Im Wald stirbt´s. Zumal in Deutschland. Da wird es DARK. (Symbolfoto. Quelle: Roman Schurte/ Flickr/ CC0 1.0)
Endlich ist es soweit: Mit „Dark“ bringt der Streaming-Dienstleister Netflix die erste Serie in deutscher Eigenproduktion heraus. Dabei wurde schon im Trailer deutlich, dass sich die Produzenten am Publikumsliebling „Stranger Things“ orientiert haben. Nehmen wir etwa den Plot: In der verlassenen Kleinstadt „Winden“ verschwindet ein Junge auf mysteriöse Weise im Wald. Es stellt sich heraus, dass er in einer Zwischenwelt, die sich in den 80er Jahren befindet, gefangen ist. Dazu kommen pubertierende Jugendliche als Handlungsträger, die im 80er-Schick mit flackernden Taschenlampen und zu gruseligem Synthie-Sound alleine im Wald und in unterirdischen Höhlen umherirren. Eine Rezension von Judith Sevinç Basad.
Anekdoten könnten mit Wahrheit nicht einmal etwas aus der Ferne zu tun haben, auch dann nicht, falls es Wahrheit geben würde, zumindest der logischen Möglichkeit nach. Anders in den Wissenschaften: Gleich im ersten meiner Duisburger Semester, im Analysekurs „Formen des Wissens“, einer Seminar-Veranstaltung, die ehemalige Schüler auf die wissenschaftliche Arbeit vorbereiten sollte, stieß ich in einer der Fußnoten eines erörterten Textes auf den Verweis zu Tarskis semantischer Wahrheitstheorie. Es erstaunte mich, wie relativ direkt ich an der Duisburg Uni zu einer wissenschaftlich zentralen Sache gelangen konnte. Ich entschloss mich, dem Verweis zu folgen, zeitlich bis in die Weihnachtsferien hinein.
Natürlich war zu diesem Engagement eine Eigeninitiative erforderlich, und eine Wissbegierde, die besonders nach der leidigen Erfahrung rationaler Esoterik in mir hemmungslos war. Diese emotionale Komponente wird bildungspraktisch häufig unterschätzt. Der junge Mann gierte nach Wissen!
Heute sind Martin Kaysh und David Schraven mit dem Familienpodcast „Wir und Heute“ in Recklinghausen unterwegs, im Ruhrfestspielhaus. Sie treffen Michael Vassiliadis, den Chef der Bergarbeiter-Gewerkschaft IG BCE. Es geht um Kultur im Klassenkampf – warum die Hamburger für Kohle spielen. Den Klimawandel – warum die IG BCE dafür ist, die Braunkohleverstromung in absehbarer Zeit zu beenden (2050 oder so). Die Große Koalition – was man machen muss, wenn man weiß, was man ändern will und wie man es ändern kann. Vassiliadis sagt: „Opposition ist keine Reha“. Man kann den Spruch interpretieren als Weckruf an die SPD, Verantwortung in der Regierung zu übernehmen. Lieber GroKo – als schlecht regiert werden. 45 Minuten mit einem Realisten.
Der VfL Bochum 1848 bietet Nachbarschaftshilfe an: Die Blau-Weißen unterstützen die in Not geratene Westfalia aus Herne, die aufgrund der Renovierung am GermanFLAVOURS Park (dem ehemaligen Stadion am Schloss Strünkede) bis ins kommende Frühjahr hinein keine Möglichkeit hat, zuhause zu spielen oder zu trainieren. Vereinbart ist, dass der VfL zu einem Benefizspiel bei der Westfalia antritt, sobald der neue Kunstrasenplatz in Herne fertig gestellt ist. Bis dahin greift er dem Oberligisten finanziell unter die Arme.
Die Situation ist vertrackt: Aufgrund von Bauverzögerungen ist Westfalia Herne derzeit heimatlos. Der GermanFLAVOURS Park wird derzeit von einem Naturrasen- in einen Kunstrasenplatz umgebaut. Allerdings verzögern sich die Arbeiten voraussichtlich bis in den Mai 2018 hinein. Für den derzeitigen Tabellenachten der Oberliga Westfalen fallen dadurch nicht nur Zuschauereinnahmen und Sponsorengelder weg, auch sportlich muss sich die Westfalia im Trainings- und Spielbetrieb neu orientieren und um eine feste Bleibe kämpfen. Für die Aufstiegsambitionen bedeutet das einen herben Dämpfer.
