Der Ruhrpilot

ACTA: EU-Kommission sieht antidemokratische Motive hinter ACTA-Protesten…Netzpolitik

ACTA II: Vorauseilende Selbstverstümmelung…Publikative

Loveparade: Wurde die Polizei bei ihrer Arbeit gestört?…Bild

Ruhrgebiet: „Herne near Düsseldorf“…Der Westen

NRW: Wohnviertel sollen seniorenfreundlich werden…Welt

Bottrop: Satan und die Beatles auf der Bühne der Halde Haniel…Der Westen

Dortmund:  Streit um künftige Energiepolitik mit RWE…Der Westen

Moers: Moerser wollen Bürgermeister stürzen…WZ

Umland: SPD will Kultur für alle Arnsberger ermöglichen…Zoom

Debatte: Die Nominierung von Joachim Gauck als Bundespräsident – eine stilististische Nachlese…Xtranews

 

 

Karneval – oder die Vertreibung der Bitch aus ihrem letzten Domizil

Genau vor einem Jahr,  am Rosenmontag 2011,  habe ich Chantal und Jasmin allein unter Vielen auf dem Vorsprung eines Karnevalsbrunnens hocken sehen. Von unserer Gastautorin  Anne Winterhager.

Zwei „ganz besondere junge Frauen“, die sich dagegen entschieden haben ihr eigenes Gemüse anzupflanzen und immer vernünftig zu sein, – die sich vielleicht sogar aktiv dagegen entschieden haben sauber zu sein, an diesem Tag.

Zwei Hasen, die alles andere als niedlich sind: Rosa Ohren, Feinstrumpfhose glatt wie eine Schlittschuhbahn, garantiert ohne besondere Bildung und ultra betrunken – Objekte der Begierde für tausende Jungen und Männer – in den 90gern und frühen 2000ern zumindest.

Aber was ist heute?

Heute guckt die männliche Teenagerwelt in ihrem Prinzessinnenkleidern an den zwei Bitches  vorbei, arrogant und herablassend, durch eine geföhnte Haarsträhne und ein riesiges Brillengestell hindurch,  mit einem verschwörerischen Augenzwinkern zu den Mädchen mit den hellbrauen, glatten Haaren aus ihrer Klasse am Humboldt-Gymnasium.

Ihre ewigen Retterinnen und besten Freundinnen, die so vernünftig sind, dass sie immer bereit stehen einen besoffenen Jungen mit Spucke im Haar in ihrem Fiat Punto nach Hause zu fahren..

Und Jasmin und Chantal, diese aufregenden Personen, verlieren an diesem Tag jeden Mann der ihnen gefällt an diese schlimmen, schlimmen Frauen mit den idiotischen Bienchenfühlern und dem kreisrunden, gelben Fleck auf der Nase.

Traurig und ungerecht. In diesem Sinne: Helau und Alaaf.

Ruhrbarone lesen in Duisburg am 1. März

Ruhrbarone und Friends lesen wieder und diesmal zum ersten Mal in Duisburg. Im Djäzz.

Mitmachen werden dieses Mal:

Juleska Vonhagen kommt aus Hagen, wurde Literatur-Popstar und lebt jetzt in Berlin oder München oder sonstwo. Ihre beiden Bücher Herzmist und Groß.Stadt.Fieber schafften es in die Bestsellerlisten. Wenn Juleska liest, ist das wie eine eigene Performance.

Die Wattenscheider Schule (Bastian Schlange und Patrick Joswig) werden eine Geschichte von Sex, Drugs und Mettwurst vorlesen.


Janina Kraack
erzählt eine erschütternde Geschichte der Gewalt.

Stefan Laurin bringt Pottpoetisches auf den Punkt

David Schraven liest was vor, was die Stimmung ruiniert. Wahrscheinlich was enthüllendes über die Loveparade.

Und wie im Blog wird Sabine Michalak (Foto) wieder ihre Bilderrätsel präsentieren.

