Zwischen Hörsaal und Tartanbahn: Leichtathletik-Europameister Jan Fitschen und der Spagat zwischen Studium und Leistungssport

Foto: Flickr.com / a.delsa

Frisch geduscht betritt Jan Fitschen die Cafeteria der Ruhr-Universität Bochum. Vor wenigen Minuten hat er im Unibad das ihm verhasste Aquajogging hinter sich gebracht. Da ihm seit vier Monaten eine hartnäckige Fußverletzung zu schaffen macht, ist er momentan auf das Training im Wasser angewiesen, um sich trotzdem fit zu halten. „Jetzt brauch’ ich erst mal einen kleinen Snack. Das Training hat ganz schön geschlaucht“, sagt der drahtige Langstreckenläufer und bestellt Bionade und Baguette. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erlebe ich Jan als gut gelaunten, durchaus symphatischen Gesprächspartner.

Im Sommer 2006 wurde Jan über 10.000 Meter Europameister. In einem langen Endspurt lief er der versammelten Konkurrenz davon. Als ich ihn frage, mit welchem Gefühl er an diesen Moment zurückdenkt, schüttelt er ungläubig den Kopf. „Ich kann das noch heute nicht richtig fassen. Ich denke immer noch: Gleich weckt mich einer und sagt: April, April. Aber bis heute hat mich keiner geweckt.“

Dass Jan diesen Erfolg verbuchen konnte, war eine große Überraschung. Denn im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, die alle Profisportler sind, ist er Student und muss sich seine Zeit genau einteilen. Wie schwierig es ist, Studium und Leistungssport miteinander zu vereinbaren, weiß er nun noch besser als die Jahre zuvor. Im vergangenen März begann er mit seiner Diplomarbeit. Da sein Schwerpunkt die experimentelle Physik war, stand er täglich bis zu elf Stunden im Labor und arbeitete an seinem Experiment. Noch vor dem Mittagessen in der Mensa wartete auf ihn der tägliche Ausdauerlauf Richtung Botanischer Garten und Kemnader See. „Ich habe“, sagt Jan schmunzelnd, „regelmäßig im Labor auf meiner Isomatte geschlafen.“ Nachdem er im Herbstsein Physik-Studium mit dem Diplom erfolgreich abgeschlossen hat, studiert er nun im Aufbaustudiengang Management and Economics und hat, bedingt durch die Verletzung, genug Zeit fürs Studium.

Auf die Frage, ob er unseren Lesern Tipps geben kann, wie es einem auch als studentischem Bewegungsmuffel gelingt, sich zum Sport zu motivieren, verrät er: „Auch mir fällt es ab und zu schwer, mich aufzuraffen und Sport zu machen. Gerade jetzt im Winter. Was mir dann hilft, ist die Vorstellung, dass es mir danach viel besser geht. Nach dem Sport ist man einfach frischer als zuvor und auch produktiver. Wenn ich für die Uni was schreiben muss und nicht mehr weiter komme, jogge ich meine Runde durch den Wald. Danach geht es dann meistens voran. Und wenn gar nichts mehr geht, höre ich – zum Ärger meiner Freundin – die Musik von Scooter. Das hilft immer.“ Nachdem er in Göteborg ganz oben auf dem Treppchen stand, reihte sich, zurück in Deutschland, ein Medientermin an den anderen. Er war zu Gast im Aktuellen Sportstudio, nahm für Stefan Raabs „TV-Total“ an einem Show-Rennen gegen Kasper Elton teil und traf für eine Zeitung in der Eifel Thomas D. von den Fantastischen Vier zu einem gemeinsamen Lauf. In dieser Zeit hat er das Studium zeitweise auf Eis gelegt und sich hauptsächlich auf Werbetermine und das Laufen beschränkt. Da die Leichtathletik in der öffentlichen Aufmerksamkeit hinter König Fußball zurückbleibt, nahm er das durch den Sieg bei der Europameisterschaft entstandene mediale Interesse an seiner Person gerne an. „Der Europameistertitel hat sich in jedem Fall auch finanziell gelohnt. Vorher stand’ ich am Ende des Monats plusminus null da. Seit zwei Jahren kann ich sogar ein wenig zur Seite legen.“

