Jahresüberblick 2011: Mai

Der erste Mai – es gab den Euromayday in Dortmund und die eher fade Eröffnung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen. In den 7oern war da mal mehr los.

Der Fraktionsvorsitzender der Linkspartei vermutete in einem offenen Brief, das wir von der israelischen Armee finanziert – bei uns ist allerdings bis heute kein Schekel angekommen.  Weiter mit den Rechten: In Köln forderte Markus Beisicht vor einem gewohnt kleinen Häuflein seiner Anhänger das Bundesverdienstkreuz für Pro NRW Anhänger. In Wuppertal trafen sich Hamas-Anhänger zu einer antiisraelischen Konferenz – trotz internationale Proteste.

In Dortmund feierte die Vorsitzende der Nordstadt-SPD das Straßenstrich-Aus mit einer Kappelle unter dem Motto „Wir blasen ohne Gummi.“ In Essen wurde das JZ-Papestraße besetzt und sofort wieder aufgegeben.

Und dann gab es noch etwas schönes – ein Straßenbahnmärchen

 

Der Ruhrpilot

Nazi-Demo in Dortmund

Bielefeld: Nazis dürfen nur einen Kilometer lang marschieren…Westfalen-Blatt

Weihnachten: Aus aktuellem Anlass – Gedanken über Maria, die Vollkommene …Zoom

NRW: Linke stellt Forderungen an Rot-Grün…RP Online

Bochum: Von wegen „stille Nacht“…Der Westen

Dortmund: Trinkraum öffnet am 2. Januar…Der Westen

Essen: Wie zerronnen so gewonnen…Pottblog

Umland: Schwarzgekleidete Braunhemden…NRWREX

Umland II: V-Mann hatte offenbar direkten Kontakt zu Rechtsterroristen…Publikative

 

Jahresrückblick 2011: April

Logo eines Flugblatts, dass auf der Site der Duisburger Linkspartei zum Download angeboten wurde.

Es war Ende April, als wir ein antisemitisches Flugblatt auf dem Server der Duisburger Linkspartei fanden.  Das war unser Beitrag zu der Diskussionen um die Frage, wie stark die antisemitischen Tendenzen in der Linkspartei überhaupt waren.

In NRW gab es einen Konflikt um die Frage, ob Clubs an Karfreitag geöffnet sein dürften – wir stritten um das Recht auf Party. Immerhin hatten wir ja in diesem Monat auch ein Ilja Richter Interview. Auch das Thema Kreativwirtschaft beschäftigte uns – sei es als Metropolensimulation oder als Finanzierungsmodell für ECCE – dem European Center for Creative Economy. In Essen gab es Streit um die Sicherheit auf Zollverein, in Dortmund stand der Euromayday an und Markus Beckdahl gründete die Digitale Gesellschaft.

Ein Thema waren auch wieder Einkaufszentren – Essen war auf dem Weg zu Kik-Stadt.

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Best of 2011 #27

2011 mag nicht unbedingt Ben Gibbards bestes Jahr gewesen sein, zumal es die Trennung von seiner Frau, Zooey Deschanel, brachte. Mit dem neuen Album konnten er und seine Band nicht mal annähernd an frühere Erfolge, wie Transatlanticism aus 2003, angeknüpfen. Nur bei ihren Liveauftritten hat sich wenig verändert: ein abstinenter Sänger, dennoch wie auf Drogen wirkend, aggressiv-bestimmend über die Bühne rennend, der auf diese Weise den auf Platte zunächst weniger eingängig klingenden Songs Tiefe und Charakter schenken konnte:

#27 Death Cab for CutieDoors Unlocked and Open (Codes and Keys)

Wenn Rechtsterroristen falsch parken

Weihnachten steht vor der Tür. Zeit für versöhnliche Worte? Wohl kaum. Die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate haben viel kaputt gemacht, Vertrauen zerschlagen, Misstrauen vergrößert, Wut und Frustration wachsen lassen. “Kommissar Zufall” deckte im November auf, dass die Opfer der “Döner-Morde” von Neonazis ermordet wurden. Überraschung im deutschen Herbst: Hierzulande werden Menschen von Rassisten ermordet, wer hätte es für möglich gehalten? Das Versagen von Politik und Sicherheitsbehörden setzt sich derweil nahtlos fort – und gipfelt in absurden Forderungen nach noch weit mehr Überwachung, um Rassismus endlich per Strafzettel bekämpfen zu können. Von unserem Gastautor Patrick Gensing

"Anflüge" von Rassismus? Brennende Häuser, jubelnde Bürger - in Rostock wütete der rassistische Mob vor 20 Jahren über mehrere Tage.

„Anflüge“ von Rassismus? Brennende Häuser, jubelnde Bürger – in Rostock wütete der rassistische Mob vor 20 Jahren über mehrere Tage.

Welch Ritterschlag: Die Bundeskanzlerin bedankte sich bei engagierten Bürgern für ihren Einsatz gegen den Rechtsextremismus. “Wir müssen insgesamt aufpassen, dass wir allen Anflügen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Rechtsradikalismus ganz entschieden begegnen”, sagte Angela Merkel in einer Videobotschaft, die in ein besonders unangenehmes Interview-Format gepresst wurde.

“Anflügen” von Rassismus und Antisemitismus begegnen? Wehret den Anfängen also? Nachdem Rechtsextreme innerhalb von 20 Jahren 180 Menschen getötet und Zehntausende verletzt haben?

