NRW-Innenminister Ralf Jäger: „Herr Dierkes hat keinen generellen „Israelboykott“ veröffentlicht.“

Ralf Jäger Foto: IM-NRW

Duisburg ist die einzige Großstadt Nordrhein-Westfalens, die von einem rot-rot-grünen Bündnis regiert wird. Und weil das auch in Zukunft so bleiben soll, ignoriert der Chef der Duisburger SPD, NRW-Innenminister Ral Jäger, beharrlich die Aufrufe zum Israel-Boykott von Linksfraktionschef Hermann Dierkes.

Dem Fraktionsvorsitzenden der Duisburger Linkspartei, Hermann Dierkes, kann man vieles nachsagen. Dass er ein Mann ist, der seine Ansichten verleugnet, nicht:

„Wir müssen mutig die Wahrheit verbreiten. Wir dürfen es nicht länger zulassen, dass im Namen des Holocaust und mit Unterstützung der Bundesregierung derart schwere Menschenrechtsverbrechen begangen und geduldet werden. Jede und jeder kann z.B. durch den Boykott von israelischen Waren dazu beitragen, dass

Continue Reading

Coming soon: Nicolas Born über Heimatverlust & Gorleben

Die Schriftstellerin Katharina Born (Paris) , Tochter des in Duisburg geborenen Autors Nicolas Born (beide Literaturpreis Ruhr), weist in einer Rundmail auf einen bisher unveröffentlichten Text Nicolas Borns hin
(mehr über Katharina und Nicolas Born hier bei den Ruhrbaronen unter dem Datum des 4. März 2011: Das Ruhrgebiet und das Aufleuchten und Verschwinden des Poetischen.):

„Liebe Born-Interessierte,
an diesem Wochenende erscheint in der Süddeutschen Zeitung in Auszügen ein sehr berührender, bisher unveröffentlichter Text Nicolas Borns zu Gorleben, der eigenen Krankheit und dem Gefühl eines wiederholten Heimatverlusts.

Bereits schwerkrank sprach Born im April 1979 diesen Text auf Band, eine Art Tonbandprotokoll, eine letzte Erzählung, die dreißig Jahre später oft beklemmend, vor allem aber überraschend aktuell wirkt.
(…) Der ganze Text erscheint dieser Tage in der von Michael Krüger herausgegebenen Literaturzeitschrift Akzente.

Mit herzlichem Gruß
Katharina Born“

 

Update: Angeklagt wegen Nazi-Aufkleber überkleben

Landgericht Bochum Foto: Stadt Bochum

Die Staatsanwaltschaft Bochum scheint nicht ausgelastet zu sein. Heute findet in Bochum ein Prozess gegen eine junge Frau statt, die Naziaufkleber überklebt hat.

Sie gehören in vielen Städten zum Stadtbild: Naziaufkleber auf Stromkästen, Masten und Häuserwänden. In Bochum findet heute ein Prozess gegen eine junge Frau statt, die Naziaufkleber überklebt hat. Sie pappte Aufkleber mit dem Spruch “Hier wurde Nazipropaganda überklebt. Faschistische Strukturen zerschlagen. Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Sexismus angreifen. Für eine befreite Gesellschaft”  über die Nazisticker.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihr nun eine „unerlaubte Veränderung des Erscheinungsbildes” der Stadt Bochum vor. Und ich der Staatsanwaltschaft Bochum, dass sie meine Steuergelder verschwendet.

Update:

Die Richterin hat das Verfahren eingestellt. Aber es gab keine Freispruch. Das hat zur Folge, dass die junge Frau ihre Anwaltskosten selbst tragen muss. Wird sie aber nicht tun müssen, da zahlreiche Gruppen in Bochum zugesichert haben, ihr finanziell zu helfen. Die Gerichtskosten trägt die Staatskasse. Wenn die Bochumer Staatsanwaltschaft während eines akuten Langeweileanfalls also künftig Minesweaper oder Solitär spielen würde, wäre das eine günstigere Alternative als solche Verfahren auf den Weg zu bringen.

Bericht über den Prozess auf Bo-Alternativ.

 

 

 

BoDo im Juni: „Arm gegen ärmer?“

Heute erscheint die Juni-Ausgabe des Straßenmagazins BoDo. Und die sollte man auch wieder kaufen.

