Kraftwerk ‚Datteln 4‘: Totgesagte leben länger!

Foto: Robin Patzwaldt

Es ist wirklich erstaunlich! Plötzlich ist das Thema ‚Datteln 4‘ doch noch einmal aus der Versenkung aufgetaucht. Und das nicht nur, weil es seit Tagen auffällig dampft und qualmt rund um das 180 Meter hohe Kraftwerk im Kreis Recklinghausen. Im Zuge der laufenden Klimadebatten scheint das Thema tatsächlich noch einmal an Bedeutung zu gewinnen.

Auffällig dabei ist eine offenkundige Zweiteilung des Lagers der Kraftwerkskritiker, die es in dieser Ausprägung bisher nicht zu beobachten gab.

Da ist zum einen die Fraktion der betroffenen Anwohner rund um den Vertreter der ‚Meistersiedlung‘ aus Datteln, Rainer Köster. Dieser erinnerte am Donnerstagabend in einem Bericht der WDR-Lokalzeit Dortmund noch einmal konkret an das Problem des Standorts, welches ja vor rund 10 Jahren die Diskussionen in der Region bestimmte.

Köster beklage, dass das Kraftwerk aus seiner und der Sicht vieler seiner Mitstreiter niemals dort hätte gebaut werden dürfen, wo es jetzt steht. Politik und Verwaltung hätten dann an den Rahmenbedingungen zu basteln versucht um das Kraftwerk an diesem gerichtlich monierten Standort dennoch in Betrieb gehen zu lassen. Die Meistersiedlung und viele weitere Anwohner der Gegend fühlten sich dadurch ‚veräppelt‘ und im Stich gelassen.

Und dann trat im selben Bericht auch Dr. Thomas Krämerkämper vom BUND auf.

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Der BVB-Torwart Hans Tilkowski ist gestorben

Hans Tilkowski: 12.07.1935 – 06.01.2020 / Foto: BVB Fanabteilung

In der Geschichte von Borussia Dortmund ist Hans Tilkowski einer der ganz großen Persönlichkeiten. Er wurde als Sohn eines Bergmanns in Dortmund-Husen am 12. Juli 1935 geboren und absolvierte 81 Spiele für den BVB. Nun ist der großer Keeper, der auf 39 A-Nationalspiele kam, im Alter von 84 Jahren verstorben.

Tilkowski stammte aus bescheidenen Verhältnissen. Als Sohn von Johann und Martha Tilkowski wuchs er gemeinsam mit den Schwestern Brunhilde und Renate im Dunstkreis der Bahnlinie von Kamen nach Dortmund auf. Nach dem Besuch der Volksschule und den Wirren des 2.Weltkriegs absolvierte der junge Hans ab 1950 eine Lehre als Stahlbauschlosser. Im Jahr 1959 heiratete er seine Ehefrau Luise, mit der er die Kinder Ralf, Uwe und Susanne bekam.

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72 km durch Vietnam: Pater Tobias läuft!

Pater Tobias: Laufen für einen guten Zweck; Foto: Peter Ansmann
Pater Tobias: Laufen für einen guten Zweck; Foto: Peter Ansmann

Im letzten Jahr haben die Ruhrbarone bereits den Marathonpater aus Duisburg-Neumühl und seine Projekte im Stadtteil vorgestellt. Aktuell bereitet sich Pater Tobias auf den Trail-Marathon in Vietnam vor. Grund genug für die Ruhrbarone, sich mit dem Leistungsläufer über seine Motivation und Vorbereitung unterhalten.

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Wunderschönes Wuppertal: Eine Reise wert!

Die Schwebebahn in Wuppertal: Foto: Hulli; Lizenz: Creative-Commons
Die Schwebebahn in Wuppertal: Foto: Hulli; Lizenz: Creative-Commons

20 best Places to visit in 2020: Der US-Sender CNN empfiehlt aktuell die 20 schönsten Orte auf diesem Planeten, die einen Besuch wert sind.

Mit dabei, als einzige deutsche Stadt: Wuppertal!

Eine Industriestadt in Westdeutschland, mag sich nicht für jeden nach einem Traumurlaub anhören, aber Wuppertal hat ein außergewöhnliches Ass im Ärmel: Eines der coolsten Bahnsysteme in der Welt.

