Schnelltest-Zentrum im Zentrum der Stadt

Schnelltest am Platz des europäischen Versprechens | Foto thw

 

Morgen früh um 8 Uhr öffnet das Schnelltest-Zentrum am Platz des europäischen Versprechens. Mit sechs Mitarbeiter/innen werden Arbeiter-Samariter-Bund und Johanniter Unfall-Hilfe wöchentlich bis zu 3.500 Abstriche im Foyer der Christuskirche Bochum nehmen. Termine in Kurzintervallen gibt es über www.bürgertest-bochum.de, die Wartezeiten sollen möglichst gering gehalten werden. Der Zugang zur Christuskirche ist barrierefrei.

Im vergangenen Jahr wären eigentlich 35 000 Konzertbesucher in die Christuskirche gekommen, dazu mehrere Hundert Künstler. Seit 13 Monaten keine Konzerte mehr, auch keine  –  furchtbares Wort  –  Abstandskonzerte, keine Proben. Das ist gut, es rettet Menschenleben. Der öffentliche Raum allerdings verfällt. Man läuft durch die Innenstadt wie durch ein Freilicht-Museum. So ein Schnelltest-Zentrum ist vor allem dazu da, den öffentlichen Raum zurückzugewinnen.

Also, liebe Straßenmusikerinnen, liebe Wohnzimmermusiker, nutzt die Audience, wo Ihr sie trefft: montags bis freitags 8 – 18 Uhr, samstags 10 – 18 Uhr. Die Zeit, die Menschen hier verbringen werden, ist exakt so lang wie ein Popsong dauert oder das Thema einer Suite.

Die Metaphysik des Heimatbegriffs. Eine Annäherung

  Es gibt für den sesshaften Menschen nur ein ernstes philosophisches Problem: die Heimat. Die Entscheidung, ob und wo das Leben in Sesshaftigkeit sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Moderne. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen oder der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heißt es Antwort geben. Und wenn es wahr ist, dass – nach Nietzsche – ein Philosoph, der ernst genommen werden will, mit gutem Beispiel vorangehen müsse, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da ihr dann die endgültige Tat folgen muss.

Die Banalität des Blöden

Die Südtiroler Rechtsrockband Frei.Wild bringt es in ihrem Song „Heimat“ folgendermaßen auf den eindimensionalen Punkt:

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Könnte der VfL Bochum den FC Schalke 04 in der 1. Bundesliga wirklich ersetzen?

Ruhrstadion Bochum (Foto: Roland W. Waniek)

Wow! Der VfL Bochum ist nach dem überraschend klaren 3:0-Erfolg im Westschlager gegen Fortuna Düsseldorf am Montagabend tatsächlich Tabellenführer in der 2. Fußball-Bundesliga! Das hätten wohl vor Saisonbeginn nur die allergrößten VfL-Fanatiker so erwartet.

Acht Spieltage vor Saisonende hat die Elf von Trainer Thomas Reis damit eine sehr gute Chance die Rückkehr ins Fußballoberhaus in diesem Sommer endlich Realität werden zu lassen. Logisch, dass die Stimmung rund um die Castroper Straße in Bochum aktuell so gut ist, wie schon lange nicht mehr.

Ganz anders bekanntlich die Lage auf Schalke. Eine Horrormeldung jagt dort die nächste. Tabellenletzter in der 1. Liga, Führungschaos und Finanzkrise. Vieles deutet darauf hin, dass die Gelsenkirchener sportlich so schnell nicht mehr im Oberhaus mitmischen werden dürfen.

Bochum steigt auf, Schalke im Gegenzug ab. Klingt für den neutralen Beobachter noch immer irgendwie surreal. Und doch deutet aktuell viel, ja fast alles, in diese Richtung. Stellt sich also die grundsätzliche Frage: Wäre der VfL Bochum in der 1. Liga aus Ruhrgebiets- und Ligasicht ein adäquater Ersatz für S04?

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Corona und Katastrophenschutz: „Viel Feind, viel Ehr'“ – Das 50. Interview

Corona in einer Bearbeitung von K. Gercek

Heute ist Jubiläum. Zum 50. Mal seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler.  Bis heute sind 49 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und die Corona-Krise nachzeichnen. Im 50. Interview geht es um die Dritte Welle, was uns zu Ostern erwartet oder eher nicht erwartet, um das Unvermögen der Bundesverwaltung, um die „neuen“ Entwicklungen im Katastrophenschutz und einiges mehr.   

Ruhrbarone: Eigentlich kann ich es nicht mehr hören – dieses „nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel“. Wir unterhalten uns heute zum 50. Mal und wer von uns beiden hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir uns über ein Jahr lang austauschen.

Zu unserem 50. Interview werden wir dann auch noch herausgefordert. Am Freitag tagte der der Impfgipfel und zum kommenden Wochenbeginn findet das nächste Onlinetreffen von Bund und Ländern statt. Ich bin geneigt zu sagen: „Viel Feind, viel Ehr'“.

