Entscheidet am Ende die Stimmungslage bei den Fans des VfL Bochum und des FC Schalke 04 über das Wohl und Wehe der Klubs?

Das Ruhrstadion in Bochum. Foto: Roland W. Waniek

Die Ruhrgebietsvertreter VfL Bochum und Schalke 04 gehörten am vergangenen Wochenende beide zu den großen Verlieren des 26. Spieltags der Saison 2022/23 in der Fußball-Bundesliga. Die Bochumer unterlagen im heimischen Ruhrstadion dem VfB Stuttgart mit 2:3, während die Schalker beim 0:2 in Hoffenheim den Kürzeren zogen. Nach Abschluss des Spieltages rangiert der VfL in der Tabelle nun auf Platz 15, also noch immer knapp über dem Strich, der die Abstiegsränge markiert, während die Gelsenkirchener wieder die Rote Laterne des Tabellenletzten mit sich herumschleppen müssen.

Eigentlich müsste die Stimmung im Umfeld der Klubs in Gelsenkirchen dementsprechend schlecht sein, während man an der Castroper Straße in Bochum, nur wenige Kilometer weiter, noch vergleichsweise entspannt in Richtung Zukunft blicken könnte. Eigentlich wohlgemerkt, denn in der Realität ist es erstaunlicher Weise genau umgekehrt!

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Nachruf: Damian Imöhl war ein Genie; jetzt ist er tot!

Damian Imöhl (†53) (Foto: Christoph Wüllner)

Vielleicht werden ihn nicht viele unserer Leser kennen, aber Menschen, die ihn kennen lernten, haben ihn nie wieder vergessen: Damian Imöhl. Er war lange Jahre der Ruhrgebietschef von BILD, unverbesserlicher VfLer, ein Unbequemer, ein Macher.

Wie der Kollege Christoph Witte heute sagte: „Damian trieb die Redaktion zum Querdenken im positiven Sinne, zum Um-die-Ecke-denken, zum Das-Unmögliche-möglich machen. Eine harte, aber vor allem auch lustige Schule. Und dabei pfiff er oft genug auf Regeln und Konventionen – damit hat er sich selber das Arbeitsleben bei BILD leider nicht immer einfach gemacht, ich glaube aber, dass er deswegen immer erhobenen Hauptes gut in den Spiegel schauen konnte.“

Zu dieser Zeit lernte ich Damian kennen. Er prägte mich, und viele Andere, von denen einige nachfolgend kondolieren und Erinnerungen teilen.

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„So klingt zu Hause“ oder die Zukunft des Lokalradios in NRW

Grafik: Jesse Krauß/isso

Sinkende Reichweiten und Einbrüche bei den Werbeeinnahmen: Die 44 privaten Lokalradios in Nordrhein-Westfalen stecken in der Krise und begonnen hat die schon lange vor Corona. Die Pandemie und der Lockdown 2020 haben die Lage verschärft. Nun ist allen klar: eine neue Strategie muss schnell entwickelt werden.

Die Landesmedienanstalt (LfM) in Düsseldorf hat mit den Akteuren eine „Strukturanalyse ¬Lokalfunk NRW“ erstellt und moderiert die Neuausrichtung. „Die zentrale Erkenntnis der Strukturanalyse ist, dass der Hebel zum Wandel innerhalb des Systems selbst liegt und das ist auch allen Beteiligten sehr bewusst. Lokale journalistische Vielfalt zu schützen, kann nur in einem wirtschaftlich tragfähigen System gelingen“, sagt Tobias Schmid, Direktor der LfM NRW.

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Rettungsdienst: Immer wieder der Rettungsdienst

Magnus Memmeler Foto : Privat

Im Interview Ende Februar nahm Magnus Memmeler zu den laufenden Gesetzgebungsverfahren für den Rettungsdienst Stellung und sorgte sich um die dringenden Reformen in der Notfallversorgung. Heute geht er darauf ein, warum es ohne Laufbahnprüfung keine Karrierechancen im Bereich des Rettungsdienstes gibt, weil das Studium des Rettungsingenieurwesens immer noch weniger als eine Feuerwehrlaufbahn zählt.

Ruhrbarone: Am Freitag hat ein Post in Ihrem Facebook Profil für Anerkennung von Bevölkerungsschützern und Rettungsdienstlern, aber auch heftigen Reaktionen von Größen der bekannten Feuerwehren in NRW gesorgt. Was hat hier für Applaus aber auch Aufregung gesorgt?