Nicht genug des Lobs: Es wird auch noch die Brücke zu den Visionen von Jules Verne geschlagen.

Wuppertal ist besuchenswert; Foto: Screenshot CNN.com
Wuppertal ist besuchenswert; Foto: Screenshot CNN.com

Wuppertal: Mit dem TATORT hat’s leider nicht geklappt. Diese Empfehlung gleicht dieses Defizit definitiv aus.

Zur offiziellen Liste bei CNN: 20 best Places to visit in 2020

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Kommunalwahl 2020: Wenn Politiker in einer Pleitestadt plötzlich von einem Skytrain träumen

Am Rathaus in Waltrop. Foto: Robin Patzwaldt

Im September dieses Jahres sind Kommunalwahlen in NRW. Ein Ereignis, das mich schon jetzt erschaudern lässt. Warum? Weil ich in Waltrop wohne, einer kleinen Stadt am Rande des Ruhrgebiets, die bei der letzten Wahl schon ‚Protest‘ gewählt hat und sechs Jahre aus Sicht eines Bürgers später kein bisschen besser dasteht als 2014.

Als ich für dieses Blog das jüngste Interview mit Bürgermeisterin Nicole Moenikes bereits im Herbst 2019 geführt hatte, sie dabei frühzeitig nach einer Art von Zwischenbilanz ihrer damals gut fünfjährigen Arbeit gefragt hatte, war der Zeitpunkt durchaus mit Bedacht gewählt. Ich wollte damit nicht in den Wahlkampf geraten. Eine gute Entscheidung, wie sich jetzt herausstellt.

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Dortmund: Die Tierschutzorganisation ‚Peta‘ pfeifft auf alte Ruhrpotttradition

Eine Stadttaube. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Tiere emotionalisieren die Menschen immer. Kürzlich haben wir das auch hier bei uns im Blog der Ruhrbarone wieder festgestellt, als ich in einem Beitrag die meiner Meinung nach völlig aus dem Ruder gelaufene Trauer um die in der Silvesternacht verbrannten Affen im Krefelder Zoo thematisiert und zur Diskussion habe, der Beitrag überdurchschnittlich häufig in den verschiedenen Netzwerken leidenschaftlich diskutiert wurde.

Diese Tatsache ist auch der Tierschutzorganisation ‚Peta‘ seit Jahren wohl bekannt. Genauer gesagt setzt diese durch umstrittene Aktionen bekannt gewordene Gruppe genau auf diesen Effekt. Auch heute wieder, wo die Deutsche Brieftaubenausstellung tausende Züchter und Taubenfreunde nach Dortmund lockt.

In den Westfalenhallen begann um 8.30 Uhr die Brieftaubenausstellung des Verbands Deutscher Brieftaubenzüchter. Und die Tierschützer von PETA rufen zum Protest dagegen auf.

Protest gegen eine alte Ruhrgebietstradition, die über Jahrzehnte ein gutes Stück Revier ausgemacht hat und bis heute noch immer ausmacht. Da sind Debatten natürlich einmal mehr vorprogrammiert.

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Wie klang das Jahr 2019 ?

Saint Vitus live im Dortmunder Club Junkyard – Foto: Peter Hesse

Wild und bescheiden, gefährlich und beschwerlich oder aufregend und komplex? Gab es richtig gutes Zeug? Hat der Bass geknallt? Unser Autor Peter Hesse hat ein Mix-Tape mit 10 Tracks aus dem Jahr 2019 zusammengestellt, die ihm eine Menge bedeuten. Zwischen Storytelling, Blues, Post-Rock, Hip Hop, flirrender Elektronik und Heavy Metal wird es so vielseitig, wie das Jahr auch war.

DEICHKIND – Richtig Gutes Zeug (DJ HELL REMIX)
Deichkind sind offen in alle Richtungen und stellen immer die richtigen Fragen. Vor zwei Jahren sagte mir Deichkind-Vordenker Porky mal im Interview für den coolibri: „Wir sind nicht so solche Klischee-Leute, die jetzt nur an einem Stil hängen – sonst hätten wir uns jetzt auch nicht von einem reinen Hip Hop Ding lösen können. Ich bin jetzt auch nicht nur ein stumpfer Rocker, der Pantera und AC/DC auflegt. Ich mag auch Jazz sehr und Afrikanische Musik. Heute morgen war ich hinterm Haus Holz hacken – und dazu lief der Soundtrack vom Film „Taxi Driver“, den der Komponist Bernhard Hermann komponiert hat.“

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Guter Neujahrsvorsatz für 2020: Die Strukturen beim Wasser – und Schifffahrtsamt entkrusten!

