1942 veröffentlichte der amerikanische Regisseur Frank Capra den Film „Why we fight“. Im Auftrag des Office of War Information (OWI) versuchte er, seinen Mitbürgern zu erklären, warum es für sie, warum es für die USA wichtig ist, in den Krieg gegen Deutschland und Japan zu ziehen. Die Amerikaner sind traditionell Isolationisten. Sie wollen nicht in Kriege auf der ganzen Welt hineingezogen werden. Eine Regierung, die in den Krieg zieht, muss ihn vor den Menschen gut begründen. Auch vor dem zweiten Weltkrieg war nur eine Minderheit der Amerikaner bereit, die Briten im Kampf gegen Deutschland aktiv zu unterstützen. Der Angriff Japans auf Pearl Harbour und die Kriegserklärung
Documenta 15: Wimmelbild oder antisemitisches Weltbild? Volksfest oder Volksgerichtshof?
Alle sprechen über ein Bild, das keiner sieht, „People’s Justice“ heißt es. Auf der Documenta, der Kassler Ausstellung mit globaler Ambition, wurde es drei Tage lang gezeigt, dann verhüllt, jetzt ist es vollends verschwunden. Claudia Roth, Staatsministerin im Kanzleramt, hatte darauf gedrängt. Seitdem sprechen sich alle frei von dem, was niemand sieht. Judenhass? „Zwei Figuren“ seien zu sehen gewesen, aber leicht zu übersehen, heißt es, man sehe sich das selber nach. So geht Bildanalyse auf der Documenta. Das Bild, um das es geht, ist 96 qm groß und durchkomponiert, die „zwei Figuren“ verschwinden in keinem „Wimmelbild“, sie stecken ein antisemitisches Weltbild ab. Die Verantwortlichen der Documenta reden von „Pluriversum“.
Drei Tage war die 8 x 12 Meter große, flächig bemalte Plane des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi in Kassel auf dem Friedrichsplatz aufgespannt zwischen Fridericianum, Documenta-Halle und Ruru-Haus, den Hauptspielorten der bisher renommierten Kunstausstellung. Deren Eröffnungsparty wurde vor der bunten Plane abgehalten wie vor einem Hochaltar, anschließend wurde das Banner schwarz verhängt, dann abmontiert „aufgrund einer Figurendarstellung“, wie die Documenta mitteilte.
Der Ruhrpilot
Ruhrgebiet: 200 000 Menschen fuhren eine Extraschicht…Bild
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Nick Cave & The Bad Seeds live in Köln
Nick Cave & The Bad Seeds, Montag, 27. Juni, 20.00 Uhr, Lanxess-Arena, Köln
Zeltfestival Ruhr kommt 2022 zurück
In nur sieben Wochen entsteht in den Ruhrauen am Kemnader See endlich wieder die weiße Erlebniswelt, die sich durch ihre hohen Wipfel schon aus weiter Ferne erkennen
Nichts ist in 2022 selbstverständlich und doch blickt man in diesem Jahr auf einen halbwegs normalen Festivalsommer: Das Zeltfestival Ruhr-Team ist knapp zwei Monate vor Beginn voller Zuversicht und freut sich auf die 13. Ausgabe der Zeltstadt vom 19. August bis zum 4. September. Das Programm ist mit über 35 Abendveranstaltungen vollständig, die Vorbereitungen sind seit langem in vollem Gange, der Aufbau beginnt schon bald.
Bei der heutigen Pressekonferenz ließen zwei der Veranstalterköpfe – Heri Reipöler und Lukas Rüger – die vergangenen, äußerst dynamischen Monate Revue passieren und gaben Einblicke in die Entwicklungen des beliebten Spätsommerfestivals, zu einer Zeit, in der die Kultur- und Festivalbranche weltweit nahezu still stand. Trotz aller Widrigkeiten ziehen die Initiatoren vorrangig eine positive Bilanz:
Aus veritablen Künstler:innen werden im Laufe der Jahre Stars. Ursprünglich für das mittlere Zelt gebucht, kommt für Nico Santos und Alvaro Soler innerhalb der Pandemie das Upgrade für die größte der drei Locations. Die gut durchdachten Festivalstrukturen machen es möglich, mit zu wachsen und Musiker:innen eine Plattform zu bieten, die sie brauchen.
Die Pandemie bietet auch Raum für Neues: So finden TRESENLESEN wieder zueinander und sagen für ein Reunion Gastspiel beim ZfR zu!
