„Dortmund hat eine Tradition was Nazis angeht“

Im September wollen Nazis wieder in Dortmund demonstrieren. Verschiedene Gruppen stellen sich ihnen entgegen. Eine davon ist das Dortmund Dortmunder Antifa-Bündnis (DAB). Ein Interview mit DAB-Sprecherin Hannah Piehl.

Ruhrbarone: Am 3. September planen die Nazis wieder ihren „Antikriegstag“ in Dortmund. In den vergangenen Jahren hat die Polizei versucht, den zu verbieten. Rechnet ihr auch in diesem Jahr damit?

Hannah Piel: Gleich zu Anfang der Blick in die Kristallkugel! Das ist schwierig zu beantworten. Die Polizei ist mit ihren Verboten bisher immer am Bundesverfassungsgericht gescheitert. Andererseits versuchen sie mit den Verbotsversuchen ihr Gesicht zu wahren und nach aussen zu vermitteln, das sie ja gerne anders handeln würden, ihnen aber keine Alternative dazu bleibt den Nazis ganze Stadtteile zur verfügung zu stellen. In so fern könnte es schon sein das die Polizei wieder versucht den Aufmarsch zu verbieten.

Warum haben sich die Nazis für Dortmund als Standort entschieden?

Dortmund hat eine unschöne Tradition was Nazis angeht. schon Ende der 80er Jahre waren hier mit der FAP und der Borussenfront organisierte Neonazis aktiv, die schon damals für ihre gewalttätigen Übergriffe berüchtigt waren. Es ist den Nazis gelungen den Staffelstab an eine jüngere Generation weiterzugeben. Die Stadt Dortmund hat es über lange Zeit versäumt diesem Naziproblem adäquat zu begegnen. Wir erinnern uns noch immer an Aussagen des Polizeipräsidenten, Dortmund habe kein Naziproblem. Es hat erst in letzter Zeit ein Umdenken in der Dortmunder Stadtpolitik eingesetzt. Langsam beginnt die Stadt sich dem Problem anzunehmen.

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Envio Skandal: Online Dokumentation auf „Der Westen“

Der Fall des „Entsorgungsunternehmens“ Envio war einer größten Fälle von Umweltkriminalität in den vergangenen Jahren. Im Blut von Envio-Mitarbeitern wurden  PCB-Werte festgestellt, die bis zum 25.000fachen über den Normalwerten lagen. Mittlerweile sind sechs Menschen an Krebs erkrankt. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat mittlerweile Anklage erhoben – auch gegen den Chef, Dirk Neupert. Besonders engagiert an der Aufklärung des Falls war der WAZ-Recherche-Journalist Klaus Brandt. Er hat das Thema aufgegriffen, als kaum jemand die Brisanz erkennen wollte und es kontinuierlich verfolgt. Die Arbeit von Brandt ist auch die Grundlage der aufwendigen Präsentation des Skandals auf dem WAZ-Portal der Westen: Zahlreiche Dokumente, Fotos und Videos des Skandals wurden soeben online gestellt. So kann man nun Anhand von Original-Dokumenten die ganze Sauerei erfassen, die über Jahre in Dortmund abgelaufen ist – und auch das Versagen der Politik auf allen Ebenen.  Ich habe so etwas aufwendiges wie diese Dokumentation noch nicht gesehen. Das ganze Envio-Verbrechen – und nichts anderes ist es – wird fassbar.

Hier die Dokumentation auf Der Westen

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Festival: Juicy Beats in Dortmund

Juicy Beats ist das größte Electronic und Independent Music Festival in NRW und verwandelt morgen, mit über 150 Bands und DJs den Dortmunder Westfalenpark in die schönste Freiluft-Tanzfläche des Landes – zumindest wenn  das Wetter mitspielt. Top-Acts in diesem Jahr: Beth Ditto (Gossip), Boys Noize, The Notwist, K.I.Z, Gisbert zu Knyphausen, The Thermals, Ce‘Cile, Bonaparte, Quantic & his Combo Bárbaro, Schlachthof Bronx, Prinz Pi, Roman Flügel, FM Belfast, DJ Dixon, Tube & Berger, Frittenbude DJTeam.

Das ganze Programm und alle Infos gibt es hier.


 

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Der Ruhrpilot

Internet: Social Media Guru bleibt Social Media Guru – Da hilft kein Google+…Mediaclinique

NRW: Politik für den Kindergarten…RP Online

NRW II: Jahrestag als Wendepunkt…Post von Horn

Bildung: Zwei Schulen für alle…Tagesspiegel

Bochum: Protest gegen „Herausforderung Zukunft“-Abend mit Josef Ackermann…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Stadt sperrt Schule in Bochum und bestellt Toxikologen…Der Westen

Dortmund: Sorgen vor rechter Gewalt am 3. September…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Martin Gretschmann und The Notwist auf der FZW-Bühne des Juicy Beats…Der Westen 

Duisburg: Alarmierend hohe Nickelbelastung im Norden…Der Westen

Debatte: Acht aphoristische Assoziationen zu den Ereignissen vom 22. Juli 2011 in Norwegen…Zoom

Internet: Skype integriert (endlich) den Facebook-Chat…2.0

Medien: „Manni“ Breuckmann feiert Comeback…Welt


 

Vom Citoyen zum „Unternehmensbürger“

Über den Menschen als „soziales Kapital“ und „die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“ (Corporate Social Responsibility;CSR)

Vor der Lektüre der vollständigen Rede Josef Ackermanns (siehe Link) oder auch nur der hier unten zitierten Textstellen empfehle ich dringend, zunächst meinen Ruhrbarone-Beitrag „Mich mangeln die Wörter“ (2) – Heute: „Werte demonstrieren“ vom 7. März 2011 zu lesen.

