Vor einigen Wochen gingen wir der Frage nach, was das eigentlich für ein Steinkreis dort auf dem Saatbruchgelände in Recklinghausen ist. Viele Leserinnen und Leser diskutierten in verschiedenen Foren mit. Es wurde viel vermutet, es wurden viele Geschichten vom Hörensagen her erzählt. Es ging um landwirtschaftliche Lagerstätten, Spielplätze, ein Tanzlokal und sogar eine Flakstellung. Nun gibt es neue Hinweise. Wer kann sagen, was da zu sehen ist?
Tresenlesen gastieren in Herne
Der Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz ging in der vergangenen Woche an Jochen Malmsheimer und Frank Goosen. Mit ihrem Duo Tresenlesen haben sie die komische Literatur abwegiger Bauart in eine neue Dimension geführt. Ab 1992 haben die beiden Ruhrgebietsoriginale acht Jahre lang eine ganz eigene Art der in Rage gelesenen, satirischen Spontan-Komik entfaltet und sind auch nach ihrer 20 Jahre andauernden „Sommerpause“ unvergessen geblieben. Jetzt gastieren sie wieder auf Kleinkunstbühnen und treten bald in Herne auf.
„You never walk alone“: Bochums Künstler erspielen 15 000 Euro für Erdbeben-Opfer
„Erst kommt ein Erdbeben und dann eine Ulk-Nudel, kann das gutgehen?“ Frage von Esther Münch, die in ihrer Paraderolle als Waltraud Ehlert auf die Bühne der Christuskirche Bochum kam, von Beginn an machte sie klar: Es geht, klar, Bochumer Künstler hatten zum „Kulturellen Frühschoppen“ in die Kirche am Platz des europäischen Versprechens geladen, ihr Ziel: Spenden einwerben für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien. Ergebnis: 14.961,40 € plus 1 Dollar, die teils im Vorfeld des Events und teils am Spendensonntag selber in einer durchgehend gut gefüllten Kirche eingeworben worden sind – hier auch durch den Getränke- und Snack-Verkauf, vor allem aber durch Spenden, die beim Ausgang in einem historischen Tresor der Sparkasse Bochum gesammelt wurden. Das Geld geht ohne Abzug an die Erdbeben-Soforthilfe der AWO Ruhr Mitte. Deren Vorsitzender, der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel (SPD), ist erst vor wenigen Tagen aus Adiyaman zurückgekehrt, er habe dort „apokalyptische Bilder“ gesehen, sagte er hörbar erschüttert.
Verlängerung für „Immer wieder aufsteh’n“ im Heimatmuseum „Unser Fritz“
Die Ausstellung „Immer wieder aufsteh‘n‘“, die seit November im Heimatmuseum „Unser Fritz“ in Wanne Eickel läuft, geht nun wegen vieler Nachfragen in die Verlängerung und kann noch bis zum 16. April besucht werden. Thematisch werden die 1980er Jahre beackert. „Den Fußball haben wir etwas rausgehalten, aber sonst haben wir probiert alle relevante sozio-kulturellen Themen zu durchleuchten“, sagt der Historiker Ralf Piorr, der diese Ausstellung mit kleinem Team zusammen gestellt hat.
Mit den 1980er Jahren beginnt für die neue Stadt Herne die quälend lange Zeit des Strukturwandels. Überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit und Sozialhilfeleistungen belasten die Stadtkasse, fehlende Steuereinnahmen führen zu sinkenden kommunalen Investitionen und der knappe Raum in der dicht besiedelten Stadt ließ immer wieder Nutzungskonflikte zwischen Wohnen, Arbeit und Freizeit entstehen.
Rettungsdienst: Akute Wundversorgung im parlamentarischen Verfahren
Im Dezember Interview warnte Magnus Memmeler vor dem Niedergang des Rettungsdienstes. Da in Bund und Ländern die parlamentarischen Beratungen begonnen haben und die üblichen Akteure mitmischen, fürchtet er um die erforderlichen Reformen in der Notfallversorgung.
Ruhrbarone: Herr Memmeler, regelmäßige Leser unserer Interviews wissen, dass sie sich seit langem für den Rettungsdienst engagieren. Immer wieder forderten Sie grundlegende Nachbesserungen im Bereich der Notfallversorgung. Warum ist gerade jetzt wichtig, grundlegende Nachbesserungen zu fordern? Oder ist es bereits zu spät dafür?
Memmeler: Selbstverständlich könnte ich mich aufregen, einige markige Schlagzeilen der letzten Wochen zitieren und das Interview mit einem recht negativen Fazit beenden. Das würde aber weder den Mitarbeitenden im Rettungsdienst, in den Klinikambulanzen oder der ambulanten Versorgung im weiteren Sinne gerecht, noch würden wir die derzeit bestehenden historischen Chancen angemessen berücksichtigen, die durch die Novellierung der Klinikversorgung, der Notfallversorgung und die vielerorts anstehenden Novellierungen der Rettungsdienstgesetze bestehen.
Zur Zeit sind allenthalben die parlamentarischen Beratungen im Gange. Die Gesetzgebungsverfahren könnten dann endlich eine qualitativ gute Versorgung sicherstellen, wenn sie aufmerksam durch die fachkundige Beteiligten aus den betroffenen Berufsbildern begleitet würden. Die Berufe des Gesundheitswesens sind großartig, wenn denn die Rahmenbedingungen stimmten. Genau dafür können wir genau jetzt sorgen.
