Wünsche allen noch einen guten Start in die neue Woche …
Viel Spaß beim Raten !!!
Wen soziale Herkunft, Schule oder andere Anstalten ohnehin gründlich deklassiert oder verblödet haben, der gibt sich heute vor dem Fernseher anstandslos gern selbst den Rest. Wem nichts mehr dämmern will, der dämmert elend vor sich hin und glotzt „Helena Fürst. Anwältin der Armen“ und „Hör mal, wer da hämmert“, und merkt kaum noch, dass der da Behämmerte er selber ist. Oder lässt sich locken vom „Großen Film“, vom „Eventkino“ oder Free-TV-Premieren“. Ausgelutschte Gebrauchtstreifen allesamt, zigfach verwertet, flott umetikettiert zu „Top-Spielfilmen“.
Pausen? Von was?
Mit dem erstotterten Superlativ „Filmfilm“ brezelte man vor nicht allzu langer Zeit Blockbuster-Veteranen auf, um uns zugleich den toten Bären draufzubinden, im vermeintlichen Doppelpracht-Schinken wäre unvermutet bester 5-Sterne-Film versteckt. Tatsächlich aber hatte man nichts getan, als verstaubten Stoff bloß ungeniert zu strecken: mit jeder Menge Zusatz-Werbung. So bekam das komatöse Publikum, was es verdiente: Statt Sinnen-Rausch gab’s einschläfernd sinnfreies Rauschen.
Was ein Montagsauto ist, wusste ich schon lange. Ein Freund fuhr mal so ein Ding, also wenn es denn mal fuhr. Seit gestern weiß ich auch, was ein Montagsökonom ist. Er schreibt zum Wochenbeginn einen Artikel für die Wirtschaftsseite der WAZ und funktioniert nach (besser: unterliegt) den Prinzipien des Montagsautos. Jedenfalls, wenn dieser Montagsprofessor sich wohlfeil einreiht in den Club der ARD/ZDF-Basher, der derzeit ihren Verlegern zwar Freudentränen in die Augen treibt, auch wenn sie ansonsten im Tarifstreit hart bleiben. Wolfram F. Richter, Professor für Öffentliche Finanzen an der TU Dortmund, nahm sich gestern in der WAZ den ARD-Neutalker Günter Jauch vor. Er hält ihm sein
„Ich weiß nicht, was darüber in den Literaturseminaren gesagt wird, aber auch Schriftsteller müssen Miete zahlen, Kinder aufziehen, Schuhe kaufen und ab und zu einen Schnaps trinken.“ Jörg Fauser
Von unserem Gastautor Till Beckmann
Die Idee zum Literaturwettbewerb kam mir während der Auftritte mit unserer Literatur-Revue Kohle, Kumpels & Kanal. In diesem Rahmen bin ich mit vielen Menschen in Kontakt gekommen, die großes Interesse an Literatur über das Ruhrgebiet haben. Das Ruhrgebiet verfügt – entgegen der landläufigen Meinung – über eine Basis an literarisch interessierten Menschen. Dass diese Basis nicht wächst, liegt auch an der notorischen Nichtbeachtung der Geldgeber, siehe Kulturhauptstadt 2010.
Ich habe durch unsere Auftritte etliche Menschen kennengelernt, die diese Region als Fundgrube für ihr schriftstellerisches Schaffen nutzen. Da gibt es den Journalisten, der »nebenbei« Kurzgeschichten
Two Gallants, Mittwoch, 13. Juli, 20.30 Uhr, Gleis 22, Münster
Loveparade: Dezernenten im Fokus der Loveparade-Ermittlungen…Der Westen
Loveparade II: Meine vier Worte zur Erklärung von Adolf Sauerland in Sachen Loveparade…Pottblog
NRW: Wo das Land Geld verschwendet…RP Online
NRW II: Daniel Bahr (FDP) sieht keinen Bedarf für eine Sondierung mit Rot-Grün…Pottblog
NRW III: Land blockiert den Ausbau der A1…Der Westen
Impulse: Apathisches Liebesspiel…Nachtkritik
Wirtschaft: Spiel mir das Lied vom toten Euro…Weissgarnix
Bochum: 300 Mitarbeiter auf der Opel-Abschussliste…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Neue Stiftungs-Chefin soll Konzerthaus Millionen besorgen…Ruhr Nachrichten
Bochum III: Nazi Frau steigt auf…BNR
Dortmund: Sarrazin Verfahren eingestellt…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Stadt verschläft Wartung im U-Turm…Ruhr Nachrichten
Dortmund III: U-Turm für zuhause…Pottblog
Dortmund IV: Jugend streikt gegen Atomkraft…Der Westen
Dortmund V: Müntefering wird Trauerrede für Alt-OB Samtlebe halten…Ruhr Nachrichten
Essen: Parteien finden Kompromiss in der Bäderfrage…Der Westen
Essen II: Gedenken des angezündeten Obdachlosen…Der Westen
Umland: Weitere Plagiate an der Universität Bonn?…Bundesstadt-Blog
9.11: Der Aufmarsch der Verschwörungsfans…Reflexion
Internet: Eternal September…Jungle World
Online: Institut für Internet und Gesellschaft…Netzpolitik
Medien: Murdochs Philosphie…Zoom
Debatte: Hoch die Hochkultur!…Zeit
ECE ist Europas größter Shoppingcenterbetreiber – und jedes Shoppingcenter ist ein Unikat. Und das wird auch in der ECE-Werbung deutlich…
Essen, ab September Dortmund und wenn der Herr kein Hirn vom Himmel wirft in ein paar Jahren auch Bochum. ECE baut Shoppingcenter am Fließband – jedes ist natürlich ein Unikat und wird auf die Stadt abgestimmt. Wie die Werbung…
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat heute vor Beginn der Ratssitzung eine persönliche Erklärung zum Thema Loveparade vorgetragen. Sie soll vor allem einem Menschen nutzen: Sauerland.