Memmeler: Ich habe mit einem Vergleich, den ich im Netz gefunden habe, darauf hingewiesen, dass der Anteil von Rettungsdiensteinsätzen wesentlich prägender für den Alltag der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr ist, als dies durch Feuerwehreinsätze im klassischen Sinn der Fall ist. Daraufhin erfolgten entsprechende Reaktionen auf diesen Post:

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Die wundersame Welt des Erwin Hapke

Unendliche Figuren aus Papier hat der Biologe Erwin Hapke in seinem Haus gefaltet | Foto: Verlag Kettler

In seinem Elternhaus im Kreis Unna faltete der promovierte Biologe Erwin Hapke sein halbes Leben lang hunderttausende Figuren aus Papier und Metall. Sozial weitgehend isoliert und gänzlich von der Außenwelt abgeschnitten entstand so über einen Zeitraum von 35 Jahren ein gleichsam rätselhafter wie überwältigender und berührender Kosmos. Nun hat das Niederrheinische Museum Kevelaer ihm eine Ausstellung gewidmet. 

Als eigensinniger Einsiedler faltete Hapke mit ebenso wissenschaftlichem wie künstlerischem Anspruch Insekten, Vögel, Säugetiere, Menschen, Architekturen, Buchstaben und Symbole. Erst nach dem Tod des Künstlers im Jahre 2016 entdeckten seine Erben die über drei Etagen verteilten Objekte, die Hapke fernab des Weltgeschehens zu einem eigenen Universum arrangiert hatte.

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Oliver Uschmann im youtube-Roulette

Oliver Uschmann ist Autor und Literat | Foto: Sylvia Witt

Oliver Uschmann ist Geschichtenerzähler aus Leidenschaft. Als Schriftsteller veröffentlicht er mit seiner Frau Sylvia Witt Jugendliteratur, erzählende Sachbücher und satirische Prosa wie die im Ruhrgebiet verwurzelte Romanreihe „Hartmut und ich“. Als Drehbuchautor schrieb er für die Bochumer Agentur „Westwind Medien“ die Webserie „Eiskalt zur Spitze“. Als Journalist für Magazine wie Galore, Visions oder

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Recklinghausen – Eine Stadt auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit

Das ehemalige Kartstadt-Haus in Recklinghausen im März 2023. Foto(s): Robin Patzwaldt

Eine echte Ruhrgebietsmetropole war Recklinghausen nie. Die Kreisstadt im Norden des Reviers glänzte stets mit ihrem individuellen Charme und mit ihrer vergleichsweise gepflegten Altstadt, zog damit tausende Besucher aus der gesamten Region an.  In meiner Jugend, in den 1980er- und 1990-er-Jahren war ich regelmäßig und gerne zu Gast dort. Mindestens einmal pro Woche machte ich mich von Waltrop aus nach Recklinghausen auf, um dort zu shoppen oder auch um am dortigen Kulturleben teilzuhaben.

Diese Zeiten sind lange vorbei. Inzwischen bietet die Stadt nur noch ein trauriges Bild. Vor etlichen Jahren schon setzte eine Verödung der dortigen Innenstadt ein, wie sie selbst im auf breiter Front kriselnden Ruhrgebiet wohl ihres gleichen sucht.

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Das Literaturhaus Herne ehrt die große Sozialdemokratin Berta Schulz

Berta Schulz war ab dem Jahr 1920 eine wichtige Kämpferin in der SPD

Zusammen mit der SPD Herne und der AWO Ruhr-Mitte veranstaltet das Herner Literaturhaus am kommenden Donnerstag (23. März 2023) eine Lesung zum Thema „90 Jahre Ermächtigungsgesetz“ – und dem damit verbundenen Beginn der NS-Diktatur in Deutschland. An diesem Abend wird ein neues Buch über die Herner Reichstags-Abgeordnete Berta Schulz präsentiert, welches der Herner Historiker Ralf Piorr geschrieben hat.

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Beim Fußball verkompliziert sich alles mit dem Gegner

Einen Tag nach dem 6:1 gegen den 1. FC Köln besuchte BVB-Trainer Edin Terzic die Dortmunder Nordstadtliga | Foto: Peter Hesse

Am kommenden Samstag trifft Deutschland auf Peru, am darauffolgenden Dienstag auf Belgien. So lange ruht die Bundesliga. Thommy Junga und Peter Hesse wollen noch einmal über den vergangenen Spieltag reden: warum der VfB Stuttgart ein potenzieller Absteiger ist und Hertha BSC nie ein „Big City Club“ wird. Außerdem:  Warum Eintracht Frankfurt seine Hausaufgaben nicht richtig macht und wie Borussia Dortmund als Tabellenführer agiert.

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