Duisburg: Sauerlands Ende kann nur der Beginn des Neuanfangs sein

Abwahl-Party vor dem Rathaus. Foto: Pascal Hesse

Mit der gestrigen Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat Duisburg nun eine Chance für einen politischen Neuanfang. Sauerlands Ende markiert aber nur den Beginn eines Prozesses.

Adolf Sauerland ist abgewählt. Damit endet eine Zustand der Lähmung, der die Stadt seit Juli 2010, seit der Loveparade-Katastrophe erfasst hat. Sauerlands Abwahl ist ein Befreiungsschlag für die Stadt, etwas, dass selbst zu initiieren Sauerlands Pflicht gewesen wäre. Eine Aufgabe vor der Sauerland versagt hat.

Aber das Ende von Sauerland ist noch nicht der Neuanfang. Er ist die nur Grundbedingung dafür, dass ab heute an einem Neuanfang gearbeitet werden kann.

Mit ihren Politikern haben die Duisburger Pech – über alle Parteigrenzen hinweg. Das ist die SPD, die nicht nur mit einem Antisemiten wie dem Linkspartei-Fraktionsvorsitzende Dierkes eine Koalition eingegangen ist und die im Vorfeld vor der Wahl massiv versucht hat das Anti-Sauerland Bündnis zu instrumentalisieren. Anonyme Spenden, Plakate in denen die Rückkehr der SPD an die Macht wie eine Drohung daher kam und mit Innenminister Jäger ein Vorsitzender, dessen eigene Rolle bei der Loveparade-Katastophe noch viele Fragen

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Der Ruhrpilot

Sauerlands letzte Rede. Foto: Pascal Hesse
Sauerlands letzte Rede. Foto: Pascal Hesse

Duisburg: Mit OB Sauerland verlassen Zorn und Scham Duisburg…Welt

Duisburg II: Ein Tag der Befreiung…Der Westen

Duisburg III: 85,8 Prozent für Amtsaufgabe des Oberbürgermeisters…Xtranews

Duisburg IV: Duisburg wählt sich frei…Spiegel

Duisburg V: Politischer Neuanfang nach der Loveparade 2010 möglich…Pottblog

Duisburg VI: Duisburg braucht neuen OB…Ruhr Nachrichten

Duisburg VII: Der Fall Duisburg…FAZ

Internet: Bundesdatenschutzbeauftragter gegen ACTA…Netzpolitik

Gedenken: Gemeinsamer Aufruf zu einer bundesweiten Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt am Donnerstag, 23. Februar 2012, 12:00 Uhr….Zoom

NRW: Stimmung bei der rot-grünen Partykoalition…Berliner Morgenpost

NRW II: Grüne zeichnen „Kraftwerk-Klageallianz“ aus…Der Westen

Ruhrgebiet: Warum die CDU im Revier auch nach der Sauerland-Abwahl nicht politisch tot ist…Der Westen

Bochum: Kampagne für das Musikzentrum…Der Westen

Bochum II: Dehoga warnt vor Umsatzeinbußen durch Bettensteuer…Ruhr Nachrichten

Bochum III: Nazis vor Gericht…Bo Alternativ

Umland: „Pro Köln“ und die Angst vorm Briefträger…NRWREX

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Sauerlands letzte Worte: „Gott schütze die Stadt Duisburg!“

Sauerlands letzte Rede. Foto: Pascal Hesse
Sauerlands letzte Rede. Foto: Pascal Hesse

21.05 Uhr: Das Abwahlbündnis feiert im Café Museum. Es ist brechend voll.

20.28 Uhr Aus dem Duisburger Rathaus melden sich  Tim Walther (Text), Pascal Hesse (Fotos) ab. Sollten wir noch etwas Interessantes erfahren, wir melden es euch!

20.12: Uhr: Sauerland ist da… „Ich denke mittlerweile haben wir alle zur Kenntnis genommen, dass das notwendige Quorum erreicht wurde“. Er akzeptiere das Votum der Duisburger Bürger…im Gesetz heißt es, dass er aus dem Amt scheide…wenn der wahlausschuss die Abwahl feststellt, das wird alles voraussichtlich  der Mittwoch sein…er will noch organisatorisches regeln…und dann sei sein schreibtisch verwaist… er bedankt sich bei den Menschen, die ihn drei Mal bei Abstimmung unterstützt haben. Sauerland: „Zu meiner Amtszeit gehören viele viele positive Ereignisse, aber auch die Loveparade…damit wird die Stadt leben müssen.“ Er sei gerne OB gewesen. habe es mit Herzblut und Leidenschaft ausgefüllt. Er bedankte sich bei den loyalen Mitarbeitern. Er bedankt sich bei den Mitarbeitern der Stadttöchter. Das sei jetzt die letzte PK seiner Amtszeit. Fragen konnten nicht gestellt werden. Schlusssatz: „Gott schütze die Stadt Duisburg.“

20.03 Uhr: Party on: „Hupkonzert mit Autokorso scheint am Rathaus zu beginnen…“

19.57 Uhr: 200 bis 300 Leute stehen vor dem Rathaus. Menschen mit Transparenten rufen Parolen wie „endlich Anstand, jetzt entschuldigt euch endlich alle““. Draußen hupen Autos, ein Hupkonzert und Korso scheint nicht ausgeschlossen zu sein.

