FDP: Selbstmord aus Angst vor dem Tod in NRW

Wendehals: FDP-Fraktionschef Gerhrad Papke

Was bleibt  einem FDP-Fraktionschef Papke auch anderes übrig, als sich als Landtagsabgeordneter vom Steuerzahler durchfüttern zu lassen?   Papke ist die Zusicherung der Unterstützung der rot-grünen Minderheitsregierung sicher leicht gefallen. Alles scheint für ihn besser zu sein, als regelmässige Erwerbsarbeit.

Ach ja, die spätrömische Dekadenz. Da liegt man auf der Liege, bekommt die Weintrauben gereicht, ab und an eine zünftige Orgie und dann und wann hält man eine Rede, für die sich kaum einer Interessiert. So waren sie, die alten Römer, zumindest in den Augen von Liberalen wie Westerwelle und Papke.

Und mal ganz ehrlich: So richtig schlecht klingt das ja nicht. Auf jeden Fall besser als jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Das scheint sich auch FDP Fraktionschef Papke gedacht zu haben. Die FDP wird die rot-grüne Minderheitsregierung unterstützen. Nö, eine Koalition oder direkten politischen Einfluss wird es nicht geben. Warum auch? Aber dafür wird das Leben etwas sicherer: Neuwahlen in den kommenden Jahren werden unwahrscheinlicher, die Bezüge landen weiterhin pünktlich auf dem Konto und auch Pensionsansprüche können über die kommenden Jahre angesammelt werden. Dass die politische Agende von Rot-Grün in NRW mit liberaler Politik so wenig zu tun hat wie Kölsch mit einem richtigen Bier ist egal. Papke und seine Fraktion haben andere Prioritäten. Sie zimmern sich vor dem Untergang der FDP noch ein kleines Rettungsboot und begehen politischen Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

Der Ruhrpilot

Wendehals: FDP-Fraktionschef Gerhrad Papke

NRW: FDP stützt Rot-Grün…RP Online

NRW II: CDU attackiert Kurswechsel der FDP…RP Online

NRW III: Der Kurswechsel und die Folgen…Post von Horn

NRW IV: Atomgegner greifen Landesregierung an…Mindener Tageblatt

NRW V: Front gegen Solidarpakt Ost…Der Westen

Medien: Warum Springer für die WAZ bietet…Zeit

Kultur: Das Herz der Ruhrtriennale…RP Online

Debatte:  Das soll grün sein?…Welt

Bochum: Rottstr5 setzt Nibelungen-Saga mit „Ute, die Gute“ fort…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Townsend kritisiert „Angstkampagne“…Der Westen

Dortmund: Envio-Aufarbeitung landet im Umweltauschuss unter ferner liefen…Der Westen

Dortmund II: Ärger über anonymes Trinkraum-Flugblatt…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Antisemitismus-Debatte Die Linke im Blickfeld…Der Westen

Duisburg II: CDU im Duisburger Süden übt weiter das Wählen…Der Westen

Duisburg III: Wie sich Angehörige die Loveparade-Gedenkstätte am Ort der Katastrophe wünschen…Der Westen

Umland: Die Jagd auf den Sektenarzt Hartmut Hopp…Der Westen

Umland II: „Pro“ will gegen Autonomes Zentrum demonstrieren…NRWREX

Oberbekleidung: BvB offeriert Derby-Leibchen…Pottblog

Trauer: No more “one more thing…2.0

Trauer II: Den Tag lang über Steve Jobs gegrübelt…Frontmotor

Medien: Ein Plädoyer für Currywurst-Journalismus…Ostroplog

Vom Warten und nicht mehr Hoffen: Toshio Hosokawas Oper „Hanjo“ bei der Ruhrtriennale


Auf eine Schattenwelt, die mit allen großen Gefühlen zwingend verbunden ist, verweist die Kammeroper des Japaners Toshio Hosokawa. Und gerade anderthalb Stunden brauchte dieses Stück, um Grenzerfahrungen von Verzweiflung, brennender Sehnsucht und Selbstaufgabe extrem zu verdichten – zweifel los eine der stärksten, zugleich verstörendsten Produktionen bei dieser Ruhrtriennale.