Und BoDo sollte man nicht nur kaufen, weil das Magazin Obdachlosen eine Chance gibt, etwas Geld zu verdienen, sondern weil es auch ein gutes Stadtmagazin ist. Punkt. Und folgende Themen findet Ihr nach der Ankündigung der Bodo-Macher in der Juni Ausgabe:

Wenn es warm wird, schwindet jedes Jahr das Verständnis dafür, wie hart das Leben auf der Straße ist, die Mainstream-Medien suchen sich „ihren Obdachlosen“ traditionell zu Weihnachten. Die Kunstaktion „Unbehaust – 100 Zelte Kunst“ macht am ersten Juliwochenende unter anderem auf dieses

Continue Reading
Werbung

Der Ruhrpilot

Bohrturm Foto: ExxonMobil

NRW: Umstrittene Erdgas-Bohrungen – Behörden unterbesetzt…Ruhr Nachrichten

NRW II: Minister Jäger spielt Gegenteiltag…WAZ-Recherche

NRW III: Minister Jäger weist Kritik zurück…RP Online

NRW IV: Gewerkschaft will Azubi-Übernahmen erzwingen…RP Online

NRW V: Homo-Ehe bei Steuern gleichstellen…Der Westen

Ruhrgebiet: Die fünf Knackpunkte beim Streit um Datteln…Der Westen

Ruhrgebiet II: Freie Fahrt für Fahrräder…taz

Ruhrgebiet III: Der Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet ist zweigeteilt…Der Westen

Bochum: 1800 Arbeiter müssen Opel  verlassen…Ruhr Nachrichten

Essen: Razzia verscheucht Dortmunder Wanderhuren vom Strassenstrich…Der Westen

Essen II: SPD und CDU fordern Grillverbot…Der Westen

Duisburg: Krefelder Kanzlei Vauth bekam auch Empfehlung von CDU-Ratsherr Enzweiler…Der Westen

Duisburg II: Gebag hat offensichtlich mehr finanziellen Druck als sie zugibt…Der Westen

Duisburg: Der nächste unbewohnte Riese in Hochheide…Der Westen

Umland: Juden für den Staatsanwalt..Tapfer im Nirgendwo

Medien: WAZ über Superdesk-Pläne…Pottblog

EHEC/HUS: Blut(plasma) spenden hilft Leben retten…Pottblog

Debatte: Verschont uns mit dem Tugendstaat…Zeit

Debatte II: Neupositionierung der Grünen in der Zeit des schwarzen Atomausstiegs…Spiegelfechter

Debatte III: Die Konsequenzen aus dem Freispruch des Kachelmann…Isis

Treffen: 2. Weltkongress der Hedonistischen Internationale…Netzpolitik

Zensur: Innenminister Ralf Jäger klagt gegen David Schraven

Ralf Jäger Foto: IM-NRW

NRW Innenminister Ralf Jäger (SPD) ist in Not – und versucht kritische Berichterstattung zu unterbinden.

Es sieht nicht gut aus für NRW-Innenminister Ralf Jäger: Durch Zwangsspenden gekaufte Ratsmandate, dubiose Auftragsvergaben, Spenden an die SPD von einer Anwaltskanzlei, die Aufträge zugeschanzt bekam – alles Vorwürfe, die gute Gründe sind, zurückzutreten. Und eine gute Arbeit von David Schraven, der die Geschichte zusammen mit dem Rechercheteam der WAZ aufgedeckt hat. Doch David und die WAZ haben jetzt Ärger: Jäger will mit einer einstweiligen Verfügung verhindern, dass weiterhin  kritisch über ihn berichtet wird. In dem Schriftstück der Kanzler Redeker, Sellner, Dahs, das uns über den Landtag erreichte,  soll David unter anderem verboten werden weiterhin zu sagen, dass Jäger seine Aussage vor dem Innenausschuss korrigieren musste – was er jedoch tat. Mit einem Brief. Die Begründung allein für diesen Teil der einstweiligen Verfügung ist hanebüchen:

Jäger versucht durch Wortklaubereien zu retten, was nicht zu retten ist. Er sei nach „privaten Kontakten“ gefragt worden, sagt er, deswegen habe nicht, wie David schrieb, von „privaten Treffen“ geredet. Und aus der nachträglichen Korrektur wird eine „vorsorgliche ergänzende Information“. Jäger will die Berichterstattung über sich kontrollieren – anstatt an der Aufklärung mitzuwirken. Und das tut er auf eine so hilflose und erbärmliche Weise, das man schon fast Mitleid mit ihm bekommen kann. Mal schauen wie lange Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sich Jägers unwürdiges Spiel noch anschaut. Hoffentlich nicht mehr allzu lange.