Jan packt seine Sachen für das Lernen in der Universitätsbibliothek zusammen. Im Anschluss daran, am Abend, steht bereits die nächste Einheit Aquajogging an, diesmal Tempoläufe. „Das macht nicht gerade viel Spaß. Du strampelst wie verrückt, kommst aber keinen Zentimeter weiter“, sagt er. Zur Motivation indes bleibt immer noch der Gedanke an den Zieleinlauf in Göteborg. Oder die Musik von Scooter.

Jugend Kultur Zentren 2010 – Teil 3: Druckluft in Oberhausen (1)

Was bedeutet Soziokultur? Wie funktioniert in diesem Rahmen aktuelle Jugendarbeit? Wie sind die Städte des Ruhrgebiets diesbezüglich aufgestellt? Fragen im Rahmen dieser Reihe, die bereits das FZW in Dortmund und das KKC in Essen vorstellte. Nun: Oberhausen und das Drucklufthaus. Ein Gespräch mit Christoph Kaiser.

Druckluft: Hervorgegangen aus einer Jugendinitiative schon im Jahre 1979. Seitdem mit dem Segen der Stadt weitgehend autonom geblieben. Als Verein Druckluft e.V. Im Selbstporträt heißt es: „Damals war es ein mutiges Experiment. Heute darf das Drucklufthaus sich guten Gewissens professionell nennen. Professionell, wenn es darum geht, die ursprüngliche Idee am Leben zu halten.“ Für 2009 war und ist eine Renovierung und in Teilen auch Neukonzeptionierung geplant – leider bei mittlerweile völlig maroden Stadtkassen.

Ruhrbarone ?: Eine kurze Vorstellung deinerseits bitte, und der Strukturen in denen du arbeitest.

Christoph Kaiser !: Ich bin als langjähriger Festangestellter des Druckluft e.V. Mitglied der Hausleitung und war in der Vergangenheit für den Kultur- und Veranstaltungsbereich tätig. Das haben wir nun etwas neu aufgegliedert, so dass ich in Zukunft mehr für Verwaltungsaufgaben und die Repräsentation nach außen zuständig bin. Daniel Sprycha ist mein Nachfolger beim Kulturprogramm.

?: Was befand sich eigentlich einmal früher an dieser Stelle? Und was kam dann?

!: Das Haupthaus ist tatsächlich das letzte Überbleibsel der Zeche Concordia, Schachtanlage II, von Ende des 19. Jahrhunderts (Foto). Die meisten Industrieanlagen wurden dann demontiert, dieses Gebäude steht wohl nur noch, weil es bis nach dem 2. Weltkrieg als Wohnhaus genutzt wurde. Und dann war hier erstmal Babcock. 1979 begann dann die Geschichte des Druckluft.
Es gab kaum Jugendarbeit oder kommerzielle Angebote, höchstens die einzige Diskothek „Stratosphäre“. Eine politisch unorganisierte Initiative, eher aus dem links-alternativen Umfeld und bestehend aus 30, 40 Jugendlichen, hat dann recht bald diesen Verein gegründet. Es gab eine breite Basis und einen Jugenddezernenten, der das auch unterstützt hat. Bald wurde Druckluft als Träger der Jugendhilfe anerkannt. Im Gespräch waren zuerst sogar die Umkleidekabinen des Niederrheinstadions, aber man hat dann diesen Ort hier an der Straße „Am Förderturm“ gewählt und aus ziemlich maroden Zuständen wieder hergerichtet.

?: Wie hat sich denn diese Autonomie solange gehalten ohne zu verfilzen?

