Tausend Tassen Tee oder Die Wahrheit über Zen (erzählt von der Frau Nan-ins)

Den Alltag üben

Mein Mann, Nan-in, Sie wissen schon, er gilt als wahrhaft erleuchteter Meister, hat gerade eben seinen Gast begrüßt. Wieder einen dieser suchenden Dummköpfe oder langweiligen Besserwisser aus dem Westen, die etwas über Zen erfahren wollen und es nicht wagen, selbst nachzudenken, eigensinnig zu sein, ein Stück des Weges einfach mal allein zu gehen …

Hinter der Wand aus Papier höre ich wie gewöhnlich der Unterhaltung zu. So lerne ich ohne zu lernen geduldig mein Zen, und manchmal höre, begreife, vergesse ich mehr als mir lieb ist. Köstlich duftenden Tee habe ich den beiden hohen Herren in einer Kanne aus Ton gebracht, eingießen wird ihn wie immer mein Mann.

Die ganze Zeit über redet die Langnase nun schon, Professor soll er sein, Gelehrter, Weiser, unhöflich aber ist er wie Hunderte vor ihm. Nan-in unterbricht sie nie, auch heute verlässt er sich wieder auf die Wirkung seines kleinen fadenscheinigen Tee-Hokuspokus, den gleich sich selbst vorzuführen – oder mir? – er nicht lassen kann.

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Das Ruhrgebiet: Wer seine Chancen nicht erkennt geht unter…

Hohe Arbeitslosigkeit, schrumpfende Städte, schlechte Noten bei der Bildung, Überalterung – jenseits der bunten PR-Broschüren, die niemanden der bis drei zählen kann beeindrucken, hat das Ruhrgebiet nach wie vor wenig zu bieten. Eines der Potentiale der Region sind die Brachen und Leerstände. Sie könnten zu den Zukunftsräumen des Region werden. Doch Politik und Stadtverwaltungen sind nicht in der Lage sie als Chance zu erkennen.

Politiker und Stadtverwaltungen im Ruhrgebiet sind professionelle Schnorrer, die sich stundenlang selbst bemitleiden können. Der ach so böse und niemals endende Strukturwandel sei schuld am Niedergang der Region und helfen kann nur eines: Ganz viel Geld von aussen. Das Bayern, Hessen und Baden Würtemberger selten nachfragen, was denn mit ihrem Geld so gemacht wird, ist für die Städte im Ruhrgebiet ein Glücksfall. Würde der erfolgreiche Teil Deutschlands einmal genau hinschauen, für was im maroden Ruhrgebiet seine Steuergelder ausgegeben werden, die Empörung südlich des Mains dürfte groß sein: Hunderte von Millionen werden für Prestigebauten wie den Dortmunder U-Turm, Zeche Zollverein und ebenso übergroße wie uneffektive Verwaltungen  und Nahverkehrsunternehmen ausgegeben während Schulen und Infrastruktur vor sich hingammeln. Und genau diese Verwaltungen und Politiker sind es dann auch, die für sich in Anspruch nehmen, alles, wirklich alles zu planen und zu kontrollieren – als ob ihre Unfähigkeit, ihre notorische Erfolglosigkeit nicht an jeder Straßenecke mit Händen zu greifen wäre.

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Trianel: Nur „Schlampereien“ – oder mehr?

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Das jüngste Urteil des OVG Münster vom 1.12. 2011, durch das ein sogenannter Vorbescheid der Bezirksregierung Arnsberg zu Gunsten des Baues/des Betriebes des neuen „TRIANEL“ – Kohlekraftwerkes an der Stadtgrenze Lünen – Waltrop, aufgehoben wurde, ist Anlaß aufzuzeigen, daß in jüngster Zeit immer öfter Fehlleistungen der Bezirks – Regierungen, im Zusammenhang/Zusammenspiel damit auch von Gutachtern und Kraftwerksbauern/Unternehmungen festzustellen sind. Von unserem Gastautor Walter Stach.

Nur „Schlampereien“ –oder steckt mehr dahinter? Vorsätzliches Fehlverhalten? Ein Fehlverhalten, das solange unbemerkt bleibt, bis es in einem gerichtlichen Verfahren aufgedeckt oder durch einen öffentlich gewordenen und von den Medien aufgegriffenen Skandals offensichtlich wurde.

