Zum Teufel mit dem Tanzverbot – Flashmob auf der Kölner Domplatte

An Karfreitag ist ja in NRW wieder Tanzverbot. Und wie in den vergangenen Jahren wird an vielen Orten dagegen verstossen.

In Köln zum Beispiel. Köln ist ja nicht nur eine Hochburg der Schwulenszene und besticht  durch das beste Nachtleben und Kulturprogramm  NRWs, sondern ist auch tief katholisch. Das große Gebäude neben dem Hauptbahnhof (Wenn ihr Richtung Innenstadt rauskommt, links halten!)  zeugt ja davon. Es ist eine katholische Kirche.

Und aus Protest gegen das Tanzverbot am Karfreitag findet auf der Domplatte  eine Party unter dem Motto „Zum Teufel mit dem Tanzverbot“ statt. Treffpunkt ist um 19.00 Uhr. Veranstalter ist die Hedonistische Internationale. Sie meint, Religion wäre Privatsache und kein vernünftiger Grund, anderen seine Lebensweise aufzuzwingen.

„Neonazis und Verrückte“ auf dem Ostermarsch?

Fröhliche Ostermärschler, Foto: (CC BY-NC 2.0),flickr via jojonks

Am Wochenende ist also wieder Ostermarsch Ruhr. Nun könnte man es sich leicht machen und zum Beispiel die Liste der Unterstützerinnen und Unterstützer durchgehen. Dann könnte man mal wieder so richtig schön über „Linksfossilien“ und den „Friedensmob“ abledern. Man könnte Jitzhak Ben Chaim aka Paul Spiegel zitieren: „Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder“.

Man könnte skandalisieren, dass auf der Ostermarsch-Ruhr-Website einerseits steht:“ Für uns steht das Existenzrecht des Staates Israel außer Frage.“ Andererseits zählt zu den Unterstützerinnen des Marsches eine gewisse Inge Höger, die das augenscheinlich anders sieht. Auch könnte man sich über die Ankündigung wundern, dass die friedensbewegten Traditionslinken ausgerechnet den Konkret-Autoren Jörg Kronauer zum Thema „Westliche Interessen im Nahen und Mittleren Osten“ hören wollen. Bei so viel Duisburg, DKP und Dagdelen hätte man wohl eher einen Norman Paech oder einen Jürgen Elsässer erwartet. Hier würde auch der Hinweis passen, dass die Ostermärschler die Vernichtungsdrohungen Ahmadinedschads gegen Israel als „Kriegspropaganda“ und „Lügen der Herrschenden um ihre Kriege zu rechtfertigen“ bezeichnen. Dann allerdings wäre es nur fair, auch darauf hinzuweisen, dass nicht alles schlecht ist, was da verbreitet wird. Wer ist schon für den Einsatz der Bundeswehr im Innern? Wer für Atomwaffen, und wer für Bundeswehr-Werbung an Schulen? Ist doch gut, wenn da mal jemand so tut, als könne er Druck machen.

Manipulation der Massen?

Doch darum soll es nicht gehen. Ein anderes Thema des Ostermarsches Ruhr sticht besonders ins Auge: „Wetter als Waffe“. Was zunächst nach General Winter klingt, entpuppt sich mit einem Klick als die berühmt-berüchtigten „Chemtrails“. Wegen jenen Flugzeug-Kondensstreifen am Himmel, von denen Verschwörungstheoretiker behaupten, die Regierung habe ihnen chemische Stoffe zur Manipulation der Massen beigefügt, wurde der bekannte Wettermoderator Jörg Kachelmann vor einiger Zeit vor Gericht gezerrt. Kachelmann distanzierte sich in einer Email an eine Anti-Chemtrail-

Continue Reading

Der Ruhrpilot

Dortmund: Polizei nimmt fünf Neonazis fest…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Nazi-Laden darf erstmal bleiben…Ruhr Nachrichten

NRW: Gericht entscheidet für Elektro-Raucher…Spiegel

NRW II: CDU will Studiengebühren in NRW nicht wieder einführen…Dorstener Zeitung

NRW III: „Frau Kraft steht für Verschuldung“…KStA

NRW IV: „Wir sind die Partei, die auch mal keine Lösung hat“…Bild

NRW V: Zoll verhindert Ausfuhr von Hinrichtungsgift…Welt

Ruhrgebiet: Tumulte beim Kartenverkauf für Revier-Derby…Welt

Ruhrgebiet II: Revier-Städte wollen Steuern und Gebühren erhöhen…Der Westen

Bochum: Jüdische Kultur kaum vorhanden…Der Westen

Essen: Deckel drauf, die Debatte kocht…Der Westen

Debatte: Wie funktioniert die Kreativwirtschaft?…Xtranews

Buch: Die Digitale Gesellschaft…Netzpolitik

Reise: SXSW – South by Southwest: Über Las Vegas  nach Austin – ein 2000 Meilen-Trip…Pottblog

Werbung


RUHRBARONE #4 – GRENZEN jetzt im Handel!

Die Welt schreit nach Freiheit, was wir brauchen sind Grenzen. Die US-Immobilienblase, Deep Water Horizon, Fukushima und das endlose Euro-Debakel. Ein Leben auf Flatrate endet im Supergau. Nicht nur die Maja sehen für 2012 die letzte Grenze erreicht, auch wir RUHRBARONE sind an unsere gegangen: an die Grenzen des guten Geschmacks (mit Surströmming), an die Grenzen des Machbaren (mit Marty McFly), an die Grenzen des Überflusses (mit Kernie und Co.). Wir haben sie gesucht – die körperlichen und seelischen – fanden Angstneurosen, Querschnitter, Parkinson und Gender-Hopping.