Spannende Personalie heute im Weltfußball: Der inzwischen 64-jährige ehemalige Bundesligatrainer Felix Magath ist nicht länger Trainer beim chinesischen Erstligisten Shandong Luneng Taishan. Das bestätigte inzwischen auch sein ehemaliger Club in Asien ganz offiziell. Dies dürfte auch rasch Auswirkungen auf die Bundesliga, womöglich sogar auf uns hier im Ruhrgebiet haben.
Der seit Jahren als ‚harter Hund‘ bekannte Ex-Schalke-Trainer hatte das Amt in Asien im Juni 2016 übernommen und den Verein in der kürzlich zu Ende gegangenen Saison auf den sechsten Tabellenplatz der Chinese Super League geführt. Nun steht er dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung und wird damit mit Sicherheit sehr rasch auch einer der meistgenannten Namen im aktuell Fahrt aufnehmenden Trainerkarussell im hiesigen Profifußball.
Legendär ist Magath vor allem für sein knallhartes Training. Viele Spieler beklagten sich im Laufe der Jahre immer wieder über seine fordernde Art. Andererseits ist Magath mit dieser Härte häufig sehr erfolgreich gewesen. Zumindest sportlich. Neben Titeln mit dem FC Bayern München konnte er im Jahre 2009 als Trainer auch mit dem VfL Wolfsburg eine Meisterschaft in der Bundesliga erringen. Auf Schalke lief es danach für ihn hingegen dann deutlich weniger erfolgreich. Viele in Gelsenkirchen waren letztendlich erleichtert, als man sich wieder von ihm getrennt hatte.
Eines war den von Magath trainierten Teams jedoch immer gemein: Die herausragende körperliche Fitness. Eine Eigenschaft die den Dortmunder Profis in den Augen vieler aktuell abzugehen scheint.
Nach meiner unverständigen Kenntnisnahme der universitären Wirtschaftsesoterik hatte ich den Eindruck gewonnen, alles verloren zu haben. Was lag näher, als das Ende der Menschheit anzukündigen? Zum Glück sorgten gesellschaftliche Diskussionen über us-amerikanische Nachrüstungen in der BRD für ein geeignetes Umfeld. Ich schloss mich auf Bitten eines ehemaligen Schulfreundes einer Gruppe von jungen Erwachsenen an, die unter groben Säcken, mittelalterlichen Mönchen ähnlich, das Ende von allem heraufbeschwörte. Mit Besen- und Schrubberstilen in den Händen zogen wir lärmend durchs herbstlich düstere Zentrum der Heimatstadt.
Daumen raus: Pegida-Hools im Duisburger HBF. Bild: BgDZ
Eine für Montag geplante Demonstration von Pegida in Dortmund kann nicht stattfinden. Am Vormittag wurde der Organisator des rechten Aufmarsches im Dortmunder Polizeipräsidium festgenommen. Eigentlich wollte er über Details zur Demonstration sprechen.
Die Liste seiner Vorstrafen ist lang. Wegen „Hausfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Androhung von Straftaten, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz im Zusammenhang mit Fußballspielen, Körperverletzung, Beleidigung und weiteren Delikten ist er schon vorbestraft. Ein 36 jähriger Duisburger, der dort schon seit längerer Zeit Pegida Demonstrationen organisiert, ist wohl kein Kind von Traurigkeit. Schon seit längerer Zeit ermittelt die Duisburger Polizei gegen ihn. Zwischen Februar und Oktober soll er fast 300 weitere Straftaten begangen haben. Deswegen klickten im Dortmunder Polizeipräsidium heute die Handschellen. „Das „Kooperationsgespräch“ für die am Montag in Dortmund angemeldete Pegida-Versammlung konnte nach der Festnahme nicht mehr durchgeführt werden.“ heißt es in einer Pressemitteilung der Dortmunder Polizei. Außerdem, dass der Polizei mitgeteilt wurde, dass die Pegida-Demo „aus organisatorischen und personellen Gründen abgesagt ist.“
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