Weit über 2000 Menschen protestierten heute in Dortmund gegen ACTA.
Ganz ehrlich: Ich ging davon aus, dass die ACTA-Demo in Dortmund ein Flop wird. Ein paar hundert, eher weniger, dachte ich, würden sich da an der Katharinentreppe treffen. Dann würde ein wenig geplaudert und ab zum aufwärmen in ein Café. Es kam anders: Schon um 15.00 Uhr waren weit über 1000 Menschen na der Katharinnetreppe. Später waren es nach Angaben der Veranstalter, maßgeblich war das die Piratenpartei Dortmund, wohl 2300. Unvorstellbar. Denn Wall entlang ging es dann zu GEMA, später noch auf den Friedensplatz. Dor wurde die Demo offiziell beendet. Schluss war dann aber noch lange nicht. Mehr als eine Stunde zogen einzelne Gruppe durch die Innenstadt – und gingen schließlich auch in die Thier-Galerie. Obwohl alles friedlich und zum Teil
In Bücher gepresste Kindheitserinnerung – mich berührt sie kaum noch, wenn sie mal wieder als Verklärung oder verbitterte Spurensuche daherkommt, als weinerliche Familienaufstellung, als Mutterexorzismus gar und Vater-Rufmord. Interessiert mich nicht. Bis wieder einmal ein rares Erzähltalent die literarische Bühne betritt und die Re- und Dekonstruktion eigener früher Jahre so obsessiv vorführt, dass das uralte Thema kühn belebt wird durch abgründigen Humor zum Beispiel oder hellsichtigen Furor.
Es war der New Yorker Autor Frank McCourt, der zu Beginn seines autobiografischen Romans „Die Asche meiner Mutter. Irische Erinnerungen“ schrieb: „Wenn ich auf meine Kindheit zurückblicke, frage ich mich, wie ich überhaupt überlebt habe. Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit; eine glückliche Kindheit lohnt sich ja kaum. Schlimmer als die normale unglückliche Kindheit ist die unglückliche irische Kindheit, und noch schlimmer ist die unglücklich irische katholische Kindheit.“ Ersetzen Sie „irisch“ durch „bayrisch“ – und wir sind mitten in Andreas Altmanns langer Erzählung „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“: Schlimmer als die normale unglückliche Kindheit ist die unglückliche bayrische Kindheit, und noch schlimmer ist die unglückliche bayrische katholische Kindheit.
OK, das mit dem Weltuntergang ist lässig. Da muss man sich keine Sorgen machen. Es gibt ja jede Menge Planeten. Aber die andere Meldung ist wirklich übel: Superpunklöst sich auf. Und noch so eine Band wie Superpunk gibt es nicht. Also: Eine wirkliche Katastrophe.
Heute findet ab 15.00 Uhr in Dortmund, an der Katharinentreppen gegenüber dem Hauptbahnhof, die zentrale Ruhrgebiets-Demo gegen ACTA statt. Das Wetter ist wunderbar, im Dortmunder Hauptbahnhof gibt es eine McDonalds und wir sind auch da. Also: Lasst uns heute zusammen gegen ACTA demonstrieren.
Vorhin auf Facebook sehe ich, dass CreativeNRW eine Umfrage zur Kreativwirtschaft gestartet hat. Die Arbeit des Tages ist erledigt, bis zum Abendessen ist es noch was hin und für das erste Bier noch viel zu früh. Also: Ran an die Umfrage. Ich klick mich da durch, antworte eher lustlos, weil das alles mit mir als freiem Journalisten nicht viel zu tun hat, aber ok, die Kreativwirtschaftler sind ein buntes Volk, denke ich mir. Also egal, bis ich auf die oben abgebildete Frage komme: „Welche der folgenden Entwicklungshemnisse treffen auf Ihre Branche zu“. Da fallen mir ein paar gute Antworten ein, also nicht nur für meine Branche genau, die Presse, sondern auch für ein paar andere. Zum Beispiel, dass viele mit Umsatzrückgängen zu kämpfen haben, dass die Konjunkturentwicklung an einem vorbei läuft, das mögliche Abnehmer ihre Ausgaben zurückgefahren haben oder dass der Kuchen für die vielen, die von ihm naschen wollen, vielleicht einfach zu klein ist. So Sachen eben, die ich in fast 20 Jahren im Beruf erlebt und auch von Kollegen mitbekommen habe. Aber diese Antworten finde ich nicht. Anscheinend will sie niemand hören. Stattdessen Geblubber wie es von Marketingstudenten im Grundstudium kommen könnte, die zum ersten Mal einen Fragebogen entwerfen und bei denen der Prof sich denkt. „Scheißegal was die fragen, Hauptsache sie lernen SPSS.“
Übermorgen findet in Duisburg die Abwahl-Abstimmung um Oberbürgermeister Adolf Sauerland statt. Alles über die letzten Meter.
