Neue RVR-Chefin hat ihren ersten Arbeitstag

Karola Geiß-Netthöfel tritt heute ihren Job als Regionaldirektorin des RVRs an. Damit könnte eine Phase der Lähmung des größten Kommunalverbandes Deutschlands zu Ende gehen.

Mit Karola Geiß-Netthöfel verbinden sich viele Hoffnungen. Heute hat die Juristin  ihren ersten Arbeitstag als Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr und auf sie wartet viel Arbeit: Der RVR ist seit der vergangenen Kommunalwahl für die Regionalplanung des Reviers zuständig. Die Reste der Kulturhauptstadt müssen ab- und weiterentwickelt werden und die Städte des Ruhrgebiets von dem Sinn weiterer Kooperationen überzeugt werden. Aufgaben, denen ihr Vorgänger Heinz-Dieter Klink nie gewachsen war. Klink war 2005 vom damaligen Dortmunder Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer als RVR-Chef durchgesetzt worden. Langemeyer wollte die Macht der Oberbürgermeister stärken. Wie kein zweiter stand er für die das Ruhrgebiet seit Jahrzehnten lähmende Kirchturmpolitik. Sein Ideal war ein möglichst schwacher RVR-Chef ohne Ideen. Klink erfüllte diese Anforderung so perfekt, dass er am Ende der rot-grünen Koalition im Ruhrparlament, die ihn wählte, peinlich war. Einen wie Klink, hörte man immer wieder aus den Kreisen von SPD und Grünen, will man auf keinen Fall wieder.  Die SPD machte sich auf die Suche nach einem profilierten Kandidaten und glaubte ihn in dem ehemaligen Evonik-Vorstand Christoph Dänzer-Vanotti gefunden zu haben. Dänzer-Vanotti trat allerdings kurz nach seiner Berufung aus gesundheitlichen Gründung von seiner Kandidatur zurück.

Karola Geiß-Netthöfel soll es jetzt richten. Die gebürtige Lünenerin war bislang stellvertretende Regierungspräsidentin in Arnsberg und somit auch für das gesamt östliche Ruhrgebiet zuständig. In der Bezirksregierung hat sie sich vor allem um die Kommunalfinanzen und die Regionalplanung gekümmert – Themen, die ihr auch in ihrem neuen Aufgabenfeld treu bleiben werden. 

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Ja!!!!!!!!!!!!!!!

Nun möchte ich hier auch einmal deutlich „Ja“ zu allem und jedem sagen. Sicherheitshalber und spontan, geradezu präventiv, so aus dem Bauch raus. Sonst gibt man noch dieses blöde Bild ab und wird’s schlechte Image nicht mehr los:
Neinsager, Ewiggestriger, Bedenkenträger, Spielverderber, Untoter. Schlimm, ne, das möchte man nicht sein.
Also sage ich ich gleich mal mehrfach „Ja“. Und Stefan hat ja gesagt, man könne auch mal ein Gedicht …
Da sage ich doch lieber mal ganz laut „Ja“ zu und in meinem Gedicht.

ja
ja, er habe stets das kleinere übel gewählt
dann sei es plötzlich größer geworden
sei  fast so groß gewesen wie er selbst
sei ihm schließlich über den kopf gewachsen
ja, am ende habe es alles überschattet

Globalisierungsgegner – Die Internationale der Hinterwäldler

Thorbjorn_Jagland_- Photo: Harry Wad (via Wikipedia)

Als am Freitag, den 22. Juli, die Bilder der Zerstörung des Regierungsviertels in Oslo im Fernsehen zu sehen waren, zu einem Zeitpunkt, als der Attentäter noch damit zu Gange war, auf Utøya norwegische Jungsozialisten der Reihe nach einzeln abzuknallen, spekulierten die Terrorismusexperten aller Sender unisono, auch hier sei wieder Al Qaida bzw. einer ihrer Ableger am Werk gewesen. Auch ich war mir dessen ziemlich sicher, wie auch Muslime anfangs durchweg von dieser Version ausgegangen sind. Kein Wunder; denn wer liest hierzulande schon den liberalen „Standard“ aus Österreich?

Dort – soweit ich sehe, allerdings auch nur dort – hätte man aus dem Europol-Jahresbericht für das Jahr 2010 erfahren können, dass Terroranschläge in Europa keineswegs

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Ackermann und die Zombies

Josef Ackermann Foto: Flickr / World Economic Forum Annual Meeting Davos 2008 Lizenz: CC 2.0

Josef Ackermann wird nicht im September in Bochum mit Edmund Stoiber diskutieren. Ein Sieg aller, für die Meinungsfreiheit nur bedeutet, die eigene Meinung verbreiten zu können.

