Bochum hat ein „Kreativwirtschaftliches Gründerzentrum“. Und da gibt es Probleme.
Ein Baumarkt, ein Discounter und Castrop-Rauxel ist auch nicht weit: In Bochum Gerthe eröffnete die Stadt Bochum vor fünf Jahren mit viel Tam Tam ein sogenanntes „Kreativwirtschaftliches Gründerzentrum„. Dazu wurde ein altes Zechengebäude mit Landesmillionen aufwendig saniert. Hier sollten sich Unternehmen aus der fabulösen Kreativwirtschaft niederlassen. Nun laufen dem Ding die Mieter weg und die Stadttochter EGR gibt zu, dass sie die Kiste auch noch subventionieren muss. Steht heute in der WAZ und ist alles, nur keine Überraschung. Im Gegenteil: Alle läuft nach Plan.
Als das Ding damals aufmachte unterhielt ich mich mit einem der Kommunalpolitiker, die in Bochum was zu sagen haben. Ich erzählte ihm, dass der Standort Quatsch sei, die Mieten zu hoch und das solche Unternehmen in die Innenstadt gehören. Er zuckte nur mit den Schultern: „Wissen sie, es geht doch gar nicht um Kreativwirtschaft. Das war für uns nur der einfachste Weg um an die Landesgelder zur Sanierung des Zechengebäudes zu kommen. In ein paar Jahren sind die Kreativen raus, dann sind da Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater drin, aber wir haben ein schönes Gebäude in Gerthe. Der Rest interessiert uns nicht“
Und die paar Jahre sind jetzt scheinbar rum. Ruhrgebietspolitiker sind gut darin, Fördergelder des Landes und der Europäischen Union abzuziehen. Wer glaubt es geht ihnen um Inhalte, hat schon verloren.