Der Ruhrpilot
NRW: Neuer Leitfaden für Veranstaltungen…Ruhr Nachrichten
NRW II: Zahl der Millionäre drastisch gestiegen…RP Online
NRW III: Wie geht die SPD-Märchenstunde weiter?…Schmidts Katze
Rezension: “Vernetzt Euch!”, Lina Ben Mhenni…Butg
Ruhrgebiet: Mafia kauft sich im Revier ein…Der Westen
Bochum: Heute erste Protestaktion bei Opel…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Niemand will die Nazi-Immobilie…Bo Alternativ
Bochum III: VfL träumt von Bier und Aufstieg…Pottblog
Dortmund: Entlassener Sextäter missbrauchte Siebenjährige…Spiegel
Dortmund II: Drogendealer erobern neues Terrain am Borsigplatz…Der Westen
Dortmund III: Bewegende Trauerfeier für Günter Samtlebe…Ruhr Nachrichten
Dortmund IV: BvB-Stadion bekommt 8768 Solarmodule…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Grüne unterstützen Abwahlverfahren gegen OB Sauerland…Der Westen
Duisburg II: Türkischer Verein eröffnet privates Gymnasium…Der Westen
Duisburg III: Stadt lädt türkische Kinder wegen Geldmangels aus…Der Westen
Essen: Planungsdezernent sieht kaum Chancen auf Fortführung der A 52…Der Westen
Umland: Rechte Gewalt gegen Protest-Camp auf dem Kölner Rudolfplatz…MBR-Köln
Wirtschaft: Investoren rennen ECE die Bude ein…Immobilien Zeitung
Wirtschaft II: RWE verkauft sein Stromnetz…Spiegel
Wirtschaft III: Weniger Licht als Schatten für deutsche Frauen…Zoom
Internet: Die GEMA dreht endgültig am Rad…Rot steht uns gut
Roma: Vereinsgründung in Dortmund?
Die Roma in Dortmund rücken zurzeit aus dem Halbdunkel ins Rampenlicht. Mehrere Veranstaltungen beschäftigen sich mit den Zuwanderern aus Bulgarien und Rumänien. Wurde in den letzten Monaten viel über sie geredet, beginnt nun das öffentliche Gespräch auch mit ihnen. Zum Beispiel gestern Abend im Sozialen Zentrum mitten in der Dortmunder Nordstadt.
Vor sieben Jahren kam sie aus der Nähe von Plowdiw nach Dortmund. Sie hatte vier Kinder, der Mann war krank, die Familie arm. Anfangs hatte sie hier keine Wohnung, keine Arbeit, kein Geld. Die Romafamilie aus Bulgarien musste draußen übernachten. Die Frau mit den schwarzen Haaren und der dunklen Haut ist um die fünfzig und möchte ihren Namen nicht nennen. Aber sie ist mit drei anderen Romni, so die korrekte Bezeichnung für weibliche Roma, Mittwochabend ins Soziale Zentrum gekommen, um auf die Lebenssituation der Roma in Dortmund aufmerksam zu machen. Heute wäscht sie für dreihundert Euro im Monat Teller in einem türkischen Restaurant. Deutsch spricht sie nicht. Ihre mittlerweile erwachsene Tochter, die neben ihr sitzt, schon. Sie übersetzt geübt die Schilderungen der Mutter für die etwa sechzig Zuhörer.
Dann erzählen die Tochter und die beiden anderen Frauen von der schwierigen Orientierung im neuen Land, Problemen mit Ämtern und Wohnungen. Eine der Romni weint als sie von ihren Kindern berichtet. Die beiden jüngeren Kinder hat das Jugendamt in Obhut genommen, eine ältere Tochter ist drogenabhängig, die andere Prostituierte. Sie selbst hat keine Wohnung und übernachtet im Moment im Park. Sie zeigt Fotos, auf denen sie mit ihrem kleinen Sohn und der kleinen Tochter zu sehen ist. Die drei sehen darauf aus, wie durchschnittliche Familien so aussehen, gepflegte Kinder, stolze Mutter. Vier ganz normale Frauen mit ganz normalen Bedürfnissen und Wünschen, die das Pech hatten, in eine diskriminierte Minderheit hineingeboren worden zu sein.
Manche Zuhörer schlucken bei diesen Schilderungen, andere empören sich in der anschließenden Diskussion über die teilweise unwürdigen Lebensumstände der Roma auch in Dortmund. Interessierte Nachbarn sind zu der Veranstaltung gekommen, aber auch Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Vereine. Der Mieterverein Dortmund ist dabei, das Bündnis Dortmund gegen Rechts, das Straßenmagazin bodo, die Prostituiertenberatungsstellen Kober und Mitternachtsmission und der Planerladen sind da. Und natürlich das Soziale Zentrum, das Stadtteilarbeit macht und soziale Dienstleistungen anbietet. Hier in der Schwangerenberatung haben auch die Romni Hilfe gefunden.
