Peter Sloterdijk Foto: Rainer Lück http://1RL.de Lizenz: CC
Die Badische Zeitung feiert Rudolf Steiner und löscht Rudolf Steiner O-Ton: „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse“ ist Werbung für die Religion Anthroposophie. Von unserem Gastautor Andreas Lichte.
„Wer, wie, was – wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm!“ ist Kinderkram. Ein guter Journalist wie Thomas Loisl Mink, Autor der Badischen Zeitung, weiss einfach, welcher Autorität er ungeprüft glauben kann. Und Peter Sloterdijk ist so eine Autorität.
In seinem Bericht über die Podiumsdiskussion zur Eröffnung der Rudolf Steiner Ausstellung im Vitra Design Museum gibt Mink Fragmente von Sloterdijks Steiner-Lobpreisung wieder, ohne auch nur eine einzige Frage zu stellen. Worum es eigentlich geht, bleibt dem Leser unklar, sicher ist nur:
Rudolf Steiner ist ungeheuer bedeutend. Für die Kunst, und überhaupt …, Zitat Mink:
„Steiner sei jemand gewesen, dem es gelang, zeitgenössische Ideenspannungen wahrzunehmen, sagte Sloterdijk …“
„Steiner habe indessen Vertikalität neu definiert »und die menschliche Individualität nach oben anschlussfähig gemacht«, so der Philosoph. Er sei so etwas wie der von dem Dadaisten Hugo Ball beschriebene Antennenmensch gewesen, er sei immer auf Empfang gewesen …“
usw., usw., bis Mink das Grande Finale seines Berichts bringt:
„Steiner, so Peter Sloterdijk, sei ein idealer Transmitter der Botschaft, eine Lebensform zu entwickeln, die eine Koexistenz der Menschen auf dem Planeten ermögliche.“
Mit dem Beschluss, auch harte Drogen wie Heroin und Kokain zu legalisieren, liegt die Linkspartei richtig. Und könnte eine wichtige Debatte auslösen.
Erinnert sich noch jemand an den Film „Es war einmal in Amerika?„. In ihm gibt es eine Szene, die alles über die Effektivität von Drogenverboten sagt. Zwei Alkoholschmuggler liegen am Strand von Miami als eine Zeitungsbote verkündet, dass die Prohibition aufgehoben wird. Die beiden sind am Boden zerstört, denn ihrem illegalen, aber lukrativen Geschäftsmodell wurde damit der Boden entzogen.
Ich würde gerne erleben, dass dies Drogenhändlern auf der ganzen Welt passiert. Es gibt keinen effektiveren Schlag gegen die unterschiedlichsten Mafia-Organisationen als die Legalisierung von Drogen. Ganze Länder wie Afghanistan, Teile Mexikos und Kolumbien könnten aus dem Griff der Banden befreit werden, wenn ihre finanzielle Basis, der Handel mit illegalen Drogen, wegfallen würde. Nebeneffekt: Drogen würden billiger werden – die Beschaffungskriminalität zurück gehen.
Aber es gibt nicht nur kriminalistische Gründe, die für eine Legalisierung sprechen.
Drogen gehören zur Zivilisation dazu – das Gefasel von einer drogenfreien Gesellschaft ist so hirnlos wie unrealistisch. Das gilt es anzuerkennen. Und Drogen sollten möglichst wenig schädlich sein. Deswegen sollten sie von normalen Pharmafirmen hergestellt werden. Heroin von Bayer, die haben es ja immerhin erfunden, wird sicher weniger Schäden hervorrufen als Krok aus irgendwelchen russischen Drogenküchen. Eine Legalisierung von harten Drogen wird die Zahl der Drogentoten massiv senken.
Und werden mehr Leute Drogen nehmen, wenn sie legal sind? Kann sein, dass es ein paar mehr werden. Wir leben in einer Drogen-Gesellschaft. Drogen gehören zu unserem Alltag. Aufklärung kann den Menschen helfen, die Gefahren zu erkennen und vernünftig mit Drogen umzugehen. Unter dem Strich werden wir alle von einer Legalisierung von Drogen profitieren.
Komischer Tag. Ich stimme in einer Frage der Linkspartei zu. Bin mal gespannt, was heute noch so passiert 🙂
Morgen ab 11.00 Uhr wollen die Nazis in Essen gegen den Euro demonstrieren. Verschiedene Antifa-Gruppen rufen zum Protest auf. Treffpunkt ist um 11.00 Uhr an einem SPD-Infostand am Frintroper Markt.
Wilhelm Bonse-Geuking (RAG Stiftung) Bodo Hombach (Initiativkreis Ruhr) Rainer Kambeck (RWI)
Weil das RWI glaubt, dass neue Strukturen im Ruhrgebiet politisch nicht durchzusetzen sind, setzen die Forscher in einer Ruhrgebietsstudie auf mehr freiwillige Zusammenarbeit der Städte.
Heute wurde eine neue Ruhrgebietsstudie vorgestellt. Im Auftrag der RAG-Stiftung hat sie das renommierte Wirtschaftsforschungsinstitut RWI aus Essen erstellt. Der Zeitpunkt verwundert: Seit Jahren wird über das Ruhrgebiet und seine Verfasstheit kaum noch diskutiert. Die diversen Ruhrstadt-Initiativen sind so tot wie ein Fischstäbchen in der Fritteuse. Die Politik hat längst aufgehört, sich mit dem Ruhrgebiet zu beschäftigen. Nur dann und wann äussern sich noch wankende Gestalten wie Fritz Pleitgen zu dem Thema. Und nun das: Eine ausführliche Forschungsarbeit, deren Ergebnisse in diesem Artikel natürlich noch nicht komplett vorgestellt und diskutiert werden können. So etwas hatte es auf diesem Niveau noch nicht gegeben. Das meiste, was man in den letzten Jahren zu lesen bekam, war irrelevanter PR-Kram, erstellt von den üblichen Subventionsschnorrern.
Auch 2011 sorgt die Kulturhauptstadt noch für Schlagzeilen. Da kann einem Angst und Bange bei den Projekten werden, die das Land und die Kommunalpolitker für das Ruhrgebiet planen.
Gleich drei Kulturhauptstadtprojekte rügte der Bund der Steuerzahler gestern. Sie haben alle gemein, dass sie den Kostenrahmen sprengten, nicht fertig wurden: Der Dortmunder U-Turm, nichts anderes als ein großer Betrug der Stadt Dortmund an den Steuerzahlern, der Landesarchiv-Bau in Duisburg und das Bochumer Musikzentrum. Beim Bochumer Musikzentrum habe ich ja die Hoffnung, dass die Unfähigkeit der Spendensammler dafür sorgt, dass sich nie ein Kran drehen wird – warten wir es ab. Dazufügen könnte man noch das 2010Lab und ECCE. Überflüssige Millionenflops, die allerdings den Vorteil haben, dass sie für Klarheit sorgen: Seitdem die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr (Schon er Name ist so peinlich) ECCE unterstützt, ist klar, dass es nicht gelungen ist, einen vernünftigen Nachfolger für ihren Gründer Hanns-Ludwig Brauser zu finden.
OK, wenden wir uns der Zukunft vor. Wir sind im Ruhrgebiet und hier ist nach der Pleite immer auch vor der Pleite. Und nachdem nur noch ein paar Nachzügler von den Chancen der Kreativwirtschaft schwärmen, sind die neuen Megaflops schon deutlich am Horizont zu erkennen: Sie heißen Innovation City,
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