Bezirksregierungen:

Mit der schriftlichen und mündlichen Begründung seines Urteil  vom 3.9.2oo9 in Sachen „Aufhebung des Bebauungsplanes Datteln –Kohlekraftwerkstandort E.on-Datteln IV- hat das OVG Münster der  Stadt Datteln eklatante Fehlleistungen bescheinigt –„Schlampereien“ oder vorsätzliches Fehlverhalten? Danach gab es den Versuch, die eklatanten Fehlleistungen der Stadt Datteln damit zu entschuldigen, Politik und Verwaltung in Datteln seien mit diesem Bebauungs-Planverfahren überfordert worden. Das mag so gewesen sein. Diese Entschuldigung kann jedoch nicht gelten für die

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Der Ruhrpilot

Nazi-Demo in Dortmund

Dortmund: Der Rückfall eines Nazi-Schlägers…Welt am Sonntag

Nazis: Altermedia-Betreiber muss kommende Woche ins Gefängnis…Publikative

Piraten: Eine offene Partei und ihre Sorgen…Zeit

Piraten II: …starten Angriff von links…Spiegel

Piraten III: Plädoyer für Grundeinkommen…FAZ

Ruhrgebiet: Obdachlose werden immer häufiger Opfer von Gewalt…Der Westen

NRW: „Jeder SPD-Regierungschef kann Kanzler werden“…Welt am Sonntag

NRW II: CDU muss sparen – Wahlkampfdarlehen drückt…Aachener Zeitung

NRW III: Diese Jugend von heute…Welt am Sonntag

Ruhrgebiet II: Tausende tote Fische in der Ruhr sorgen für Großeinsatz…Der Westen

Bochum: Stadt will Bildungs- und Teilhabepaket reformieren…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Montag kontrovers – Israel und Palästina…Bo Alternativ

Dortmund II: Ex-OB-Kandidat Pohlmann heiratet wieder…Ruhr Nachrichten

Umland: Hans-Christian Ströbele in Bonn mit Eiern beworfen…Welt

SPD-Parteitag: Investiert in Medienkompetenz — nicht in Corporate Designs…Rot steht uns gut

Internet: D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt…Netzpolitik

Dumm, dümmer, Duisburg…

Sie haben eine leerstehende Schule besetzt, um im Duisburger Stadtteil Laar ein Stadtteilzentrum aufzubauen. Nach wenigen Stunden gaben die Besetzer der Hauptschule an der Werthstraße angesichts einer massiven Räumungsdrohung auf. Die Verlierer: Die Menschen in Laar und die Stadt Duisburg.

Es gibt Dinge, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann: Zum Beispiel in Duisburg zu wohnen. Die Stadt ist in weiten Teilen, selbst für einen abgehärteten Ruhrgebietler, ausgesprochen häßlich. Es gibt kaum Kneipen und Clubs und wenn sich doch einmal etwas bewegt, versucht die Stadtverwaltung – Beispiel Djäzz – es nach Möglichkeit kaputt zu machen. Und über OB Adolf  „Loveparade“ Sauerland und Herrmann „Israelboykott“ Dierkes (Linke) will ich hier gar nicht reden.

Duisburg hat es hinter sich: Die Menschen verlassen diese in jeder Hinsicht heruntergekommene Stadt, deren aktuelle Skandale man kaum aufzählen kann.

In so einer Situation ist das, was heute Vormittag in Laar passiert ist ein Glücksfall: Leute wollen ein Stadtteilzentrum aufmachen, wollen eine alte Schule dafür nehmen, mit Kindern und Senioren im Quartier arbeiten. Niemand in Duisburg hat diese Chance erkannt. Da hätte was entstehen können – für Laar und für Duisburg. Das ist verhindert worden, ohne dass es überhaupt zu einer Debatte kam. Die Konsequenz ist klar: Die meisten der Besetzer, viele Studenten unter ihnen, werde in wenigen Jahren Duisburg verlassen haben und sich andere Orte suchen, wo sie ihre Ideen umsetzen  können. Sie haben diese Alternative – und sie werden Duisburg und dem Ruhrgebiet fehlen.  Wie so viele, die in den vergangenen Jahren gegangen sind. Gut gemacht. Es gilt also weiterhin: Dumm, dümmer, Duisburg…

Duisburg-Laar Besetzung auf den Ruhrbaronen:

Besetzung Duisburg Laar: Besetzer räumen die Schule und bitten um Unterstützung!

Besetzung in Duisburg-Laar: Party findet statt – Polizei sucht städtischen Ansprechpartner

Duisburg-Laar: Besetzer wollen ein Stadtteilzentrum für Alle

Ehemalige Schule in Duisburg Laar besetzt

Besetzung Duisburg Laar: Besetzer räumen die Schule und bitten um Unterstützung!