Ebenfalls gekommen ist Iris Biesewinkel. Sie macht seit zehn Jahren Sozialberatung beim Rom e.V. in Köln. Die Roma-Initiative Köln entstand 1986/87, als fast tausend Roma-Flüchtlinge in die Stadt am Rhein kamen. Ein Jahr später gründete die Initiative den Verein Rom e.V., der seitdem durch Beratung, Aktionen und Veranstaltungen die Situation der Roma und Sinti zu verbessern hilft. Das Kölner Beispiel führte im Verlauf der Diskussion zu der Idee, auch in Dortmund einen Verein zu gründen. Einige Interessierte haben sich bereits zu Wort gemeldet. So stellt sich Günther Ziethoff, Leiter des Sozialen Zentrums, darunter eine „Informationsdrehscheibe“ vor: „Aufgabe eines solchen Vereins könnte sein, ein Netzwerk zu schaffen, das die vorhandenen Angebote bündelt und noch besser transparent macht.“ Auch bodo-Chefredakteur Bastian Pütter findet die Idee gut. Es geht nicht zuletzt darum, Gegenöffentlichkeit zu schaffen, gegen die immer wieder verbreiteten Roma-Stereotype. Iris Biesewinkel hat die Interessierten eingeladen, sich die Arbeit des Rom e.V. vor Ort anzuschauen. Fortsetzung folgt.
Wer Interesse hat, bei der Vereinsgründung mitzumachen, kann sich zunächst bei barbara(punkt)underberg[at]ruhrbarone(punkt)de melden. Dann folgt bald eine Einladung per E-Mail.
Am kommenden Montag, 18. Juli, zeigt das Kino im Depot um 18 Uhr den Dokumentarfilm „Im Ghetto“, der die Lebenssituation der Roma in Stolipinowo, einem Vorort von Plowdiw, beschreibt. Im Anschluss gibt es ein Gespräch u.a. mit dem Regisseur Andreas Kraus und Orhan Jasarovski vom Landesverband der deutschen Sinti und Roma NRW.
Euro Krise: Ist Philipp Rösler der Frank Drebin der deutschen Politik?
Der Euro steht unter Druck. Gut, bei Weissgarnix meint F. Luebberding, das mit Italien geht alles gut, aber selbst dort, immerhin einem Hort wirtschaftlicher Vernunft, wird das sehr kontrovers über die Zukunft des Euros diskutiert. Die Aussage von Wirtschaftsminister Rösler jedenfalls, es „besteht kein Grund zur Unruhe“ erinnert mich dann doch an Frank Drebins „Es gibt nichts zu sehen“ aus dem ersten Teil der nackten Kanone.
Ein Jahr Rot-Grün in NRW: Was macht eigentlich…die SPD?
Vor einem Jahr wurde Hannelore Kraft (SPD) zur Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens gewählt. Für eine Minderheitsregierung arbeitet die Koalition von SPD und Grünen recht stabil. Neuwahlen stehen nicht an. Die Opposition ist schwach. Aber eine Frage drängt sich auf: Was macht eigentlich die SPD?
Immer wenn ich beim Friseur bin lese ich den Stern. Und als allererstes die Rubrik „Was macht eigentlich…“ ganz hinten im Heft. Grandios. Ich erfahre so, was ehemalige Prominente so treiben, deren Namen man noch kennt, aber lange nicht mehr gehört hat. Heather Thomas aus „Ein Cold für alle Fälle“ widmet sich heute dem Fliegenfischen und der ehemalige Boris Becker Manager Ion Tiriac schoss auf einer Jagt mit seinen Kumpels 185 Wildschweine. Schon interessant.
Jemand, dessen Namen fast jeder noch im Gedächtnis hat, ist die SPD. Erinnerungen werden wach: Scheidemann ruft die Republik aus, Widerstand gegen die Nazis, Ostverträge, Brandts Kniefall in Warschau, der übellaunige Schmidt, Schröders niemals ergraute Haare, Hartz IV und hier in NRW der Skat spielende Johannes Rau mit der Pilsblume in der Hand. Ja, SPD. Da war mal was…
Was hat die ECE mit Dortmund vor?
Bisher baute der Hamburger Projektentwickler ECE Shoppingcenter und kümmert sich um den Betrieb. Jetzt steht in Dortmund mit dem Haus „Neues Thier Areal“ ein weiteres ECE-Projekt kurz vor der Fertigstellung. Aber diesmal begnügt sich die ECE nicht einfach mit dem Bau von 33.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Das Engagement in Dortmund geht weiter und will viel mehr. Von unserem Gastautor Honke Rambow
Man kann sicherlich vieles gegen das Neue Thier Areal einwenden und hier in diesem Blog ist das auch schon getan worden. Dass überdimensionierte Shoppingcenter in Innenstädten die Entwicklung der umgebenden Verkaufsflächen gefährden, zum Beispiel. Aber auch, dass die historisierende Fassade des Gebäudes in Dortmund architektonisch eine Katastrophe ist und der klotzige Komplex die Sicht auf das architektonisch überaus bedeutende Gesundheitshaus von Will Schwarz, um dessen Restaurierung sich der Bund Deutscher Architekten und die Architekturhistorische Fakultät der Universität Dortmund seit Jahren vergeblich bemühen, verstellt.