Die Brücke vor dem Schiffshebewerk in Henrichenburg im Sommmer 2019. Foto: Robin Patzwaldt

Ein neues Jahr hat gerade angefangen! Das ist traditionell in jedem Jahr wieder ein stets gerne genommener Anlass sich mit neuen, guten Vorsätzen für die kommenden Monate auszustatten. Stellt sich heute nur die Frage, ob das auch für das ‚Wasser- und Schifffahrtsamt‘ (WSA) aus Duisburg gilt?

Noch einmal kurz zur Erinnerung: Bereits seit Sommer 2017 bastelt die vom WSA beauftragte Firma an einer unscheinbaren, kleinen Brücke über den Kanal vor dem Schiffshebewerk Henrichenburg (siehe Foto oben). Bisher vergeblich!

Die in den ursprünglichen Plänen und Ankündigungen auf lediglich drei Monate begrenzte Bauzeit steuert inzwischen auf die Marke von drei Jahren (!!!) zu. Und noch immer ist unklar, wann genau mit der Fertigstellung der vergleichsweise kleinen Querung zu rechnen ist. Tausende Pendler müssen tagtäglich kilometerlange Umwege in Kauf nehmen. Konsequenzen für die Verantwortlichen dieser Peinlichkeit? Offenkundig bisher keine!

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Wo der Hellweg mehr ist als nur ein Baumarkt

Vera Conrad und Holger Krüssmann legen mit ihrem Buch „Ruhrgebiet in 66 Objekten“ ikonische Fährten für spannende Entdeckungstouren zwischen Moers und Hamm.

 Das Autorenduo macht seine selbstgestellte Aufgabe direkt im Vorwort deutlich: „Nutzen sie die 66 Objekte wie die kleinen Steinchen als Wegweiser auf einer Schnitzeljagd für ihre eigene Erkundungstour durch die Region.“

Moment mal, denke ich mir, ich lebe seit 47 Jahre hier. Habe ich möglicherweise was übersehen?

Die Antwort lautet: Leider ja. Und zwar eine ganze Menge. Etwa 2/3 der vorgestellten Objekte sind für mich Neuland. Schätzungsweise bin ich damit nicht der Einzige und das macht „Ruhrgebiet in 66 Objekten“ zu einem ganz besonderen Reiseführer durch das Ruhrgebiet. Ich war schon im Prado, im Louvre und im MOMA New York, aber wenn ich meinen Hintern  zwischendurch mal ins Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Duisburg bewegt hätte, dann würde ich den „Cartroper Einbaum“ (ca. 380 v. Chr.) kennen, das 15 m lange Einbaum-Boot, das 1950 in Cartrop an der Lippe ausgegraben wurde.

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Großer Nachteil gegenüber der Konkurrenz: Wo bleibt der Aufschrei auf Schalke?

Die Fans in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps

Es war die herausragende Fußballmeldung dieser Woche: Torwart Alexander Nübel wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag auf Schalke nach übereinstimmenden Berichten nicht über den Sommer 2020 hinaus verlängern und sich stattdessen ab der kommenden Saison dem FC Bayern München anschließen.

Fußballdeutschland diskutierte die Entscheidung des Keepers emotional. Wie kann er nur? Warum ist Nübel scheinbar bereit sich hinter Nationaltorwart Manuel Neuer womöglich über Jahre hinweg nur auf die Bank setzen zu müssen?

Durchaus spannende Fragen. Noch kennen wir alle allerdings die genauen Hintergründe nicht. Gibt es womöglich Vereinbarungen? Weiß Nübel diesbezüglich bereits mehr als die Öffentlichkeit? Kritik an der Entscheidung des jungen Torhütertalents ist auf den ersten Blick naheliegend, aber sicherlich noch nicht endgültig fundiert.

Viel spannender und wichtiger für die Zukunft des Klubs finde ich aktuell ohnehin eine ganz andere Frage

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