
Julia Bünnagel arbeitet spartenübergreifend als Bildhauerin, Soundperformerin und Installationskünstlerin. Morgen (12. November) spielt sie um 19 Uhr ein Live-Set mit modifizierten Schallplatten im Kunstmuseum Bochum. Ihre Soundperformance BTHVN (refracted) ist ein brechender zeitgenössischer Umgang mit Beethovens posthumen Tonaufnahmen, auf die Bünnagel aktuelle Musiktechniken wie Loopen, Scratchen und Remixen direkt via Turntable anwendet – das heißt, dass der Palttenspieler als Instrument in den Fokus rückt.
Mit Verve und eigenem Duktus knüpft Julia Bünnagel an Beethovens konzertante Tradition des freien Improvisierens über seine eigene Musik an und improvisiert mit den modifizierten Beethoven- Schallplatten als Material mit jeder Performance aufs Neue – so entsteht eine unmittelbare und einmalige Uraufführung. Die veränderten Oberflächen der mitgebrachten Vinyl-Schallplatten, die eingesägt, lackiert oder beklebt sind – produzieren dadurch spezifische Geräusche. Die Platten werden so ineinander gemischt, dass treibende rhythmische Soundscapes entstehen. So wird Beethoven mit Noise-Fragmenten in eine neue Dimension gehoben.