Neuer, öder Imagefilm fürs Ruhrgebiet

Die Messlatte lag ja nicht besonders hoch – die meisten Werbefilme für das Ruhrgebiet und seine Städte sind ja so öde wie das Marler Nachtleben. Aber erstaunlich: Der Wirtschaftsförderung „Metropole“ Ruhr (Sorry, die heissen wirklich so) ist es gelungen, selbst diese Latte zu reissen. Der Imagefilm, mit dem in diesem Jahr auf der Immobilienmesse Expo Real Investoren für das Ruhrgebiet begeistert werden sollten, hat zwei Ideen: Die Bilder etwas schneller laufen zu lassen und ab und ein ein „hier…“ einzublenden. Das soll auf Lebensqualität verweisen. Originelleres fällt wohl jedem Trunkenbold morgens um drei am Tresen ein. Wer den Film gesehen hat weiß, dass es im Ruhrgebiet Häuser, einen Fluss, Autobahnen und Büros gibt – der Neuigkeitswert hält sich also in Grenzen. Von Charme müssen wir in diesem Zusammenhang sowieso nicht reden.

Der Ruhrpilot

Mordopfer Dieter Metzner Ausriss: WAZ

Verbrechen: Der Tod des Dieter Metzner…WAZ Rechercheblog

Recht: Bundesgerichtshof urteilt über Beleidigungen in Blogs…Netzpolitik

NRW: Staatsanwaltschaft prüft Vorgänge um Staatssekretärin…RP Online

NRW II: Zankapfel Elektro-Auto…RP Online

NRW III: Kommunen planen Katzensteuer…Welt

Ruhrgebiet: Viele Zechenschächte sind unsicher…Der Westen

Bochum: Kein Fußbreit dem Nazi-Terror…BSZ

Bochum II: Angeklagter hetzte gegen Juden…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Grüne kritisieren Nazi-Bilanz der Polizei…Der Westen

Dortmund II: Massive Gewalt von Dynamo-Fans gegen die Polizei…Ruhr Nachrichten

Dortmund III: WAZ und WR mit BvB-Sammelalbum…Pottblog

Duisburg: Rechte stören Veranstaltung – acht Festnahmen…Der Westen

Essen: Ratsarbeit soll in Essen zum Vollzeitjob werden…Der Westen

Umland: Dr. Light, oder wie ich es lernte die Quellen zu lieben…Zoom

Umland II: Mal sehen, wer wieder DM akzeptiert…Frontmotor

Umland III: Apples absurder Angriff auf das Bonner Apfelkind…Welt

 

Vorträge gegen Alternativmedizin

Erstaunlich: Trotz Schulpflicht fühlen sich Millionen zu irgendwelchen esoterischen Quacksalbern hingezogen. Eine Vortragsreihe an der TU-Dortmund bemüht sich um Aufklärung.

Schillernde Begriffe, große Heilsverpsrechen: Sogenannte „Alternativmedizinler“ mögen zwar als Ärzte komplette Versager sein, ihre These wissenschaftlicher Nonsens, aber eins ist klar: von Marketing verstehen sie was. Und ihnen zu Füßen liegt eine gläubige Gemeinde, die ignoriert, was wir dem naturwissenschaftlichen Fortschritt, den Erkenntnissen der Medizin zu verdanken haben, dass wir so alt werden wie noch nie – und dabei eine Lebensqualität haben, um die uns unsere Vorfahren beneiden würden. Die waren auf die Segnungen der „Alternativmedizin“  angewiesen – anderes gab es in früheren Jahrhunderten nicht – und starben an längst vergessenen Krankheiten wie Kindbettfieber und Wundstarrkrampf.

Eine Vortragsreihe an der TU Dortmund klärt auf, was denn hinter dem schillernden Marketingsprech der „Heiler“ steht: Zumeist wenig. Es geht um „Paramedizin“, „Waldorf-Wissenschaft“, obskure „Tierheilpraktiker“  oder die Impfangst vieler Menschen. Alle Infos zu der Reihe gibt es hier.

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Der Ruhrpilot

NRW: Zwangssoli für Kommunen…Welt

NRW II: NRW-CDU erhöht Druck auf Staatssekretärin Kaykin…RP Online

NRW III: Prüfbericht wirft Staatssekretärin Kaykin Missmanagement in Marxloher Moschee vor…Der Westen

Bochum: Bald elf Naturschutzgebiete…Der Westen

Bochum II: Dokumentarfilm zum Thema Hausbesetzungen…Bo Alternativ

Dortmund: Fan-Märsche abgesagt…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Stadt bangt um RWE-Aktien nach Achterbahnfahrt…Der Westen

Essen: Wirbel um Hengsbach-Statue…Der Westen

Herten: Hans-Heinrich Holland ist tot…Hertener Allgemeine

Umland: Die Fern-Uni Hagen will die Plagiatsvorwürfe gegen den MdB Patrick Sensburg prüfen…Zoom

Dortmund: PR-Desaster im Polizeipräsidium

Polizeipräsident Hans Schulze und der Chef des Staatsschutzes, Norbert Pöggeler

Heute wollte die Dortmunder Polizei den Anwürfen aus der Politik und den Medien entgegentreten, die ihr Untätigkeit im Kampf gegen Neonazis vorgeworfen hatten. Die Pressekonferenz geriet zum PR-Desaster – wegen einer Mutter.

