An den den Polen ist es warm geworden.
Das könnte ein Problem für die Eisbären werden – aber wie man auf der wunderbaren Site Geekculture sehen kann, haben die eine Lösung gefunden.
Das könnte ein Problem für die Eisbären werden – aber wie man auf der wunderbaren Site Geekculture sehen kann, haben die eine Lösung gefunden.
Aber damit ist es natürlich nicht getan. Eine kleine Feier, eine Urkunde – das reicht natürlich nicht. Heute war ich auf einem Treffen, bei dem der Termin im November vorbereitet wurde. Eine Idee die dabei aufkam war, an dem Tag der Gründung auch einen Katalog an Forderungen für das Ruhrgebiet zu veröffentlichen. Dann diskutierten wir nicht nur welche Forderungen gestellt werden sollten, sondern auch wer sie aufstellen sollte – und dann war schnell die Idee da, über das Internet Ideen zu sammeln. Das wird bald unter der Seite www.stadtruhr.de passieren und ab jetzt auf den Ruhrbaronen. Was muss passieren um das Ruhrgebiet besser zu machen? Eine einzige Nahverkehrsgesellschaft für das Ruhrgebiet? Ein Ruhrparlament? Eine bessere Abstimmung bei der Kulturpolitik? Initiativen in der Bildungspolitik? Macht Euch bitte Gedanken, kommentiert…und bitte keine Kaspereien.
Hier möchte ich über folgendes berichten: Nach dem Wirtschaftsbericht der WMR gibt die Firma vor allen Dingen jede Menge Geld für Personal aus. Vor allem der Geschäftsführer kassiert ein dickes Gehalt. Aber das wäre noch OK, wenn die Arbeit besonders toll wäre.
Deswegen betrachte ich einen der größten Ausgabeposten der WMR: Die Firma gab im vergangenen Jahr 219.000 Euro für Internetseiten aus. Die Seiten aber, die ich sehe, scheinen eher bescheiden. Normalerweise kann man sowas in jeder normalen Internetbude für ein paar zehntausend Euro schießen. Das kann nicht wirklich viel Geld kosten. Siehe hier:
Aus diesem Grund wollte ich nachfragen und wissen, was so teuer war an diesen Seiten und welche Seiten alle bezahlt wurden. Deswegen habe ich vor ein paar Wochen über das Internetformular der Seite eine Anfrage an die WMR-Pressestelle gestellt. Es war ein Test. Funktionieren für das viele Geld wenigstens die einfachsten Seitenfunktionen?
Jedenfalls lautete die Anfrage so:
Aus ihrem Geschäftsbericht geht hervor, dass die WMR 219.000 Euro in Internetseiten investiert hat.
Um welche Portale handelt es sich?
Wieviel Geld ist in die einzelnen Portale geflossen?
Wurde das Geld jeweils nur für den Aufbau der Portale bezahlt? Oder decken die Kosten von 219.000 Euro auch den Unterhalt der Portale ab?
Wie teuer ist der Unterhalt der Portale? Oder anders gefragt, wie hoch sind die Fixkosten aus den Portalen, die nun jedes Jahr von der WMR zu zahlen sind.
Zahlt die WMR darüber hinaus noch Geld in den Aufbau, in die Entwicklung oder in den Betrieb des Ruhrpiloten? Wenn ja, wieviel? (Zur Info der Leser hier: Der Ruhrpilot hat etliche Millionen an öffentlichen Geldern verschlungen – ohne dass sein Sinn mir wirklich klar ist. Nutzt den irgendwer da draußen?)
Ich habe die Anfrage wieder gestellt und nochmal gestellt. Ich hab zwischendurch auch mal angerufen und gefragt, ob das Formular funktioniert. "Ja, doch es funktioniert", hieß es.
Nun, ich will nicht beckmesserisch sein. Aber wenn man 219.000 Euro für Internetseiten ausgibt, sollte man doch in der Lage sein, die Fragen zu beantworten. Es geht schließlich nicht um Raketenwissenschaft, sondern um öffentliches Geld, das Privatfirmen für Internetseiten abkassieren.
Oder funktioniert etwa das Anfrageformular nicht. Das wäre noch peinlicher. Soll doch das Internetportal den Erstkontakt der Interessenten am Revier erleichtern.
Zunächst die Gemeinsamkeiten mit dem Ruhrgebietsadel: Akademiker und Journalisten schreiben auch bei Einseitig über das was sie bewegt, und das (im Rahmen) unabhängig und in verschiedenster Form. Es fällt auf dass auch Felder beackert werden, die andere nicht oder später bestellen. Es gibt hier und da mal einen Fake, und die Autoren haben offensichtlich ihren Kopf nicht an irgendeiner Stechuhr abgegeben und erwarten das zum Glück auch von der Leserschaft.