Eingeladen sind alle. Es wird wieder Eintritt kosten: Ich sag mal 5 Euro.

Ruhrbarone Lesung
Donnerstag, 1. März, 20.00 Uhr
Djäzz
Börsenstraße 11 47051 Duisburg

Babyboomer-Debatte: Gingen nur die Versager in die Politik?

FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher beklagte in der FAZ das Versagen der Babyboomer in der Politik. Stimmt schon, Lichtgestalten  hat diese Generation in diesem Bereich nicht hervorgebracht. Aber wen von uns zog es schon in die Politik? Eine Replik.

Lang ist nach Frank Schirrmacher die Lister der Gescheiterten Babyboomer und bewegt haben sie, ausser der eigenen Absicherung, auch kaum etwas. Schirrmacher in der FAZ:

„Es geht aber um den Roman einer politischen Generation, deren vielleicht relevantester politischer Kampf am Ende der Kampf um die eigene Rente gewesen sein wird.“

„Roland Koch (*1958), Ole von Beust (*1955), Peter Müller (*1955), Stefan Mappus (*1966), Dieter Althaus (*1958), Friedrich Merz (*1955); als
gescheitert gilt vielen Guido Westerwelle (*1961), und von Frank-Walter Steinmeier (*1956) und Sigmar Gabriel (*1959)“

Zu den Babyboomern gehöre ich ja auch. 1964, mein Jahrgang, war der geburtenstärkste Nachkriegsjahrgang.  Und ja, Schirrmacher hat Recht: Die Babyboomer haben in der Politik versagt. Das sagt allerdings weniger über meine Generation aus, sondern mehr über diejenigen von uns, die in die Politik gingen.

Die meisten die ich kenne, die aus meiner Generation in die Politik gingen, sahen darin einen Job. Sie hatten in anderen Bereichen schlechte Chancen, waren in eine Partei hineingerutscht, hatten sich dort festgesetzt. Das sie für irgendwelche Ziele brannten habe ich nur sehr selten beobachtet. Politik war eine Arbeit  – und zu keinem Zeitpunkt eine, der besonders hoch angesehen war.

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Bald besseres Trinkwasser im Ruhrgebiet?

Trinkwasserbrunnen an der Ruhr: Foto: Simplicius Lizenz: GNU/FDL

Landesumweltminister Johannes Remmel will die Wasserversorger im Ruhrgebiet dazu verpflichten, die Qualität des Trinkwassers zu verbessern. Das könnte für die Städte teuer werden. Ein Ausbruch von Noroviren in Dortmund zeigt den Handlungsbedarf. 

Deutschland ist berühmt für die gute Qualität seines Trinkwassers. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern der Welt kommt hier Trinkwasser aus der Leitung – ein hochwertiges, gut kontrolliertes Lebensmittel. Gewonnen wird es fast überall in Deutschland aus dem Grundwasser. Auf seinem Weg durch die Sand- und Gesteinsschichten wurde es über viele Jahre natürlich gefiltert. Oft ist das Wasser Jahrhunderte, ja manchmal tausende Jahre alt.

In Nordrhein-Westfalen ist das anders: 60 Prozent des Trinkwassers wird hier den Flüssen entnommen. Der Rhein und die Ruhr sind das Rückgrat der Trinkwasserversorgung. Doch bevor dieses Wasser in die Leitungen gelangt, muss es aufbereitet werden. Trotz aller Fortschritte der Gewässerqualität  in den vergangenen Jahrzehnten führen die Flüsse immer  noch zu viele Schadstoffe mit sich.

