Der FC Schalke 04 ist und bleibt ein Rätsel!

Unerwartete 2:4-Niederlage für den FC Schalke 04 gegen Darmstadt. Foto: Michael Kamps

Was fällt einem denn aktuell noch zum FC Schalke 04 ein? Schwer zu fassen, was da gerade wieder einmal bei den Gelsenkirchener Profikickern abgeht. Da verteidige ich den Klub und seinen Trainer Dimitrios Grammozis in der Vorwoche noch gegen allzu schnelles Krisengerede, nachdem der Zweitligist nach der 0:1-Niederlage im DFB-Pokal bei 1860 München und einer weiteren Pleite in der Liga mit dem gleichen Ergebnis gegen den FC Heidenheim schon wieder ins mediale Sperrfeuer zu geraten schien, und dann verlieren die Knappen auch das folgende Pflichtspiel daheim gegen Darmstadt 98 auf ziemlich peinliche Art und Weise mit 2:4.

Es gibt also viel zu Grübeln auf Schalke, in der nun anstehenden Länderspielpause.

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Pulsschlag aus Stahlsaiten: Nik Bärtsch solo

Nik Bärtsch mit seiner Band Mobile 2016 in der Christuskirche Bochum by Heinrich Brinkmoeller-Becker

Das Klavier ist ein besaitetes Tasteninstrument, seine Geschichte geht ins 12. Jahrhundert und noch weiter zurück, von da an dauerte es rund ein Jahrtausend, bis Nik Bärtsch auf die Idee kam, wie man es spielen könnte: als sei es eine riesige Produktionshalle, in der verschiedene Maschinen ihren eigenen Rhythmen gehorchen, die sich nach und nach so ineinander schieben, dass man sich sicher denkt, es seien drei vier fünf Hirne am Werk und dann sechs sieben elf … der Zen-Meister aus Zürich spielt solo.

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Nemi El-Hassan: Antisemitismus aus Identitätsgründen

Nemi El-Hassan Foto: WDR/Presse

Nachdem bekannt wurde, dass die Journalistin Nemi El-Hassan 2014 am antisemitischen al-Quds-Marsch teilgenommen hatte und daraufhin ihre Anstellung beim WDR verlor, veröffentlichte El-Hassan nun ein weiteres Statement, diesmal in der Berliner Zeitung. Ihr erstes Statement, bei dem sie die Teilnahme als Fehler bezeichnete, scheint dabei wie nie veröffentlicht. Traurig genug, dass der WDR bis zuletzt inkonsequent im Umgang mit Antisemitismus war, darf man sich nun wenigstens eingestehen, dass Nemi El-Hassan kein Interesse mehr hat sich von Antisemiten und Israelhassern zu distanzieren. Ihr eine gewaltige Unwissenheit in Bezug auf Antisemitismus zu unterstellen, greift zu kurz. Ihr Spiel ist perfide und manipulativ. So liest es sich zumindest aus Ihrer nun erschienenen Stellungnahme in der Berliner Zeitung. Von unserem Gastautor Ioannis Dimopulos.

Zu Beginn setzt El-Hassan mit dem Begriff „Erlernter Hilflosigkeit“ an. Dass man an dieser Stelle bereits erahnen könnte, dass sich jemand als Opfer zu inszenieren versucht, liegt auf der Hand. So spricht sie über Angst und Kontrollverlust, den sie den Lesern vermittelt durch das

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„Judenkritisch“? Der antisemitische Diskurs und ein unglücklicher Habermas (vol 2)

Philosoph Jürgen Habermas 2014 by Európa Pont cc 2.0

War Auschwitz beispiellos oder die „Nachfolge“ kolonialer Verbrechen? Jürgen Habermas, als Staatsphilosoph verehrt, möchte die Frage diskursethisch klären. Seinen Wunsch nannte die SZ „fast salomonisch“ und ihn selber „ganz Salomon“. Als hätte hier ein König Israels gesprochen. Zwar habe Habermas die Frage selber gar nicht beantwortet, aus dem „Zusammenhang“ aber sei „zweifelsfrei“ zu schließen, dass sich alles aufklären werde. Nun ist „zweifelsfrei“ ein zweifellos fieses Kompliment für einen Philosophen. Ein Alarmlämpchen blinkt bereits in den Zusammenhang hinein  –  das Wort „alttestamentarisch“, das Habermas einspielt, verdichtet Judenhass  –  da blinkt die zweite Leuchte Alarm: Kronzeuge seiner Theorie ist der Kronjurist des Dritten Reichs, Carl Schmitt aus Plettenberg-Pasel.

Der Staatsrechtler, Politphilosoph und Nazi-Karrierist war Zeit seines Lebens, es ist kein Geheimnis, ein blindwütiger Antisemit und mieser Denunziant. Rückblick:

Gegen Ende der Weimarer Republik erhebt Schmitt die Unterscheidung von Freund und Feind zur „spezifisch politischen Unterscheidung“, die er dann aber als eine betont unpolitische, nämlich existenzielle Entscheidung bestimmt: Wer Freund sei und wer Feind, diese Wahl, die aller Politik zugrunde liege, gehe hinter alle Gründe zurück. In Schmitts Worten:

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Zymt im youtube-Roulette

Zymt sind die Dortmunder Antwort auf Tokio Hotel | Foto: My Ruin

Dortmund entwickelt sich so langsam zum Seattle des Ruhrgebiets – denn mit den Pighounds, Daily Thompson, Lobby Boy oder Aniyo Kore kommt quasi im Wochentakt eine neue Combo im Superman-Kostüm angerockt. Auch Zymt wissen ganz genau, wo der Fuchs die Mähne auf dem Parkett schüttelt. Das Duo Zymt hat kürzlich mit dem Song „Was kannst du für Armin Laschet tun“ ein derbes Punkbrett vorgelegt, Anfang nächsten Jahres folgt ein komplettes Album mit dem vielsagendem Titel „Das Privileg der Misanthropie“. Was sonst wichtig ist, erklärt der kritische Bandphilosoph Alex im youtube-Roulette.

Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Aki Schmidt – Rubbel Die Katz

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„Alttestamentarisch“? Jürgen Habermas und der antisemitische Diskurs (vol 1)

Philosoph Jürgen Habermas, Mai 2014 by Európa Pont cc 2.0

Es gibt Wörter, die stehen stumm im Text und blinken vor sich hin wie Alarmlämpchen es tun. „Alttestamentarisch“ ist so ein Wort. Macht schwer auf Bedeutung, als wollte jemand beweisen, wie studiert er sei, während das Wort selber  –  der wissenschaftliche Begriff ist „alttestamentlich“  –  etwas anderes erzählt, es ist antisemitisch aufgeladen wie eine Giftampulle. Und hat sich einem Text von ausgerechnet Jürgen Habermas eingeimpft. Darin erklärt der vielgeehrte Philosoph, was Antisemitismus sei, indem er sich  –  und schon blinkt es erneut Alarm  –  auf Carl Schmitt beruft, den stahlhelmharten Judenhasser. Auf diese Weise  –  zwischen antisemitischem Bedeuten und einem bedeutenden Antisemiten  –  pendelt Habermas die Frage aus, ob Auschwitz beispiellos sei oder doch eher eine „Nachfolge“ kolonialer Verbrechen. Seine Antwort: Ja schon doch, aber doch auch wieder nicht. Still leuchtet das Lämpchen.

In der Septemberausgabe des Philosophie-Magazins hat sich Habermas  –  vorgestellt als „der wichtigste lebende Vertreter der kritischen Theorie“, aber das könnte ein Missverständnis sein  –  zum Historikerstreit geäußert, dem aktuellen. Beim ersten, den der Sozialphilosoph vor 35 Jahren angeführt hatte, sei es,

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„Unterm Arm die Odyssee“


Der Kamener Schriftsteller und Journalist Levent Aktoprak hat seinen erstmals 1987 erschienen Gedichtband „Unterm Arm die Odyssee“ in einer erweiterten Fassung neu veröffentlicht. 

Levent Aktoprak schreibt, seitdem er zu Schule ging und lange, bevor er begann, als Journalist für den WDR und den Deutschlandfunk zu arbeiten. Heinrich Heine, Aras Ören und Charles Bukowski, letzteres nicht ganz untypisch für jemanden, der 1959 geboren wurde, gehören zu seinen literarischen Vorbilder. Man merkt es seinen Gedichten an. Oft haben sie eigene Erlebnisse oder Alttagsszenen zum Inhalt. Und manche Sätze sind wunderschön und voller Humor:

Am hellen Frühstückstisch
entdeckte
meine Nachbarin (angezogen)
in Lisa eine Frau

Levent Aktoprak
Unterm Arm die Odyssee
Dağyeli Verlag, 18 Euro

Der Ruhrpilot

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0

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FC Schalke 04: Ein Lob auf Trainer Dimitrios Grammozis!

Gute Stimmung herrschte am Samstagabend auf Schalke. Foto: Michael Kamps

So langsam entwickelt sich da was beim FC Schalke 04. Nachdem der Klub aus Gelsenkirchen in den vergangenen knapp zwei Jahren häufig genug die Lachnummer des deutschen Profifußballs war, was im Abstieg aus der Bundesliga gipfelte, scheint der Abwärtstrend nach all den Monaten des Leids für Verantwortliche und Fans endlich gestoppt zu sein.

Es entwickelt sich bei den Knappen inzwischen sogar wieder ein spannendes Projekt aus dem einstigen Scherbenhaufen. Unter Trainer Dimitrios Grammozis bezwangen die Königsblauen am Samstagabend im Top-Spiel des Fußballunterhauses in der heimischen Arena den FC Dynamo Dresden in einem unterhaltsamen Spiel mit 3:0 und kletterten erstmals in dieser Saison auf den Relegationsplatz. Den Relegationsplatz, der am Ende der Spielzeit für die beiden Entscheidungsspiele für eine Rückkehr in die Bundesliga berechnen würde wohlgemerkt. Noch vor wenigen Wochen schien ein weiteres Abrutschen nach unten nicht ausgeschlossen. Doch Grammozis hat die neu formierte Truppe offenkundig inzwischen zu einer jungen, hungrigen Erfolgsmannschaft zusammengebaut, deren Spiele man sich auch als neutraler Beobachter sehr gut anschauen kann. Dafür gebührt ihm Lob und Anerkennung.

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In Andenken an Dirk Siepe

Walter Siepe (links im Bild) und Michael Lohrmann (rechts) übergeben Thilo Danilesmeyer einen Check | Foto: BVB-Fanprojekt

Am 17. Februar diesen Jahres ist der Dortmunder Autor und Musik-Journalist Dirk Siepe verstorben. Er war mehrere Jahre Chefredakteur beim Musikmagazin Visions. Der Vater von Dirk Siepe hat die Plattensammlung Michael Lohrmann übergeben, seinem alten Chef beim Dortmunder Musikmagazin. Dieser hat in wochenlanger Kleinarbeit alle Vinyl-Scheiben seiner Sammlung gesichtet, geordnet, professionell gereinigt und mit neuen Innen- und Außenhüllen versehen – und viele dieser Exemplare verkauft. So sind schlussendlich 10.000 Euro zusammen gekommen, die Walter Siepe und Michael Lohrmann nun dem BVB-Fanprojekt als Spende übergeben haben.

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