Im September 2019 brillierte das Zeltfestival Ruhr mit 140.000 Besucher:innen. Aktuell ist die Euphorie nach einem tollen Festival enorm groß – man rechnet sogar mit einem „Besucher:innen“-Rekord: »Schon jetzt sind 60.000 Tickets verkauft und der Zuspruch reisst nicht ab« so Lukas Rüger. »Das ist ein enorm starker Vorverkauf mit mehr Gästen als erwartet.«
Heri Reipöler erklärt rückblickend: »Das Booking für 2020 wurde gestartet, Ende März 2020 waren bereits 44.000 Tickets verkauft. Mit der Wucht des Corona-Virus verfiel dann alles in den Pandemieschlaf, die Unsicherheit innerhalb der Kulturbranche machte sich breit, viele Existenzen standen auf dem Spiel. Erst im Februar 2022 entspannte sich die Lage und dann stand endlich fest: Das ZfR macht weiter. Dennoch offen war die bange Frage, wie viele Tickets behalten oder umgetauscht wurden. Die unfassbar gute Antwort: 50.000 behielten die bereits gekauften Karten!«
»Es waren also mehr Tickets als vor der Pandemie vergriffen«, so Reipöler, sichtlich gerührt von der Loyalität der Fans. »Die unglaubliche Treue der Besucher:innen, aber auch der Künstler:innen, Marktständler:innen und Gastronom:innen macht das Zeltfestival Ruhr zu dem, was es ist: eine unschlagbar gute Veranstaltung.«
Neben der großen Euphorie über den Erhalt des starken Programms, unterstreichen beste Neuzugänge wie Die Fantastischen Vier und Kurt Krömer oder Tribute to Johnny Cash die Qualität des Festivals. Neben den erwarteten Verkaufsschlagern – ausverkauft sind die Veranstaltungen von Johannes Oerding, Torsten Sträter, Jochen Malmsheimer, Querbeat, Frank Goosen, Michael Mittermeier – freut man sich über ziemlich volle Zelte u.a. bei Gerburg Jahnke, Silbermond und Ben Zucker – jeder Geschmack wird bedient.
In drei imposanten, weißen Eventzelten auf dem traumhaften Areal am Kemnader See auf der Grenze von Bochum nach Witten, präsentiert das Zeltfestival Ruhr alljährlich ein prall gefülltes Programm mit rund 40 spannenden Konzert-,Comedy- und Kabarett-Veranstaltungen.
Komplettiert wird das Programm in den Eventzelten weiterhin mit einem bunten Programm auf den beiden Aussenbühnen. »Wir haben in diesem Jahr auch die ein oder andere große Band gebucht, um die Attraktivität für die Walk In Gäste weiter zu erhöhen«, so die Veranstalter. »Highlights hier sicherlich Reggatta de Blanc – einer fantastischen Sting Tribute Band – Mambo Kurt, Los Gerlachs, Die Feuersteins oder „Zwei Stricher packen aus“.«
Tickets für alle Gastspiele sind an allen Vorverkaufsstellen oder unter der Tickethotline: 0180.500 42 22 erhältlich.
Bereits gekaufte Tickets aus 2020 / 2021 behalten ihre Gültigkeit!
Alle weiteren Informationen zum Zeltfestival Ruhr unter www.zeltfestivalruhr.de
Zeltfestival Ruhr Künstler:innen-Bestätigungen 2022 im Überblick (Stand 23.06.2022):
Fr 19.08.
Veranstaltung 1: Die Fantastischen Vier
Veranstaltung 2: Selig
Veranstaltung 3: Los Gerlachos
Sa 20.08.
Veranstaltung 1: Johannes Oerding (ausverk.)
Veranstaltung 2: Fischer Z
Veranstaltung 3: Maren
So 21.08.
Veranstaltung 1: Johannes Oerding
Veranstaltung 2: Milow
Veranstaltung 3: Janou
Mo 22.08.
Veranstaltung 1: Alvaro Soler
Veranstaltung 2: Kasalla
Veranstaltung 3: Sounds From Wood
Di 23.08.
Veranstaltung 1: Torsten Sträter (ausverk.)
Veranstaltung 2: Johann König (ausverk.)
Veranstaltung 3: Harry G
Veranstaltung 4: Zwei Stricher packen aus
Mi 24.08.
Veranstaltung 1: Torsten Sträter (ausverk.)
Veranstaltung 2: Jochen Malmsheimer (ausverk.)
Veranstaltung 3: Eric, Where Is Layla
Do 25.08.