Die Wasserversorger in Nordrhein-Westfalen stehen vor der Aufgabe, das Flusswasser so aufzubereiten, dass es Trinkwasserqualität erreicht. Eine Aufgabe, die sie alle bewältigen. Allerdings unterschiedlich gut. Während im Rheinland und am Ober- und Unterlauf der Ruhr zum Teil seit Jahrzehnten das Wasser mit modernsten technischen und chemischen Verfahren aufbereitet wird und so eine Qualität weit oberhalb der gesetzlichen Vorschriften erreicht wird, ist die Situation in weiten Teilen des Ruhrgebiets von diesem Idealzustand weit entfernt. Der Wasserversorger Gelsenwasser und seine Partner, die vier Millionen Kunden versorgen, haben sich bislang gesträubt, die aufwendigen und kostspieligen Verfahren zur Wasseraufbereitung einzusetzen. Das Trinkwasser im mittleren und östlichen Ruhrgebiet wird oft nur der Ruhr entnommen und durch Sandfilter gepresst. Acht Stunden dauert dieses Verfahren und soll  den jahrzehnte- und jahrhundertelangen Prozess nachbilden, den das Grundwasser auf seinem Weg durch alle Schichten geht.

Das soll sich in Zukunft ändern. Landesumweltminister Johannes Remmel hat den Bericht „Reine Ruhr“ vorgestellt. Remmel will künftig dafür sorgen, dass auch im Bereich der mittleren Ruhr, im Tätigkeitsbereich von Gelsenwasser und seinen Partner- und Tochterunternehmen, das Wasser

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Reminder: Anti-ACTA Ruhrgebiets Demonstration 2.0

Am kommenden Samstag, den 25.2.,  gibt es die zweite Welle an Anti ACTA-Demonstrationen. Die zentrale Demo fürs Ruhrgebiet findet ab 14.00 Uhr und nicht wie ursprünglich geplant ab 15.00 Uhr wieder in Dortmund statt. Treffpunkt: Die Katharinentreppe  gegenüber dem Südausgang des Hauptbahn. 

Hier der  Aufruf:

ACTA ist ein internationales Abkommen, das von demokratisch nicht-legitimierten Abgesandte vieler Länder im Geheimen verhandelt wurde. Einige Länder haben das Abkommen schon unterschrieben und ihm den Weg geebnet. Bundestag und Bundesrat wird das Abkommen im Frühjahr zur Abstimmung vorgelegt.

Wir lehnen ACTA entschieden ab. Mit ACTA wird die Beweislast bei Copyright-Verstößen umgekehrt, Internetprovider müssen private Polizei spielen und alles überwachen, was ihr online tut. Sie werden dazu gezwungen zu zensieren, Internetsperren steht nichts mehr im Weg.

Darüber hinaus hat ACTA tiefgreifenden Einfluss auf die medizinische Versorgung insbesonndere der Entwicklungsländer. Wirkstoffgleiche Medikamente von unbekannten Herstellern, die Leben retten könnten, werden vom Markt verbannt – alles imNamen von Patenten und Urheberrechtsschutz.

Die Effekte von ACTA auf die freie Meinungsäußerung und Willensfreiheit sind erschreckend, also helft uns das EU Parlament wissen zu lassen, dass WIR alle ACTA nicht wollen!

Macht mit! Mobilisiert! Gehen wir gemeinsam auf die Straße!

Weitere Demos in der Nähe hat Jens vom Pottblog aufgelistet.

Eine Broschüre des Vereins Digitale Gesellschaft zum Thema ACTA gibt es hier.

Der Ruhrpilot

NRW: Erneut Anti-ACTA-Demonstrationen in Dortmund, Duisburg, Düsseldorf und ganz Europa am 25. Februar 2012…Pottblog

Debatte: Ein bewegter Bundespräsident Gauck in spe…Welt

Debatte II: Die Politik, die Medien und das Amt…Post von Horn

Debatte III: Ein paar Worte zu Christian Wulff…Pottblog

NRW II: Nur Piraten verzeichnen Zulauf..Soester-Anzeiger

Ruhrgebiet: „Revier verharrt in Kleinstaaterei“…Der Westen

Duisburg: Loveparade-Gutachten setzt Stadt unter Druck…Der Westen

Duisburg II: Duisburger Neuanfang, aber wie? – Die überraschende Entdeckung eines Festivals…Xtranews

Umland: Informationen und Hintergründe aus dem Kreistag in Meschede…Zoom

 

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Wird Gauck der bessere Schlossherr?


