Dass Fußball grundsätzlich ein schnelllebiges Geschäft ist, ist inzwischen längst kein Geheimnis mehr. Was gestern noch zum Erfolg geführt hat, muss heute schon längst nichts mehr heißen. Häufig ist der Grat zwischen Triumph und Pleite schmal und auch nur schwer zu erklären.
Auf Schalke erlebt man das gerade wieder einmal besonders schmerzhaft. Innerhalb von nur zwölf Monaten kehrten sich da die Gefühlswelt wieder einmal völlig um.
Vidiwalls haben längst die Kuriositätenkabinette und Kaiserpanoramen ins Vergessen gedrängt und begeistern heute die Massen wie die Zauberlaternen einst. Und weil der technologische Fortschritt voranstürmt, tut es not, innezuhalten und zurückzuschauen auf „historische Dinge“. Seit zwanzig Jahren erforscht der weltberühmte Fotograf Thomas Ruff die Frühgeschichte seines Metiers und präsentiert derzeit in einer großen Schau der Kunstsammlung NRW Werke, deren Besonderheit in der raffinierten Kombination von anziehenden ästhetischen
So kann das gehen. Eigentlich hielt ich das Thema ja schon für abgehakt. Nachdem klar wurde, dass SPD-Bürgermeisterkandidat Marcel Mittelbach mit rund 1.500 Stimmen Vorsprung auf Amtsinhaberin Nicole Moenikes (CDU) in die Stichwahl am kommenden Sonntag gehen würde, schien der Drops gelutscht.
Zu träge lief der bisherige Wahlkampf in der Hebewerksstadt um hier ernsthaft noch an eine Wende glauben zu können. Zumal die seit Jahren vor sich hin dümpelnde ‚Waltroper Zeitung‘ sich in Wahlkampfzeiten ruhig wie nie zeigte, aus dem üblichen Trott der Veröffentlichungen von Nichtigkeiten und Pressemeldungen selbst im Wahlkampf zum ersten Mal nicht mehr wirklich herauszufinden schien.
Doch nun stellt sich die Lage in Waltrop (Kreis Recklinghausen) urplötzlich noch einmal ganz anders dar. Zwar sucht man inhaltliche, politische Diskussionen noch immer weitestgehend vergeblich, doch befindet sich der geneigte Beobachter urplötzlich inmitten einer Schlammschlacht. Grund genug das Thema auch hier im Blog noch einmal kurz aufzunehmen.
Die Stadtgesellschaft interessiert sich nicht mehr für Politik und die SPD feiert sich.
Wer sich am Abend des Wahlabends in Rathaus in Gelsenkirchen verirrte, konnte meinen, dass die SPD einen grandiosen Wahlsieg errungen hat. Auf der Bühne stand der Bundestagsabgeordnete Markus Töns neben der OB-Kandidatin Karin Welge und feierte den Wahlerfolg. Der spärlich besuchte Saal reagierte mit stehenden Ovationen und Welge-Rufen.
Das erinnert an Pippi Langstrumpf und „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Was war passiert? Die Genossen haben eine krachende Wahlniederlage erlitten. Die SPD hat 15,1 Prozent ihrer Wähler verloren. Hinter dieser Zahl verbergen sich 14395 Menschen, die der SPD nicht mehr ihre Stimme gegeben haben. Rechnet man die Zahl der sozialdemokratischen Wähler auf die Zahl der Wahlberechtigten hoch, dann bleiben nur niederschmetternde 14 Prozent der Bürger übrig, die hier ihr Kreuz gemacht haben.
In Bottrop hat Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD) bei der Kommunalwahl über 73 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Eine Spitzenleistung, die in einer Großstadt ihresgleichen sucht. Tischler hat sein persönliches Bestergebnis zudem im Verhältnis zur vorherigen OB-Wahl auch noch einmal um 7 Prozentpunkte steigern können. Ein Sieg, der mit einem Amtsbonus nicht zu erklären ist. Seine Partei, die SPD in Bottrop, konnte nicht mithalten. Sie verlor über 7 Prozentpunkte und kam auf 40,2 Prozent der Stimmen.
Was sind die Gründe für diesen totalen Wahlsieg Bernd Tischlers, der weit über die Parteigrenzen hinausreicht?
So, die erste Phase Kommunalwahl in NRW ist gelaufen. In vielen Städten unseres Landes wird gerade heiß diskutiert. Zahlreiche Stichwahlen werden in zwei Wochen noch erforderlich sein um über die endgültige Besetzung der Bürgermeisterämter endgültig zu entscheiden. Das ist auch bei mir in Waltrop so. Und doch hat die gestrige Wahl hier einmal mehr vieles Grundsätzliche offenbart, was einen frustrieren, ja sogar wütend machen kann, aus meiner Sicht sogar fast muss. Und genau darüber will ich hier heute einmal schreiben…
Manche Musiker haben sich in der Coronakrise als Erntehelfer verdingt, haben ihren Keller entrümpelt oder sich zu viel Hüftspeck angefuttert. Ganz anders ticken die Uhren bei den Indie-Rockern The Great Faults aus Mülheim an der Ruhr. „Wir haben uns entschieden an einem Musikfilm zu arbeiten“, sagt Sänger und Gitarrist Martin Arlo Kroll.
„Dazu haben wir ein Konzert aufgenommen, welches zwischen den kurzen Doku-Kapiteln gezeigt wird.“ In insgesamt 40 knackigen Minuten soll alles auf den Punkt gebracht werden. Der Titel dazu wird „The Great Faults – Großartige Fehler“ lauten. Noch befindet sich das Zwei-Mann-Orchester samt Drummer Johannes Woodrow Wagner im Schnitt und in der Post-Produktion – aber Martin war so freundlich sich unserem youtube-Roulette zu stellen. Here we go:
Drei Jahre statt drei Monate Bauzeit! Das ist die traurige Bilanz des Brückenneubaus am Waltroper Schiffshebewerk. Heute wurde das Bauwerk, welches in den vergangenen Jahren auch bei uns im Blog immer wieder in die Schlagzeilen geriet, ziemlich sang und klanglos für den Verkehr freigegeben. Aus gutem Grunde. Denn einzubilden braucht sich auf diese Bauleistung wahrlich niemand etwas.
Das Neutralitätsgebot ist in Wahlkampfzeiten eine heikle Sache. In Duisburg wirbt die SPD mit Plakaten, auf denen Sören Link – Oberbürgermeister der Stadt Duisburg – zu sehen ist: Ohne den Namen oder das Amt zu erwähnen.
Natürlich: Der Oberbürgermeister ist Mitglied der SPD und stellvertretender Vorsitzender der SPD in NRW – die erste Verbindung, die der potenzielle Wähler bei der Ansicht der Plakate aber herstellt ist: „Oh, schön! Ein Foto des Oberbürgermeisters!“ – Beiträge von SPD-Gliederungen in Duisburg, die explizit auf die Anwesenheit des Oberbürgermeisters bei Infoständen hinweisen: Sie sind zumindest grenzwertig.
Wesentlich heftiger geht es im Kommunalwahlkampf in Gelsenkirchen zur Sache: Die Kämmerin der Emschermetropole, Karin Welge (SPD), möchte dort Oberbürgermeisterin werden.
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