!: Das ist natürlich schwierig genug. Zur Geschichte noch einmal: Es gab natürlich verschiedenste Interessensgruppen, die den Anspruch „selbst verwaltetes Jugendzentrum“ erstmal mit Inhalt füllen mussten. Es gab da Bedürfnisse von der Selbstverwirklichung, also eher „Jugendkultur für uns selbst“, bis hin zu Bedarf im Stadtteil, klassischer Jugendarbeit und auch verschiedene Gruppen und Initiativen mit Raumbedarf. Nicht gab es eine Regelförderung zum Beispiel. Und Anfang der Achtziger brannte dann nach einer Feier plötzlich der Dachstuhl. Daraufhin hat die Stadt interveniert und eine gewisse Professionalisierung verlangt, woraufhin es dann aber auch eine Mindestförderung gab, da Druckluft als „Offene Tür“ anerkannt wurde und auch professionelle Pädagogen hier arbeiten konnten. Damit war ein Anfang gesetzt.
Und es wurden dann sukzessive Strukturen geschaffen, die immer zum Ziel hatten und haben, betreute Freiräume für Jugendliche zu schaffen. Das bedeutet, dass Einzelpersonen oder Gruppen Räume nutzen können, ob für Workshops, politische Veranstaltungen, Konzerte, Treffen, Lesungen, Partys oder was auch immer. Formal gibt es einen Trägerverein und einen Vorstand mit dem Haus verbundenen oder früher einmal hier tätigen Menschen, die dann auch Personalentscheidungen treffen. Die inhaltliche Entscheidungsfindung passiert vor allem mit den Gruppen und Initiativen im Haus. Wobei auch die Kernzielgruppe fest definiert ist, mit einem Alter von 16 bis 27 also etwas älter als die von klassischen Jugendzentren, und auch für das gesamte Stadtgebiet, also nicht nur Stadtteil bezogen. Ähnliches gibt es in Oberhausen auch sonst nicht, deshalb ist die Arbeit hier im Grunde unumstritten.

Teil 2 des Interviews hier.

 

Pro Gelsenkirchen: Anzeige gegen Hometown Glory

Die rechtsdrehende Liste "Pro Gelsenkirchen" hat Malte vom Blog Hometown Glory angezeigt.

Kevin Gareth Hauer Ausriss: Pro Gelsenkirchen

Pro Gelsenkirchen ist der lokale Ableger der rechtsdrehenden Partei Pro NRW und wie der Chef von Pro NRW, Markus Beisicht, war Kevin Gareth Hauer, der Vorsitzender von Pro Gelsenkirchen, einmal Mitglied der Republikaner. Mit Gelsenkirchen hat Hauer nicht viel zu tun: Die meisten aktuellen Meldungen auf der Homepage von Pro Gelsenkirchen berichten von Pro Köln. Aber da Hauer ja wieder in den Rat will wird wie beim Original gegen den Bau einer Moschee in Horst gehetzt. Ansonsten gibt man sich gut bürgerlich und rechtstaatlich.
Ich mag so Läden wie Pro Gelsenkirchen und Pro NRW aus zwei Gründen nicht: Zum einen sind sie rechts und ausländerfeindlich, zum anderen habe ich immer das Gefühl, dass da ein paar Versager versuchen, über Politik ihre Existenz zu sichern, weil es im wirklichen Leben damit nicht so richtig klappen will. Beides ist zum kotzen und erbärmlich.

