saßen die raffgierigen Kapitalisten. Unter den Aktionären waren die neben den vielen Idealisten auch vier Berufskläger und ein Richter gemischt, die gegen die Gesellschaft polterten. Und so saßen nun auf der Bühne neben Joseph Wilhelms die neu erworbenen Freunde neben Berufsklägern und im Saal die Idealisten zwischen weiteren Berufsklägern. Oh je Rapunzel, was ist aus deinen Idealen geworden, verkauft und verraten!

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