Vor der besetzten ehemaligen Hauptschule in Duisburg Laar ist  eine Polizeihundertschaft in voller Montur aufgezogen.

Schöner Tweet der Besetzer: „Mit der Loveparade-Katastrophe eine Räumung begründen. Die Stadt Duisburg spinnt doch!“

21.48 Uhr: Unterstützer melden: 60-70 Leute stehen an der Kreuzung Florastr. – Werthstr. kein weiterkommen.

21.30 Uhr: Die Besetzung ist zu Ende. Die Besetzer melden soeben: „Aufgrund des Druckes durch die Stadt und der massiven Bedrohung durch die Polizeihundertschaft verlassen die Leute…Wenn ihr aber schon auf dem Weg seid kommt ruhig! Die Leute freuen sich auf Unterstützung!“

Nur mal so: Ich war heute mit Fred in Laar. Und wenn es um so etwas wie Brandschutz oder Baufälligkeit geht, müsste man wahrscheinlich halb Duisburg räumen.

21.27 Uhr: Besetzer melden via Twitter: „Es hat Gespräche gegeben. Die Stadt beharrt aber auf die Räumung wegen angeblich mangelnden Brandschutz. Ja ne ist klar!“

21.20 Uhr: Die Besetzer melden: Die Feuerwehr hat Leuchtmast vor dem Haus aufgebaut. Räumung scheint jetzt unmittelbar bevor zu stehen.

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Besetzung in Duisburg-Laar: Party findet statt – Polizei sucht städtischen Ansprechpartner

Alles wie geplant bei den Hausbesetzern in Duisburg-Laar. Um 21.00 Uhr startet in der besetzten ehemaligen Hauptschule in der Werthstraße 51 die angekündigte Freiraum Party.

Die Besetzer der ehemaligen Hauptschule in der Werthstr. 51 in Duisburg Laar freuen sich auf Besucher: Nachher zur Freiraum Party oder in den kommenden Wochen – Für jeden Tag gibt es Programm.

Zu ersten Kontakten mit der Polizei ist es mittlerweile auch gekommen. Die verhält sich zur Zeit kooperativ und versucht vor allem technische Fragen mit den Besetzern zu klären. Die haben mittlerweile zwei Ansprechpartner für den Kontakt mit der Polizei benannt.

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Duisburg-Laar: Besetzer wollen ein Stadtteilzentrum für Alle

Heute Morgen wurde eine seit drei Jahren leerstehende Schule in der Werthstraße im Duisburger Stadtteil Laar besetzt. In dem gut erhaltenen Gebäude wollen die Besetzer ein Zentrum für den ganzen Stadtteil einrichten. Mit Fotos von Fred.

Michael führt durch die Schule. Überall wird gefegt, werden Bilder an Wände angebracht. Ein paar Leute versuchen die Schule wieder an das Wasser- und Stromnetz anzuschließen. Es ist kalt, die Heizung funktioniert nicht. „Wenn wir Hilfe von ein paar Installateuren bekommen würden, wäre das sehr gut.“

Die seit drei Jahren leerstehende ehemalige Hauptschule in Duisburg-Laar ist in erstaunlich gutem Zustand. Im ersten Stock haben wohl vor ein paar Monaten mal ein paar Kids mit Feuerlöschern gespielt – alles andere scheint intakt. Doppelglasfenster, zum Teil neue Türen – es ist schwer zu verstehen, warum die Stadt Duisburg ein solches Gebäude einfach leer stehen lässt. Geht es nach den Besetzern der Initiative Du it Yourself soll hier ein Zentrum für alle Bewohner des Stadtteils entstehen: „Wir wollen hier kein reines Kulturzentrum einrichten. Wir wollen mit den Jugendlichen des Stadtteils arbeiten und würden uns freuen, wenn auch die Senioren hier aktiv würden.“

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Best of 2011 #32

In dieser Band heißt gleichzeitig niemand und doch jeder Herman Düne, lange wurde über ihr Heimatland gerätselt, bis man sich offiziell auf Frankreich einigte. 2008 spielten sie zusammen mit Port O’Brien und Get Well Soon eines der Konzerte des Jahres in der Zeche in Bochum. Ihr neustes Album “Strange Moosic” ist im Gesamten eher ungewohnt gefällig-poppig ausgefallen, die meisten Stücke bleiben leider nicht hängen – bis auf eine Ausnahme, die es nicht zuletzt wegen eines unschlagbar hinreißenden blauen Plüsch-Yeti in meine Best of 2011 geschafft hat:

#32 Herman DüneTell Me Something I Don’t Know (Strange Moosic)