Veranstaltung 1: Revolverheld
Veranstaltung 2: Querbeat (ausverk.)
Veranstaltung 3: Snowfall In June
Fr 26.08.
Veranstaltung 1: Silbermond
Veranstaltung 2: Fritz Kalkbrenner
Veranstaltung 3: Die Feuersteins
Sa 27.08.
Veranstaltung 1: DJ Bobo
Veranstaltung 2: Gregor Meyle & Band
Veranstaltung 3: Rabe Socke
Veranstaltung 4: BenjRose
So 28.08.
Veranstaltung 1: Gerburg Jahnke
Veranstaltung 2: Frank Goosen (ausverk.)
Veranstaltung 3: Mambo Kurt
Mo 29.08.
Veranstaltung 1: Nico Santos
Veranstaltung 2: Pamela Falcon
Veranstaltung 3: GQ Acoustic
Di 30.08.
Veranstaltung 1: Ben Zucker
Veranstaltung 2: GOD SAVE THE QUEEN
Veranstaltung 3: Florian Wintels
Mi 31.08.
Veranstaltung 1: Tresenlesen
Veranstaltung 2: Die Feisten
Veranstaltung 3: Groove, Snoop & Tarik
Do 01.09.
Veranstaltung 1: Kurt Krömer
Veranstaltung 2: Tribute To Johnny Cash
Fr 02.09.
Veranstaltung 1: Adel Tawil
Veranstaltung 2: Axel Prahl + Inselorchestra
Veranstaltung 3: Reggatta De Blanc
Sa 03.09.
Veranstaltung 1: Angelo Kelly & Family
Veranstaltung 2: Stoppok
Veranstaltung 3: Udo Klopke Trio
So 04.09.
Veranstaltung 1: The BossHoss
Veranstaltung 2: Michael Mittermeier (ausverk.)
Veranstaltung 3: Volker Rosin
Veranstaltung 4: Yasola
Koalitionsvertrag: Hendrik Wüst hat einen guten Job gemacht
CDU und Grüne haben heute den Koalitionsvertrag vorgestellt. Es gibt keine neuen Verbote, Braunkohle soll angesichts der Energiekrise rechtssicher weiter gefördert werden: „Die Versorgungssicherheit werden wir gemeinsam mit der Bundesregierung zu jedem Zeitpunkt gewährleisten und dazu jeweils notwendige Maßnahmen ergreifen. Bis zum Ausstieg wird die Braunkohle dazu angesichts des Ukrainekrieges ihren Beitrag leisten. Hierzu ist eine
Historische Chance für Wüst: Jetzt ist die Zeit für Vielfalt im NRW-Kabinett
In einem Rekordtempo haben Hendrik Wüst und Mona Neubaur gemeinsam mit ihren Teams den Koalitionsvertrag von CDU und Grünen erarbeitet, heute um 13 Uhr soll er in Düsseldorf vorgestellt werden. Damit stellt sich für Wüst immer deutlicher die Frage, wen er in sein Kabinett berufen soll. Neben den üblichen Abwägungen hat der NRW-CDU-Chef auch eine historische Chance, wenn nicht sogar Pflicht – die CDU muss den Wandel im Land endlich auch in der Spitze anerkennen und eine Frau mit Migrationshintergrund zur Ministerin berufen.
Knapp 18 Millionen Menschen leben in dem bevölkerungsstärksten Bundesland, knapp jeder Dritte hat einen Migrationshintergrund. Und gut eine Million Menschen haben türkische Wurzeln. Aber noch nie gab es einen Minister mit Migrationshintergrund am Kabinettstisch in Düsseldorf. Die Grünen haben vorgelegt und die Kölnerin Berivan Aymaz zur Vizepräsidentin des Landtags gemacht. Jetzt muss Wüst nachlegen. Und er kann.
„Israel-Boykott kommt Existenzverweigerung gleich“: Was BDS und Documenta mit Terror verbindet
„Wir sind Menschenfreunde“, sagt Wilfried Böse im Film, der nachstellt, wie er Juden selektiert. Böse und Brigitte Kuhlmann, seine Genossin, verstanden sich als „Revolutionäre Zelle“, zusammen mit einem Team der PFLP, der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“, hatten sie eine Air France Maschine ins ugandische Entebbe entführt. Dort sortierten sie gemeinsam alle aus, die einen israelischen Pass besaßen oder einen Namen, der ihnen irgendwie jüdisch vorkam, es sollten jüdische Geiseln sein, die sie erschießen. Seitdem sind Kuhlmann und Böse tot, die PFLP sitzt im Lenkungsausschuss des BDS, und BDS, die antisemitische Boykott-Kampagne, sitzt in den Gremien und Ateliers der Documenta, auf ihr werden Israelis als Schweine und Juden als teuflische Macht ausgestellt und die PFLP als „Popular Front for the Liberation of Fried Chicken“ verhübscht. Kurz sind die Weg zwischen Terror und Kunst: Tatsächlich geht nicht nur die Idee, Israelis zu selektieren, auf die „Revolutionären Zellen“ zurück, ebenso die, Israel zu boykottieren. BDS ist eine sehr deutsche Geschichte.