Große Rückschau zum „Blaues Rauschen“ Festival
Fast 10 Spielstätten in drei Städten, DJ-Sets, ein Hacklab, Hörstücke, Performances, Live-Coding, das Ganze mit einem prominenten diversen Line-up. Das sind die Eckdaten vom „Blaues Rauschen“-Festival. Heute Abend widmet sich die Sendung WDR 3 Konzert ab 20 Uhr fast zwei Stunden lang besonderen Klangerlebnissen aus dem letzten Jahr.
Für die vergangene und vierte Ausgabe hatte sich das Festival Blaues Rauschen in Esssen, Gelsenkirchen und Herne wieder viel vorgenommen: Verbindungen ziehen zwischen den oft isoliert agierenden Ruhrgebiets-Szenen, vor allem aber zwischen aktueller internationaler Klangforschung und Medienkunst aus der Region, zwischen traditioneller Elektronik und Künstlicher Intelligenz. Dabei gibt es aber weder ein Groove-Verbot, noch sind Melodien untersagt.
Die Wagenknechte als Steigbügelhalter des Putinismus
Nadja Tolokonnikowa, geboren 1989, wuchs im sibirischen Norilsk auf. Nach dem Punk-Gebet, mit dem Pussy Riot die enge Verflechtung von Staat und Kirche in Russland kritisierten, wurde sie zu zwei Jahren im Straflager verurteilt. Seit ihrer Freilassung engagiert sich die Polit-Aktivistin für menschlichere Bedingungen im russischen Strafvollzug. In ihrem Buch „Anleitung für eine Revolution“ (2016) schreibt sie unter Punkt 73.:
„Der eine besäuft sich tagtäglich, schießt sich völlig ab, der andere treibt viel Sport, isst Ananas und widmet sich der Gesichtsreinigung. Beide werden denken, dass der andere was falsch macht. Und wenn sie sterben und zu Gott auffahren, wird der beide streng ermahnen: ‚Ein ganzes Leben stand euch zur Verfügung, und Putin hockt immer noch im Kreml. Nur Scheiße habt ihr im Kopf. IST DAS OKAY, FRAGE ICH EUCH?‘
Habt keine Scheiße im Kopf. Stürzt Diktatoren!“
Nicht nur, dass sich seit der Veröffentlichung der Anleitung für eine Revolution nichts im Kreml geändert hat, vor einem Jahr hat Putin mit seinem Überfall auf die Ukraine bewiesen, dass er seinen Traum vom neuen Sowjetreich nicht begraben hat, sondern bereit ist,
Schalke 04 braucht im Abstiegskampf klare Zuspiele
Die Bundesliga geht mit einem neuartigen Dreiklang in den neuen Spieltag, denn die Bayern, Union Berlin und der BVB stehen punktgleich an der Tabellenspitze. Dazu schwadronieren Thommy Junga und Peter Hesse über Ersatztorhüter, die letzten Niederlagen von Jürgen Klopp und das Engagement von adidas in Amerika. Und wie Schalke aus der Sackgasse im Tabellenkeller wieder herauskrabbeln könnte.
Peter Hesse: Nach 21 Spieltagen stehen die Bayern wie immer an der Tabellenspitze, aber die Dortmunder und Union Berlin stehen punktgleich dahinter auf Platz 2 und 3. Kriegen wir jetzt mal endlich wieder ein spannendes Saisonfinale ohne die übliche Dominanz des Münchener Rekordmeisters?
Expressive Kunst aus Bochum von Rang Haider
Der Bochumer Künstler Rang Haider ist bekannt für farbenfrohe und expressive Kunstwerke. Seine Gemälde reichen von ausdrucksstarken Landschaftsbildern – über kraftvolle, energiegeladene und in seinem sehr eigenen bunten Stil kreierten Portraits, bis hin zu abstrakten Werken, in welchen er sich von jeglichen Formen und Motiven löst und seinem Gefühl und seiner Intuition folgt. Am Freitag startet seine Ausstellung in Bochum.
Schirn in Frankfurt zeigt Niki de Saint Phalle
Die Kunsthalle Frankfurt zeigt in einer musealen Ausstellung wichtige Skulpturen von Niki de Saint Phalle vor pinkfarbenem Hintergrund und schwächelt bei Happening-Filmen und dem Tarotgarten.
Niki de Saint Phalle (1930-2003) zählt als eine der Hauptvertreterinnen der europäischen Pop-Art und Mitbegründerin des Happenings zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Vom 3. Februar bis zum 21. Mai beleuchtet die Schirn Kunsthalle Frankfurt das vielfältige Werk der französisch-amerikanischen Visionärin in einer umfassenden Ausstellung, die mit rund 100 Arbeiten einen Überblick über alle Werkphasen bietet. Die Schau beleuchtet das künstlerische Spektrum von den frühen Gemälden bis hin zu ihren großformatigen Skulpturen. Für die Präsentation konnte die Schirn bedeutende Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen, öffentlichen wie privaten Sammlungen gewinnen und in Frankfurt zusammenführen.