Böse Münder bezeichnen die ECE und die ECE-nahe Stiftung „Lebendige Stadt“ als fast mafiöse Vereinigungen, die Stadtverwaltungen bewusst unterwandert, um ihre Ziele durchzusetzen. Man kann diese Verfahrensweise aber durchaus auch als sehr professionellen Lobbyismus bewundern.
Das alles ist bekannt. Neu ist – wie die Ruhr-Nachrichten berichteten – die Forderung der ECE an die Stadt Dortmund nach einem Bettelverbot in der Innenstadt. Und im weiteren nach einer strengeren Reglementierung für die Außenwerbung der Einzelhändler und einer stärkeren Verpflichtung, sich um die Sauberkeit in der Stadt zu kümmern. Fangen wir mit der Außenwerbungsforderung an: Hier ist interessant, dass da auch die ECE nicht unbedingt Feingefühl beweist. Man mag von der Fassade des Limbecker Platzes – auch ein ECE-Haus – in Essen halten, was man will, wirklich schlimm wird sie vor allem dadurch, dass sie von zahlreichen Leuchtreklamen übersät ist, die endgültig jeglichen ästhetischen Anspruch zunichte machen. Ein Unternehmen, das so etwas zulässt, will jetzt gegen unkontrollierte Außenwerbung in einer
GROSS.STADT.FIEBER – juleska vonhagen liest
Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die auszog, die weite Welt zu sehen. Vom Pott nach Berlin – die Provinz im Rücken, die Hauptstadt vor Augen. Jetzt liest die Journalistin Juleska Vonhagen aus ihrem aktuellen Buch GROSS.STADT.FIEBER. Natürlich in ihrer Heimatstadt Hagen.
Wurzeln lassen sich nicht verleugnen – erst recht, wenn sie im Namen stehn.
Freitag, 15. Juli, 20 Uhr, tiefschwarz und edelweiß.shop, Frankfurter Straße 65 – Hagen
(freier Eintritt)
Juleskas Buch ist eine Sammlung verschiedenster Alltagsberichte. Zugezogene erzählen, Neuberliner packen aus. Sie berichten von eigenartigen Bekanntschaften, denkwürdigen U-Bahn-Fahrten, Partys mit Badewannen und Zirkuszelten – kurz: vom Irrsinn der Großstadt.
Zur Autorin:
Juleska Vonhagen wurde 1985 im Ruhrgebiet geboren. Sie hat Germanistik, Geschichte, Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der FU Berlin studiert. Ihr erstes Buch Herzmist, für das sie die Mädchengespräche mit ihren Freundinnen protokollierte, stand im Jahr 2009 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Fabians Eltern
Fabians Eltern haben geheiratet. Neulich irgendwann. Irgendwann im zweiten Quartal. Irgendwo in Lünen, glaube ich. Sie haben geheiratet, nachdem sie 25 Jahre ohne Trauschein zusammengelebt hatten. Nachdem sie gemeinsam ein Kind großgezogen hatten. Ihren Fabi, wie sie Fabian zu nennen pflegten. Fabian hätte im Mai sein Abitur gemacht, vermutlich als erster in seiner Familie. Danach wollte er Elektrotechnik studieren. Daraus ist nichts geworden. Fabian ist letzten Sommer gestorben. Am 24. Juli auf der Karl-Lehr-Straße in Duisburg.
DeWolff
Der Ruhrpilot
NRW: Hinter Kraft kommt nicht viel…RP Online
NRW II: Zehn Jahre lang gemeinsam lernen?…RP Online
Bochum: Kein Plan B fürs Musikzentrum…Der Westen
Dortmund: Heute Trauerfeier für Günter Samtlebe…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Norbert Tadeusz ist tot…Ruhr Nachrichten
Essen: Zur Messe kein Bürgerentscheid…Der Westen
Essen II: „Paß ist ein Meister des Ungefähren“…Der Westen
Duisburg: Warnungen im Loveparade-Bericht verschwiegen…Der Westen
Umland: Chatzimarkakis verliert seinen Doktortitel…Welt
Umland II: Flughafen-Chef von Köln will neuen Mega-Airport…RP Online
Umland III: Zank um Jüdisches Museum für Köln…WDR
Umland IV: Antwort zur Abschiebung einer Roma-Familie steht immer noch aus…Zoom
Online: Soziale Netzwerke im Auto…Frontmotor