Was ist also die „differentia specifica“ von einseitig.info? Im Gespräch erzählt Gründungsmitglied Matthias Bickenbach, dass es im Bereich der akademischen Textproduktion ähnliche Grenzen gibt wie bei Zeitungen und Magazinen außerhalb des Wissenschaftsbetriebs: Ob Historiker, Soziologe oder Kulturwissenschaftler, es gibt nur wenig Raum um Themen so aufzubereiten, dass sie auch einmal subjektiv oder provokant serviert werden können. Oder die Themen sind einfach heiß und dringend, was aber gar nicht so sehr das Anliegen dieser Seite sei. Man wolle lieber besonnen außerhalb des Medienoverkills stehen und aktuelle Ereignisse in einen größeren Zusammenhang stellen. Dies kann natürlich z.B. ökonomische Phänomene betreffen, aber auch Bedeutungsverschiebungen im öffentlichen Diskurs. So beobachten die Autoren von einseitig also auch wie Meinung gemacht wird und setzen eigene Analysen und Meinungen dagegen. Und daher auch der Name des Projektes, eine bewusste Positionierung gegen größere (und mächtigere) Einseitigkeiten in der Berichterstattung, deren Macher sich gerne pluralistisch geben – haben sie ja auch oft für jede Zielgruppe eine Publikation im Portfolio.
Ein Beispiel aus der Arbeit außerhalb des Internets: Es gibt auch eine Edition Einseitig, deren einzige Printpublikation derzeit „Alpujarras Geschichten“ von einem gewissen Joseph-Heinrich Colbin (siehe Illustration) ist. Da dieser Herr laut Internet-Geschichtsschreibung seit einigen Jahrhunderten tot ist und als Co-Autoren Matthias Bickenbach und Michael Stolzke fungieren, zweifeln manche Germanisten an der Echtheit dessen „unbekannter romantischer Erzählung“. Nun jedoch folgt am 1. November im Studio des zakk zu Düsseldorf sogar eine Verleihung des Joseph-Heinrich-Colbin-Literaturpreises. Manche argwöhnen schon: Hier sind wohl (De-)Konstruktivisten am Werke. Dies also eine Surf- und Veranstaltungsempfehlung in einem. Man lasse sich doch auch mal anderswo den Kopf waschen beizeiten.
Für Zweifler: Es gibt sogar einen renommierten Verein um Einseitig herum: Das Netzwerk freier Kulturjournalisten e.V. Und Mitte Oktober drehen sich die Themen und Geschichten im Magazin (das umfassende Archiv mal außen vor) z.B. um Woody Allen, Talkshows, Sarkozys Innenpolitik, Schiedsrichter und Salvador. Ein ganz eigener Pluralismus also. Oder, um das Editoral zu zitieren: „Die Frage „wie sich nicht regieren lassen?“ von Mächten und Meinungsmachern, die Michel Foucault als Antwort auf die Frage was Kritik sei entgegen stellte, mag den fernen Horizont unserer Aufforderung einseitig zu werden andeuten.“
www.einseitig.info
In Geheimer Abstimmung entschied sich der Rat der Stadt zwar mit 36 zu 19 für einen RVR-Austritt, aber die magische Zahl von 40 Stimmen für den Austritt wurde nicht erreicht. in einer ersten Stellungnahme erklärte RVR-Chef Klink: „Wir freuen uns, dass die Stadt Hagen im Regionalverband Ruhr (RVR) bleibt. Sie ist ein wichtiger Teil der Metropole Ruhr mit landschaftlich reizvollen Gebieten, aber auch urbanen Qualitäten. Nach der kontroversen Diskussion der letzten Wochen, blicken wir nun nach vorne. Die Frage lautet künftig wieder: Welche Vorhaben kann der RVR zusammen mit der Stadt Hagen für die Metropole umsetzen? Ein Anfang ist bereits gemacht. Erst am Montag haben die RVR-Gremien und die Bezirksregierung in Arnsberg grünes Licht gegeben, das neue Hagener Kunstmuseum unter Federführung des RVR regional zu vermarkten.“
Foto: Flickr/Filmmaker