Seit den frühen 70er Jahren hatten sich die „Revolutionären Zellen“ (RZ) in einem linken Milieu gebildet, ein Terror-Netzwerk wuchs heran, das sich nicht im Untergrund verbarg, sondern hinter einer oft bieder-bürgerlichen Fassade. In diesem Milieu galt Terror als Moment einer Politik, auf die alle Kriterien zutrafen, wie man sie heute auf Prozesse des Empowerments anlegt: Selbstbestimmt sollten legale und illegale Strategien ineinandergreifen, gewaltfreie und mörderische Aktionen sich in freier Selbstverantwortung ergänzen. Die drei Punkte des RZ-Programms: (1) Aktionen für „Arbeiter, Jugendliche und Frauen“, (2) „anti-imperialistische Aktionen“ und (3) „anti-zionistische Aktionen“.
Völkermord in der Ukraine: „Niemand kann sagen, wir hätten es nicht gewusst“
Auf Initiative des Zentrums Liberale Moderne haben mehrer Autoren, darunter, Marieluise Beck, Ralf Fücks, Tanja Penter, Jan Claas Behrends und Timothy Snyder, einen Offenen Brief an den Bundestag und die Bundesregierung verfasst. Sie appellieren in dem Schreiben alles zu tun, um die Selbstverteidigung der Ukraine zu stärken.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Abgeordnete,
als Antwort auf die Verbrechen des Nationalsozialismus einigte sich die Staatengemeinschaft 1948 auf eine Konvention zur „Prevention and Punishment of Genocide“.
Wer in Deutschland ein politisches Mandat innehat, hat zugleich eine besondere Verpflichtung, diesen Kern des humanitären Völkerrechts zu schützen. Welchen Sinn sollte das deutsche „Nie wieder“ sonst haben? Die Vernichtung der europäischen Juden und die unfassbaren Verbrechen gegen die slawische Bevölkerung in Osteuropa während des Zweiten Weltkriegs begründen eine besondere deutsche Verantwortung. Nicht umsonst haben sich zu Beginn des russischen Angriffskriegs ukrainisch-jüdische Verbände mit der Bitte um Schutz an Deutschland gewandt.
Heute sind wir mit einem Vernichtungskrieg mitten in Europa konfrontiert, der alle Merkmale eines Völkermords aufweist.
Aufgehängt, abgehängt: Documenta macht auch den letzten Israeli unsichtbar
Keine Israelis auf der Documenta? Den Vorwurf ließen die Kuratoren der Kassler Kunstausstellung gelassen vorüberziehen: Um „beide Perspektiven“ abzubilden, erklärte das indonesische Kollektiv, müsse man „unterschiedliche Perspektiven einladen“, darauf sei „geachtet“ worden. Tatsächlich hat es auf diese Weise ein Israeli in die Ausstellung für zeitgenössische Kunst geschafft – dargestellt als Schwein mit Davidstern, dazu der Schriftzug für alle Schriftgelernten: „Mossad“. Was aus diesem Israeli geworden ist? Erst aufgehängt, jetzt „abgehängt“.
Presseerklärung der Documenta gestern Abend in Großbuchstaben: „VERDECKUNG EINER ARBEIT VON TARING PADI AUF DER DOCUMENTA FIFTEEN“. Verdeckung ist ein interessanter Begriff sowohl in der Kunstgeschichte wie in der des Antisemitismus‘, beide Male gilt: Was verdeckt wird, ist umso präsenter, Kunst ist Zeigen und Verdecken, Antisemitismus ist es auch, beide arbeiten mit Codes, die man kapiert oder nicht: Während die einen keinen Israeli sehen auf der Documenta, der Ausstellung für zeitgenössische Kunst, hat Taring Padi, indonesischer Kollektivakteur, längst einen Israeli mittenmang platziert, der Trick: Zeige ihn nie als Künstler, male ihn als Schwein.