Dortmund: Demo gegen Naziüberfälle

Nachdem sich im Vorfeld der für den 3.9. angekündigten Nazi-Demo in Dortmund die Übergriffe auf Nazi-Gegner häufen, gingen die gestern  auf die Straße.

Brutale Überfälle, eingeschlagene Scheiben, beschädigte Autos – im Vorfeld der für den 3.9. geplanten Nazi-Demo in Dortmund versuchen die Nazis ihre Gegner systematisch zu terrorisieren. Gestern gab es eine Kundgebung gegen die zunehmenden Gewalttaten der Nazis und eine spontane Demonstration von der Reinoldikirche zur Katharinentreppe am Hauptbahnhof, wo sich 20 Nazis versammelt hatten.  „Unsere heutige Aktion zeigt, dass wir rechte Übergriffe nicht kommentarlos hinnehmen. Nun hoffen wir auf einen ebenso erfolgreichen Verlauf der Gegenproteste am 2. und 3. September“, sagte die Pressesprecherin des Alerta!-Bündnisses, Sonja Brünzel.

Duisburg: Ein Raum für das Bündnis gegen Antisemitismus

Die Stadt Duisburg hat dem Bündnis gegen Antisemitismus einen Raum angeboten. Der Leiter des Internationalen Zentrum Esch wurde dafür kaltgestellt.

Nachdem der Leiter des Internationalen Zentrums Duisburg, Wolfgang Esch, eine Bitte um einen Raum für eine Veranstaltung des Bündnis gegen Antisemitismus zuerst abgelehnt hatte, schlugen die Wellen hoch. Zahlreiche Medien, so auch dieses Blog, berichteten über den Vorfall. Die Stadt Duisburg lenkte ein. Auf Anfrage wurde uns erklärt:

Werden die Angaben, die jetzt von VHS-Direktor Dr. Gerd Jahn nochmals zur Prüfung angefordert wurden, gemacht, steht der Durchführung der Veranstaltung im IZ nichts im Wege.

Mittlerweile hat das Bündnis ein Raumangebot von der Stadt erhalten. Damit sieht es so aus als ob am 5. Oktober die Veranstaltung „Das Problem heißt Antisemitismus. Duisburg, die Linke und die „Israelkritik“ in Duisburg stattfinden kann:

Eine Stadt, in der sich all diese Entwicklungen seit Jahren besonders ausgeprägt zeigen, ist Duisburg. Bundesweit bekannt wurde schon 2004 der Verein „Initiativ“, als er mit der Kampagne „10 Euro für den irakischen Widerstand“ den Überbleibseln der faschistischen Diktatur Sadam Husseins zur Seite sprang. Auch der Vorfall rund um eine Demonstration, die sich während des Gazakrieges 2009 ereignete, war Thema in der internationalen Presse. Damals stürmten Polizisten unter dem Jubel von 10.000 Demonstranten eine Wohnung, um eine Flagge Israels herunterzureißen. Wenig später rief der linke Oberbürgermeisterkandidat, Hermann Dierkes, zum Boykott israelischer Waren auf und brüskierte sich über das „läppische Existenzrecht“ Israels. Und auch im Jahr 2011 war Duisburg wieder bundesweit präsent, als auf der Hompage des Kreisverbandes der Linkspartei ein antisemitisches Flugblatt auftauchte. Hohe Mitarbeiter aus Politik, Verwaltung und Polizei agierten wiederholt als Steigbügelhalter der Hetzer. Und im Fahrwasser solcher Skandale marschieren die Rackets von der „Roten Antifa“ oder „Zusammen Kämpfen“. Den Soundtrack dazu liefert die berüchtigte Schlagerkombo „Bandbreite“, die vor allem die Verschwörungsfans hinter sich sammelt.

Mehr zur Veranstaltung gibt es hier

Der Ruhrpilot

Nazi-Demo in Dortmund

Naziaufmarsch 3.9 : Nazi-Demo schlägt hohe Wellen…Ruhr Nachrichten  

Naziaufmarsch 3.9. II: Essen bringt die Bagger-Crew mit…Alerta

Naziaufmarsch 3.9 III: Kontroverse um Blockade bei Nazi-Demo…Der Westen 

NRW: Wirtschaft trotz Finanzkrise erstaunlich robust…RP Online

Ruhr2010: Kulturhauptstadt-Schilder sind abmontiert…Der Westen

Ruhrtriennale: Neue Ausstellung offenbart zentrale Motive des Buddhismus’…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet: Stadtteilmütter in Problemvierteln unterwegs…Der Westen

Gelsenkirchen: Huntelaar schießt Schalke in die Gruppenphase…Spiegel

Dortmund: Borussia Dortmund in der Champions League-Gruppe F…Pottblog

Bochum: Faninitiative “Wir sind VfL” (Bochum) im Gespräch mit der WAZ…Pottblog 

Umland: Pro Köln bläst sich auf und verschwendet Steuergelder…Kölner Stadtanzeiger