Sauerland übernimmt in einer persönlichen Erklärung die moralische Verantwortung für die Loveparade-Katastrophe. Und zieht daraus keinerlei Konsequenzen. Rücktritt? Kein Wort davon. Damit ist es ihm erneut gelungen, die breite Öffentlichkeit an seiner Erbärmlichkeit teilhaben zu lassen. Glückwunsch.
Liebe Kolleginnen und Kollegen des Rates, meine Damen und Herren,
vor Eintritt in die Tagesordnung möchte ich Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben.
Dies ist die letzte Sitzung des Rates der Stadt vor dem Jahrestag der Love Parade-Katastrophe vom 24. Juli 2010.
21 junge Menschen fanden den Tod in einer beispiellosen Tragödie. Ungezählte wurden verletzt und leiden zum Teil noch heute unter den Folgen dieses unheilvollen Tages. Nach einem Jahr schmerzt die Erinnerung sehr. Die Wunden sind längst nicht verheilt.
„Tötet die Deutschen“ – dieses Graffiti steht seit einer guten Woche an der Wand der Bochumer Christuskirche. Von unserem Gastautor Thomas Wessel.
„Wir stellen bei den Gewalttätern seit einiger Zeit eine unverblümte Deutschenfeindlichkeit fest.“ Der Satz ist bald fünf Jahre alt, er stammt aus einem Interview, das Kirsten Heisig, Berliner Jugendrichterin, zusammen mit ihrem Kollegen Günter Räcke dem Tagesspiegel gegeben hatten: „Scheiß-Christ, Schweinefleisch-Fresser – das sind Begriffe, die richtig in Mode sind.“ Ist der Satz Tötet die Deutschen, vor kurzem auf die Außenmauer der Christuskirche geschmiert, deutschenfeindlich? Ist das Rassismus?
Nein, würde die Publizistin Andrea Dernbach vermutlich sagen. Rassismus, schrieb sie kürzlich, sei das „falsche Wort“, denn:
„Rassismus war immer der Vorwurf der Unterdrückten an die Adresse der Unterdrücker, der Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse gegen deren Nutznießer. Er erzählt von Macht. […] Alles, was wir inzwischen über strukturelle
In der vergangenen Woche forderte der Einkaufszentrumsbetreiber ECE von der Stadt Dortmund zahlreiche Maßnahmen um die Innenstadt zu verschönern. Unter anderem will ECE, dass Betteln künftig verboten wird. Die Macher des Straßenmagazins BoDo wollen hingegen das Betteln erlaubt bleibt – aber Einkaufszentren, die großen Citykiller unserer Zeit, verboten werden.
In Dortmund sichert sich ECE schon einmal ab. Wenn es bald mit der Innenstadt bergab geht, soll klar sein, wer schuld ist: Bettler, Graffiti und die Außengastronomie. Denn im September eröffnet ECE die Thier-Galerie in Dortmund und dürfte damit den Verfall der Dortmunder Innenstadt einläuten. Wahrscheinlich wird die jetzt noch lebendige Mitte der größten Stadt des Ruhrgebiets bald so heruntergekommen sein wie Essen. Dort wirken große Teile der City nach der Eröffnung des ECE-Citykillers Limbecker Platz wie ein einziger, leicht schmuddeliger Schnäppchenmarkt.
ECE fordert von der Stadt laut Ruhr Nachrichten ein Bettelverbot, will Graffitis bekämpft sehen und mehr öffentliches Grün. Auch Werbung und Außengastronomie sollen auf Zack gebracht werden. Für Bastian Pütter, Chefredakteur des Straßenmagazins Bodo, ein Unding: „ECE setzt hier mit der Thier-Galerie einen Citykiller hin, der wahrscheinlich die Innenstadt ruinieren wird und schiebt die Verantwortung dafür auf Bettler, Wirte und ein paar Sprayer ab.“ Pütter hat ganz andere Ideen, wenn es um die Revitalisierung der Innenstadt geht: „Statt sichtbare Armut zu verbieten, wäre es sicher hilfreicher, innenstädtische Shopping Malls wie die Thier-Galerie zu verbieten. Die Städte sollten endlich aufhören vor den Betreibern der Einkaufszentren zu kapitulieren und daran arbeiten, die Innenstädte für alle Bürger attraktiv zu machen – dazu gehören auch Menschen in prekären Lebensverhältnissen.“ Das ECE sich als ein politischer Faktor in Dortmund gebärdet, findet Pütter unmöglich: „Es reicht schon, wenn die in ihren Einkaufszentren heile Welt spielen – wie die Stadt aussieht geht sie nichts an. ECE ist doch kein Freund von lebendigen Innenstädten sondern deren größte Gefahr.“