Das Szenario mit der Geisha Hanako, die vergeblich auf ihren Liebhaber wartet, ist einem uralten Stück aus der höfischen „No“-Tradition entlehnt – aber die hier zugrunde liegende Neu-Interpretation durch den Autoren Yukio Mishima verweist auf eine Warte-Situation im Sinne von Beckets „Warten auf Godot“. Hierfür liefert Regisseur Calixto Bieito ein nocturnohaftes wie katastrophales Szenario.

Geschotterte Bahngleise weisen bedrohlich mitten ins Publikum hinein, als müsse man Angst haben, gleich überrollt zu werden. (Bühnenbild: Susanne Gschwender) Nacht, Nebel und viel bleiches Licht erinnern an manche Stimmung in einem Michael Haneke-Film. Die Sprache ist oft mit schweren Metaphern und einer latenten Traurigkeit durchdrungen. Doch erst mal wird gar nicht gesprochen bzw. gesungen und später auch sind die Worte so ökonomisch gesetzt. Maximal soll Raum gegeben sein für symbolträchtige Mimik und Körper-Expression bleibt – so will es asiatisches Theater im allgemeinen und auch Calixto Bieitos Regie im besonderen.

Hanako (Kerstin Avemo) schleppt sich auf den Schienen vorwärts, in (Todes-) Zuckungen verzerrt. Manchmal balanciert sie auf einer Schiene. Ihr wartendes Dasein ist ein Balanceakt auf dem schmalen Grat zwischen Hoffnungs und Verzweiflung. Für die unablässig Wartende und verzweifelt Liebende sind alle anderen Menschen tot. Bis auf jenen Mann, der nicht zurückkommt.

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Stockender Wandelmotor

„Wandel durch Kultur, Kultur durch Wandel“ lautete das Motto der Kulturhauptstadt Ruhr2010. Knappe Kassen und mangelndes Interesse der Politik könnten dafür sorgen, dass der kulturelle Aufschwung schon im Keim erstickt.

Mitte Juli hatten sie sich vor dem im Sommer geschlossenen Kulturzentrum Hundertmeister versammelt: Gut hundert Jugendliche aus Duisburg, darunter viele Musiker, Initiativen und Studenten, um dafür zu protestieren, dass das Zentrum wieder geöffnet wird. Der Trägerverein musste Insolvenz anmelden, er hatte bei dem städtischen Energieversorger eine Viertel Million Euro Schulden und die Stadt Duisburg kein Geld, um die Zentrumsmacher zu stützen. Im Gegenteil: Über Jahre hinweg wurden die Zuschüsse für das Projekt gekürzt, fiel es den Verantwortlichen immer schwerer, ein auch nur halbwegs attraktives Programm aus Konzerten und Kleinkunstveranstaltungen auf die Beine zu stellen. Mittlerweile ist klar: In den Räumen des Hundertmeisters werden bald wieder Kulturveranstaltungen stattfinden – ein selbstverwaltetes Zentrum, wie es die Demonstranten forderten, wird es jedoch nicht sein.

Auch andere Kulturveranstalter in Duisburg sind akut gefährdet: Das Kinderheater Reibekuchen wird künftig auf 50.000 Euro verzichten müssen, der Kulturbunker Bruckhausen auf über 30.000 Euro und der Etat der Kultur- und Stadthistorischen Museums soll um 60.000 Euro gekürzt werden.

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Der Ruhrpilot

Trauer: Steve Jobs, 1955 – 2011…Wired

Trauer II: Tod eines Weltverbesserers…Spiegel

Trauer III: Steven P. Jobs – His Life, His Companies, His Products…New York Times

Trauer IV: Steve Jobs ist tot – Trauer um den Mitgründer von Apple…Pottblog

Trauer V: Steve Jobs R.I.P….Spreeblick

Trauer V: Steve Jobs R.I.P….Nerdcore

Trauer VI: Danke für alles, Steve Jobs…Lummaland

Trauer VII: Steve Jobs ist tot…Kaffee bei mir

Bochum: Ärger mit Nazis in Langendreer…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Bezirksregierung schlampte bei Envio-Ermittlungen – PCB-Fall bei Remondis totgeschwiegen…Der Westen

Dortmund II: Geierabend zum Abschluss des „Ruhrhochdeutsch“-Festivals…Der Westen

Dortmund III: Plakat zerrt vermeintlichen Drogen-Händler ans Licht…Ruhr Nachrichten

Duisburg: So benimmt sich kein Gast, Herr Dierkes…Der Westen

Duisburg II: Krieger will Möbelmärkte Höffner und Sconto 2013 fertigstellen…Der Westen