Ob Medien oder Politik: In den vergangenen Tagen wurde die Kritik an der Arbeit der Dortmunder Polizei laut. Die SPD forderte ein härteres Durchgreifen gegen Neonazis, die Ruhr Nachrichten berichteten über die Entwicklung Dortmunds zur Nazi-Hochburg.

Diesem Eindruck wollten Dortmund Polizeipräsident Hans Schulze und der Chef des Staatsschutzes, Norbert Pöggeler, auf einer Pressekonferenz entgegentreten. Zuerst beschrieben sie den weitgehend bekannten Umfang und die Struktur der in Dortmund besonders militanten Neonaziszene, die von den Autonomen Nationalisten dominiert wird und musste später einräumen, das Dortmund aufgrund der guten Vernetzung der Neonazi-Kader eine Nazihochburg sei. Dortmunds OB Ullrich Sierau, SPD, hatte das noch im September vehement bestritten.

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„WIR oder Scharia“

Thomas Pfeiffer

In ihrem Buch „WIR oder die Scharia“ analysieren Thomas Pfeiffer und Wolfgang Benz islamfeindliche Kampagnen im Rechtsextremismus. Wir veröffentlichen Teile der Einleitung.

„Bildung statt Moscheen“, „Sicherheit statt Islamisierung“, „Heimat statt Minarette“ – „WIR oder Scharia!“: Parolen wie diese stehen für islam- feindliche Kampagnen, mit denen Rechtsextremisten zurzeit auf den Plan treten. Verbale Attacken auf Moscheebauten im Besonderen und den Islam im Allgemeinen schweißen seit Jahren die selbsternannte Bürgerbewegung ‚pro NRW‘ zusammen, spätestens im Nachgang der Schweizer Volksabstimmung zum Minarettverbot greift die NPD eine angebliche „Islamisierung Deutschlands“ an, dieselbe Stoßrichtung findet sich in Teilen der Neonazi-Szene, in Texten rechtsextremistischer Bands und – besonders vielfältig – im Internet. Themen dienen als Vehikel. Die Kampagne soll Türen öffnen. Ihr möglicher Resonanzraum reicht weit über rechtsextremistische Kreise hinaus. Dieser Band nimmt islamfeindliche Kampagnen von Rechtsextremisten in den Blick – ihre Leitmotive, Diskursstrategien und Erfolgsaussichten. Solche Kampagnen verstehen wir als ein aktuelles Fallbeispiel für die Propaganda des heutigen Rechtsextremismus: Auf Stimmen- und Anhängerfang geht diese Szene immer seltener mit offener Verherrlichung des Nationalsozialismus oder plumpem Antisemitismus, sondern in erster Linie mit Themen, die den öffentlichen Diskurs bestimmen, und mit Botschaften, die an Einstellungen in großen Teilen der Bevölkerung anschlussfähig sind.

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Streit um Künstlersiedlung

Auch im Internet präsent: Künstlersiedlung Halfmannshof

Der Halfmannshof in Gelsenkirchen ist die älteste Künstlersiedlung Deutschlands. Nun soll sie umgebaut werden. Das sorgt für Streit.

1931 beschloss die Stadt Gelsenkirchen, den alten Halfmannshof zu einer Künstlersiedlung umzubauen. Künstler und Kunsthandwerker zogen bald in den umgebauten und erweiterten Bauernhof, malten, schmiedeten und töpferten dort, nur einen Steinwurf vom geografischen Zentrum des Ruhrgebiets entfernt, im Grünen. Der Halfmannshof gewann bald an Bedeutung. Vor allem in den 60er Jahren war die Künstlerkolonie ein wichtiges Zentrum der modernen Kunst. Der Halfmannshof-Bewohner Ferdinand Spindel holte Ausstellungen mit Werken von Heinz Mack und Günther Uecker nach Gelsenkirchen, die Gruppe Zero und Eat-Art Events sorgten für Aufmerksamkeit und Schlagzeilen.

Das ist lange her. Mittlerweile ist es ruhig geworden um den Halfmannshof. Ausstellungen mit den Bildern von Grundschülern aus Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck oder mit Künstlern aus Gelsenkirchens Partnerstädten sind Zeichen des seit den 70er Jahren eingetretenen Bedeutungsverlustes.

Das will Volker Bandelow, der Leiter des Gelsenkirchener Kulturamtes, ändern. „Der Halfmannshof war mal ein Aushängeschild der Gelsenkirchener Kultur und hat immer noch einen guten Namen. Der hat allerdings viel mit seiner Vergangenheit und kaum etwas mit seiner Gegenwart zu tun.“ Gemeinsam mit der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft sollen die Gebäude renoviert werden. Neben neuen Ateliers werden moderne Mietwohnungen errichtet. 22.000 Euro Verlust fährt der Halfmannshof im Moment im Jahr ein und das soll sich ändern. „Wir wollen, dass dort junge Künstler, die nur ein paar Monate im Ruhrgebiet sind, gemeinsam mit den Bewohnern arbeiten, die dort ständig leben. Wir wollen einen Wandel.“ Bandelow ist klar, dass sein

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