
Mit der Nominierung von Christian Lindner ist klar: Die NRW-Wahl wird für SPD und Grüne keine Spaziergang. Der FDP-Coup des gestrigen Abends setzt auch CDU und Linkspartei unter Druck.
Die FDP hat die NRW-Wahl nicht noch aufgegeben. Sie hat sich gestern mit einer mutigen und konsequenten Entscheidung zurück ins Spiel gebracht. Die Nominierung Lindners kommt einem Umsturz gleich: Entmachtet wurden in NRW Bundesgesundheitsminister Bahr und der bisherige Fraktionsvorsitzende Papke. Nach der Erfolglosigkeit der Liberalen gab es zu ihrem Sturz keine Alternative. Bahr ist in NRW nicht präsent, es ist nur vernünftig dass der Spitzenkandidat Christian Lindner auch den Parteivorsitz übernimmt. Und mit Gerhard Papke als Spitzenkandidat hätte sich die FDP das Drucken von Wahlplakaten sparen können. Lindner wird die FDP Basis mobilisieren. Und er könnte aus dem Lager der Union Stimmen ziehen. Bei einer niedrigen Wahlbeteiligung könnte es dann für die FDP im Mai knapp reichen.
Wobei wir beim dritten liberalen Opfer des gestrigen Abends angekommen wären: Rösler ist als FDP-Parteivorsitzender Geschichte. Kommt die FDP in den Landtag, ist Lindner der strahlende Held.