Duisburg: Öffentliche Ratssitzung zum Loveparadegutachten gefordert

Adolf Sauerland

Im Duisburger Rat soll heute im nicht-öffentlichen Teil über das Loveparadegutachten gesprochen werden. Die Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg fordert hingegen eine öffentliche Debatte. 

Für 420.000 Eure lieferte die Düsseldorfer Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek der Stadt Duisburg ein Gutachten in dem stand, die Stadt hätte sich im Fall der Loveparade rechtlich nichts vorzuwerfen. Das war teuer und hat niemanden interessiert, denn mittlwerweile laufen etliche Verfahten gegen Mitarbeiter der Stadt. Bezahlt werden sollte das Gutachten zeitweilig aus Geldern, die für Loveparade-Opfer vorgesehen waren. Klar, da dachte sich wohl Sauerland: „Ich bin mir das wichtigste Loveparade-Opfer“ – die schäbige Nummer flog auf.

Heute soll im Rat der Satdt Duisburg über das teure Gutachten für den miesen Oberbürgermeister und seine Versagertruppe aus der bettelarmen Stadt gesprochen werden. Natürlich hinter verschlossenen Türen.

Die Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg, die auch hinter dem Abwahlverfahren gegen OB Sauerland steht, fordert, dass das Gutachten öffentlich besprochen wird:

Die skandalösen Vorgänge um das Gutachten dürfen nicht hinter verschlossenen Türen verhandelt werden.

Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, welche Ratsmitglieder diese Ausgaben der Stadtspitze um Herrn Sauerland, Herrn Greulich und Herrn Rabe nachträglich billigen. Es geht um Geld und politische Verantwortung.

Das Gutachten, das die Stadtspitze von jedem schuldhaften Verhalten bei der Loveparade freisprach, wurde kurze Zeit später schon durch den Zwischenbericht der Duisburger Staatsanwaltschaft widerlegt.

In einer Stadt mit einer solch prekären Finanzlage, in einer Stadt, in der 2000,- € für einen Schüleraustausch fehlen, muss Öffentlichkeit über solch weitreichende Entscheidungen hergestellt werden.

Spannend finde ich auch die Frage, ob aus diesen 420.000 Euro der PR-Berater von Sauerland, Karl-Heinz Steinkühler, bezahlt wurde und wie teuer der ehemalige Journalist , der nach Meinung der Nachdenkseiten auch als Kampagnen-Blogger tätig wurde, denn so war.

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Braune Hochburg Dortmund

Dortmund ist die westdeutsche Hochburg der Nationalen Autonomen. Stadt und Polizei bekommen das Problem nicht in den Griff. Foto: Mathias Schumacher.

Dortmund Oberbürgermeister Ulrich Sierau mag es nicht, wenn schlecht über seine Stadt berichtet wird. „Dortmund“, erklärte er vollmundig auf einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche „ist keine Hochburg der Neonazis, sonder eine Hochburg des Widerstandes.“

Während Sierau über die Aktivitäten der Nazis berichtete, begann ein gutes Dutzend von ihnen, vor dem Rathaus Flugblätter zu verteilen. Eine bewusste Provokation – und eine Demonstration der eigenen Stärke.

Als Hochburg des Widerstandes sieht auch die 2009 veröffentlichte Studie des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) Dortmund nicht. Die Forschergruppe unter Leitung des bekannten Gewaltforschers Prof. Wilhelm Heitmeier kommt zu dem Ergebnis: „Momentan sind die autonomen Rechtsextremisten aus Dortmund die stärkste Gruppierung im Spektrum der Freien Kräfte aus Deutschland.“

Mehr noch. Die Heitmeier-Studie stellt fest, dass Dortmund zu einem Sammelpunkt für die Szene des Ruhrgebiets geworden ist. Hier gibt es Nazi-Wohngemeinschaften, finden Rechtsrock Konzerte und kann man seine Freizeit mit Nazi-Schmiererereien und Schlägereien verbringen.

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Greulich „überrascht“: Ach, eine Frage noch, Herr Stadtdirektor!