Zombietage in Bochum: Frank-Patrick Steckel, der Bochumer ex-Intendant, der nie mehr war als ein immer politisch-korrekter Theater-Langeweiler und Ralf Feldmann, Mitglied in der Linkspartei, die, als sie an der Macht war, vor allem durch Unterdrückung und Misswirtschaft auf sich aufmerksam machte, dürfen sich freuen: Josef Ackermann, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, wird nicht nach Bochum kommen, um mit Edmund Stoiber zu diskutieren. Nicht dass ich glaube, dass diese Veranstaltung besonders spannend geworden wäre. Fast alles was PR-Profi Sascha Hellen macht ist oberflächlich und langweilig, aber ein schlechtes Zeichen für die politische Kultur ist der Triumph der Ackermann-Gegner allemal. Da hat Martina Schürmann in der WAZ schon recht, wenn sie in ihrem Kommentar schreibt:

Es ist kein Skandal gegen Ackermann zu sein. Aber Kultur samt den Menschen, die ihre Fahne hochhalten, sollte auch für Gesprächs­kultur stehen.

Und dazu gehört auch, Ackermann  die Möglichkeit zu geben, seine Meinung zu sagen. Ackermann ist kein Nazi, Ackermann ist kein Verbrecher, er ist ein Unternehmer. Wie er sein Unternehmen führt, geht vor allem die Besitzer des Unternehmens etwas an. Sicher, das systemrelevante Banken im Moment nicht Pleite gehen dürfen, ist ein gewaltiges Problem, das gelöst werden muss – aber das wird es sicherlich nicht von einem abgehalfterten Vertreter des Subventionstheaters oder einem drittklassigen Kommunalpolitiker der Linkspartei.

Auch sie haben übrigens eine Chance verpasst: Ackermanns Auftritt zu nutzen, um ihre Gegenpositionen darzulegen. Denn das wäre bei Demonstrationen gegen den Ackerman-Auftritt geschehen. Redeverbote zu fordern, wie es Steckel oder Feldmann gemacht haben, ist dagegen nicht mehr als erbärmlich und peinlich und zeigt wie beide denken: Demokratie und Redefreiheit sind für solche Leute nur gut,  wenn sie ihnen nutzen, ansonsten eher lästig. Autoritäre Polit- und Kulturzombies eben: Intellektuelle Untote.

Und noch ein Satz zu Gerds Klage über die Ökonomisierung der Kunst:  There ain’t no such thing as a free lunch. Nicht wirtschaften können und wirtschaftlich keinen Erfolg zu haben, heißt nicht, ausserhalb wirtschaftlicher Zusammenhänge zu stehen. Man ist dann nur von dem Geld anderer abhängig wie ein Junkie von seinem Stoff.

Die Gunst der freien Rede – alle Bühnen den Bankern!

Schiller-Büste Dannecker

Martina Schürmann hat heute anlässlich der Absage des September-Auftritts Dr. oec. Josef Ackermanns im Schauspielhaus Bochum auf Seite 1 der WAZ ihren Kommentar der Gefahr zunehmender „Denk- und Redeverbote“ in deutschen Stadttheatern gewidmet; Titel: „Die Kunst der freien Rede“. Mehr „Gesprächskultur“ fordert sie abschließend, damit „Kultur“ sich als „moralische Anstalt“ nicht selbst infrage stelle.

„Die Schaubühne als eine moralischen Anstalt betrachtet“: Schon Friedrich Schiller hatte einst geschrieben, dass der sittliche Einfluss der Bühne den Menschen erziehe und belehre, durch die Vorführung der mannigfaltigen menschlichen Tugenden, Torheiten, Leiden und Laster, dass sie sein Herz schütze gegen Schwächen und ihn belohne mit einem herrlichen Zuwachs an Mut und Erfahrung, Menschlichkeit und Duldung.

„Vorführung der mannigfaltigen menschlichen Tugenden, Torheiten, Leiden und Laster“ – doch, ja, das hätte auch mit einem Auftritt Dr. oec. Josef Ackermanns im Bochumer Schauspielhaus sehr gut gelingen können. Jetzt aber ließ er durch seinen Pressesprecher leider verkünden: „Uns geht es um ernsthafte Diskussionen. Wir machen kein Theater.“
Eben, das musste mal gesagt werden, was hätte Theater auch mit ernsthaften Diskussionen zu tun?

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