Und zu dieser Erbärmlichkeit gehört, dass Parteien wie Pro NRW zwar gut im Austeilen sind, aber wenn es ums Einstecken geht, ziemliche Weicheier: So auch Pro Gelsenkirchen. Die haben nun Malte von Hometown Glory angezeigt. Hometown Glory gehört zu den Blogs, mit denen wir befreundet sind: Es hat nicht nur ein ganz hervorragendes und ausgefallenes Design und berichtet ausführlich über Kultur, sondern widmet sich auch immer wieder der Partei Pro Gelsenkirchen und ihrem charismatischen Vorsitzenden Kevin Gareth Hauer.
Das stört Pro Gelsenkirchen natürlich und nachdem die Partei immer wieder mit rechtlichen Schritten gedroht hat, haben sie nun ernst gemacht: Malte bekam Besuch vom Staatsschutz. Der Vorwurf: Er soll behauptet haben, dass Pro Gelsenkirchen ihn bedroht hat. Malte kann das durch Mails nachweisen, so dass die Anzeige hoffentlich im Sand verlaufen wird. Auf jeden Fall ist sie ein ziemlich mieser Versuch Malte einzuschüchtern. Aber die Anzeige ist ein guter Anlass sich näher mit Kevin Gareth Hauer und Pro Gelsenkirchen zu beschäftigen. Wie verhält sich Hauer eigentlich  wenn er angezeigt wird? Auf welchen Rechtsbeistand greift er zurück und über welche Kontakte verfügt sein Anwalt? Von was lebt der Mann eigentlich? Oder studiert der Ex-Leutnant noch immer Pädagogik an der Ruhr Uni?  Was macht er so im Rat und wie geht Pro Gelsenkirchen mit ihren ehemaligen Mitgliedern um? Warum spalten sich die diversen rechten Parteien im Gelsenkirchener Rat seit über zehn Jahren in nahezu atomarer Geschwindigkeit? Mal schauen, was man so rausbekommt.

Ruhrgebiet Aktuell am Donnerstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr

VRR: Minderleister mit Rekordeinnahmen…Der Westen

Unicum: Baldschus allein im Haus…Meedia

Kommunalwahl: Termin auf der Kippe…Ruhr Nachrichten

Peinlich: OB Sauerlands neue Site…Prospero

Nachtleben: Grabungen auf dem Thier-Gelände…Ruhr Nachrichten

Medien: Lob über Zeitzeugen…Patje

Touren: Buer Buch…Buer en Blog

Live: Tom Liwa in Duisburg…Unruhr

Ruhr2010: Teures Versprechen…Der Westen

Ruhr2010: RVR will Popakademie…Ruhr Nachrichten

Ruhr2010: Essens Kulturhauptstadt Budget…Der Westen

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Jetzt auch Thyssen

Die Krise hat den Industriekonzern ThyssenKrupp im Griff: In der Stahlsparte sollen Arbeitsplätze gestrichen werden. Betroffen sind nach einem Bericht des WDR 1500 Menschen in Duisburg.

Thyssen bestätigte nur, dass ein Stellenabbau geplant sei, bezeichnete die Zahl aber als "aus der Luft gegriffen". Es gebe keine Entscheidung, so das Unternehmen. Diese soll in einem paar Monaten  gefällt werden. Und dann kann es hart für die Beschäftigen werden, aber nicht so hart, wie vom WDR dargestellt. Denn laut Konzernkreisen sollen rund 70 Millionen Euro beim Personal gespart werden, diese Zahl könnte mit einem Abbau von unter 1000 Arbeitsplätzen erreicht werden.

Hinzu kommt, dass betriebsbedingte Kündigung bis zum Jahr 2013 ausgeschlossen sind. Ein Stellenabbau müsste also über Abfindungsangebote oder eine Nicht-Besetzung von frei werdenden Arbeitsplätzen gestemmt werden. Hart sind die anstehenden Einschnitte allemal, trifft es mit Duisburg doch eine Stadt, die schon hart genug vom Strukturwandel gebeutelt wird.

ThyssenKrupp Steel ringt mit einem kräftigen Auftragseinbruch, der bei rund 50 Prozent liegt. Konzernweit sollen daher über eine Milliarden Euro gespart werden – ein Drittel davon entfällt auf die Stahlsparte mit ihren 20.000 Beschäftigten.