Joachim Gauck Foto: J. Patrick Fischer Lizenz: CC 3.0 via Wikipedia

Die ganze große Koalition will ihn: CDU, SPD, Grüne und FDP haben sich heute auf Gauck als Nachfolger von Chrsitian Wulff geeinigt. Merkel war souverän, Gabriel schelmisch, Rösler wirkte wie ein Schulbub, der auch mal was wusste und Claudia Roth gab das glückliche Honigkuchenpferd. Alles prima? Nicht ganz. Sicher, Gauck wird nicht betrunken die Flugzeugtreppe runterfallen und auch keine goldenen Löffel klauen. Aber für unangenehme Überraschungen kann er trotzdem sorgen – in seinen Reden und in seinem politischen Handeln. 

Schon im Januar setzte sich unser Gastautor Patrick Gensing kritisch mit Gauck auseinander. Den Text präsentieren wir heute noch einmal:

Viele Kritiker von Bundespräsident Wulff meinen, Joachim Gauck wäre die bessere Wahl gewesen. Dabei wird gerne übersehen, dass der ehemalige Kandidat von SPD und Grünen als Fürsprecher Sarrazins auftrat, die “Prager Erklärung” unterzeichnete und soziale Proteste als “albern” abtut. Von unserem Gastautor Patrick Gensing.

Der Sozialdemokrat Thilo Sarrazin wurde im Jahr 2010 von Gauck als mutig bezeichnet. Sarrazin habe “über ein Problem, das in der Gesellschaft besteht, offener gesprochen als die Politik”, sagte Gauck. Die politische Klasse könne aus dem Erfolg von Sarrazins Buch lernen, dass “ihre Sprache der politischen Korrektheit bei den Menschen das Gefühl weckt, dass die wirklichen Probleme verschleiert werden sollen”. Zum Parteiausschlussverfahren der SPD gegen Sarrazin sagte Gauck laut Tagesspiegel, die SPD habe das Recht zu sagen, dass die Position eines Parteimitgliedes nicht ihrer politischen Auffassung entspricht – und nun kommt

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Update: Ich will keinen Pfaffen als Präsidenten

Christuskirchen Foto: Ayla Wessel/Kulturagentür

Gerade wird immer wieder der Name von Wolfgang Huber kolportiert als möglichem neuen Präsidenten der Republik. Huber, das ist der frühere Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Ex-Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz.

Ich sag mal, Deutschland ist eine säkulare Republik. Ich brauche und will keinen Pfaffen an der Spitze. Und erst recht keinen evangelischen Pfaffen – einen mit falschem Glauben.

Was denken die sich eigentlich? Die können doch nicht im ernst einen Vogel für das höchste Amt im Staat nominieren, der einer fundamentalistischen, freudfeindlichen Spaltersekte angehört, ja sie sogar mitführt. Wir sind doch nicht im Iran. Die feiern ja nicht mal Karneval, die Spalter.

Oder ist das Amt schon so beschädigt, dass es den Merkel-Leuten schon komplett egal ist, wer an der Spitze steht.

Ich plädiere für eine aufgeklärte Persönlichkeit, die neutral glaubwürdig über den Glaubensdingen steht. Und nicht selbst mitmischt und versucht andere Religionen zu unterdrücken.

Huber: der geht gar nicht. Der kann noch Preussen vertreten – meinetwegen. Aber schon im Rheinland wird Spaltersektenführer Huber bekämpft werden.

Da lass ich mich doch direkt wieder von Frankreich besetzen. Die sind wenigstens katholisch.

Update: Nu isset Gauck. Ja, gegen Gauck hab ich nix. Der war nicht Bischof. Mir ging es darum, dass ich keinen Religionsführer als Chef fürs Ganze wollte. Gauck ist gut. Der war Geistliicher, aber kein Mullah, wie
Huber. Der geht.