David Schraven war Mitgründer dieses Blogs und ist Herausgeber des Ruhrbarone-Magazins.

Datteln IV: Vertragsbruch der Grünen

Die Grünen haben sich nicht an die Vereinbarung mit der SPD gehalten und heute nicht der Regionalplanänderungsverfahrens zur Fortführung des Kraftwerksstandorts in Datteln zugestimmt.

Damit haben die Grünen im RVR klar die mit der SPD getroffene Vereinbarung gebrochen, sich an dem Ergebnis des Kment-Gutachtens zu orientieren. Das Kment-Gutachten musste von Eon in Auftrag gegeben und bezahlt werden – den Gutachter haben allerdings SPD und Grüne ausgesucht. Nur weil das Ergebnis nicht das war, was sich die Grünen gewünscht hatten, gaben Sie dem Druck ihrer Basis nach. Was wäre los gewesen, wenn das die SPD gemacht hätte? Wenn die Sozialdemokraten für die Weiterführung des Verfahrens gestimmt hätten, obwohl das Gutachten zu einer anderen Empfehlung gekommen wäre? Noch in den vergangenen Tagen haben die Grünen immer betont, dass sie sich an die Vereinbarung halten werden. Im Ausschuss, als den Worten Taten folgen mussten, haben sie es nicht getan. Bei einer wichtigen industriepolitischen Entscheidung, der wohl wichtigsten, die der RVR in den vergangenen Jahren fällte, war die SPD auf die Stimmen der Opposition angewiesen. Mit den Grünen – das ist die Erkenntnis – geht gute Laune Politik. Geht  Radwegebau. Und natürlich  kann man auch trefflich mit ihnen Pöstchen schieben. Aber wenn es für sie unangenehm wird, knicken sie ein – wissend, dass auch dies ohne jede Folgen für das Projekt selbst bleiben wird. Symbolischer Wohlfühlprotest ohne Wirkung.

Werbung

Minister Jäger und der Eid

Wow. NRW Innenminister Ralf Jäger will laut „Der Westen“ beeiden, dass er keine Briefumschläge aus der Kanzlei des Krefelder Rechtsanwalts Vauth entgegen genommen hat. Blöd für Jäger: Ein Bote will beeiden, dass er Jäger genau solche Briefumschläge überreicht hat. Als Politiker sollte Jäger vorsichtig mit Eiden umgehen. Er wäre nicht der Erste, bei dem ein Eid das Ende der Karriere einläutete.

Datteln IV: Die Planung geht weiter und Remmel rächt sich

Der RVR hat heute beschlossen das Regionalplanänderungsverfahrens zum Kraftwerksstandort in Datteln fortzuführen. Doch für Eon gibt es neue Probleme.

Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP hat der  Planungsausschuss des Regionalverbands Ruhr (RVR) beschlossen, das Regionalplanänderungsverfahrens zum Kraftwerksstandort in Datteln fortzuführen. Damit sind die Chancen gestiegen, dass der Bau des Kraftwerks Datteln fortgeführt werden kann. Nicht zugestimmt haben die Grünen, die auch das für die heutige Entscheidung grundlegende Kemnt-Gutachten kritisierten – worüber sich Udo Bovenkerk von der  CDU in einer Pressemitteilung zu Recht mokierte:

„Infam war der Versuch der Grünen Abgeordneten Claudia Leiße, den Gutachtern eine konstruierte Parteilichkeit zu unterstellen. Der Gutachter war auf Vorschlag der Grünen bestellt und musste von E.ON so vorgesehen auch bezahlt werden. Die Grüne Fraktion scheint an Vergesslichkeit zu leiden.“

Ein guter Tag für Eon. Aber keine gute Woche. Denn NRW-Umweltninister Remmel (Grüne), ein Gegner von Datteln IV, hat dem Unternehmen untersagt, bis zur Fertigstellung von Datteln IV alte Kraftwerke im Ruhrgebiet weiter zu betreiben. Für Eon wird Remmels-Rache teuer: Strom, den Eon nicht proudzieren kann, kann das Unternehmen auch nicht verkaufen.