Genau vor einem Jahr, am Rosenmontag 2011, habe ich Chantal und Jasmin allein unter Vielen auf dem Vorsprung eines Karnevalsbrunnens hocken sehen. Von unserer Gastautorin Anne Winterhager.
Zwei „ganz besondere junge Frauen“, die sich dagegen entschieden haben ihr eigenes Gemüse anzupflanzen und immer vernünftig zu sein, – die sich vielleicht sogar aktiv dagegen entschieden haben sauber zu sein, an diesem Tag.
Zwei Hasen, die alles andere als niedlich sind: Rosa Ohren, Feinstrumpfhose glatt wie eine Schlittschuhbahn, garantiert ohne besondere Bildung und ultra betrunken – Objekte der Begierde für tausende Jungen und Männer – in den 90gern und frühen 2000ern zumindest.
Aber was ist heute?
Heute guckt die männliche Teenagerwelt in ihrem Prinzessinnenkleidern an den zwei Bitches vorbei, arrogant und herablassend, durch eine geföhnte Haarsträhne und ein riesiges Brillengestell hindurch, mit einem verschwörerischen Augenzwinkern zu den Mädchen mit den hellbrauen, glatten Haaren aus ihrer Klasse am Humboldt-Gymnasium.
Ihre ewigen Retterinnen und besten Freundinnen, die so vernünftig sind, dass sie immer bereit stehen einen besoffenen Jungen mit Spucke im Haar in ihrem Fiat Punto nach Hause zu fahren..
Und Jasmin und Chantal, diese aufregenden Personen, verlieren an diesem Tag jeden Mann der ihnen gefällt an diese schlimmen, schlimmen Frauen mit den idiotischen Bienchenfühlern und dem kreisrunden, gelben Fleck auf der Nase.
Traurig und ungerecht. In diesem Sinne: Helau und Alaaf.