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Über Berlins Safer Space: „Opferkunst“ von Jonathan Guggenberger
Optimalerweise liest man „Opferkunst“ mitten im Prenzelberg in einem Atemzug. Ehrlicherweise schreibe ich diese Rezension unweit der Paris Bar in einem Schwung. Nirgends woanders spielt sich die Nabel- und Pimmelschau der selbstgerechten Kulturszene Berlins authentischer als auf einer M8-Rundfahrt Richtung Soho Club House ungefragt ab. Der Umgang der Künstlerkaste im Vor und Danach zum 7. Oktober wird in der Novelle in ihrer Widersprüchlichkeit und auch Widerlichkeit von Jonathan Guggenberger der Lächerlichkeit preisgegeben. Auf hohem Fördergipfel wird das Weltleid als Unterdrückte von privilegierten Hauptstädtern bejammert. Guggenbergers Debüt ist eine karikierende Grundsatzanalyse systemischer Selbstgefälligkeiten, ein Statut zur moralischen Selbst- und Fremdschau und ein kleiner Spaß für Eingeweihte.
„Deutsche Polizei knüppelt Journalisten. Über Düsseldorf hagelt es israelische Bomben – ein Erfahrungsbericht von Enzo Bamberger.“
Der Autor komponiert eine straffe Verdichtung mit autobiografischen Zügen über das en gros senatskanzleifinanzierte Kaschperle-Theater
„Initiative Weltoffenheit“ aufgelöst: Fördert Claudia Roth jetzt das „Bündnis internationaler Produktionshäuser“?
Sinwar ist tot, das Hamas-Hirn abgeschaltet. Ebenfalls vom Strom: die Hamas-Promo in Deutschland. Initiative Weltoffenheit, das milliardenschwere Bündnis von Intendanten, das sich mit dem Kulturressort der Hamas vermählen wollte, mit BDS, hat sich verabschiedet aus seinem weltweiten Netz. Ein Erfolg? Ja. Aus Einsicht? Nein. Eine Lehre? Sie ist bitter ein Jahr nach 10/7.
„Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit“ fragte Adorno im Herbst vor 65 Jahren, als aufarbeiten ein anderes Wort war für wegwischen „selbst aus der Erinnerung“. Sich von der NS-Vergangenheit zu lösen, erfolge einerseits zu Recht, weil anders „des Schreckens kein Ende ist“, und geschehe zu Unrecht, „weil die Vergangenheit, der man entrinnen möchte, noch höchst lebendig ist.“ Wie ein Untoter lebe der Nationalsozialismus nach und mit ihm „die Bereitschaft zum Unsäglichen“. Was Adorno von dem Terror sagte, der sich 1000jährig dachte, drängt heute zu der Frage, ob es ähnlich gelte für eine Terrorphilie, die es vor 10/7 gab und nach 10/7 gibt: „Ich betrachte das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie als potentiell bedrohlicher denn das Nachleben faschistischer Tendenzen gegen die Demokratie“, so Adornos Einschätzung. Und die Kumpanei mit dem Terror in der Demokratie? Die fortwährende Entschuldung von Terror als Widerstand, seine Verklärung als Opfergang, seine Ästhetisierung als Weltoffenheit, könnte dies heute bedrohlicher sein für die Demokratie – für Juden sowieso – als der tatsächliche Terror gegen sie?
Der Ruhrpilot
Der Ruhrpilot
Der Ruhrpilot
Der Ruhrpilot
Kein Platz für Mitgefühl: Donja Hodaie über den Verlust von Inbar Haiman und den toxischen Diskurs nach dem 7. Oktober
Donja Hodaie spricht mit uns über die Entführung und Ermordung ihrer Freundin Inbar Haiman durch die Hamas und welche erschütternden Reaktionen sie in ihrem Umfeld darauf erlebte.