Wir hatten schon vor ein paar Tagen über die Stimmung in Duisburg berichtet. Nämlich hier: klack

Update #3: Chemieunfall an der A2. Giftlaster aus Holland gestoppt. Lieferung war offenbar für AGR bestimmt

Wie wir soeben erfahren haben, ist ein Giftmüll-Laster der holländischen Firma van Gansewinkel in Herten an der Abfahrt von der A2 auf der Gelsenkirchener Straße mit auslaufenden Flüssigkeiten gestoppt worden. Nach unseren Informationen hatte der LKW-Fahrer des Gefahrengutes keine ausreichenden Begleitpapiere dabei. Die Lieferung soll für die Giftmüllverbrennungsanlage RZR I bestimmt gewesen sein, die zur Tochterfirma des Regionalverbandes Ruhr, der Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhr (AGR), gehört.

Nach unseren Informationen forderte die Polizei Experten zur Gefahrenanalyse aus der AGR-Anlage an. Doch dort habe es zunächst geheißen, im RZR I seien keine Kapazitäten frei, um am Ort des Unfalls Proben zu nehmen. Die Polizei versucht den Informationen zufolge nun, Experten aus Holland heranzuholen. Welchen Stoff der Sattelschlepper geladen hat, ist noch unklar. Die Firma Van Gansewinkel ist eine wichtiger Zulieferer des RZR I.

Der genaue Hergang des Unglücks ist noch nicht geklärt. Genauswenig ist klar, ob die Bevölkerung bedroht ist. Die Umgebung wurde großräumig abgesperrt. Die Hertener Feuerwehr ist nach offiziellen Angaben mit mehreren Löschzüge vor Ort.

Update #1: Es heißt nun, der Lkw sei mit Sammelabfällen beladen gewesen.  Aus dem Tankbehälter des LKW sei eine Flüssigkeit ausgetreten. Der behälter habe nun abgedichtet werden können und seine Fahrt fortgesetzt. Allerdings wurde nach unseren Infos kurze Zeit später eine neue Leckage gefunden. Der Laster soll weiter auf seinem Weg in das RZR I sein. Es seien Strafanzeigen gegen Verantwortliche gestellt worden, berichtet die Polizei.

Update #2: Mittlerweile ist der LKW aus dem Verkehr gezogen. Bleibt eine Frage: wäre der Unfall nicht passiert, hätte die AGR nicht gewusst, was da angeliefert worden ist. Denn offenbar stimmten ja die Lieferpapiere nicht. Ist das OK?

Update #3: In der Marler Zeitung versicherte AGR-Pressesprecher Heinz Struszczynski. „Die Mischung des Containers enthielt auch zu 25 Prozent Wasser, welches bei der Anlieferung unzulässig ausgetreten ist. Insgesamt gilt die Abfallzusamensetzung als wenig gefährlich, ist aber aus Sicherheitsgründen als Gefahrgut gekennzeichnet.“ Nicht richtig seien die Berichte einiger Medien, dass RZR habe keine Experten zur Unterstützung der Feuerwehr parat gehabt.

Nun – dazu können wir hier sagen, die Ruhrbarone haben die Informationen aus dem Polizeifunk. Das haben die Beamten dort gesagt, als sie versucht haben, die Experten aus dem RZR heranzuholen. 🙂

Davon unbeeindruckt berichtet Struszczynski weiter, die AGR-Mitarbeiter hätten „alles getan“, um schnellstmöglich für Aufklärung über die Art des Abfalls zu leisten, was dazu geführt habe, dass der Lkw seine Ladung zur Verbrennung in Herten abliefern konnte.

Dann sagte der AGR-Sprecher noch, Polizei und Feuerwehr hätten die Unwahrheit gesagt, als sie berichteten, die Frachtpapiere seien nicht in Ordnung gewesen. Gegnüber Marl Aktuell sagte Struszczynski: „Die abfallrechtlichen Begleitpapiere waren vollständig und der Abfall ordnungsgemäß deklariert.“

Wer sagt die Wahrheit? Raten Sie selbst.