Auf den Sonntag kommt es an: Wenn dann 91.250 Bürger mit „Ja“ für die Abwahl von Duisburgs OB Adolf Sauerland stimmen, ist die Zeit des wohl unsäglichsten Oberbürgermeisters in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik vorbei. Die entscheidende Frage ist somit nicht, ob es eine Mehrheit gegen Sauerland gibt, davon kann man ausgehen, sondern ob das vergleichsweise hohe Quorum erreicht wird. Zum Vergleich: Bei der Kommunalwahl 2009 wurde Sauerland mit 88.000 Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt.
Das Bündnis „Neuanfang für Duisburg“ wird auch morgen mobilisieren. Von 11.00 Uhr -13:00 Uhr während der Sendung des WDR5 Hallo- Ü-Wagen zum Thema „OB auf Abruf – Mehr Macht für die Bürger?“ am Kuhtor, ab 14.00 Uhr: bei einem Auftritt von Alt-OB Josef Krings wird von Theo Steegmann interviewt und nachfolgfenden Aktionen mit dem Zeichner Martin Tazl.
Die grüne Volkserzieherin Barbara Steffens hat viele Brüder und Schwestern im Geiste
In Hamburg findet am kommenden Wochenende das erste Alstervergnügen seit vielen Jahren statt – dem strengen Frost sei Dank. Doch die Buden mit Getränken und Essen stehen nicht auf dem Eis, so wie es bei früheren Gelegenheiten der Fall war, sondern am Ufer des Binnengewässers. Buden auf dem Eis? So etwas ist heutzutage angeblich viel zu gefährlich. Aus Sorge vor vermeintlichen oder möglichen Gefahren wird präventiv verboten, was gerade geht – von Eisbuden bis zu Saufgelagen in der Öffentlichkeit. Von unseren Gastautoren Patrick Gensing und Andrej Reisin/Publikative
Wieviel Sinn ergibt ein Alstervergnügen, bei dem die Buden am Ufer stehen? Eigentlich gar keinen, ist es doch gerade der Witz an dieser Veranstaltung, dass man auf dem Eis steht und an den Ständen mit anderen Menschen Glühwein, Würstchen oder Kakao konsumiert, klönt, sich die Zeit vertreibt – und nicht erst zum Ufer laufen muss, an dem es auch den Rest der Dekade Essen und Trinken gibt. Der Logik der Behörde folgend könnten im Prinzip gleich das ganze Jahr über ein paar zusätzliche Buden neben den zahlreichen Ufer-Bars und Cafés stehen – und hätte dann immer “Alstervergnügen”.
Und warum müssen die Buden ans Ufer? Weil, so die zuständige Umweltbehörde der Hansestadt, wenn das Eis später schmilzt, könnte Müll in die Alster gelangen. Nun gäbe es die Möglichkeit, den Müll vor dem Schmelzen zu entfernen, aber das ist wahrscheinlich auch zu gefährlich. Mit solch bizarren Argumenten ließen sich künftig jede andere Festivität in Wassernähe unterbinden, immerhin könnte der Müll auch ins Wasser wehen, wenn jemand am Ufer grillt oder picknickt. Nicht auszudenken, was da alles passieren kann!
Alkohol? In Bus und Bahn? Viel zu gefährlich!
Spaß haben wird in Hamburg und anderen Großstädten ohnehin schwieriger: In den öffentlichen Verkehrsmitteln der Hansestadt darf kein Alkohol mehr getrunken werden, einen konkreten Anlass für das Verbot gab es nicht. Es sei den Fahrgästen einfach nicht mehr zuzumuten, hieß es. Die als Legitimation angeführte Umfrage, wonach dieses Verbot bei den meisten Kunden auf Zustimmung gestoßen sei, warf zwar einige
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