Der Ruhrpilot

Ralf Jäger Foto: IM-NRW

NRW: Neue Vorwürfe gegen NRW-Innenminister Jäger und Justizminister Kutschaty…WAZ Rechercheblog

NRW II: Bei Vorratsdatenspeicherung auf der Überholspur…Netzpolitik

Duisburg: Hells Angels und Bandidos prügeln sich…Der Westen

Duisburg II: SPD stellt Selbstanzeige wegen Parteispenden…RP Online

Dortmund: Phoenix-See für Besucher freigegeben…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Details zur BvB-Meisterfeier…Pottblog

Essen: Essener Bürgermeister gehen zu Paß auf Distanz…Der Westen

Internet: Twitter und Facebook schalten RSS ab…F!XMBR

Internet II: Der Tod eines Bloggers…2.0

 

„Antisemitismus heute“ in der Alten Synagoge Essen

 

Alte Synagoge Essen - © Garver (Essen) / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 & GFDL

Am Donnerstag, den 12. Mai, findet in der Alten Synagoge Essen eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Chaim Noll statt; Thema: „Antisemitismus heute“. Der Schriftsteller wurde 1954 als Hans Noll in Ostberlin geboren. Mit seiner Kriegsdienstverweigerung fiel er in der DDR in Ungnade, siedelte 1984 nach Westberlin über, lebte einige Jahre in Rom, bevor er 1995 nach Israel auswanderte, dessen Staatsbürger er mittlerweile ist. Die Sprache verbindet freilich Noll noch mit der alten Heimat, die er immer wieder für Vortragsreisen besucht – so wie in dieser Woche.

Ob es daran liegt, dass Noll in Israel lebt? Wer weiß? Jedenfalls spielt der muslimische Judenhass in Nolls Vortrag eine besondere Rolle, schenkt man dem Ankündigungstext zu seiner Veranstaltung Glauben. Darin heißt es: „Judenfeindliche Ressentiments spielen seit der Niederschrift des Korans im 7. Jahrhundert und dem Massaker gegen die Juden von Medina im Jahre 628 durch Mohamed im Islam eine fundamentale Rolle. Bis heute kann dieser traditionelle Judenhass reaktiviert und politisch instrumentalisiert werden.“
Dieser Befund ist nicht weiter aufsehenerregend; aber so ist das mit Ankündigungstexten: man kann von ihnen einfach nicht allzu viel erwarten. Alle möglichen Zusammenhänge müssen in ein paar Zeilen gequetscht werden, und außerdem: das wirklich Spannende soll erst auf der Veranstaltung selbst verraten werden. Sonst könnte man sich die ganze Sache ja schenken. Also: antisemitische Ressentiments gibt es im Islam seit Mohameds Zeiten. Näheres dazu, wie das mit denen heutzutage zusammenhängt, erfährt man erst am Donnerstag.

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Ständige Vertretung Dortmund eröffnet Coworking Space

Jetzt gibt es für Solo-Selbständige im Ruhrgebiet eine weitere Alternative zur Einsamkeit des Home Office: Nach CoWoDo hat nun am Hohen Wall Nr.15 der zweite  Coworking-Space seine Pforten geöffnet. Von unserer Gastautorin Sarah Meyer-Dietrich.

25 Arbeitsplätze stehen zur Verfügung. Wahlweise tage- wochen- oder monatsweise. Für einen Tagessatz von 15 Euro (günstiger im Falle von Wochen- und Monatstickets) bekommen die Coworker Schreibtisch, Stuhl, Lampe und W-LAN zur Verfügung gestellt und können Drucker, Kopierer, Scanner und Faxgerät nutzen.

Spannender als die Nutzung der Facilities ist aber vermutlich die Nutzung der im Coworking Space entstehenden Kontakte und Netzwerke. Und so denkt man bei Coworking meist an mehr als nur die Nutzung gemeinsamer Infrastrukturen. Auch wenn der Begriff selbst erst einmal kein zwingendes Miteinander-Arbeiten bedeuten muss. Ein Nebeneinander-Arbeiten ist es allemal. Sei es im Großraumbüro oder bei der Pause im Social Space – eins ist der Coworker jedenfalls nie: allein.

Der besondere Charme eines Coworking Spaces erschließt sich daher vor allem, wenn Austausch stattfindet. Also

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Der Ruhrpilot

NRW: FDP will Ja von Kraft zum Kohlekraftwerk Datteln…Bild

NRW II: Es begann vor einem Jahr…Welt

NRW III: Innenminister Jäger unter Druck. Seine Duisburger Ämterkauf-Affäre hat erste Konsequenzen WAZ Rechercheblog

Essen: …zeigt sich besorgt über Skulpturen-Diebstähle in Duisburg und Mülheim…Der Westen

Dortmund: Entwürfe für DFB-Fußballmuseum sind zu teuer und müssen optimiert werden…Der Westen

Mülheim: Macker Massacker…Isis

Umland: Düsseldorf, ein Schlagermärchen…Welt

Kultur: Für immer Punk…Jungle World

Recht: Gerichtsreporter geht in den Knast…Xtranews

 

ProNRW: Beisicht fordert in Köln Bundesverdienstkreuz für radikale Rechte

Pro NRW: Rechter Belgier mit Lappen um die Hüften

Gut 200 Anhänger der radikalen Rechten Partei Pro NRW demonstrierten heute in Köln. Weniger als angekündigt und später als geplant. Denn die Kölner stellten sich den Rechten in den Weg. Journalist wurde bedrängt.

