Neulich an der Kasse…Teil 1 von…

Falls mal wieder gar nix passiert, kein Bilderrätsel, kein Konzerttipp (O.K. den gibt es heute) und wenn sogar die Ruhrpiloten wegen Lotsenstreik am Boden bleiben… der Vorschlag für eine neue Rubrik: Neulich an der Kasse…

Viele werden das kennen, immer wieder gibt es diese Situationen in denen man sich fragt, ob der Film der gerade um einen herum abläuft auch ganz wirklich und in Echt derjenige Film ist, für den man am box-office Eintritt bezahlt hat. Keine Ahnung warum, aber mich erreichen diese Momente mit schöner Regelmäßigkeit an der Kasse von Ladengeschäften, wenn Menschen Dinge sagen oder tun, für die Autoren von comedy Formaten jede Menge Lacher bekommen würden… wenn sie ihnen denn eingefallen wären und die mich dann sprachlos zurücklassen…

Vielleicht kann mir ja jemand bei der Interpretation und Einordnung nachfolgenden Satzes einer Kassiererin an ihre 10m entfernte Kollegin helfen… also, was ist falsch an diesem Satz:

„Frau Sowieso… der Herr von gerade… der Herr hat die Ware angezahlt. Aber er hatte kein Geld dabei!“

Der Ruhrpilot

Grüne Volkserzieherin: Barbara Steffens

NRW: Rauchverbot soll ab September 2012 gelten…Der Westen

Medien: Der WAZ-Anteilsverkauf naht…FAZ

NRW II: Zentrale gegen Staus…RP Online

Bochum: Positive Bilanz trotz schwierigem Kultur-Jahr…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Tagesbruch an der Wattenscheider Straße in Bochum…Pottblog

Dortmund: Saufraum ist Unwort des Jahres…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Wie das Jahr 2011 mehr direkte Demokratie unumgänglich macht…Xtranews

Essen: Kurden demonstrieren vor türkischem Generalkonsulat…Der Westen

Essen II: Neue Kinderklinik als „Leuchtturmprojekt“…Der Westen

Umland: Neonazis attackierten Demo-Beobachter…NRWREX

Debatte: “Menschen mit Migrationshintergrund” – vom Schwachsinn eines Begriffs…Zoom

Facebook: Digitale Mordlust

„Und, was gibt’s Neues?“ frage ich meinen Freund nach einem langen Arbeitstag. „Maria* hat uns bei Facebook entfreundet“, antwortet er. Ich schaue ihn ungläubig an. Die Maria, die letztes Jahr nach einer gemeinsam organisierten Veranstaltung noch neben uns am Tisch saß? Die meine Mutter noch in ihrer Freundesliste führt?

„Warum?“, frage ich.
„Sie organisiert sich neu.“
„Hä?“
„Ich weiß auch nicht.“

So oder ähnlich verliefen in den letzten vierundzwanzig Monaten eine Handvoll Gespräche, deren Ursache mir immer noch Rätsel aufgibt. Entfreunden! Wer, bitte, kommt denn auf so eine bescheuerte Idee? Außer der eifersüchtigen Ehefrau eines alten Studienkollegen, einer ehemaligen Kommilitonin, die mich noch nie leiden konnte, und einer Autorin im weiteren Bekanntenkreis, der ich garantiert noch häufiger begegnen werde. Letztere hatte sich gefühlte 24 Stunden nach ihrer Freundschaftsannahme überlegt, dass sie mit uns eigentlich lieber nur über Google+ in Kontakt bleiben möchte. Facebook nutze sie, genau wie wir übrigens, „eher privat“. Und dann gibt es da noch die Bloggerin, die eines Tages beschloss, dass meine Mutter zwar im echten Leben ganz nett, im virtuellen aber nicht einflussreich genug ist, um auf ihrer Kontaktliste bestehen zu können. „Nicht ärgern, nur wundern“, hat eine Freundin zu solchen Phänomenen der zwischenmenschlichen Interaktion immer gesagt. Sie hat dann nicht nur mich von der Freundesliste, sondern sich selbst in Gänze aus dem Netzwerk entfernt.

Ich bin mir nicht sicher, ob all diesen Leuten bewusst ist, was sie da tun.

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Ekelhaus mit Hafenblick: Berta, Marita und die begehrten Nordstadtimmobilien

Worum es in der Diskussion um den Trinkraum in der Nordstadt eigentlich geht. Von unserem Gastautor Daniel Kasselmann.

Süchte bestimmen unsere moderne Gesellschaft und sind so vielfältig ausgeprägt, wie diese. Es gibt Fresssucht, Drogensucht, Nikotinsucht, Sexsucht, facebooksucht und eben auch die nach  ICD-10 zertifizierte Alkoholabhängigkeit, im Volksjargon Trunksucht genannt.

Wenn man sich über das Für und Wider eines Trinkraums in der Nordstadt Gedanken macht, dann muss man sich die Suchtaspekte und die sozialen Folgen genau anschauen.