Dass das Ruhrgebiet eine internationale Schule benötigt steht ausser Zweifel. Eigentlich müßten es mindestens drei sein, eine im mittleren, eine im östlichen und eine im westlichen Ruhrgebiet. Internationale Schulen sind kein Teufelszeug. Sie gehören weltweit zur Standarausstattung von Wirtschaftszentren, denn es gibt längst Familien, die permanent ihren Standort wechseln: Eine Zeit lang wohnen sie in New York, dann in Warschau und.. ja und bislang nicht im Ruhrgebiet, denn für ihre Kinder konnten sie keine passende Schule finden, denn es gab hier nie eine internationale Schule (Bis auf eine sehr kleine in Duisburg). Internationale Schule heißt: Die Lehrpläne sind international vergleichbar, die Schulsprache ist Englisch und die Abschlüsse weltweit anerkannt. Eine solche Schule hätte auch staatlich sein können, aber die Versuche solche Schulen zu etablieren sind in Dortmund und Essen gescheitert. Wenn nun der Initiativkreis tätig wird ist das kein bildungspolitisches Engagement des IR, sondern einen Investition, um auch zukünftig für internationale Fachrkräfte attraktiv zu sein. Die Unternehmen investieren also in die eigene Zukunft. Bei aller Feude über die Schule ist es wenig hilfreich wenn der Chefredakteur der größten Tageszeitung des Reviers seinen Kommentar mit der Überschrift "Schule für die soziale Elite" versieht, denn so wird das Thema unter Garantie auf eine Art und Weise diskutiert, die der Sache nicht gerecht wird. Ein Normalbürger kann das nur so verstehen, dass seine Kinder mindere Auftstiegschancen ausserhalb dieser Schulen haben – aber darum geht es bei internationalen Schulen nicht.
Foto: RTG
Und natürlich sind wieder alle, die damit zu tun hatten, unschuldig. So wie die Bankmanager, die jetzt alle betreten schweigen anstatt sich für den Mist, den sie gebaut haben, wenigsten in aller Form zu entschuldigen. Und zwar bei denen, die das alles mit ihren Steuergeldern ausbaden müssen.
Stattdessen bis zur letzen Minute, auch auf Zollverein, „große Fresse“, wie wir das hier klar und deutlich zu nennen lieben. Kritiker sind schon mal per se inkompetent, zumindest aber Miesmacher. Probleme werden durch neue Köpfe und noch mehr Geld , aber nicht durch neue Lösungen an gegangen, d.h. sie bleiben ungelöst . Denn bei entsprechendem Gehalt und weiterem Spielgeld findet sich immer einer, der Licht am Ende des Tunnels herbeiredet und dafür natürlich (von immer denselben Leuten) beklatscht wird. Vor allem natürlich von denen, an die die neue „Kohle“ verteilt wird. Mit einem Satz: Das ganze Projekt hat (im Gegensatz zu vielen anderen in Ruhr) an zu viel und nicht an zu wenig Geld gekrankt.
Dabei hätte ein relativ simpler Standort- und vor allem Standortumfeld vergleich mit den etablierten Designzentren in Europa sehr schnell klar machen können, dass der Essener Norden keine ernst zunehmende Chance hatte. Weitere Zeichen dafür waren aber schon bei der Suche nach renommierten Professoren zu erkennen, die man, wenn überhaupt, nur mit erheblichen finanziellem Zusatzzucker und ungestraften Abwesenheitsoptionen zu locken in der Lage war.
Dazu gab es als ästhetische Zugabe den „White Cube“ als Lehr- und Lerngebäude, der zwar wundervoll aussieht, aber in seinem schönsten (Haupt)Raum eine so grottenschlechte Akustik hat, dass ein kommunizierendes Arbeiten, sprich Lernen, dort nur sehr bedingt möglich ist.
Die gleiche massive Subventionsmentalität beherrschte die Vermietungspraxis an die praktizierenden Designer die das kommunikative-kreative Umfeld bilden sollten. (Dazu wurde in diesem Blog schon ausführlich berichtet) Wer wäre denn auch ohne Staatsknete freiwillig in diese antiurbane Wüstenei gezogen. So war das ganze Konzept von Anfang an genauso hohl wie der weiße Würfel der als sein ästhetisches Symbol galt. Form follows function sozusagen als gebaute Ironie.
Und natürlich prallte, wie bei unseren Elite-Bankern, die systematische, von wunderschön gedruckten Broschüren dekorierte Auto- und Fremdsuggestion irgendwann gegen die Wand der ökonomischen Realität. Genauso wie Kredite möglichst ganz zurückgezahlt werden müssen , wenn Banken Gewinne machen wollen, mussten ja am Ende auch auf Zollverein irgendwann die Realmieten und reale Studiengebühren bezahlt werden. Und spätestens dann fangen die, die „löhnen“ müssen an, das Preis-Leistungs-Verhältnis (und zwar durch Standortvergleich) zu überprüfen. Und gehen dahin, wo sie mehr von dem bekommen, was sie sich als kreatives Umfeld für ihr Geld wünschen.