Der Inzidenzwert steigt bundesweit wie prognostiziert. Die Lockerungsexperimente scheinen gescheitert zu sein. Wie bewerten Sie die die Lage in dieser Woche? Was kommt da auf uns zu?

Memmeler: Was wir heute sagen können ist, dass Immunologen, Virologen und Intensivmediziner an einem Punkt angekommen sind, an dem sie sich viele Politiker wahrscheinlich einfach nur noch auf einer Insel ohne Kommunikationsmittel wünschen. Oder anders ausgedrückt: Wir sind an einem Punkt angekommen, vor dem seit Wochen gewarnt wurde und haben diesen Punkt erreicht, weil Politik genau das Gegenteil von dem getan hat, wozu Experten rieten. In Anspielung an den Cartoonist Ralf Ruthe würde ich sagen: „Alle bekloppt geworden!“

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Posse in Gelsenkirchen: Ralf Rangnick führt den FC Schalke 04 am Nasenring durch die Arena

Ralf Ragnick als Schalke-Trainer. Quelle: Wikipedia, Foto: xtranews.de, Lizenz: CC BY 2.0

Eine neue Woche, eine neue Posse rund um den FC Schalke 04! Daran kommen wir auch an diesem Wochenende hier im Blog leider nicht vorbei. Da sickert ausgerechnet am Spieltag medial durch, dass der als neuer starke Mann angedachte Ralf Rangnick den Gelsenkirchenern nach ersten Sondierungsgesprächen beider Parteien in dieser Woche eine Absage erteilt hat, da er offenbar zu viele ‚Unwägbarkeiten‘ rund um den Klub sieht. Ungünstiger geht es kaum!

Was auch immer sich konkret dahinter verborgen haben mag, dass es endlos viele offene Fragen auf Schalke gibt, hätte Rangnick ja auch schon davor klar sein müssen. So endete der Samstag für Schalke mit einer weiteren öffentlichen Demütigung, die noch weit über den abermaligen sportlichen Offenbarungseid gegen Borussia Mönchengladbach (0:3) der dann am frühen Abend folgte hinausging, und den Klub abermals zur nationalen Lachnummer des Profifußballs degradierte.

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Fünf Läden, fünf Regelungen! – So gehen unsere Innenstädte endgültig kaputt!

Der lokale Einzelhandel hatte es auch schon vor Corona schwer. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Selbst als regelmäßiger und meist zufriedener Nutzer des Onlineshoppings kaufe ich viele Dinge des täglichen Bedarfs noch immer im stationären Handel in der örtlichen Fußgängerzone oder in den umliegenden Supermärkten und Discountern. Die Corona-Pandemie und der leidige Lockdown haben daran bisher nicht viel geändert.

Natürlich waren die Möglichkeiten während des strengen Lockdowns diesbezüglich arg beschränkt. Teilweise sind sie das ja noch heute. Für einen täglichen Gang in die Innenstadt hat es bei mir trotzdem durchgehend gereicht.

Seitdem diese Einschränkungen für die lokale Geschäftswelt vor kurzem wieder zumindest ein Stück weit weniger geworden sind, ist das Leben in der City hier bei mir in Waltrop auch deutlich mehr geworden, sind wieder mehr Kunden vor Ort.

Dass sich die Lage beim Einkaufen in der Stadt trotzdem nicht wirklich vereinfacht bzw. entspannt hat, dass musste ich heute erleben. Und genau davon will ich hier jetzt einmal kurz berichten.

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Der FC Schalke 04 mutiert gerade zur größten Lachnummer der Bundesligageschichte!

Wohin geht die Reise des FC Schalke 04? Foto: Michael Kamps

Wer noch auf ein sportliches Wunder durch Schalkes Neu-Trainer Dimitrios Grammozis gehofft hatte, der dürfte spätestens nach der 0:5-Pleite der Gelsenkirchener am Samstag beim VfL Wolfsburg der letzten Illusionen beraubt worden sein.

Die Königsblauen werden am Ende der Saison 2020/21 absteigen. Daran gibt es nachdem auch der fünfte (!!!) Trainer der Saison beim Kader keinen wahrnehmbaren positiven Impuls auslösen konnte, wohl endgültig keine Zweifel mehr.

Diese Schalker Truppe wird als eine der peinlichsten Mannschaften der Bundesligageschichte in die Annalen eingehen. Das ist selbst für einen bekennenden BVB-Anhänger kaum mitanzusehen. Einer der größten Traditionsklubs in diesem Lande wird gerade nach allen Regeln der Kunst zugrunde gerichtet.

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302 Der TrinkhallenTalk

Die Talkrunde aus der Trinkhalle am Flöz. Es geht um autofreie Innenstädte, lokale Politik mit der GroKo und das Desaster um Schalke 04. Dazu Musik, Kabarett, kühle Getränke und intelligente Gedanken. Unsere Gäste sind Bernd Matzkowski, Kornelia Toporzysek, HG Butzko und Noah Reis Ramma. Der Gastgeber ist wie immer Tom Gawlig.