Buzzcocks live im Webstream

Am 11. Februar spielt die meines Wissens älteste Punkband der Welt live und in Farbe im Internet.

Buzzcocks Website Foto: Screenshot

Gegründet wurden die Buzzcocks immerhin 1975.1978 waren sie mit "What do I get?" erstmals in den britschen Charts vertreten. 

Ihr Konzert am Mittwoch 11. Februar im Amsterdamer Paradiso wird leicht zeitversetzt ab ca. 19.30 im Internet beim Fabchannel gestreamt. 

Fabchannel.com ist ein holländisches Portal das bereits vor dem großen Hype um Youtube.com und allen "MeToos" aus dem Webvideobereich Konzerte live streamed. Ein Großteil der Gigs ist als Konserve auch nach dem Konzert abrufbar. Rechtemäßig scheinen die Holländer uns da ein paar Schritte voraus zu sein. 

Hierzulande gibt es zwar mit Concertonline auch Ansätze, Konzerte online verfügbar zu machen. Das Ganze ist aus meiner Warte wenig userfreundlich und ich habe es daher auch noch nicht ausprobiert. Hupsa, sehe gerade, dass die schon wieder weg vom Fenster sind. NACHTRAG: Concert-Online.de hat  scheinbar nur die Url verändert und ist jetzt hier zu erreichen. Zudem haben sie just im Januar eine weitere Finanzierung von der Venture Abteilung des Verlags DuMont aus Köln erhalten.

Zu Fabchannel muß man sagen, das die Tonqualität vorzüglich ist und mit den Jahren auch die Bildqualität extrem zugenommen hat. Kein Vergleich mit dem Daumenkino bei Youtube. 

Beim Stream kommt es Anfangs zu Verzögerungen. Daher mein Tipp etwas später einsteigen.

Grüne greifen Regionalverband Ruhr an

Grünen-Fraktionsvorsitzender Martin Tönnes Foto: RVR

In der Diskussion um die Verteilung der Gelder aus dem Konjunkturpaket II greifen die Grünen im Regionalverband Ruhr (RVR) die Spitze des Verbandes an. Dieser habe sich "vollständig ins Abseits" stellen lassen. Das pikante dabei: die Grünen bilden mit der SPD eine Koalition im RVR.

Der Vorsitzende der Grünen-Fraktion im RVR, Martin Tönnes, sagt im Wortlaut:

Sowohl in den Freizeitgesellschaften des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wie auch bei den regionalen Radwegen gibt es einen erheblichen Investitionsbedarf. Die Revierparks haben in den jeweiligen Standortkommunen eine hohe städtebauliche Bedeutung. Die explodierenden Energiekosten für den Betrieb der Schwimmbäder und Freizeitangebote sind eine Hauptursache für den wachsenden Zuschussbedarf. Die maroden Anlagen sind weitgehend Energieverschwender. Die Umwelt und die kommunalen Haushalte können durch eine Sanierung nachhaltig entlastet werden. Zusätzlich müssen die regional bedeutsamen Freizeitangebote im Hinblick auf den demografischen Wandel entsprechend angepasst und zukunftssicher gemacht werden.

Im Unterschied zu den beiden Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen, die 36,7 bzw. 41,3 Millionen Euro für Bildungs- und Infrastrukturinvestitionen erhalten, steht der Regionalverband Ruhr bei der Verteilung der Mittel vollständig im Abseits. Der Regionaldirektor ist jetzt dringend aufgefordert entweder beim Land auf eine Gleichbehandlung mit den Landschaftsverbänden zu pochen oder mit den Städten als Miteigentümer der Revierparks entsprechende Vereinbarungen über die dringend notwendigen Investitionen zur Energieeinsparung zu treffen.

Ich persönlich habe wenig Hoffnung, dass RVR-Regionaldirektor Heinz-Dieter Klink irgendwo wirkunsvoll drauf pochen kann.

