Trotz Wirtschaftskrise und Zerfall des Rechtsstaats bleibt Recep Tayyip Erdogan Präsident der Türkei. Auch wenn die Wahlen nie fair waren, gilt es für Deutschland und Europa, schnell die neue alte Realität anzunehmen und eine Brücke zur Türkei zu bauen. Denn für eine Verschlechterung der Beziehungen steht für alle Akteure zu viel auf dem Spiel. Unser Gastautor Macit Karaahmetoglu ist Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion.
Recep Tayyip Erdogan bleibt Präsident der Türkei. Er hat wieder einmal gewonnen, wird nach zwei Jahrzehnten für weitere fünf Jahre das Schicksal der Türkei bestimmen. Die offenkundigen Gründe für seinen Sieg: Kontrolle fast aller Medien und ihrer Inhalte, Kontrolle der Justiz und damit die Möglichkeit politische Gegner zu unterdrücken und – hier wird beides verbunden – die Skrupellosigkeit seinem Gegenkandidaten mit Lügen und Fake News eine Nähe zur Terrororganisation PKK zu unterstellen.