"Fünf Millionen Menschen lassen sich nicht länger übersehen. Das Ruhrgebiet muss eine Einheit werden, demokratisch regiert. Nur so vollendet sich der Wandel von Europas kraftsvollstem Industriegebiet zu Deutschlands größter Stadtlandschaft.
Es ist höchste Zeit, das Ruhrgebiet auf eigene Beine zu stellen und Stärken zu betonen. Geeint – aber auch nur dann – hat das Ruhrgebiet das Zeug, zu einer der ersten Adressen Europas zu werden. Davon profitieren alle Städte an der Ruhr und drumherum.
Wir warten nicht länger – Wir gründen Deutschlands grösste Stadt und laden Sie herzlich ein, an diesem historischen "Zusammenraffen" teilzunehmen. Im Musiktheater im Revier wollen wir uns gemeinsam mit Ihnen zu Bürgern der Stadt Ruhr erklären – wie auch immer diese Stadt der Städte eines Tages heißen mag. Seien Sie dabei!"
Die Initiatoren haben groß aufgefahren: Lammert wird eine Rede halten, was immer gut ist, ex-WAZ/onruhr-Chef Uwe Knüpfer Kurztstatements von Dietrich Grönemeyer, Elmar Weiler, Christoph Zöpel moderieren und ein Aufruf wird auch noch verlesen. Dazu gibt es die Uraufführung einer "Ode an die Ruhr". Und: Um 18.00 Uhr Imbiss. Ich geh hin 🙂
Mehr zu den Initiatoren unter stadtruhr
(Dank an Marc für den Hinweis)
Foto: Patrick Faigenbaum
"Kunst zum Kibbuz" ist der Name einer Ausstellung, die am 18. Oktober im Museum Bochum beginnt und dort bis zum 11. Januar kommenden Jahres zu sehen sein wird. Zu sehen sind Werke der beiden international renommierten Künstler Patrick Faigenbaum und Penny Hes Yassour. Der Fotograf Faigenbaum stellt 30 Fotos aus über Menschen, die im Kibbuz Ein Harod leben, während Penny Hes-Yasssour den monumentalen Kautschuk-Abdruck einer Theaterwand und Landschaftszeichnungen vorstellt.
Während also in Bochum aktuelle israelische Kunst zu besichtigen ist, wird nur ein paar Meter weiter gegen Israel agitiert. Dr. Viktoria Waltz, Mitarbeiterin am renommierten Institut für Raumplanung, betreibt einen Blog, an Einseitigkeit und Polemik kaum zu überbieten ist. Zionismus – Raumplanung – Israel ist der Name dieses Blogs, und wer ihn liest, bekommt den Eindruck als ob der einzig demokratische Staat des Nahen Ostens eine einzige Ausgeburt des Schreckens ist: Die Israelis enteignen beim Mauerbau die Palästinenser (Die vorher indes beinahe täglich Selbstmoranschläge verübten), Israel sabotiert die Veranstaltung "Jerusalem, Arabische Kulturhauptstadt 2009" (Weil Jerusalem nun einmal nicht nur eine arabische Stadt ist) und dann fantasiert Waltz noch davon, dass der Spiegel-Autor und Blogger Henryk M. Broder dabei ist, ein zionistisches Blognetzwerk zu schaffen, um Israelkritiker mundtot zu machen. Bei Frau Waltz, die immer noch im öffentlichen Dienst tätig ist, scheint das ja nun so wenig wie bei ihren Unterstützern geklappt zu haben, zu denen Norbert Blüm, Claudia Roth und Thilo Bode gehören. Verfolgte sehen irgendwie anders aus. Bei allem, was man am Umgang der Israelis mit den Palästinensern kritisieren mag – für sechs Jahrzehnte im nahezu andauernden Kriegszustand ist Israel ein demokratischer Traumstaat. Ich möchte nicht wissen, was in Deutschland los wäre, wenn wir jeden Tag mit Rakten beschossen werden würden.
Das Magazin hat auf eine E-Voting-Site angelegt, auf der jeder an der Präsidentaschaftwahl teilnehmen kann. Das ergibt ein interessantes Meinungsbild: Obama führt in allen Ländern – mit einer Ausnahme: Georgien ist in republikanischer Hand. In Deutschland würden danach übrigens 88 % Obama wählen.