Und jetzt können wir endlich sagen: DAS NEUE MAGAZIN IST RAUS! 172 Seiten geballtes Lesevergnügen, abgefahrene Fotostrecken, irre Illustrationen.

Unsere Titelgeschichte erzählt von dem Leben mit einem grenzüberschreitenden Ehemann, einem durchgeknallten Arschloch, das letztendlich im Drogenwahn versucht, die Autorin zu erstechen. Ralf Grauel berichtet vom Versuch, den Schrebergarten seiner Eltern zu verkaufen. Bestsellerautorin Juleska Vonhagen porträtiert einen Menschen, der seit seiner Kindheit in einer Angststörung gefangen ist. Olga Kapustina definiert die Grenze zur letzten Diktatur Europas.

Die Stories in diesem Mag sind so unterschiedlich wie die Autoren, Fotografen und Grafiker, die sie erzählen, so unterschiedlich wie die Meinungen zum Thema Grenzen und Freiheit. Ich danke euch allen für das Herzblut, das wir gemeinsam vergossen haben. Ihr wart großartig!

Was mir die vierte Ausgabe deutlich gemacht hat: Wir sind Ruhrbarone – wir sind nicht frei, wir haben Ideale und ein verdammtes Ziel vor Augen. Wir werden das beste Magazin des Ruhrgebiets machen, ach was, das beste Magazin Deutschlands! Und auf dem Weg dorthin treten wir jede Grenze ein.

Bastian Schlange

Die Herren der Ringe – Krupp im Ruhr Museum

Alfred Krupp

Schon der Titel der Ausstellung: „200 Jahre Krupp – ein Mythos wird besichtigt“ macht mich wahnsinnig. Bislang ging ich davon aus, dass Mythen, die nüchtern besichtigt werden, zur Schau gestellt werden also, ihre Aura in dem Moment verlieren. Revolutionäre kennen sich da aus, weshalb sie nach erfolgreicher Machtübernahme tote Diktatoren präsentieren oder zum Tag der offenen Tür in ehemals hermetisch verschlossene Herrscherpaläste einladen. Besichtigt ist der Mythos tot.

Bei der am Wochenende gestarteten Krupp-Ausstellung im Essener Ruhrmuseum scheint es komplizierter. Denn Krupp war wohl nie ein einziger Mythos, er war polymythologisch, falls es dieses Wort geben sollte. Große Erfindungen wie der nahtlose Radreifen, der Mitte des 19. Jahrhunderts das Eisenbahnwesen und parallel das Essener Unternehmen anschob, der Nirosta-Stahl, das sagenhafte Sozialwesen, der Rüstungskonzern mit seinen Wunderwaffen, der dicken Bertha, die Nähe zu Kaiser Wilhelm II ebenso wie zu Hitler, all das ist vielschichtig und kaum trennscharf zu betrachten.

Mein flaches Kruppbild aus der Zeit des politischen Erwachens wurde von Bernt Engelmann 

Continue Reading
Werbung


Der Ruhrpilot

NRW: Grüne treten auf der Stelle…Post von Horn

NRW II: Pfarrerstochter auf Stimmenfang für die Linken…Welt

NRW III: Durchhalteparolen vor dem Abgrund…taz

NRW IV: Christian Lindner – gefeiert wie ein Messias…Welt

NRW V: Von der Leyens Bildungspaket zum 1. Geburtstag beim Bundesverfassungsgericht…Xtranews

Ruhrgebiet: Revierstädte stöhnen über teuren Tarifabschluss…Der Westen

Bochum: Die Ruhe vor dem Sturm…Der Westen

Dortmund: Steuerzahler-Bund prangert U-Turm-Kosten an…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Stellungnahme der Verursacher zu den homophoben Plakaten beim Spiel Borussia Dortmund (BVB) vs. SV Werder Bremen veröffentlicht…Pottblog

Duisburg: Innenminister Jäger ganz gelassen auf dem letzten Listenplatz…Der Westen

Essen: Den Grünen geht das Projekt „Essen 2030“ nicht weit genug…Radio Essen

Umland: Piraten errichten Piratenbüro und beschließen erstes Programm…Zoom

Umland II: Schon wieder Funkzellenabfrage in Dresden…Netzpolitik

Dortmund: Video dokumentiert Polizei-Einsatz bei der „Schmuddel-Demo“

Während der Gedenkfeier  an den von dem Neonazi Sven K. erstochenen Punker Thomas „Schmuddel“ Schultz kam es am 28. März in Dortmund zu gewalttätigen Einsätzen von Seiten der Polizei auf die Demonstranten. Ein Video des Dortmunder Antifa Bündnisses (DAB) dokumentiert den Polizeieinsatz.

Kritisch fällt auch der Rückblick von DAB auf den gestrigen Polizeieinsatz im Umfeld der Nazi-Demo aus. DAB in einer Erklärung Hannah Piehl, Pressesprecherin des Bündnisses:

“Trotz des neuen Polizeipräsidenten hat sich an der Strategie der Polizei – Naziaufmärsche zuzulassen und effektiven Protest, der über symbolische Aktionen hinaus geht, zu verhindern – nichts Wesentliches geändert. Enttäuschend ist weiterhin, dass die Polizei trotz fünf Nazimorden in den vergangenen Jahren nicht gewillt ist, das Abfilmen der antifaschistischen Demonstration durch die Nazis am Dorstfelder Wilhelmplatz zu unterbinden.”