Dr. Peter Greulich - Bild: Stadt Duisburg

Duisburgs Stadtdirektor Dr. Peter Greulich – vor einer Woche hatten wir hier darüber berichtet – hatte sich in einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beschwert, im Zusammenhang mit der Gedenkfeier zum ersten Jahrestag der Loveparade-Tragödie seien seine Mitarbeiter wie bei der Loveparade unter Druck von oben gesetzt worden, um zu genehmigen, was nicht zu genehmigen war. „Genau dieses Verhalten erfolgte nun von der Landesregierung“.

Immerhin, hatten wir geschrieben, da könnte man ja noch einmal nachfragen. Dies hat sich inzwischen auch die Duisburger Staatsanwaltschaft gedacht und Greulich als Zeugen vorgeladen. Die Vernehmung findet, wie Radio Duisburg berichtet, am kommenden Donnerstag bei der Kölner Polizei statt, die bekanntlich die Ermittlungen in Sachen Loveparade für die Staatsanwaltschaft Duisburg durchführt.

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Dortmunder Piraten wählen neuen Vorstand

Wenn der Piraten-Boom anhält, ist ja einer von denen vielleicht der nächste Oberbürgermeister Dortmunds: Die dortigen Piraten haben am Wochenende neuen Vorstand gewählt:

Neuer 1. Vorsitzender ist der 35-jährige Christian Gebel, 2. Vorsitzender der 54-jährige Hanns-Jörg Rohwedder, beide sind EDV-Fachleute. Der 53-jährige Klimatechniker Wolfgang Pähler ist neuer Schatzmeister. Unverändert gehören Daniel Sandmeier (36) und Dieter Klein (47) dem weiterhin fünfköpfigen Vorstand an.

Die beiden bisherigen Vorsitzenden Manon Heiland und Daniel Niedzwetzki sowie der bisherige Schatzmeister Torsten Sommer standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung.

Na dann: „Klar zum ändern“. In Dortmund gibt es viel zu tun…

 

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Fräulein Nina: „Die Nordstadt ist eine Lebensaufgabe!“

Die Entertainerin Fräulein Nina war eine Ikone der neuen Dortmunder Nordtstadt. Seit 2008 wohnt sie in Hamburg. Im Interview sagte sie uns warum und was sie an der Entwicklung in Dortmunds Norden störte.

Ruhrbarone: Fräulein Nina. Du bist 2008 nach Hamburg gezogen. Ein Verlust, von dem sich das Ruhrgebiet und die Dortmunder Nordstadt ja nur langsam erholen. Warum bist Du gegangen?

Fräulein Nina: Die Gründe waren vielschichtig, ich versuch´s trotzdem kurz: ich war solo, meine WG löste sich auf, mal in Hamburg zu wohnen ein langes Fernziel von mir, die Gelegenheit günstig, die Biege zu machen, denn dank meines Jobs und des Tourgeschäfts wusste ich, dass ich regelmäßig in Dortmund und im Ruhrgebiet Station machen würde. Aber um im Ruhrgebiet Station zu machen, dafür muss man da nicht wohnen. Dann tat sich eine gute Gelegenheit auf, ein Freund hatte eine Wohnung in Hamburg bezogen und bot mir sein Wohnzimmer als Teilzeit-WG-Zimmer an. Ich schlug zu, das ging hoppladihopp. Ich lieh mir einen kleinen Bulli von einer Freundin und packte das Nötigste ein und los ging´s. Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt im Urlaub. Ich schrieb ihnen eine SMS: bin jetzt in Hamburg. Sie schrieben zurück: schön, wir sind auf Sardinien. Dass es hieß, dass ich ab jetzt da wohne, da war ich wohl mal wieder zu schnell, das hatten sie nicht verstanden. Aus künstlerischer Sicht gab es auch einige Anlässe, warum ich nach Hamburg wollte.

Künstlerisch war ich an einem Punkt angelangt, wo ich merkte: entweder, ich bleibe jetzt hier und spiele an den immer gleichen Orten, dafür regelmäßig und ganz gut bezahlt und reproduziere, kopiere und imitiere mich immer wieder selbst, bis die Leute im Publikum synchron meine Texte mitsprechen und mitsingen können.

Hast Du in Hamburg bei Null angefangen oder gab es schon ein paar Leute die Fräulein Nina kannten?

Aus der künstlerischen Branche kannte ich niemanden, aber einige meiner Freunde waren einige Jahre zuvor auch schon nach HH gezogen. Ich bin mal zu meiner Ruhrgebiets-Zeit im Bahnhof Langendreer

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