Der ehemalige Lokalpolitiker Bernd Matzkowski hat einen Antrag an die Stadt gestellt, die Innenstadt für den privaten Autoverkehr zu sperren. Zur politischen Situation mit der großen Koalition und der neuen Oberbürgermeisterin Karin Welge hat er eine eindeutige Meinung. Schalke ist mittlerweile ständig in den Medien und die Nachrichten sind schlechte Nachrichten. Das gilt für alle Bereiche. Egal ob es um den Sport, die Finanzen oder das Personal geht. Die Schulden sind hoch und der Gang in die zweite Liga kaum noch zu verhindern. Es stehen also in diesem Jahr wichtige Ereignisse an und es wird im Sommer eine JHV auf Schalke geben. Wir haben mit Kornelia Toporzysek über die blau-weiße Zukunft gesprochen. Die Richterin ist nach dem Rassismus-Skandal um den Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies aus dem Schalker Ehrenrat zurückgetreten. Sie war schon mal in der Trinkhalle zu Gast und hat geschildert, wie das „System Tönnies“ funktionierte. Der Kabarettist HG Butzko wäre gerne in der Trinkhalle aufgetreten, aber das geht aktuell nicht. Er hat uns einen kleinen Videoclip geschickt und er erklärt in sechs Minuten was alles falsch läuft auf Schalke.

302 Der TrinkhallenTalk wird fortgesetzt und soll regelmäßig stattfinden. Dabei wird es nicht nur um Fußball gehen, sondern es werden Themen aus Politik, Kultur und Sport beachtet, die für die Region und das Ruhrgebiet interessant sind.

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Das Aus für den Livestream aus dem Gelsenkirchener Rathaus

Mal wieder einen Schritt zurück in die Vergangenheit Foto: Stadt Gelsenkirchen

Die Abstimmung sollte nur eine Formsache sein und „Rats-TV“ in diesem Jahr starten. Es kam ganz anders. Mit 26 zu 22 Stimmen haben sich die Stadtverordneten in geheimer Abstimmung der Zukunft verweigert. Das war nur möglich mit Stimmen aus der großen Koalition von SPD und CDU. Seit sechs Jahren ist die Übertragung der Sitzungen ein Thema in Gelsenkirchen. In anderen Städten gehört dieses demokratische Format schon lange zum Alltag.

Die Verweigerer, Bedenkenträger und Skeptiker haben es mal wieder geschafft einen Schritt in die richtige Richtung zu verhindern. Öffentliche Kontrolle der Politik und vor allem der Politiker durch die Stadtgesellschaft findet nicht statt. Dabei war man nicht mal so mutig, diese ablehnende Haltung mit dem eigenen Namen deutlich zu machen. Beantragt wurde die namenlose Abstimmung durch den CDU-Fraktionsvorsitzende Sascha Kurth. Wer sich Transparenz und demokratischer Mitbestimmung verweigert, muss dazu stehen und das mit seinem Namen öffentlich rechtfertigen.

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Die zwei jüngsten Heimspiele des FC Schalke 04 gegen Mainz 05 zeigen den brutalen Niedergang

Die Fans in Gelsenkirchen können aktuell nicht helfen. Archiv-Foto: Michael Kamps

Wollen wir uns hier und heute tatsächlich noch einmal mit dem niedergehenden FC Schalke 04 beschäftigen? Viel Neues gibt es ja leider nicht. Und das, obwohl mit Dimitrios Grammozis am Freitag der bereits fünfte (!!!) Trainer in dieser Saison sein Glück bei den Gelsenkirchenern versucht hat.

Zu sehen war von dem erhofften Effekt durch den abermaligen Trainerwechsel beim Spiel gegen den FSV Mainz 05 nicht viel Das Spiel endete 0:0. Der erhoffte Befreiungsschlag des Tabellenletzten blieb selbst im Vergleich mit dem bis dahin Vorletzten aus.

Ganze zwei Torschüsse registrierten die Statistiker für die Schalker. Gegner Mainz brachte es hingegen auf deren 19. Viel Gefahr strahlten beiden Mannschaften nicht aus. Es war ein für den neutralen Zuschauer unattraktives Spiel. Anders kann man es nicht sagen. Wenn beide Mannschaften demnächst absteigen, dürfte das wirklich niemanden verwundern.

Beim bisher letzten Heimspiel gegen diesen Gegner, im Herbst 2019, als ich zufällig zuletzt im Schalker Stadion war, war die Lage dort noch völlig anders.

Damals siegten die Knappen unter Trainee David Wagner spät und etwas glücklich mit 2:1, kletterten dadurch auf einen Champions League-Platz. Die Fans in der Arena feierten Trainer Wagner und seine junge, hungrig auftretende Mannschaft nach dem Schlusspfiff frenetisch. Jetzt, keine 18 Monate später, liegt die Schalker Welt in Scherben.

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