Essen: Sorge um 5300 Arbeitsplätze bei Ferrostaal…Der Westen

Essen II: Stromkonzern Steag steht unter „enormem Druck“…Der Westen

Umland: Was will Wowereit?…Rot steht uns gut

Umland II: Wie Bonn zur Islamisten-Hochburg wurde…Bundesstadt Blog

Apple: Warum ich das Apple iPhone 4S gut finde (und kaufen werde!)…Pottblog

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Ruhrgebiet: Ausgerechnet Pleitgen

Fritz Pleitgen Foto: WDR

Fritz Pleitgen fordert ein Ende des Kirchturmdenkens und fordert einen „politischen Ruck“. Ausgerechnet Pleitgen.

Fritz Pleitgen, so habe ich der WAZ entnommen, hat eine flammende Rede vor der CDU gehalten, eine „Metropole Ruhr“ gefordert und vor einem Rückfall in die Provinzialität gewarnt. Viele haben gute Gründe und jedes Recht, solche Reden zu halten: Gelsenkirchens OB Frank Baranwoski (Chef der Ruhr-SPD), Burkhard Drescher (SPD, ex OB Oberhausen), Oliver Wittke (Chef der Ruhrgebiets-CDU) Christoph Zöpel (SPD) und natürlich Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Einer hat dieses Recht nicht: Fritz Pleitgen. Es ist billig, wenn Pleitgen heute Schaufensterreden hält und mit dem selten dummen Vorschlag kommt, das immer einer der OBs für ein Jahr das Ruhrgebiet repräsentieren soll. SPD und Grüne haben sich längst auf mehr geeinigt und in dieser Frage die Unterstützung der Union: Direktwahl des Ruhrparlaments und eines „Revier-OBs“. Pleitgens Vorschlag ist einfach ärgerlicher, unwissender Unsinn, ausgesprochen von jemanden, der nicht nur keine Ahnung von der Thematik hat, sondern auch immer wenn er in Verantwortung stand, nichts getan hat, um das Ruhrgebiet zu stärken.

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Der WDR und die Mode

Der Erwerb textiler Oberbekleidung ist eine komplizierte Angelegenheit. Gerade die Jacke ist dabei mehr als ein irgendein banales Kleidungsstück. Sie ist die Visitenkarte ihres Trägers, eine öffentliche, stilistische Aussage und oft auch ein guter Freund, der einen über viele Jahre begleitet. Die richtige Jacke will also gut ausgewählt werden.

Das sieht auch der Westdeutsche Rundfunk so, der sich gerade intensiv mit dem Ankauf neuer Jacken beschäftigt. Mit denen sollen die WDR-Mitarbeiter ausgestattet werden, wenn sie in Nordrhein-Westfalen unterwegs sind. Und sie sollen natürlich dafür sorgen, dass nicht nur Kameraleute und Tontechniker eine gute Figur machen, sondern auch der Kölner Sender. Und das ist kompliziert: Das Projekt „Jackenbeschaffung“ läuft beim WDR seit eineinhalb Jahren. Es ist angesiedelt beim Leiter des Management Büros des Senders, Paul Markeli, der nun offiziell der „Nebentätigkeit  Teambekleidung“ nachgeht. Und das mit großer Intensität: Um den WDR-Mitarbeitern künftig eine wirklich tolle Jacke anzubieten, trat der Sender nach einem Bericht in der WDR-Mitarbeiterzeitschrift „Fünkchen“, in Kontakt mit verschiedenen Instituten. Immerhin: Die neue Jacke sollte „regendicht, antistatisch, bedingt brandhemmend, atmungsaktiv und geräuscharm“ sein. Zu beachten gab es vor der Beschaffung der 500 neuen Jacke zahlreiche ISO- und EN-Regeln.

Ein erstes Jackenmodell fiel durch. Es erfüllte zwar alle Normen, war aber zu schwer. Die „Panzerjacke“, lässt sich Jackenbeschaffer Markeli im „Fünkchen“ zitieren, hätte niemand angezogen.

Das Verfahren war scheinbar so kompliziert, das eine im Januar dieses Jahres erfolgte Ausschreibung bereits im Februar wieder zurückgezogen wurde, weil eines der vom WDR befragten Institute weitere Entflammbarkeitstests forderte.

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