Es wird noch schlimmer. Merkel wolle ausdrücklich “allen danken, die sich in diesem Bereich engagieren. Das sind viele, viele Menschen, die mit Courage allen extremistischen Tendenzen entgegentreten.” Und die von der Regierung Merkel bislang mit Misstrauen überschüttet wurden, statt mit warmen Worten. Deren Engagement speziell durch die absurde “Extremismus-Klausel” aus dem Familienministerium behindert wurde. Die gar nicht mehr einen Satz über Rechtsextremismus bilden können, ohne nicht noch versichern zu müssen, sie seien keine RAF-Jünger.

“Da kann ich mir jetzt viel für kaufen”

Dementsprechend verschnupft reagierten die “engagierten Bürgern” auf Merkels Worte. “Da kann ich mir jetzt viel für kaufen, wenn die Frau Merkel sagt, sie bedankt sich bei mir”, sagte Anetta Kahane von der Amadeu Antonio Stiftung. Diese habe gerade drei Leute entlassen müssen, so Kahane weiter. Der Grund: Zu knappe Bundesmittel.

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Der Ruhrpilot

Nazi-Demo in Dortmund

NRW: Land verschärft Kampf gegen den Rechtsextremismus…RP Online

NRW II: „Braunen Sumpf trocken legen“…Welt

Dortmund: Mehr Polizei für den Kampf gegen Rechts…Der Westen

NRW: Not der Konzerne…RP Online

Ruhrgebiet: Umweltzone ab 1. Januar…RP Online

Ruhrgebiet II: Wikipedia-Gründer Jimmy Wales kommt…Der Westen

Bochum: Grundsteuer und damit Mieten steigen…Bo Alternativ

Bochum II: USB-Umwandlung soll 5-Millionen Euro sparen…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Professor beschimpft Studenten der TU als „hirnlose Hinterbänkler“…Der Westen

Essen: Evag erklärt Konflikt um Via für beigelegt…Der Westen

Essen II: Beim Powerpoint-Karaoke lädt Guttenbergs Kopf zum Plagiieren ein…Der Westen

Hagen: Vorwürfe von VroniPlag gegen Dr. Sensburg nicht haltbar…Zoom

Kino: Sherlock Holmes – Spiel im Schatten…Pottblog

Jahresrückblick 2011 – März

Die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima änderte innerhalb weniger Wochen die gesamte Energierpolitik in Deutschland und reanimierte ganz nebenbei die Anti-Atom-Bewegung. Hätte man Wochen vorher nicht für möglich gehalten.  in der Nordstadt sorgte eine Demonstration von Prostituierten für Aufmerksamkeit – sie protestierten gegen die Schließung des Straßenstrich. Vergeblich. Rot-Grün in NRW hatte Ärger, weil das Landesverfassungsgericht den Haushalt kippte und in Duisburg begann die Arbeit einer rot-rot-grünen Koalition – mit dem mittlerweile als Top-Ten-Antisemiten ausgezeichneten Hermann Dierkes an der Spitze der Linksfraktion.  Karola Geiß-Netthöfel wurde zu  RVR-Chefin bestimmt und wir fragten uns, ob die Freie-Szene in NRW nicht 2011 am Hungertuch nagen würde.

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Den täglichen Aufreger gib uns heute

opalkatze

Bashing – unwissenschaftliche Betrachtung über ein wiederkehrendes Thema

Geordnete Nachrichtenlage

Wir leben in unruhigen Zeiten. Das fanden die vor uns übrigens auch schon. Allerdings haben der Missbrauch einer Dienstmagd, die unbefugte Kopie aus einem Folianten oder die Vorteilsnahme des Erzbischofs vor Presse und Internet kaum Wellen geschlagen. Auch Sponsoring gab es bereits, es hieß nur anders und galt vorwiegend Baumeistern, Künstlern und Mätressen. Ebenso gab es Schweigegelder, die indessen heute anders heißen.
Wenn der Kaiser reiste, nahmen Vasallen ganz selbstverständlich seine kostspieligen Aufenthalte – und die des zahlreichen Hofstaats – auf ihre Rechnung. Kaiser waren zwar mächtig (solange es dem Papst gefiel), aber notorisch klamm. Manche Burgherrlichkeit kam dadurch an den Rand des Ruins. Die Fronleute murrten, aber was sollten sie schon ausrichten? Die Herren Ritter trauten sich das Murren nicht, irgendein finsterer Hagen hätte sonst vielleicht beim Kaiser gepetzt und die nächste Beförderung vereitelt. Unruhige Zeiten vielleicht, aber eine geordnete Nachrichtenlage.

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Heimatdesign Nr.9

Es hat ein wenig gedauert, aber nun ist die 9. Ausgabe des Magazins Heimatdesign erschienen.

Die neue Ausgabe von Heimatdesign ist da und wie immer wird es wohl auch diesmal nicht ganz einfach sein, einer der kostenlosen Ausgaben zu erhalten. Und so bewerben die Macher das Heft:

Vom Inhalt her geht es eigentlich nur um Äpfel und Schüppen … ääh Spaten, daneben viele frische Designthemen aus den verschiedenen Disziplinen. Hallo Essen zeigen Möbel, Trinkhallenschickeria, Frank Leder, Neon Elektrisch undAnna Sommerer ihre Mode und Accesoires.Ihre Interpretation von Heimat zeigen uns Lisa Schweizer, Bene Bavarese, Robert Kloneck und Moxi Network. Daneben zeigen wir die Covergestaltung von Bine Musik und um stellen die Band Sisterkingkong vor. Wir habe nachgefragt, wie es bei dem Ruhr.2010 Projekt 2 – 3 Straßen weitergeht und warfen mehr als einen Blick auf die umfangreiche Publikation zum Projekt.

Gestaltet wurde Nummer. 9 von den Designern Ben SchulzBruno Bauch und Sabine Mattstedt. Viel Spaß und viel Erfolg.