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Dresden und Bochum nicht nazifrei

Aktuell rufen Nazis mal wieder zum alljährlichen Geschichtsrevisionismus-Treffen in Dresden auf. Und das nur, weil ihre geistigen Väter 1945 von alliierten Bomberstaffeln mal ordentlich eins auf den Deckel bekommen haben. Von unserem Gastautor Daniel Pichler. Als organisatorische Sammelstelle für die morgige Nazi-Demo, zu deren Unterstützern neben zahlreichen Freien Nationalisten und Kameradschaften, auch der Parteivorstand der Berliner NPD und mehrere Kreisverbände der Partei gezählt werden, fungiert die Webseite gedenkmarsch.de.

Bochum-Ehrenfeld

Deren Mobilisierungsplakate verschandeln derzeit auch das Stadtbild in Bochum. Unter der Eisenbahnbrücke am Bahnhof Ehrenfeld haben die Nazis gleich acht Plakate illegal auf kommerzielle Werbeflächen gekleistert. Zu lesen ist der billige Reim „Dass sie nicht sinnlos in den Gräbern ruhn liegt nur an unserem Willen unserem Tun“. Dabei bringt es ein einziger Satz eines Überlebenden des Konzentrationslager Theresienstadt eigentlich auf den Punkt: „Wir weinten vor Freude, als wir den roten Schein am Himmel sahen. Dresden brennt, die Alliierten sind nicht mehr weit!“.

Zur Info: Das Bündnis Dresden Nazifrei koordiniert die Gegenproteste und informiert im Netz über die geplanten Nazi-Aktivitäten.

ACTA Proteste: Der Tag, der alles geändert hat

Gestern hat sich die politische Landschaft in Deutschland verändert. Tausende sind sich auf den vielen Demonstrationen ihrer Stärke bewusst geworden. Sie werden sich ab jetzt häufiger zu Wort melden – und sie werden gehört werden.

Am 18. Februar 1975 besetzten Winzer und Anwohner in der kleinen baden-würtembergischen Gemeinde Whyl den Bauplatz, auf dem das Badenwerk ein Atomkraftwerk errichten wollte. Der Protest war erfolgreich, das Kernkraftwerk Whyl wurde nicht gebaut. Und die Platzbesetzung war ein Fanal: Mit ihr wurde die Anti-AKW Bewegung zu einem Massenphänomen. Aus ihr ging nur knapp fünf Jahre eine neue Partei hervor, die die politische Landschaft der Republik verändern sollte: Die Grünen.

Gestern war wahrscheinlich wieder einer dieser Tage, nach dem nichts mehr so ist wie vorher. Was die

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Sauerland muss weg!

Adolf Sauerland

Heute stimmen die Duisburger über die Zukunft von OB Adolf Sauerland ab. Und über die ihrer Stadt.

Wenn 91.250 Duisburger Bürger heute mit “Ja” für die Abwahl von Adolf Sauerland stimmen sollten, hätten sie nicht nur ein würdeloses Spiel um den Erhalt der Macht beendet, sie hätten auch einen großen Beitrag für die Zukunft ihrer Stadt geleistet. Denn diese Stadt, die sich Sauerland als Geisel seiner eigenen Befindlichkeit hält, befindet sich seit der Loveparade-Katastrophe in einer Schockstarre. Nichts geht  mehr in die Stadt, die Verwaltung ist in weiten Teilen handlungsunfähig, die Atmosphäre vergiftet, das Ansehen der Stadt auf einem Tiefpunkt. Was Duisburg braucht ist ein Neuanfang. Und den kann es nur ohne Adolf Sauerland geben. Er hatte viele Möglichkeiten seiner Stadt bei diesem Neuanfang nicht im Weg zu stehen. Er hat sie nicht genutzt. Wird er heute  abgewählt, hat Duisburg eine Chance. Gelingt das nicht geht das Elend weiter.

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Kreuzberg ohne Türken?

Berlin, 12. Februar 2012. Von Andreas Lichte. Ich lese beim rbb: „Kreuzberg ohne Türken? Wegen steigender Mieten ziehen viele türkische Berliner aus Kreuzberg weg. Nach Angaben des Türkischen Bundes Berlin seien sie besonders stark von der Verdrängung betroffen, weil viele von ihnen arbeitslos oder gering verdienend sind (…)“ Kreuzberg ohne Türken? Das ist nicht mehr Berlin, zumindest nicht mehr meins, oder das von „Ideal“:

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