Umland II: Wie verzweifelt muss diese Welt sein, wenn ein Spaziergang 15 Euro kostet?…Zoom

Medien: RTL – eine typisch deutsche Journalismus-Vortäuschung…Indiskretion Ehrensache 

Medien II: Die Forstwagenverschwörung…Reflexion

Patentrecht: Die Elektroautos der Mondbasis Alpha 1…Frontmotor

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Eurokrise: „Ja, aber ich will doch nur wissen, wer der Erste ist.“

Filmszene aus "Rainman" (USA 1988)

„Ja, aber wer ist der Erste? Wer der Erste ist, will ich wissen!“ Immer wenn Raymond Babbitt nervös wurde – und der Rainman wurde schnell und leicht nervös – flüchtete sich der von Dustin Hoffman so großartig dargestellte Autist in den schon unzählige Male immer wieder von ihm aufgesagten Fernsehsketch zweier US-Komiker. „Wer war der Erste, wer war der Zweite. Ich will doch nur wissen, wer der Erste war.“
„Hör jetzt auf mit dem Scheiß, Raimond!“ stoppte ihn sein jüngerer Bruder Charlie Babbitt. Tom Cruise als smarter Raffzahn, der es auf das Geld seines schwerstbehinderten Bruders absieht. „Der Erste, der Zweite, … – Ich habe Dir das doch schon tausendmal gesagt. Das ist ein Witz, Raymond. Das ist zum Lachen, So, und jetzt hör auf damit!“ – „Ja witzig. Zum Lachen.“ Die Erinnerung an ein bekanntes Signal. Dustin Hoffman spielt wieder die dösige Ruhe fernab dieser Welt. Raymond Babbitt war wegen einer Veränderung plötzlich stark überfordert und sehr nervös geworden. Irgendetwas hatte das extrem ritualisierte Alltagsritual aus dem Takt gebracht.

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Der Fußball und die Schwulen

Bemerkenswert an den jüngsten Entwicklungen im Spitzenfußball ist, dass er immer häufiger als Projektions- und Spielfläche für gesellschaftliche Fragen verwendet wird. Kaum ein Politiker kommt rhetorisch ohne Fußballsprachbilder aus, und die höchste Adelung ist, wenn schon nicht in die Umkleidekabine, so doch wenigstens zum Dinner einer Mannschaft zu dürfen, natürlich unbedingt inklusive entsprechender Pressefotos.

Die etwas zurückgebliebene Männerabteilung des deutschen Fußballs war bis vor kurzem noch ein Reservat, in dem Männer noch Männer sein durften, in der an Affen angelehnte Körpersprache nicht nur toleriert, sondern erwünscht war, und Zuspruch eines Massenpublikums bekam. Ein intakter Brot-und-Spiele-Markt für Jungs; und Mädchen, die noch bereit sind, sie anzubeten. Doch der historische Fortschritt ist unaufhaltsam, diese Zeit geht vorbei und wir alle

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Nach Anschlägen: Heute Kundgebung gegen rechte Gewalt in Dortmund

Nazi-Demo in Dortmund

Im Vorfeld der geplanten Nazi-Demo am 3. September ist es in den vergangenen Wochen immer häufiger zu Anschlägen und gewalttätigen Aktionen von Nazis in Dortmund und Umgebung gekommen. Heute um 18.30 Uhr findet am Westenhellewg, Höhe Reinoldikirchen eine Kundgebung gegen rechte Gewalt statt.

Am 3. September wollen wieder über 1000 Nazis in Dortmund protestieren. Und um den Protest schon im Vorfeld zu unterdrücken und verüben Nazis seit Wochen Anschläge und Überfälle:  Nazi-Gegner wurden beim Kleben von Plakaten überfallen, ein junger Mann vorgestern wegen des Tragens eines „linken T-Shirts“ überfallen, das Büro des AStA der TU Dortmund und das Auto eines Piraten beschmiert – nur eine kleine Auswahl der Geschehnisse der vergangenen Wochen. Die Polizei agiert ohne sonderliches Engagement, schützt die Nazi-Gegner nicht und ermittelt langsam und meist erfolglos.

Jeden Tag sind die Nazis im Moment in Dortmund unterwegs, um für ihren Aufmarsch zu werben. Am Wochenende wollen sie zudem mit Kundgebungen in ganz NRW für den 3.9. trommeln: Dortmund, Hamm, Ahlen, Wuppertal sind wohl gesetzt,  Paderborn, Münster oder Bielefeld möglich.

Um gegen den zunehmenden Nazi-Terror in Dortmund zu protestieren, findet heute um 18.30 Uhr auf dem Westenhellweg, Höhe Reinoldikirche eine Kundgebung von Nazi-Gegnern statt.

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