Blockierte Gleise, zahlreiche Gegendemonstrationen und eine Mahnwache: Die Kölner zeigten auch dieses Mal, dass sie  Markus Beisicht und seine Partei Pro NRW in ihrer Stadt nicht sehen wollen. Nach einem kurzen „Marsch für die Freiheit“ erreichten die gut 200 Pro NRW Anhänger, angekündigt waren 1000,  den Heumarkt. Dort fand bis  16.00 Uhr dann eine Kundgebung statt. 200 Anhänger – für Pro NRW nicht schlecht. Auf die Zahl kam die Versagertruppe um den lispelden Rechtsanwalt aus Leverkusen jedoch nur, weil rechtsradikale Belgier und Rechte aus Berlin nach Köln

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Gitarrenfans aufgepasst: heute ist Killbilly Zeit!

Ein besonderer Ohrenschmaus erwartet die Besucher heute im Soul Hell Café in Essen. Dort werden die Bonsai Kitten die Mauern zum Beben bringen. Ihr erstes Album erschien 2007 in Japan auf Downer Records und nun ist ihre zweite Scheibe auf dem Markt: Done with Hell.

Die vier Berliner haben ihren ganz eigenen Stil entwickelt: Killbilly – eine scharfe Mischung aus herbem Punk und flottem Rock`n Roll. Vor allem Frontfrau Tiger Lilly Marleen zieht das Publikum mit ihrer kraftvollen Stimme sofort in ihren Bann – und betört durch akrobatische Tanzeinlagen auf High-Heels. Die frechen Texte und das geschickte Zusammenspiel der Musiker machen Bonsai Kitten zu einem schmissigen Live-Act. Und so sieht’s dann aus:

BONSAI KITTEN: don´t you get too drunk to fuck

Eintritt: 8 Euro, Soul Hell Café, Kahrstr.3 45128 Essen

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„Ich will mich erinnern/ an alles, was man vergißt“ – Zu Leben und Werk Erich Frieds – anlässlich seines 90. Geburtstags gestern

Juni 1988: Erich Fried in Duisburg - Foto: Jörg Briese

Nachdem ich gestern sehr persönlich an Erich Fried hier bei den Ruhrbaronen erinnert habe, möchte ich heute gern vor allem sein lyrisches Werk aus literaturkritischer Sicht vorstellen.

August 1938 – ein Siebzehnjähriger aus Österreich, dessen Vater kurz zuvor an den Tritten eines Gestapo-Mannes gestorben war, flieht aus Wien nach England. In London angekommen erklärt der junge Mann vor dem Jüdischen Flüchtlingskomitee dennoch, er wolle „ein deutscher Dichter“ werden. Der couragierte Möchtegernschriftsteller, von dem hier die Rede ist, war niemand anderes als Erich Fried. Und seinen aus Not und Ambition geborenen Wunsch konnte er gegen viele Widerstände tatsächlich verwirklichen, allerdings später als erhofft. Denn erst in den 60er Jahren begannen die Leserinnen und Leser in Deutschland langsam, Erich Fried als politischen Lyriker und Sprachartisten wahrzunehmen und zu schätzen.
Um 1980 sah das alles dann ganz anders aus: Eine junge Fangemeinde verehrte Erich Fried geradezu als großen alten Mann der Literatur, als Poeten mit Guru-Qualitäten. An kaum einer Pin-Wand bundesdeutscher Wohngemeinschaftsküchen oder auf den Flugblättern linker Studenten fehlten die Gedankensplitter Erich Frieds: „Beim Nachdenken über Vorbilder// Die uns/ vorleben wollen// wie leicht/ das Sterben ist// Wenn sie uns/ vorsterben wollten// wie leicht/ wäre das Leben“. Oder: „Status quo// Wer will/ daß die Welt/ so bleibt/ wie sie ist/ der will nicht/ daß sie bleibt“. Neben den „Liebesgedichte(n)“ begründeten solch pointierte Denkhilfen und Sprüche den Ruf Erich Frieds als unbequemer Mahner, als sinnenfroher Weltweiser, ja als allgegenwärtiger Gutmensch schlechthin.

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„Wenn am nächsten Sonntag …“ – sozialdemokratische Phantasien

“Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären …”, dann haben wir es, weil ja am nächsten Sonntag keine sind, mit dem Beginn einer Frage zu tun, nämlich der Sonntagsfrage. Die fragt dann bekanntlich, weil es sich ja um mehrere handelt („Bundestagswahlen“), genau genommen um zwei, wenn sie denn am nächsten Sonntag wären, nicht etwa danach, wem wir unsere Erststimme gäben, genau unsere Erststimmen, weil es sich ja bei uns um mehrere handelt, genau genommen um mehr als sechzig Millionen Wahlberechtigte, sondern – keine Sorge:

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