Doch nun endlich alle Bühnen frei, Vorhang auf für Josef Ackermann auch in Bochum.
Mr. Steckel, tear down your wall!
Begrüßen Sie herzlich Dr. rer.oec. Ackermann (Dissertation: „Einfluss des Geldes auf das reale Wirtschaftsgeschehen“ ), European Banker of the Year 2009, Josef Ackermann, den Klavierliebhaber, Sänger, Mäzen, Freund der Künste, Geistesriesen, Sprachmagier, „Nathan der Weise“ des globalen Finanzkapitals, Freiheitskämpfer für re-regulierte Märkte,  den begnadeten Elite-Darsteller, Meister ökonomischen Regietheaters, den Mann, der sich niemals zu fein ist, auch einmal einzuspringen als grandioser Kulissenschieber oder Souffleur großen politischen Schauspiels, when the show must go on.

Die Kunst braucht Menschen wie Dr. Josef Ackermann. Es lebe die Gunst! Verzeihung: Es lebe die Kunst! Natürlich.

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Linkspartei: Kein Verfahren gegen Dierkes

Hermann Dierkes

Im Juni beantragte ein Mitglied der Linkspartei den Ausschluss von Hermann Dierkes, dem Fraktionsvorsitzenden der Linken in Duisburg, aus der Partei. Jetzt ist klar: Es wird kein Verfahren geben.

„Dierkes vertritt Positionen, die mit einer normalen Kritik an Israel, wie sie sich auch gegen andere Länder richtet, nichts mehr zu tun. Was Dierkes macht ist Antisemitismus und der hat in unserer Partei nichts zu suchen.“ sagte im Juni ein Mitglied der Linkspartei der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine,  der einen Ausschluss von Hermann Dierkes aus derPartei „Die Linke“ beim nordrhein-westfälischen Landesverband beantragt hatte. Dierkes, der Fraktionsvorsitzende der Linken im Duisburger Rat, hatte immer wieder zum Boykott israelischer Waren aufgerufen und auf dem Kongress Marx 21 das Existenzrecht Israels als eine „läppische Frage“ bezeichnet.

Nach Auskunft von Katharina Schwabedissen, der Landessprecherin der Linkspartei in NRW, wird es kein Parteiverfahren gegen Dierkes geben: „Der Antragsteller hat seinen Antrag zurückgezogen.“ Nach Informationen dieses Blogs wurde er zudem für seine Vorgehensweise gerügt. Über den Inhalt einer Aussprache mit Dierkes sei zudem Stillschweigen vereinbart worden.

Ganz ohne Wirkung blieb die öffentliche Debatte über seine Person auf Dierkes offenbar nicht. Zwei Termine zum Thema Israel sagte er in den vergangenen Wochen ab: Er redete weder auf dem trotzkistischen Kongress Marx 21 in Berlin noch auf einer Solidaritätsveranstaltung zur Gaza-Flotille in Duisburg. Auch der Aufruf zum Boykott israelischer Waren wurde von seiner Homepage entfernt.

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Ackermann, Stoiber und ein PR-Unternehmen

Josef Ackermann Foto: Flickr / World Economic Forum Annual Meeting Davos 2008 Lizenz: CC 2.0

In Bochum wird heftig darüber diskutiert, ob Deutsche Bank Chef Josef Ackermann und der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber im Schauspielhaus bei einer Diskussionsveranstaltung im September auftreten dürfen oder nicht.

Sollen Josef Ackermann und Edmund Stoiber am im September im Rahmen der Reihe ,Herausforderung Zukunft’ im Bochumer Schauspielhaus auftreten? Das wird gerade aufgeregt diskutiert. Der ehemalige Bochumer Intendant Frank-Patrick Steckel hat sich mit einem Brief an Bochums OB Ottilie Scholz gewandt und sie aufgefordert, die Veranstaltung zu verhindern. Der Grund: Ackermann sei eine „stockreaktionäre hochverderbliche Person“. Das reicht für Steckel, ein Redeverbot zu fordern.

Protest liegt in der Luft. Eine Gegenveranstaltung ist wohl in Planung. Denn wie kann es ein, dass das Schauspielhaus von Ackermann und Stoiber entweiht wird? Für Tom Thelen ist heute in der WAZ klar, das

„Der Auftritt provoziert, weil er genau dort passieren wird, wo die bürgerliche (Stadt)Gesellschaft einen bewussten Freiraum geschaffen hat, um in künstlerischer Weise über die Gegenwart nachzudenken. Um Ideen vorzuführen und diese zu befragen über das, was sie mit Menschen machen. Josef Ackermann fragt nicht die Kunst bei seinem Tun, er fragt höchstens seinen Anwalt. Warum sollten die Künstler ihn also willkommen heißen in ihrem Zuhause? Es ist ihr Recht, und vielleicht sogar ihre Pflicht, ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.“

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