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Oje – NRW.SPD unter Kraft im Sturzflug – auch im Revier

Foto: SPD

Nach der aktuellen Stern-Umfrage kann die SPD in NRW nur noch auf 26 Prozent Zustimmung unter den Wählern hoffen. Und das in einem Jahr, in dem wichtige Wahlen in den Kommunen anstehen. Fatale Aussichten. Vor allem die niedrige Zustimmung für SPD-Frontfrau Hannelore Kraft von nur 17 Prozent stimmt spektisch. Rüttgers kann dagegen auf 56 Prozent aller NRW-Bürger setzen.

Besonders hart ist folgendes Ergebnis der Stern-Untersuchung: Demnach würden nur 34-Prozent der SPD-Anhänger für Kraft stimmen – 43 Prozent für Rüttgers. Zitat Stern: " Die SPD-Spitzenfrau kann nicht einmal in ihrer Heimatregion, dem Ruhrgebiet, die Mehrheit der Wähler hinter sich versammeln."

Mir stellen sich nun zwei Fragen:

Muss die SPD die Debatte um die Linkspartei öffnen? Wenn sie sich weiter abgrenzt, verliert sie in meinen Augen ihre Daseinsberechtigung. Was will man mit einer Partei in der Sandwichposition zwischen Linken und CDU?

Muss die SPD ihre Kampagne pro Kohle aufgeben? Der Kampf um die Kohle ist doch eigentlich vorbei. Die Ausstiegsklausel aus dem Ausstieg in 2012 nur ein Feigenblatt. Nur mal so als taktische Überlegung. Würde Kraft die Kohle aufgeben, könnte die SPD schneller als nicht-mehr-nach-rückwärts-gewandte-Subventionspartei-für-abgeschriebene-Industrien gelten. Kraft könnte neue Wähler in der Mitte ansprechen, während die Linkspartei mit den klassischen Altthemen wie Kohlesubventionen den linken Rand abfischt. Um alles kann sich Kraft nicht kümmern, wie man an den Zahlen sieht. Und wenn beide gut sind, können sie nachher eine rot-rote Regierung in NRW bilden. Mit der Rüttgers-CDU klappt sowieso keine große Koalition in NRW.

Der Vollständigkeit halber hier die wenig überraschenden Werte der anderen Parteien. Wären jetzt Landtagswahlen, könnte die CDU laut Stern auf 42 Prozent kommen, die FDP würde den Rekordwert von 13 Prozent einfahren, für die Grünen blieben 9 Prozent übring und die Linkspartei käme mit 6 Prozent in den Landtag.

Die Datenbasis der Forsa-Umfrage ist repräsentativ. 10.031 Bundesbürger wurden im Januar 2009 interviewt. Die statistische Fehlertoleranz liegt laut Stern bei +/- 2,5 Prozentpunkte.

Bevor es losgeht mit Forsa. Der ehemalige SPD-Spezi und Instituts-Chef Manfred Güllner wird von den Genossen nicht mehr geliebt, seit er auch schlechte Zahlen für die SPD bekannt gibt.

Eine spannende Geschichte aus dem Zeitungsmilieu

Nein, nicht in der Wirklichkeit, sondern in dem elektronischem Medium TV gibt es heute Abend auf 3Sat um viertel vor elf ein Wiedersehen mit "Major Kottan".

Im Dienstwagen zum EinsatzortDarsteller des Kottans ist Lukas Resetarits, der den Kottan mithin am längsten geben durfte. Der heutige Klassiker aus dem Jahre 1981 trägt den Titel "Die Einteilung" und spielt im Zeitungsmilieu: Von zwei bestechlichen "Einteilern" – dass sind die, die den Verkäufern abends die Verkaufsplätze zuweisen – wird einer ermordet und Kottan macht sich auf die Jagd.

Alles zur Serie auf kottan-ermittelt.at