Die diagnostischen Kriterien der Alkoholabhängigkeit liegen nach ICD-10 vor, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien innerhalb von 12 Monaten aufgetreten sind:

  1. Starker Wunsch oder eine Art Zwang nach Konsum
  2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung und Menge des Alkoholkonsums
  3. Körperliches Entzugssyndrom
  4. Nachweis einer erhöhten Toleranz
  5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen und Vergnügen zugunsten des Alkoholkonsums
  6. Anhaltender Konsum trotz Nachweis schädlicher Folgen

Vergleicht man diese Kriterien, kann man sie ziemlich genau auch auf die Nikotinabhängigkeit übertragen. Der entscheidende Unterschied ist der Rausch, der beim Betrunkenen im fortgeschrittenen Stadium zum temporären Verlust der Muttersprache und dem zeitweisen Rückfall in die Kindheit führt, während der Nikotinsüchtige trotz Drogenkonsums nüchtern bleibt.

Von diesem Rausch lebt eine ganze Industrie; die Sekthersteller machen einen Großteil ihres Umsatzes zwischen Weihnachten bis Karneval und folkloristische Massenevents wie das bajuwarische Oktoberfest oder die Cranger Kirmes legitimieren sich reinweg über den übermäßigen Alkoholkonsum. Und eigentlich kann es auch nicht an Entgleisungen im berauschten Verhalten liegen. So nur wird

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Update: WDR kürt Dortmund zur Verliererstadt des Jahres

Die WDR5-Westblick Redaktion hat Dortmund zur Verliererstadt des Jahres 2011 gekürt.

Nazis, Envio, der Skandal um den U-Turm und der Wahlbetrug, der nun wohl zu Neuwahlen führen wird – Dortmund war 2011 immer für eine Geschichte gut und das war nur selten eine gute Geschichte. Das ist auch der Redaktion der WDR5-Sendung Westblick aufgefallen. Sie kürte Dortmund zur Verliererstadt des Jahres 2011 und setzte sich gegen Bonn und Duisburg durch.

Update:
Der Podcast ist jetzt online.

Rohes Fest! – Ein kleines postweihnachtliches Resümée

Brenn, Baum, brenn. Foto: Feuerwehr Radolfszell

Von unserem Gastautor Daniel Kasselmann.

Es war mal wieder Heiligabend. Nachdem sich meine Eltern aufgrund von hochgebirgstibetischen Eis und Schneeverhältnissen in den vergangenen Jahren geweigert hatten, am 24. Zur Familie meiner Schwester zu fahren, feierten wir dieses Mal wieder bei meinen Eltern im beschaulichen Mülheim Ruhr, dem Herzen des Ruhrgebietes du der einzigen Stadt mit einer urbanen Skyline. Wir hatten das Essen Gans auf und waren zur Bescherung übergegangen.

Meine zweijährige Nichte hatte mit dem Krallenrupfgriff bereits alle Geschenke von ihrer überflüssig bunten Verpackung befreit und kutschierte Josef, Maria, Ochs, Esel und das Christuskind quer in ihrem neuen Puppenwagen quer durch die Wohnung. Wir ließen sie gewähren, denn im Jahr zuvor hatte sie während der Kindermesse in der Kirche das Jesuskind aus der Krippe entführt und durch die Kirche getragen und so sahen die Krippenfiguren meiner Eltern auch mal was von der Welt.

Ich hatte eine kleine Weihnachtsgeschichte von dem kleinen Engel Rudi vorgelesen, die alle zu Tränen gerührt hatte und dann hatten wir gemeinsam Weihnachtslieder auf dem Klavier gespielt. Ich die rechte Hand, mein Vater die linke,  wir hatten dazu gesungen und niemand hatte sich über den Lärm beschwert, auch nicht, wie im Vorjahr, der Flughafen. Alles war gut. Gut finde ich immer langweilig. Es musste etwas passieren.

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Dortmund: Nazis besuchten und bedrohten OB Sierau zu Weihnachten

Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau bekam kurz vor Weihnachten Besuch: Von Nazis.

Wie sicher sich die Nazis in Dortmund fühlen beweisen die Aktionen der „Nationalen Weihnachtsmänner“ in den vergangenen Wochen. Sie verteilten Flugblätter vor einer SPD-Veranstaltung in Dorstfeld. Und nun schauten sie beim Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau vorbei – zu Hause. Ein als Weihnachtsmann verkleideter Nazi überreichte Sieraus Frau ein Geschenkpaket. In einem beiliegenden Anschreiben wurden politische Forderungen gestellt und Sierau indirekt bedroht: „Wir vergessen niemanden.“

Von der NPD gab es zu der Aktion Applaus. Sie kommentierte die Aktion der Nazis auf Facebook mit  einem hämischen „Frohe Weihnachten, Herr Oberbürgermeister „ahnungslos“ Sierau“.

Der Besuch Sieraus ist ein weiterer Tabubruch. Die Nazis testen ihre Grenzen aus. Und bislang gilt: Es gibt in Dortmund niemanden, der ihnen diese Grenze aufzeigt.

Das Licht der Anarchie ist aufgegangen. In Moskau

Es gab in diesem Jahrhundert nicht viele Menschen, die die Macht hatten Massen zu bewegen. Alexej Nawalny ist einer von ihnen. Er ist Blogger und Sprecher der Bewegung.

Am Weihnachtstag in Moskau hat er es getan. Er sagte vor 100.000 Menschen was er von Schakalen hält:

„Wir sind heute genug Menschen um den Kreml und das Weisse Haus zu zu stürmen. Aber wir sind eine friedliche Macht, wir werden heute nicht stürmen – noch nicht.“

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